Medien in Mittelhessen
Zahlreiche Printmedien existieren in Mittelhessen. Für die meisten Landkreise und Gebiete der Region existieren zwei konkurrierende Zeitungen. Hinzu kommen auch Rundfunk-Programme.
Printmedien und digitale Medien
Tageszeitungen
Größte Zeitungsgruppe Mittelhessens ist die in Wetzlar beheimatete Zeitungsgruppe Lahn-Dill. Mit der Wetzlarer Neuen Zeitung, der Dill-Post, dem Hinterländer Anzeiger, dem Weilburger Tageblatt, dem Herborner Tageblatt, der Haigerer Zeitung, dem Solms-Braunfelser und dem Nassauer Tageblatt erscheinen acht Titel der Gruppe in Mittelhessen. Bis zum 1. Oktober 2010 erschien zudem noch die Marburger Neue Zeitung in dieser Verlagsgruppe. Beteiligt ist die Zeitungsgruppe zudem an der Dill-Zeitung mit ihren ehemaligen (bis 2014) Unterausgaben Herborner Echo und Haigerer Kurier. Insgesamt hatten die neun Titel der Gruppe eine Auflage von rund 75.000, die Zeitungen, an denen die Gruppe beteiligt ist, eine Auflage von zirka 17.500 Exemplaren. Die Wetzlarer Neue Zeitung als größter Titel der Zeitungsgruppe belegt mit einer Auflage von rund 27.500 jedoch nicht die Spitzenposition in Mittelhessen.
In dieser Hinsicht größer ist beispielsweise die eigenständige Oberhessische Presse aus Marburg. Die Zeitung, die 1951 aus dem Zusammenschluss der Oberhessischen Zeitung und der Marburger Presse hervorging, hat eine Auflage von rund 31.000 Exemplaren. Ähnlich hoch ist die Auflage des Gießener Anzeigers, einer der ältesten Zeitungen Deutschlands (1750 gegründet). Rechnet man die Auflagen der zum Gießener Anzeiger gehörenden Untertitel Kreis-Anzeiger, Gelnhäuser Tageblatt, Oberhessische Zeitung (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen, bis 1951 in Marburg erschienenen Zeitung), Lauterbacher Anzeiger und des im südhessischen Hochtaunuskreis erscheinenden Usinger Anzeigers hinzu, beträgt die Auflage rund 64.000. Eine Auflage von etwa 62.000 hat die Gießener Allgemeine Zeitung gemeinsam mit der im südhessischen Wetteraukreis erscheinenden Wetterauer Zeitung und der Alsfelder Allgemeinen.
Ein Kopfblatt der Frankfurter Neuen Presse des Verlag Frankfurter Societät ist die Nassauische Neue Presse. Sie erscheint überwiegend im Landkreis Limburg-Weilburg und in Teilen der benachbarten Kreisen: Rhein-Lahn-Kreis und Westerwaldkreis. Die Nassauische Neue Presse hat eine Auflage von rund 26.000 Exemplaren.
Wochen- und Monatszeitungen
Alle in Mittelhessen erscheinenden Wochen- und Monatszeitungen werden ausschließlich durch Anzeigen finanziert und kostenlos verteilt. Die größten Wochenzeitungen sind die Mittelhessische Anzeigen-Zeitung, die mittwochs erscheint, sowie das Sonntag-Morgenmagazin. Beide erscheinen in großen Teilen der Region. Nur lokal erscheinen kostenlose Wochenzeitungen, die von den Tageszeitungen in ihrem Verbreitungsgebiet herausgegeben werden (zum Beispiel gibt die Oberhessische Presse mittwochs und samstags jeweils Wochenzeitungen heraus).
Im Lahn-Dill-Kreis erscheint donnerstags der Lahn Dill erleben! mit einer Auflage von rund 160.000 Exemplaren und Sonntags der Kompakt.
Im Landkreis Limburg-Weilburg erscheinen die Wochenzeitungen Lahn-Post aktuell und Bad-Camberg aktuell. Beides sind Kopfblätter des überwiegend in Rheinland-Pfalz unter verschiedenen Namen erscheinenden Lokalanzeiger des Verlags für Anzeigenblätter. Die Gesamtauflage des Lokalanzeiger beträgt nach Angaben des Verlag 480.000 Exemplare.
Ebenfalls einmal in der Woche erscheint in vielen Städten und Gemeinden ein amtliches Mitteilungsblatt, in dem hauptsächlich über die jeweilige Kommune berichtet wird. Einmal im Monat verteilt wird der Wetzlar Kurier des umstrittenen CDU-Politikers Hans-Jürgen Irmer im Lahn-Dill-Kreis.
Digitale Medien
Ansätze zur Umsetzung digitaler Medienangebote gibt es in der mittelhessischen Region seit Mitte des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts. Protagonisten dieser Entwicklung sind vorwiegend freie hauptberufliche Journalisten.
Der in Heuchelheim lebende freie Journalist Wilfried J. Klein zeichnet für eine Reihe von Special-Interest-Angeboten und lokalen Online-Magazinen vorwiegend in der mittelhessischen Kernregion um Gießen, Wetzlar und Marburg mit der Regio-Plattform "Mittelhessen Digital"[1] verantwortlich. Mittelhessen Digital nutzt die aktuellen Blogtechnologien.
Ausgelöst durch den Onlinetag des Deutschen Journalistenverbands im Jahr 2009 und das dort vorgestellte Heddesheimblog des freien Journalisten Hardy Prothmann ging mit dem Mittelhessenblog[2] im Januar 2010 ein Angebot des freien Journalisten Christoph von Gallera aus Biebertal an den Start. Das Blog zielt auf alle fünf mittelhessischen Landkreise und greift im Schwerpunkt alle Themen rund um Nachhaltigkeit, Umwelt, Erneuerbare Energien sowie kulturelle und historische Ereignisse auf. In der Ausrichtung repräsentiert das Mittelhessenblog eher einen regionalen Magazinansatz.
Seit November 2009 sind die Weilburger Nachrichten[3] des Weilburger Publizisten Karl-Josef Schäfer online. Die Weilburger Nachrichten sind so wie das Heddesheimblog ein klassisches lokaljournalistisches Angebot.
In Marburg besteht seit 2011 das ehrenamtliche Nachrichten-Portal der Marburger Stadtteil-Nachrichten (MN), Mitglied der Jugendpresse Hessen.[4]
Agenturen
Die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA. in Wetzlar.
Rundfunk
Der Hessische Rundfunk betreibt in Gießen ein Regionalstudio. Zusätzlich hat er Regionalkorrespondenten in Marburg und Limburg an der Lahn. Mittelhessen gehört fast komplett zum gleichnamigen Regionalfenster des Sender hr4. Eine Ausnahme bildet der Vogelsberg der zum Regionalfenster Nord-Osthessen gehört. Die Sendeanlage für Mittelhessen steht auf dem Berg Sackpfeife bei Biedenkopf (Sender Biedenkopf). In Teilen Mittelhessens ist auch das Regionalprogramm Rhein-Main von der Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg zu empfangen.
Der Radiosender FFH verfügt ebenfalls über ein Regionalstudio in Gießen.
Ein in Mittelhessen ansässiger Betreiber von Fernsehprogrammen ist der Evangeliums-Rundfunk (ERF) in Wetzlar. Neben Fernsehsendungen, die auf verschiedenen Sendern gezeigt werden, werden auch Radiosendungen produziert. Das Radioprogramm wird über einen eigenen Sender verbreitet. Der ERF hat nach Eigendarstellung das Ziel, „durch Radio- und Fernsehsendungen mitzuhelfen, dass Menschen Christen werden und Christen Christen bleiben“. Ebenfalls in Wetzlar zu Hause ist das Trans World Radio, ein weltweit arbeitendes Radio-Missionswerk.
In Marburg ansässig ist Radio Unerhört. Dabei handelt es sich um einen nichtkommerziellen lokalen Radiosender, der in Marburg und in Teilen der umliegenden Gemeinden empfangen werden kann und 24 Stunden Programm am Tag, davon teilweise Aufzeichnungen, sendet.
Einzelnachweise
- http://mittelhessen-digital.de/
- http://mittelhessenblog.de/
- http://weilburger-nachrichten.de/
- Marburger Stadtteil-Nachrichten (Memento des Originals vom 29. März 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.