Mösenthin
Mösenthin ist ein Ortsteil der Ortschaft Jeggeleben und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Mösenthin Stadt Kalbe (Milde) | ||
---|---|---|
Höhe: | 41 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,1 km²[1] | |
Einwohner: | 24 (31. Dez. 2018)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 5 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Jeggeleben | |
Postleitzahl: | 39624 | |
Vorwahl: | 039009 | |
Lage von Mösenthin in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Mösenthin |
Geografie
Mösenthin, ein ehemaliges Rundplatzdorf mit Kirche,[1] liegt etwa 13 Kilometer nordwestlich der Stadt Kalbe (Milde) am Baarser Mühlengraben in der Altmark.[3]
Geschichte
Im Jahre 1297 wurde berichtet, dass die Kirche im Dorf Mösentin jährlich eine Wispel Roggen erhalten sollte.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Mösentin aufgeführt. Er war teilweise unbewohnt – 21⁄2 frusta sunt deserta.[5] 1420 war der Ort total wüst.[6] Weitere Nennungen sind 1444 Mosentin, 1435 dorp Mosentin, 1492 Massenthin, 1541 Moseltin, 1600 Mosentin, 1687 Mösentien.[1]
Bei der Bodenreform wurde festgestellt: Eine Besitzung mit über 100 Hektar hat 301 Hektar, 12 Besitzungen unter 100 Hektar haben zusammen 200 Hektar und der Kirche gehört 1 Hektar. 1946 wurde die Herrschaft Beetzendorf II enteignet, sie umfasste 304 Hektar.[1]
Im Jahre 1986 hatte die Revierförsterei Jeggeleben des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebs Salzwedel ihren Sitz in Mösenthin.[1]
Erste Erwähnung 1160
Der Historiker Peter P. Rohrlach schreibt: Die Angabe bei Hermes-Weigelt,[7] der Ort werde urkundlich schon um 1160 erwähnt, ist nicht zu belegen. Die Autoren beziehen sich wahrscheinlich auf eine Veröffentlichung von Adolph Friedrich Riedel aus dem Jahre 1831. Er schrieb damals, dass Mösenthin vermutlich der Wohnsitz des Marod von Musithin war, der sich im Jahre 1160 im Gefolge des Markgrafen Albrecht des Bären befand.[8] Die von Riedel nur sehr verkürzt angegebene Quelle konnte nicht ermittelt werden. Im Codex diplomaticus Brandenburgensis ist die Angabe nicht nachweisbar.
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Mösenthin aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Jeggeleben eingemeindet.[9] Am 1. Januar 2011 wurde Jeggeleben nach Kalbe (Milde) eingemeindet. So kam Mösenthin am gleichen Tag als Ortsteil zur neuen Ortschaft Jeggeleben und zur Stadt Kalbe (Milde).
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Mösenthin gehörte zur Pfarrei Winterfeld.[11] Heute gehört sie zum Pfarrbereich Apenburg[12] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Mösenthin ist eine rechteckige Feldsteinkirche mit hochgezogenem Glockenträger.[13]
- Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 124.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 341 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1513–1516, doi:10.35998/9783830522355.
- Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 290 (Digitalisat – A.8).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 400 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. Januar 2018 im Internet Archive)).
- Lieselott Enders: Neue Details zur Wüstungsgeschichte der Altmark. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 76. Jahresbericht, 2004, S. 17 (altmark-geschichte.de [PDF]).
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 341 (Digitalisat).
- Adolph Friedrich Riedel: Die Mark Brandenburg im Jahre 1250 oder historische Beschreibung der Brandenburgischen Lande und ihrer politischen und kirchlichen Verhältnisse um diese Zeit. Band 1. Dümmler, Berlin 1831, S. 78 (Digitalisat).
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 124.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 25 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Apenburg. Abgerufen am 14. März 2019.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 330 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).