Mauschelhof
Mauschelhof ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Schwarzenbruck im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).
Mauschelhof Gemeinde Schwarzenbruck | |
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Höhe: | 401 m ü. NHN |
Einwohner: | 3 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 90592 |
Vorwahl: | 09128 |
Mauschelhof |
Lage
Der Einöde Mauschelhof[2] liegt etwa 2,5 Kilometer nordöstlich von Schwarzenbruck. Nachbarorte im Uhrzeigersinn sind Moosbach, Weiherhaus, Winkelhaid, Altenthann, Rummelsberg und Feucht. Der Ort ist zu erreichen über eine geschotterte Forststraße nahe der Verbindungsstraße von Fröschau nach Rummelsberg.
Geschichte
Erste Hinweise auf eine Begehung der Höhe des Mauschelhofes finden sich bereits aus der mittleren Steinzeit.[3]
Im Jahre 1441 wird der Mauschelhof das erste Mal in einer Aufstellung der Nürnberger Bauernschaft urkundlich erwähnt.[4] Die verwickelten Besitzverhältnisse von Nürnberger Familien in der Frühzeit lassen jedoch davon ausgehen, dass der Hof mindestens seit etwa 1400 bestanden hat. Unter den zahlreichen Patriziern sind Nikolaus Groß, Vater und Sohn, hervorzuheben, die den Hof von 1478 bis mindestens 1509 besaßen, ähnlich wie den benachbarten Rummelsberg.
Von 1453 bis 1549 wird in einer Serie von zehn Urkunden und Abschriften neben dem Mautschenhof noch ein Tyroltshof genannt, der nicht weit davon entfernt gewesen sein muss. Dies unterstützt die älteste Darstellung des Mauschelhofes in der Karte des Erhart Etzlaub von 1519, die in der Feuchter Chronik, S. 23 veröffentlicht wurde. Bewirtschaftet wurde der Mauschelhof selbst über 120 Jahre lang von der Familie Wernlein über fünf Generationen.
Nachdem durch den Landshuter Erbfolgekrieg schon die Landesherrschaft mit dem Amt Altdorf von der Kurpfalz an die Reichsstadt Nürnberg übergegangen war, kam der Hof um 1550 auf bisher ungeklärtem Weg an die Patrizierfamilie Grundherr, die im nahen Weiherhaus residierte. Damit begann eine neue Ära für den Mauschelhof, die seine Geschichte für mehr als 250 Jahre prägen sollte. In dieser Zeit entstanden wohl auch die Bindungen zur Schule und Pfarrei Altenthann.
Nach dem Wegzug der Familie Wernlein 1577 wechselten die Pächter relativ häufig, bis die Familie Brunner den Hof 1723 übernahm und dort bis 1890 wohnte. Seine versteckte Lage schützte das Gut nicht vor Beschädigungen im Markgrafenkrieg 1554 und im Dreißigjährigen Krieg. Dazu kam noch Misswirtschaft, wie ein Bericht des Altenthanner Pfarrers von 1722 deutlich beschreibt.
Erst die Familie Brunner konnte den Hof wieder sanieren und aufbauen, der seit dem Bau eines Nebenhauses 1639 ein zweites Wohngebäude hatte. Nach einer preußischen Episode 1792–1806 (Amt Burgthann) kam der Mauschelhof zu Bayern und dort zur Gemeinde Moosbach. Im 19. Jahrhundert wurde auf Teilflächen des Hofes auch Hopfen angebaut, wie die Karte in der Uraufnahme des BayernAtlas zeigt.[5] Die alten grundherrlichen Rechte wirkten noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts fort, denn der Hof gehörte 1822 bis 1848 zum Patrimonialgericht Altenthann.[6]
Der Mauschelhof besteht aus einem mit der Jahreszahl 1847 bezeichneten eingeschossigen Sandsteinbauernhaus mit steilem Satteldach[7] und großer Schleppgaube auf der Westseite, sowie diversen Nebengebäuden. Der angrenzende Sandsteinquaderbau wurde als Schweinestall genutzt und stammt wohl aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.[8]
Aus der Konkursmasse der Familie Brunner kam der Hof 1891 an Konrad Meyer, Gutsbesitzer von Kugelhammer. Seine Söhne teilten 1923 den Hof, von der eine Hälfte, das Haus Nr. 2 mit 40 Tagwerk Grund 1925 vom Landesverein für Innere Mission für die Rummelsberger Anstalten für 25.000 Mark erworben wurde, die das Haus bis 1960 niederlegten.[9]
Mit dem Gemeindeedikt (1808) gehörte Mauschelhof zur Ruralgemeinde Moosbach. Am 1. April 1971 wurde Mauschelhof im Rahmen der bayerischen Gebietsreform nach Schwarzenbruck eingemeindet, während Moosbach zu Feucht kam.
Sehenswertes
Der Hof ist ein Baudenkmal und unter D-5-74-157-53 gelistet. Das Anwesen gehört zur Rummelsberger Diakonie.
In der Natur:
- Die Räthschlucht Thanngraben bei Schwarzenbruck
- Der Fluss Schwarzach
- Die Fröschauer Weiher
- Ein kleiner namenloser Steinbruch mit Teich
Literatur
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 346 (Digitalisat).
- Mauschelhof in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 13. Januar 2018.
- Bayerischer Denkmalatlas; Fundstelle D-5-6633-0087; Bayerische Vorgeschichtsblätter, Beiheft 17, Fundchronik 2001/2002, S. 203
- Staatsarchiv Nürnberg,Rep. 52b, Standbuch, Nr. 114, fol. 284.
- Auszüge aus dem Vortrag von W. Stadelmann zur Geschichte Rummelsbergs, 2015; Quellensammlung.
- Königlioch-bayerisches Intelligenzblatt für den Rezatkreis 1822, S. 1703.
- Bilder des Bauernhauses auf Wikimedia, Anm.: Bauernhaus hat nicht wie in der Denkmalliste beschrieben ein Schopfwalmdach, sondern ein Satteldach.
- Denkmalliste für Schwarzenbruck (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, 13. Dezember 2017, Denkmal D-5-74-157-53, S. 4
- Rummelsberger Brüderblatt, Jahrgang 9, 1925, Nr. 2, S. 12 f.