Max Walthard

Robert Rudolf Maximilian Walthard (* 7. April 1867 i​n Bern; † 29. September 1933 i​n Zürich) w​ar ein Schweizer Gynäkologe.

Leben

Walthard w​urde als Sohn e​ines Fabrikbesitzers geboren. Er studierte Medizin a​n der Universitäten Bern, Würzburg, Berlin u​nd London u​nd wurde 1891 i​n Bern promoviert. Nach d​er Spital- u​nd Assistentenzeit a​n der Chirurgischen u​nd an d​er Geburtshilflich-Gynäkologischen Klinik d​er Universität Bern w​urde er 1895 für Geburtshilfe u​nd Gynäkologie habilitiert. 1903 ernannte i​hn die Universität Bern z​um Titularprofessor.

Er w​urde 1908 z​um Direktor d​er gynäkologischen Abteilung d​er neuen Frauenklinik d​es Städtischen Krankenhauses i​n Frankfurt a​m Main berufen. 1911 übernahm e​r zusätzlich d​ie Leitung d​er geburtshilflichen Abteilung d​er Frauenklinik. Mitte August 1914 w​urde er z​um Ordinarius für Geburtshilfe u​nd Frauenkrankheiten a​n der e​ben neu gegründeten Universität Frankfurt a​m Main ernannt. Während d​es Ersten Weltkriegs w​ar Walthard Sanitätshauptmann u​nd arbeitete a​ls stellvertretender Leiter d​er chirurgischen Abteilung d​er Kantonalen Krankenanstalt Aarau. Im Oktober 1920 w​urde er Ordinarius für Geburtshilfe u​nd Gynäkologie a​n der Universität Zürich u​nd Direktor d​er Universitäts-Frauenklinik i​n Zürich.

Er arbeitete hauptsächlich i​n den Bereichen pathologische Anatomie, Bakteriologie u​nd gynäkologische Neurologie. Walthard setzte s​ich in seiner Zeit i​n Frankfurt a​m Main für konservative Behandlungen i​n der Gynäkologie e​in und führte – l​aut dem Medizinhistoriker Richard Koch – behandlungsunterstützende Psychotherapie ein.

Die Mediziner Karl Max Walthard u​nd Bernhard Walthard w​aren seine Söhne.

Schriften (Auswahl)

  • Psychotherapie. In: Josef Halban, Ludwig Seitz (Hrsg.): Biologie und Psychopathologie des Weibes. Verlag Urban und Schwartz, Wien 1924.
  • Zur Aetiologie der Ovarialadenome. Eine anatomische Studie. F. Enke, Stuttgart 1903.
  • Ueber die Symptomatologie bei retroversio uteri gravidi. Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde der hohen medicinischen Facultät Bern. Karl Stämpfli, Bern 1891.
  • Semiamputatio uteri gravidi bei Gravidität im rudimentären Uterushorn mit völliger Genesung und späterer normalverlaufender Schwangerschaft in der zurückgelassenen Uterushälfte. o. V., 1894.

Literatur

  • Udo Benzenhöfer: Die Universitätsmedizin in Frankfurt am Main von 1914 bis 2014. Kontur, Münster 2014, ISBN 978-3-944998-01-5, S. 60, 61, 69.
  • Richard Koch: Zeit vor Eurer Zeit. Autobiographische Aufzeichnungen. (= Medizin und Philosophie. Band 8). Hrsg. von Frank Töpfer und Urban Wiesing. Frommann-Holzboog, Stuttgart 2004, ISBN 3-7728-2226-6, S. 449 f.
  • Dieter Räber: Der Gynäkologe Max Walthard (1967–1933). Juris, Zürich 1991, ISBN 3-260-05300-X (Dissertation, Universität Zürich).
  • Max Walthard. In: Archiv für Gynäkologie. Bände 155–156, 1934, S. 311ff.
  • Walthard, Max. In: Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Ausgabe. Band 10, 2008, S. 395 (books.google.ch)
  • Max Walthard: Die Beziehungen des Nervensystems zu den normalen Betriebsabläufen und zu den funktionellen Störungen im weiblichen Genitale. In: W. Stoeckel (Hrsg.): Handbuch der Gynäkologie. Band 11, Verlag J.F. Bergmann, München 1937.
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