Marien Hospital Düsseldorf
Das Marien Hospital Düsseldorf (Eigenschreibweise; kurz MHD) ist ein akademisches Lehrkrankenhaus im Düsseldorfer Stadtteil Pempelfort (Rochusstraße 2, 40479 Düsseldorf). Es gehört zum Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) und umfasst verschiedene Fachkliniken, in denen jährlich etwa 63.000 Patienten behandelt werden. Das Haus verfügt über 437 Betten[1] und beschäftigt rund 850 Mitarbeiter.
Geschichte
Katholische Bürger der Stadt Düsseldorf gründeten 1864 einen Verein mit der Aufgabe, ein neues Krankenhaus mit dem Namen Marien Hospital Düsseldorf zu errichten.[2] Zwei Jahre später wurde ein Grundstück, der westlich an der Düssel gelegene Teil des Stockkamp Guts, im Zentrum der Stadt angekauft und dort zum Bau des Hospitals eine Ziegelei angelegt. Der Architekt August Rincklake übernahm die Leitung des Baus des Marien Hospitals Düsseldorf und die Grundsteinlegung erfolgte im September 1867. Seine ersten Kranken erhielt es am 15. August 1870, obgleich es damals im Inneren noch nicht ganz fertiggestellt war. Die Franziskanerinnen übernahmen die Krankenpflege in dem neuen Haus. Es waren Verwundete aus dem Deutsch-Französischen Krieg, von denen im Ganzen ca. 800 dort verpflegt worden sind. Die Fertigstellung erfolgte im Jahr 1872. Das Hauptgebäude, mit damaliger Anschrift Sternstraße 91, lag in einem 11 Morgen großen Garten und war im Stil der Neugotik ausgeführt.[3] Am 1. Juni 1881 wurde die von den Architekten August Rincklake und Caspar Clemens Pickel erbaute Kapelle des Marien Hospitals eingeweiht.[4] Im Jahr 1888 löste sich der ursprüngliche Gründerverein des Marien Hospitals Düsseldorf auf. Das Krankenhaus wurde 1895 von 180 auf 300 Betten erweitert. 1902 hatte das Hospital 350 Betten, die auf 24 Säle und 40 Zimmer verteilt waren. 1903 wurde Georg Rody zum Rektor berufen.[5]
1945 war das Haus nach vielen Luftangriffen im Krieg stark zerstört. Es wurde jedoch direkt mit dem Wiederaufbau begonnen. Dieser wurde 1953 eingestellt. Der Vorstand beschloss 1959, ein neues Krankenhaus zu bauen.
1966 erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Marien Hospital Düsseldorf. Das fertige Krankenhaus mit 484 Betten wurde 1970 eingeweiht. 1979 wurde ein innovatives Onkologisches Zentrum als interdisziplinäre Einrichtung aller an der Krebsversorgung beteiligten Kliniken eingerichtet. 1981 erfolgte die Fertigstellung des Ostflügels mit onkologischer Abteilung und Krankenpflegeschule. Zudem erfolgte die Anbindung als akademisches Lehrkrankenhaus an die Universität Düsseldorf.
Heute ist das Marien Hospital Düsseldorf als akademisches Lehrkrankenhaus mit 439 Betten ein anerkanntes Zentrum für Wissenschaft und Hochleistungsmedizin. Seit 2007 gehört das Marien Hospital Düsseldorf als Mitglied zur VKKD.[6]
Bei einem Brand in der Klinik am 9. September 2019 kam ein Patient ums Leben, 19 Menschen wurden verletzt, sieben davon schwer. Von diesen befinden sich vier Menschen noch in Lebensgefahr.[7]
Struktur
Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist Marien Hospital Düsseldorf Zentrum medizinischer Wissenschaft und bietet Ausbildungsmöglichkeiten für Ärzte und Pflegepersonal.
Folgende Kliniken/ Institute im Marien Hospital Düsseldorf:
- Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
- Augenheilkunde
- Gynäkologie und Geburtshilfe
- Innere Medizin und konservative Intensivmedizin
- Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
- Neurologie
- Onkologie und Hämatologie, Palliativmedizin
- Senologie und Brustchirurgie
- Strahlentherapie und Radiologische Onkologie
- Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
- Urologie, Uro-Onkologie und Kinderurologie
- Viszeral-, Minimalinvasive und Onkologische Chirurgie
Folgende Zentren im Marien Hospital Düsseldorf:
- Brustzentrum
- Darmkrebszentrum
- Dialysezentrum
- Interdisziplinäre Notaufnahme
- Interdisziplinäres Wundzentrum
- Kontinenz- und Beckenbodenzentrum
- MyomZentrum
- OnkologieZentrum (OZ)
- ProstatatherapieZentrum
- SchlaganfallZentrum
Verkehrsanbindung
Die Straßenbahnlinien 706 und 707 sowie die Buslinie 722 bedienen die Haltestelle Marienhospital. Außerdem halten die Busse der Linie 721 an der nahe gelegenen Haltestelle Prinz-Georg-Straße.
Siehe auch
Einzelnachweise
- http://www.marien-hospital.de/, abgerufen am 30. Januar 2018.
- …, bildete sich ein neues Comité, welches sich die Gründung eines Vereins zum Zwecke der Errichtung eines katholischen Krankenhauses unter dem Namen „Marien-Hospital“ zur Aufgabe machte. Das Comité entwarf am 22. Juli 1864 die Statuten des zu gründenden „Marien-Hospital-Vereins“. In Das Marien-Hospital zu Düsseldorf. Bericht des Vorstandes für die Jahre 1864–1873, S. 4 (uni-duesseldorf.de)
- Bericht des „Marien-Hospital-Verein“ in Düsseldorfer Volksblatt (No. 115) vom 26. Mai 1874 (uni-duesseldorf.de)
- Lokales und Provinzielles: „Einweihung der Kapelle des Marienhospitals“ Düsseldorfer Volksblatt (No. 144) vom 1. Juni 1881 (uni-duesseldorf.de)
- Personalnachrichten. Ernennung katholischer Geistlichen. Am 16. April 1903: Rody, Georg Christian Maria, bisher beurlaubt, zum Rektor am Marienhospital in Düsseldorf. in Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf. (1903) S. 224 (uni-duesseldorf.de)
- Yumpu.com: 150 Jahre MHD (Buch). In: yumpu.com. (yumpu.com [abgerufen am 25. Mai 2018]).
- dpa/krei: Düsseldorf: Brand in Marienhospital. Ein Toter, mehrere Verletzte. In: Welt.de. Axel Springer SE, 10. September 2019, abgerufen am 11. September 2019.