Markus Zürcher
Markus Zürcher (* 24. Februar 1946 in Herisau Kanton Appenzell Ausserrhoden; † 16. Februar 2013 in Sedrun, Kanton Graubünden) war ein Schweizer Künstler. Er war ein Vertreter der Konzeptkunst und des Minimalismus.
Biografie
Zürcher absolvierte seine Erstausbildung als Schaufensterdekorateur in St. Gallen, worauf er seinen Wohnsitz nach Bern verlagerte. In der Folge besuchte er freie Kunstkurse und arbeitete als Bühnenbildner. Von 1971 bis 1976 studierte er an der Kunstakademie Stuttgart Malerei bei K. R. H. Sonderborg, anschliessend an der Gesamthochschule Kassel Bildhauerei und Malerei bei Eberhard Fiebig, was er 1983 mit einem Diplomabschluss beendete.
Mit seinen linearen, minimalistischen Werken gilt er als bedeutender Vertreter der Konzeptkunst, seine radikale Umsetzungen verhalfen ihm zu Mitarbeiten bei Werken von Lawrence Weiner, Daniel Buren, Meret Oppenheim und Robert Filliou.
Markus Zürcher war in der Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten aktiv, zog sich jedoch in den frühen 1990er Jahren weitestgehend aus dem aktiven Kunstgeschehen zurück. Seit dem Jahre 2000 war er jedoch wieder vermehrt aktiv, massgeblich auf dem Gebiet der Malerei und theoretischen, konzeptuellen Arbeiten.
Zürcher lebte in Bern, Wien, Stuttgart, Kassel, Rom, Budapest, Herisau und Urnäsch.
Werke und Projekte
Sein frühes Werk zeugt von einer ausgesprochenen Radikalität im Umgang mit minimalen Formen, der Einsatz von Farben wurde weitestgehend vermieden. Es entstanden Lithographien in Kleinstauflagen, die diese Haltung unterstrichen. Die neueren Arbeiten spielen konkret mit dem Medium der Farbe und zielen auf Op-Art-Effekte ab, die im Gesamten eine einheitliche, konzeptuelle Struktur aufweisen.
In Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Raphael Urweider entstand eine kleine «Grafik-Edition mit Literatur-Aspekten». In der Kunsthalle Bern entstand ein grossformatiges Wandgemälde, dessen Pigment rein aus Schmutz der Kunsthalle bestand.
Im November 2009 hielt er, im Rahmen der von Ruppe Koselleck, Oliver Breitenstein und Stephan Us organisierten und kuratierten Aktion BürokARTie in Münster, seinen performativen Vortrag «Muster ohne Wert».
2012 zeigte Zürcher sich verantwortlich für die Konzeptionierung und Kuratierung des ART-TAT-ORT im Progr, welcher als Kunstraum vom Progr weiter genutzt wird.
Ausstellungen und Preise
Seine Werke befinden sich u. a. in der Sammlung Hess Collection in Kalifornien, in der Kunstsammlung der Winterthur-Versicherung, und in der Sammlung der kantonalen Kunstkommission des Kantons Bern. Im Jahre 2012 erfolgen Ankäufe von grossformatigen Aquarellen durch das Kunstmuseum Bern.
Es entstanden diverse öffentliche Arbeiten, z. B. im Gymnasium Neufeld in Bern. Zürcher erhielt u. a. das Kiefer-Hablützel-Stipendium 1976, das Louise-Aeschlimann-Stipendium 1977 sowie 2005 einen Preis der UBS Kulturstiftung.
Markus Zürcher ist im Schubladenmuseum von Herbert Distel im Kunsthaus Zürich vertreten.
Ausstellungen (Auswahl)
- 2012: Stadtgalerie im Progr in Bern (CH), Gruppenausstellung.
- 2012: arting.gmbh in Bern (CH), Einzelausstellung.
- 2011: Robert Walser-Zentrum in Bern (CH), Einzelausstellung.
- 2011: Berliner Kunstverein in Münster (D), Einzelausstellung.
Publikationen (Auswahl)
- US/Kosellek/Breitenstein (Hrsg.): Bürokartie. 2010, ISBN 978-3-00-030246-6, S. 46 ff.
- Frammenti, Interfacce, Intervalli. Paradigmi della Frammentazione nell' Arte Svizzera. A cura di Viana Conti. Genova: Edizioni osta & nolan 1992, S. 154–155, 202–203.
- Zaugg/Egger; Lokaltermin Atelier, Verlag Bernische Kunstgesellschaft, 1987.
- Neue Galerie Kassel (Hrsg.), Markus Zürcher, Zeichnungen, 1986.
- Berner Künstler stellen sich vor, GSMBA (Hrsg.), 1985.
- Werro/Sandoz/Blancone (Hrsg.); Der Blaue Berg - SOS 12, 1984.
- Distel Herbert: Das Schubladenmuseum. Kunsthaus Zürich. Benteli Verlag, 1978, ISBN 3-7165-0260-X, S. 111.
Weblinks
- Literatur von und über Markus Zürcher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- schubladenmuseum.com