Michael Arnold (Mediziner)
Martin Michael Arnold (* 27. Dezember 1928 in Mainz) ist ein deutscher Mediziner und Hochschullehrer.
Werdegang
Arnold besuchte ein Gymnasium in Düsseldorf, an dem er sein Abitur ablegte, nachdem er im Zweiten Weltkrieg als Soldat 1944 in Gefangenschaft geriet und 1945 wieder frei kam. Er studierte ab 1950 Medizin in Göttingen und Freiburg als auch an der Medizinischen Akademie Düsseldorf. Während seines Studiums wurde er 1950 Mitglied der Burschenschaft Holzminda,[1] aus welcher er jedoch Ende 1952, im Amt des Sprechers, wieder austrat.[2] Nach seinem Examen 1955 wurde er 1956 promoviert. Nach Assistentenzeit an der I. Medizinischen Klinik Düsseldorf bei Franz Grosse-Brockhoff forschte er von 1957 bis 1961 an der Medizinischen Forschungsanstalt der Max-Planck-Gesellschaft in Göttingen bei Karl Thomas und Friedrich Timm auf den Gebieten der Histochemie und Elektronenmikroskopie. 1961 wechselte er an das Institut für Anatomie der Justus-Liebig-Universität Gießen und 1962 an das Anatomische Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen, wo er sich 1965 habilitierte. Fünf Jahre später wurde er zum außerplanmäßigen Professor und 1971 zum ordentlichen Professor an der Eberhard Karls Universität Tübingen ernannt.[3] Einen Ruf auf einen Anatomie-Lehrstuhl an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf lehnte er 1976 ab. Von 1984 bis 1990 war er geschäftsführender Direktor des Anatomischen Instituts der Universität Tübingen. 1990 übernahm er eine vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft eingerichtete Stiftungsprofessur im Bereich Gesundheitssystemforschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen, die bis 1995 befristet war.
Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit sind die Anatomie und Histologie (zusammen ungefähr 60 Veröffentlichungen), die Gesundheitssystemforschung (ungefähr 200 Veröffentlichungen) sowie die Ausbildung von Medizinern.
Er war Vorstand der Gesellschaft für Histochemie, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer und Vorsitzender des Sachverständigenrats der Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen. Von 1997 bis 2007 war er Vorsitzender des Gesundheitsrates Südwest. Über 20 Jahre lang war er Gutachter des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.
Ehrungen
- 1992: Goldener Reflexhammer des Marburger Bundes
- 1994: Ehrenmitgliedschaft in der Gesellschaft für Histochemie
- 1995: Großes Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg
- 1996: Ehrendoktor der Humboldt-Universität zu Berlin
- 1997: Paracelsus-Medaille der Deutschen Ärzteschaft
- 2009: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
Veröffentlichungen (Auswahl)
Literatur
- Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender
- Deutsches Ärzteblatt. 94, Ausgabe 23 vom 6. Juni 1997, S. A-1558, Online-Fassung, pdf
- Deutsches Ärzteblatt. 95, Heft 51–52 vom 21. Dezember 1998, Seite A-3306, pdf
Einzelnachweise
- Alte-Herren-Zeitung der Burschenschaft Holzminda. 1950 Nr. 3, S. 54.
- Alte-Herren-Zeitung der Burschenschaft Holzminda. 1952 Nr. 6, S. 104.
- Hundertfünfzig Jahre Anatomie auf dem Österberg auf der Website der Eberhard Karls Universität Tübingen