Mannichswalde
Mannichswalde ist ein Ortsteil der Stadt Crimmitschau mit 617 Einwohnern auf 655 Hektar Fläche.
Mannichswalde Stadt Crimmitschau | ||
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Höhe: | 344 m | |
Fläche: | 6,55 km² | |
Einwohner: | 617 (30. Jun. 2014) | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1994 | |
Postleitzahl: | 08451 | |
Vorwahl: | 036608 | |
Lage von Mannichswalde in Sachsen | ||
Geschichte
Historischen Überlieferungen zufolge war der Ort eines der slawischen Rodungsdörfer, welche als Folge der deutschen Ostexpansion um 1200 entstanden. Die Siedlungsstruktur ist charakteristisch für ein Waldhufendorf.
Von großer Bedeutung für das Dorf war das im 14. Jahrhundert entstandene Rittergut, das allerdings in den Jahren 1948/1949 im Zuge der Bodenreform teilweise abgerissen wurde. Der letzte, inzwischen stark verfallene Teil der Anlage, welcher zu DDR-Zeiten u. a. noch den Kindergarten beherbergte, wurde 2011/12 abgebrochen.
Die Freiwillige Feuerwehr des Ortes wurde 1933 gegründet, ihre Geschichte reicht aber bis ins Jahr 1884 zurück. Sie zählt auch heute noch zu den am modernsten ausgestatteten Feuerwehren des Kreises. Der Mannichswalder Karnevalsverein (MKV) ist weithin bekannt und feierte im Jahr 2014 seine 60. Saison.
Die Haupterwerbszweige des Ortes waren seit jeher ländliches Handwerk und Gewerbe sowie die Landwirtschaft. Einige Handwerksbetriebe haben sich über Generationen bis heute erhalten. Zusätzlich konnten sich durch die günstigen klimatischen und landschaftlichen Bedingungen Fremdenverkehrsbetriebe etablieren.
Ortsname
Bereits 1396 tauchte der Ortsname das erste Mal auf. Der Besitzer von ebenjenem Rittergut trug den Namen Hans von Weissenbach zu Manigßwaldt.
Über die genaue Entstehung der Bezeichnung ist man sich nicht im Klaren. Besonders einleuchtend klingt allerdings die Bedeutung Rodungssiedlung eines Manning, wobei Manning hier für Mann, Mensch oder aber auch Hermann stehen könnte.
Weitere Schreibweisen sind: im 15. Jahrhundert Manigswalde und von Mitte des 18. Jh. bis zum Ende des 19. Jh. Mannichswalda.
Zugehörigkeit
Die Zugehörigkeit von Mannichswalde hat sich in den letzten hundert Jahren mehrfach geändert: Bis 1918 gehörte Mannichswalde zum Ostkreis des ehemaligen Herzogtum Sachsen-Altenburg und zum dortigen Amt Ronneburg. Aus dem Herzogtum entstand der Freistaat Sachsen-Altenburg. Mit dem Zusammenschluss der thüringischen Freistaaten 1920 zum Land Thüringen kam der Ort zum 1922 neugebildeten Landkreis Gera. Im Zuge der umfassenden Kreisreform 1952 in der DDR wurde Mannichswalde dem Kreis Werdau im Bezirk Chemnitz bzw. Karl-Marx-Stadt angeschlossen. Dieser ging mit der politischen Wende 1990 in den Freistaat Sachsen auf und Mannichswalde wurde schließlich 1994 zur Stadt Crimmitschau eingemeindet, die zum heutigen Landkreis Zwickau gehört.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
2011/12 wurde in einem flacheren Anbau des zuletzt abgerissenen, ehemaligen Rittergutsgebäudes, nach Abtragung vom Obergeschoss und Umbau, der neue Jugendclub des Dorfes eingerichtet. Die nach dem Abriss freigewordene Fläche bildet nun als Festwiese, zusammen mit dem Ensemble aus Kirche, Feuerwehrhaus und Jugendclub, den passenden Platz für das öffentliche Leben im Dorf.
Bereits 1929 wurde im ehemaligen Rießteich ein öffentliches Freibad angelegt. Seit 1994 existiert an dieser Stelle ein modernes Erlebnisbad, welches in Kombination mit dem angeschlossenen, großzügig angelegten, 4-Sterne-Campingplatz zu einem der bedeutendsten Ausflugsziele der Region gehört.
Das einzige jetzt noch vorhandene Baudenkmal des Ortes ist die im Zentrum gelegene Chorturmkirche, die 1620 errichtet wurde. Ihre Orgel stammt von Christoph Opitz.
Weblinks
- Mannichswalde im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Informationen auf der Website der Stadt Crimmitschau
- Beschreibung zum Abbruch des Ritterguts 2011/2012 mit Bildern
Literatur
- Gustav Wolf, Klaus Hofmann: Das alte Schloss sehn wir noch heute... Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land – Teil II. Katalog zur Ausstellung Museum Burg Posterstein 2011, Pöge Druck Leipzig, Posterstein 2010; S. 11, 76–78, 156, umfangreiche Beschreibung des Ritterguts Mannichswalde
- Landratsamt Werdau (Hrsg.): Der Landkreis WERDAU. Wissenswertes aus Vergangenheit und Gegenwart. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1994, ISBN 3-89264-886-7, S. 63–66.