Mathias Andreas Fersleff
Mathias Andreas Fersleff (auch Matthias Andersen Fersleff; * um 1700 in Bergen; † 18. März 1763 in Helsingør) war ein norwegisch-dänischer Kaufmann, Grönlandspionier und Politiker.
Leben
Mathias Fersleff wurde wohl zwischen 1697 und 1701 vermutlich als Sohn des Kaufmanns Anders Jensen Fiersløv (1658–1706) und seiner Frau Anna Marie Michelsdatter Audensen geboren. Er wurde vermutlich im Nordlandhandel, in dem sein Vater ebenfalls tätig war, ausgebildet. Von 1720 bis 1723 war er Schreiber im dänisch-norwegischen Anweisungsbüro der Rentenkammer in Kopenhagen.
Nachdem 1721 die Kolonialisierung Grönlands begonnen hatte, wurde Mathias Fersleff 1723 als Handelsassistent nach Håbets Ø geschickt. Er lernte Grönländisch und hatte nahen Kontakt zur Bevölkerung. 1727 unternahm er eine Reise in die Diskobucht und empfahl die Gründung einer weiteren Kolonie. Da Det Bergen Grønlandske Compagnie, unter der er angestellt war, 1727 bankrottging und aufgelöst wurde, kehrte Mathias Fersleff heim. Bereits ein Jahr später wurde er unter einer neuen Gesellschaft wieder nach Grönland geschickt und unternahm eine weitere Reise in die Diskobucht. Anschließend kehrte er nach Bergen zurück und berichtete erneut und intensivierte seine Empfehlung, eine Kolonie in der Diskobucht zu gründen, um die Vormacht niederländischer und englischer Walfänger in der Gegend zu unterbinden. Diese drangsalierten auch die Bevölkerung, die sich laut Fersleff nun die Missionierung wünschte. 1729 wurde er zum Kaufmann der Kolonie Godthaab (Nuuk) ernannt. Am 30. September 1730 heiratete er in Bergen Anna Larsdatter Hiller.
1731 kehrte er erneut heim. Dort setzte er sich für die Weiterführung von Mission und Handel ein und Jacob Severin, der ebenfalls großes Interesse zeigte, ließ Fersleff ein Schiff nach Grönland fahren. Dieser fuhr erneut in die Diskobucht, wo er erfolgreich Handel betrieb und anschließend südlich der Kolonie Godthaab. Anschließend verdeutlichte er Severin noch einmal die Wichtigkeit einer Koloniegründung in der Diskobucht und so wurde Fersleff 1734 Kaufmann der neugegründeten Kolonie Christianshaab (Qasigiannguit). In den ersten Jahren herrschte eine große Konkurrenz zwischen Dänen und Niederländern in der Diskobucht vor, die schließlich darin mündete, dass Fersleff 1739 vier niederländische Handelsschiffe bombardieren ließ. Im selben Jahr kehrte er heim, wollte aber weiter als freier Kaufmann in Grönland tätig sein, was Jacob Severin ihm jedoch verbot.
Am 3. Mai 1741 heiratete er in zweiter Ehe nach dem Tod seiner ersten Frau in Kopenhagen Anna Kirstine Dalager (1718–1790), eine Schwester von Lars Dalager (1722–1772) und Carl Dalager (1726–1799). 1741 wurde er zum Bürgermeister von Helsingør ernannt, was er bis zu seinem Tod 1763 blieb. Nebenher diente er als Berater für grönländische Angelegenheiten.[1][2]
Einzelnachweise
- Biografie im Dansk Biografisk Leksikon
- Biografie im Biografisk Leksikon for Grønland