Lycée Janson de Sailly
Das Janson de Sailly (umgangssprachlich JDS oder Janson) ist eines der größeren Pariser Gymnasien mit etwa 3100 Schülern und 350 Lehrern.[1] Es liegt im 16. Arrondissement.
Lycée Janson de Sailly | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1880 |
Adresse |
106 rue de la Pompe |
Ort | Paris |
collectivité métropolitaine | Paris |
Staat | Frankreich |
Koordinaten | 48° 51′ 55″ N, 2° 16′ 48″ O |
Schüler | etwa 3100 |
Lehrkräfte | etwa 350 |
Leitung | Patrick Sorin |
Website | www.janson-de-sailly.fr |
Geschichte
Der Pariser Anwalt Alexandre Emmanuel François Janson de Sailly (1785–1829) vermachte testamentarisch sein gesamtes Vermögen dem französischen Staat mit der Auflage, ein Gymnasium zu errichten. Dieses wurde aber erst im Jahre 1880 im Stadtviertel Passy gebaut (106, Rue de la Pompe, 16. Arrdt.). Victor Hugo hielt bei der Eröffnung des Gymnasiums eine Rede. Einige Jahre später wurden auch Mädchen aufgenommen.
Gebäude
Das Gymnasium ist in drei Teile gegliedert: das collège und das lycée. Im dritten Teil befinden sich die Verwaltung, die Bibliothek und die Mensa.
Unterricht
Im Janson kann man Deutsch oder Englisch als erste Fremdsprache und Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Russisch oder Chinesisch als zweite Fremdsprache wählen.
Latein, Altgriechisch und Kunstgeschichte können als Wahlfächer gelernt werden.
Es gibt eine Abibac-Sektion und einen bilingualen deutschsprachigen Zweig, wo jährlich ein Schüleraustausch (für die 4°) mit dem Max-Planck-Gymnasium in Dortmund und eine Reise nach Berlin (für die T°) organisiert werden.
Die Schüler müssen für ihr Abitur (baccalauréat) einen Schwerpunkt wählen: Im Janson kann man das wissenschaftliche (sechs Klassen), das wirtschaftliche (drei Klassen) oder das literarische (eine Klasse) Baccalauréat ablegen.
Man findet alle vorbereitenden Klassen für höhere Schulen (Prépas): die literarischen (AL und BL), die wissenschaftlichen (MPSI, PCSI, MP, PC, PSI und BCPST) und die wirtschaftlichen (ECS und ECE).
Verwaltung
Im Janson gibt es eine proviseur (Direktorin), die mit drei Stellvertretern zusammenarbeitet (einen für die Klassen 6°, 5°, 4° und 3°, was den Klassen 6°, 7°, 8° und 9° in Deutschland entspricht; einen für die Klassen 2°, 1° und T°, entsprechend den Klassen 10°, 11° und 12° und 13° in Deutschland und einen für die Prépas).
Ehemalige Schüler
Wie bei anderen Pariser Traditionsgymnasien haben viele frühere Schüler nach dem Abschluss der Schule den Weg über die Vorbereitungsklassen (prépas) zu einer der Elitehochschulen genommen[2] und traten im Anschluss in den Staatsdienst ein. Diese Liste ist alphabetisch sortiert, lässt aber durch Nennung des jeweiligen Geburtsjahrganges die Blüteperioden der Schule erkennen:
- Bernard und Jacques Attali (* beide 1943)
- Serge de Beaurecueil (1917–2005)
- Jean-Louis Bianco (* 1943)
- Vincent Bolloré (* 1952)
- Jean-Louis Borloo (* 1951)
- Élie Cartan (1869–1951)
- Pierre Daninos (1913–2005)
- Serge Dassault (1925–2018)
- Alain Decaux (1925–2016)
- Michel Déon (1919–2016)
- Jean Dutourd (1920–2011)
- Jean-Paul Enthoven (* 1949)
- Henri Honoré d’Estienne d’Orves (1901–1941)
- Laurent Fabius (* 1946)
- Edgar Faure (1908–1988)
- Jacques-Napoléon Faure-Biguet (1893–1954)
- Jean-Michel Frank (1895–1941)
- François Furet (1927–1997)
- Jean Gabin (1904–1976)
- Roland Garros (1888–1918)
- José Giovanni (1923–2004)
- Valéry Giscard d’Estaing (1926–2020)
- Julien Green (1900–1998)
- Sacha Guitry (1885–1957)
- Sébastien Izambard (* 1973)
- Lionel Jospin (* 1937)
- Ibrahim Boubacar Keïta (1945–2022)
- Michel Leiris (1901–1990)
- Claude Lévi-Strauss (1908–2009)
- Roger Martin du Gard (1881–1958)
- Lennart Meri (1929–2006)
- Maurice Merleau-Ponty (1908–1961)
- Frédéric Mitterrand (* 1947)
- Henry de Montherlant (1895–1972)
- Philippe Noiret (1930–2006)
- Gérard Oury (1919–2006)
- Bernardino Piñera Carvallo (1915–2020)
- Matthieu Ricard (* 1946)
- Justus Rosenberg (1921–2021)
- Mohammed Sahir Schah (1914–2007)
- Maurice Schumann (1911–1998)
- Ernest-Antoine Seillière (* 1937)
- Jean-Jacques Servan-Schreiber (1924–2006)
- George Steiner (1929–2020)
- Romain Zaleski (* 1933)
Weblinks
- Seite der Schule (französisch, teilweise englisch)
Fußnoten
- Etwa 850 Schüler im collège (Sekundarstufe I): 6°, 5°, 4°, 3°, ungefähr 1050 im lycée (Sekundarstufe II): 2°, 1°, T° und 1100 in Nach-Abitur-Klassen
- Alfred Pletsch: Frankreich. Wissenschaftliche Länderkunde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2003, ISBN 3-534-16042-8, hier S. 337