Max Showalter
Max Showalter (* 2. Juni 1917 in Caldwell, Kansas; † 30. Juli 2000 in Middletown, Connecticut), zeitweiliges Pseudonym Casey Adams, war ein US-amerikanischer Schauspieler und Komponist.
Leben und Karriere
Max Showalter ging an der High School seiner kleinen Heimatgemeinde Caldwell zur Schule, wurde in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre am kalifornischen Pasadena Playhouse ausgebildet und sammelte dort auch erste Schauspielererfahrungen. Im November 1939 erreichte er den Broadway, wo er seinen dortigen Einstand mit dem Lowell Pennyfeather in dem Musical Very Warm for May gab. Bis er zum Jahresbeginn 1949 zu Film und Fernsehen wechselte, sah man Showalter in den Stücken My Sister Eileen, Show Boat, John Loves Mary und Make Mine Manhattan.[1] In späteren Jahren spielte Showalter unter anderem in einer Musicalversion von Truman Capotes Die Grasharfe, die wegen großer Erfolglosigkeit nach nur sieben Vorstellungen Anfang November 1971 abgesetzt wurde, und war vier Jahre zuvor als Horace Vandergelder (Zweitbesetzung) im Broadway-Hit Hello, Dolly! zu sehen, was wahrscheinlich seine wichtigste Theaterrolle war.[2] Max Showalter diente im Zweiten Weltkrieg und betätigte sich insbesondere bei der Truppenunterhaltung, wobei er mit Irving Berlins This Is the Army tourte.[2]
Bereits 1949 wandte Showalter sich dem sehr jungen Fernsehen zu, wo er unter anderem in zahlreichen Live-Fernsehspielen auftrat.[3] 1949 machte er sein Kinodebüt als Füllerverkäufer in der Komödie Tritt ab, wenn sie lachen mit Milton Berle. Zwischen 1952 und 1962 wurde er bei vielen Filmen auch unter dem Pseudonym Casey Adams in den Credits erwähnt: Dies geschah, weil er bei 20th Century Fox zwar einen Studiovertrag erhalten hatte, die Verantwortlichen dort seinen Geburtsnamen allerdings für eines Filmstars untauglich befanden.[3] Bald nach dem Ende seines Vertrages bei Fox legte Showalter das Pseudonym allerdings wieder ab.
Bis 1984 war Showalter in über 100 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, sowohl in kleineren als auch größeren Nebenrollen. Einen seiner bekanntesten und auch größten Auftritte hatte er als Ehemann von Jean Peters in dem Film-noir-Klassiker Niagara aus dem Jahr 1952. In Niagara war auch Marilyn Monroe zu sehen, mit der Showalter vier Jahre später ebenfalls die Komödie Bus Stop drehte (hier war Showalters Rolle eines Reporters allerdings deutlich kleiner). Eine weitere Hauptrolle hatte er mit Lon Chaney junior in dem billig produzierten Horrorfilm Indestructible Man von 1956. Neben Kinofilmen übernahm er auch Gastrollen in zahlreichen Fernsehserien wie Twilight Zone, Perry Mason, Verliebt in eine Hexe, Kojak – Einsatz in Manhattan und Quincy.
Seine letzte Rolle spielte Showalter als Großvater von Molly Ringwalds Figur in der 1984 erschienenen John-Hughes-Komödie Das darf man nur als Erwachsener. Den Lebensabend verbrachte er ab 1984 in der Kleinstadt Chester in Connecticut, wo er sich beim Lokaltheater engagierte und auch seine enge Freundin Katharine Hepburn gelegentlich besuchte.[4] Zum Jahresbeginn 1985 lief am Broadway das Musical Harrigan 'n Hart mit der Musik von Showalter, doch erwies sich das Stück als derart erfolglos, das es nach nur vier Vorstellungen Anfang Februar desselben Jahres vom Spielplan genommen wurde.
Max Showalter starb im Juni 2000 im Alter von 83 Jahren an Krebs.[4]
Filmografie (Auswahl)
- 1949: Tritt ab, wenn sie lachen (Always Leave Them Laughing)
- 1952: Mit einem Lied im Herzen (With a Song in My Heart)
- 1952: What Price Glory
- 1952: Liebe, Pauken und Trompeten (Stars and Stripes Forever)
- 1953: Niagara
- 1953: Gefährliche Überfahrt (Dangerous Crossing)
- 1954: Drei dunkle Straßen (Down Three Dark Streets)
- 1954: Schwaches Alibi (Naked Alibi)
- 1954: Das unsichtbare Netz (Night People)
- 1956: Bus Stop
- 1956: Indestructible Man
- 1957: Massaker (Dragoon Wells Massacre)
- 1957: Warum hab’ ich ja gesagt? (Designing Woman)
- 1957: Die Nackten und die Toten (The Naked and the Dead)
- 1957: Alarm für Sperrzone 7 (The Monster That Challenged the World)
- 1958–1965: Perry Mason (Fernsehserie, 6 Folgen)
- 1959: Mit mir nicht, meine Herren (It Happened to Jane)
- 1960: Elmer Gantry
- 1960: The Real McCoys (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1961: Twilight Zone (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1961: Sommer und Rauch (Summer and Smoke)
- 1962: Music Man
- 1962: Champagner in Paris (Bon Voyage!)
- 1963: Eine zuviel im Bett (Move Over, Darling)
- 1964: ...und ledige Mädchen (Sex and the Single Girl)
- 1964: Bezwinger des Todes (Fate Is the Hunter)
- 1965: Verliebt in eine Hexe (Bewitched; Fernsehserie, 1 Folge)
- 1965: Wie bringt man seine Frau um? (How to Murder Your Wife)
- 1966: Mollymauk, der Wunderknabe (Lord Love a Duck)
- 1969: A Talent for Loving
- 1971: Der Anderson-Clan (The Anderson Tapes)
- 1972: Töchter des Bösen (Bonnie's Kids)
- 1975: Kojak – Einsatz in Manhattan (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1978: Quincy (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1978: Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band
- 1979: Zehn – Die Traumfrau (10)
- 1980: The Stockard Channing Show (Fernsehserie, 11 Folgen)
- 1981: Der unglaubliche Hulk (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1982/1983: Love Boat (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1984: Die Zeit verrinnt, die Navy ruft (Racing with the Moon)
- 1984: Das darf man nur als Erwachsener (Sixteen Candles)
Literatur
- International Motion Picture Almanac 1965, Quigley Publishing Company, New York 1964, S. 265
Weblinks
- Max Showalter in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Max Showalter in der Internet Broadway Database (englisch)
- Mel Gussow: Max Showalter, 83, Character Actor for Films, Broadway and TV. In: New York Times. 2. August 2000, abgerufen am 20. September 2018.
- Max Showalter bei AllMovie, abgerufen am 20. September 2018 (englisch)
- Casey Adams a.k.a. Max Showalter. Abgerufen am 20. September 2018.