Marienkirche (Bergen)
Die Marienkirche, früher auch Deutsche Kirche, in Bergen in Norwegen ist eine romanische Basilika, die um 1130 nach dem Vorbild des Speyerer Doms aus Naturstein erbaut wurde.
Beschreibung
In den meisten Reiseführern kann man lesen, dass die Kirche das älteste noch erhaltene Gebäude der Stadt ist. Jedoch gehen Archäologen davon aus, dass eine unscheinbare Kapelle in der Innenstadt von Bergen nahe dem Busbahnhof einige Jahre zuvor erbaut wurde.
Die Marienkirche liegt im nordöstlichen Teil von Bryggen, dem Kontor der Hanse in Bergen. Die Kirche wurde als Hauptkirche des Kontors von 1408 bis 1766 ausschließlich von den dort ansässigen Hansekaufleuten, die zumeist aus Lübeck und den weiteren Hansestädten des wendischen Viertels der Hanse wie Hamburg, Stralsund, Rostock und Wismar, aber auch aus Bremen kamen, genutzt. Entsprechend lag in diesem Zeitraum das Eigentum an der Kirche beim Kontor und ab dem Jahr 1548 das Patronat mit dem Recht den Pastor einzusetzen (jus patronatus et vocandi) bei der Lübecker Korporation der Bergenfahrer. Die Pastoren wurden also zunächst in Lübeck berufen und dort durch Eintragung in das Lübecker Konkordienbuch lutherisch auf die Confessio Augustana verpflichtet.[1] Die Predigten wurden noch bis 1868 auf deutsch gehalten.
Ausstattung
Das Triptychon auf dem Altar der Kirche ist wahrscheinlich eine spätmittelalterliche Lübecker Arbeit des späten 15. Jahrhunderts. Als Norwegen im Jahr 1536 durch die Reformation zum protestantischen Glauben übertrat, wurden fast sämtliche Bilder und Statuen entfernt. Dies war nicht der Fall in der Marienkirche, da diese Kirche eine Kirche der deutschen Kaufleute war, was auch durch die Grabinschriften (in deutsch) des kleinen Friedhofs vor der Kirche dokumentiert wird. Hier war die Reformation schon vorher durchgeführt worden. Deswegen kann man heute auf dem Altar die Jungfrau Maria im Mittelpunkt der Altartafel sehen.
Orgel
Die Orgel wurde 2015 von dem Orgelbauer Weimbs errichtet. Das Schleifladen-Instrument hat 30 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.[2]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P.
Literatur
- Richard Carstensen: BERGEN – Entwicklungsbild einer norwegischen Hafenstadt, besonders im Hinblick auf Bergens Beziehungen zur Hanse, in: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Lübeck, Heft 53, Lübeck 1973;
- Ingvild Oye: Bergen und die deutsche Hanse, Bergen 1996, ISBN 82-90289-65-0
Quellen
- Carstensen, S. 93 ff.: ...acceptus in Nomine Domini & repraesentatus a Civitatibus Wandalicis ad S.S. Ministerium Verbi divini in Ecclesia mariana apud honoratissimos Dominos Mercatores Pontanos…
- Zur Beschreibung (Memento des Originals vom 25. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website der Orgelbaufirma
Weblinks