Martin Lehnert (Maler)
Martin Lehnert (* 9. Mai 1919 in Erdmannsdorf bei Chemnitz; † 13. Dezember 2012 in Bernau bei Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker. Er lebte und arbeitete in Radeberg.
Biographie
Am 9. Mai 1919 wurde Martin Lehnert in Erdmannsdorf im Erzgebirge geboren. Von 1935 bis 1937 besuchte er die Abendschule im Zeichnen und nahm Privatunterricht im Malen beim akademischen Maler Wolf. Ein Studium der Malerei blieb ihm durch die Kriegsjahre versagt. Von 1949 bis 1951 besuchte er weitere Abendkurse im Zeichnen. Auf dem Weg nach Dresden wurde er 1956 in Radeberg sesshaft. Seit 1952 war er als freischaffender Künstler tätig. Lehnert war Mitglied des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands, später VBK der DDR.
Wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag wurde Martin Lehnert mit der Ehrenurkunde der Stadt Radeberg ausgezeichnet.
Werk
Martin Lehnert hat ein umfangreiches künstlerisches Werk hinterlassen. In seinem Schaffen haben neben Malerei vor allem grafische Arbeiten, und hier insbesondere die Monotypie, breiten Raum eingenommen. Aber auch Arbeiten in Öl, Tempera, Aquarell, Pastell, Plakatfarbe und Kohlezeichnungen sind vertreten.
Künstlerisch beeinflusst wurde er durch die Dresdner Schule, das Schaffen von Bernhard Kretzschmar und Paul Wilhelm, aber auch Elemente der Neuen Sachlichkeit, des Expressionismus und des Surrealismus fanden Eingang in seine Bildwelt. Frühere Stillleben sind vom Geist Morandis beseelt. In anderen Arbeiten findet man Anklänge an die märchenhafte Darstellungsweise und Farbgebung Chagalls.
„Und dennoch können diese stilistischen Verweise keineswegs klärend wirken. Die künstlerische Handschrift Martin Lehnerts bewahrt Eigenständigkeit außerhalb gewöhnlicher Klassifizierungen. Die Bildaussagen selbst stecken voller gesellschaftlicher Anspielungen. Partnerschaftliches Aufeinanderangewiesensein spielt eine große Rolle. Er reflektiert über Jugend und Alter, erträumt poetische Konstellationen, beobachtet und hinterfragt Verhaltensweisen und Klischeevorstellungen in verschlüsselter Form. Die Titel geben dem Betrachter die Schlüssel für die metaphorische Bilderzählung mit auf den Weg. Die Kunst von Martin Lehnert lebt von erzählerischen Details, die moralisierend wirken, ohne didaktisch zu sein und die poetische Strahlkraft zu verlieren. Trotz visionärer Härte ist die Tendenz zu harmonischem Ausgleich unterschwellig immer vorhanden.“
Ausstellungen
Ab 1954 hat der Künstler an diversen Ausstellungen mit seinen Werken teilgenommen, z. B. in
- Dresden Vierte Deutsche Kunstausstellung 1958/1959 (mit dem Tafelbild "Südliche Landschaft")[2]
- Augustusburg/Erzgebirge
- Mitteldeutsche Kunstausstellung Chemnitz
- Kunsthandlung Kühl in Dresden
- Bezirksausstellung Dresden
- Moritzburg
- Bautzen
- Warnemünde
- Bernburg
- Neckargemünd
- Radeberg
- Pulsnitz
- Schloss Wittgenstein
Einzelnachweise
- Karin Weber: Begleittext zur Broschüre Grafik – Martin Lehnert 2000–2003 (Geburtstagsausgabe).
- http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30125372/df_hauptkatalog_0211852_005_008