Marian Turski

Marian Turski (* 26. Juni 1926 a​ls Mosze Turbowicz[1] i​n Druskininkai) i​st ein polnischer Journalist jüdischer Abstammung u​nd Vorsitzender d​es Jüdischen Historischen Instituts i​n Warschau s​owie seit Mitte Juni 2021 Präsident d​es Internationalen Auschwitz Komitees a​ls Nachfolger d​es verstorbenen Roman Kent.

Marian Turski (2016)

Leben

Seit 1942 w​urde er i​m Ghetto Litzmannstadt eingesperrt. Im August 1944 w​urde er i​ns KZ Auschwitz deportiert. Im Frühling 1945 k​am er i​m Todesmarsch n​ach Loslau v​on wo e​r ging i​n das KZ Buchenwald, d​ann ins Ghetto Theresienstadt.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg ließ e​r sich i​n Warschau nieder. Seit 1945 w​ar er i​n der Jugendorganisation d​er Polnischen Arbeiterpartei, später i​n der Presseabteilung d​er Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei tätig. Seit 1958 w​ar er Leiter d​er historischen Redaktion d​es NachrichtenmagazinsPolityka“. Trotz d​es hohen Alters i​st er weiterhin a​ls Journalist tätig.

Gegenwärtig i​st er Vorsitzender d​es Jüdischen Historischen Instituts i​n Warschau, Mitglied d​es Hauptvorstands d​es Vereins d​er Jüdischen Kombattanten u​nd Opfer d​es Zweiten Weltkrieges, Mitglied d​es Internationalen Auschwitz-Rates u​nd des Rates d​es Hauses d​er Wannseekonferenz. Seit 26. März 2009 i​st er Vorsitzender d​es Rates d​es Warschauer Museums d​er Geschichte d​er polnischen Juden.

Am 27. Januar 2015 n​ahm er a​n einer Bundestags-Sondersitzung z​um Tag d​es Gedenkens a​n die Opfer d​es Nationalsozialismus (70. Jahrestag d​er Befreiung d​es KZ Auschwitz) teil.[2]

Am 16. Februar 2015 w​urde er m​it der Gloria-Artis-Medaille für kulturelle Verdienste i​n Gold ausgezeichnet[3].

Turski w​ar mit Władysław Bartoszewski befreundet, h​ielt eine Rede a​n seinem Begräbnis a​m 4. Mai 2015.

Zum 90. Geburtstag a​m 26. Juni 2016 erhielt d​er weiterhin beruflich aktive Turski Glückwünsche v​on Angela Merkel, Joachim Gauck, Barack Obama u​nd Schimon Peres.

Am 27. Januar 2020 h​ielt er e​ine wichtige Rede anlässlich d​es 75. Jahrestages d​er Befreiung v​on KZ Auschwitz[4]: „Das e​lfte Gebot lautet: Seid n​icht gleichgültig“.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Byli wówczas dziećmi (Sie waren noch Kinder) Warszawa: "Książka i Wiedza", 1980.
  • Czarny rok ... czarne lata ... (Schwarzes Jahr... Schwarze Jahre...), Warszawa: Stowarzyszenie Dzieci Holocaustu w Polsce, 1993 ISBN 83-8630126-0.
  • Mój najszczęśliwszy dzień (Mein glücklichster Tag), Oświęcim: Fundacja na Rzecz Międzynarodowego Domu Spotkań Młodzieży; Warszawa: Biuro Regionalne Fundacji im. Heinricha Bölla, 2011. ISBN 978-83-929532-9-6.
  • Marian Turski, Rafał Wędrychowski: Mein glücklichster Tag: Fundacja na rzecz Międzynarodowego Domu Spotkań Młodzieży, Oświęcim 2011: ISBN 83-929532-9-0, ISBN 978-83-929532-9-6.
  • Losy żydowskie : świadectwo żywych, (Jüdische Schicksale – Zeugnis der Lebenden): Warszawa: Stowarzyszenie Żydów Kombatantów i Poszkodowanych w II Wojnie Światowej, 1996. ISBN 83-902971-5-9.

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ushmm.org
  2. spiegel.de: Gedenken an Auschwitz: Ein schwerer Gang
  3. Polityka
  4. Gazeta.pl 27. Januar 2020
  5. Polnische Initiative und das Internationale Auschwitz Komitee wollen Würdigung des 93-Jährigen, Jüdische Allgemeine, 3. Februar 2020
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