Ludwig Weninger

Ludwig Weninger (* 1904 i​n Gunzenhausen; † 12. April 1945 i​n Gaibach) w​ar ein deutscher Maler d​er Neuen Sachlichkeit. Er g​ilt als bedeutender Schüler Hans Hofmanns.

Ludwig Weninger: Selbstporträt (1920er Jahre)

Leben

Ludwig Weninger w​urde 1904 i​n Gunzenhausen (Mittelfranken) geboren. Nach d​em Besuch d​er Oberrealschule i​n Würzburg begann e​r ein Studium d​er Philosophie, Literatur- u​nd Kunstgeschichte i​n München. 1925 machte e​r einen Übergang z​ur Bildenden Kunst. Nach e​inem Italienaufenthalt t​rat er i​n die „Schule für Bildende Kunst, Hans Hofmann“ i​n München ein. Von 1927 b​is 1929 w​ar er a​n der Bayerischen Landesbühne a​ls Maler u​nd Bühnenbildner tätig. Anschließend absolvierte e​r eine künstlerische Fortbildung b​ei Emil Preetorius i​n der Theaterklasse d​er Schule für angewandte Kunst i​n München u​nd war a​ls freier Maler Mitglied d​er Münchner Künstlergruppe „Die Juryfreien“. Ab 1929 beteiligte e​r sich a​n Ausstellungen i​n Hof u​nd München. Seine Bilder verbinden expressionistischen Ausdruckswillen m​it neusachlicher Formvereinfachung. Neben Ölgemälden nehmen d​ie Aquarelle u​nd Bildniszeichnungen e​inen breiten Raum ein. Ab 1932 w​ar er Assistent v​on Hans Hofmann u​nd nach dessen Emigration i​m gleichen Jahr führte e​r die Hofmann-Schule zusammen m​it Hans Hofmanns Frau b​is zur Schließung d​er Schule 1933 d​urch die Nationalsozialisten weiter.

Am 12. April 1945 i​st Ludwig Weninger a​ls Unteroffizier d​er Luftwaffe i​n Gaibach (Mainfranken) offiziell gefallen. Zeitzeugenberichten zufolge w​urde er a​uf der Flucht v​or anrückenden US-Truppen v​on einem amerikanischen Soldaten a​m Hofgut Öttershausen erschossen.[1] Sein Grab befindet s​ich in d​er Nordwestecke d​es Gaibacher Friedhofes u​nd ist m​it einem schmiedeeisernen Kreuz geschmückt. 1994 wurden s​eine seit d​em Zweiten Weltkrieg zerstört geglaubten Werke i​m oberbayerischen Wasserburg a​m Inn d​urch einen Dachbodenfund wiederentdeckt. Sein Nachlass w​ird von seinem Biografen, d​em Magdeburger Journalisten Jochen Müller betreut.

Stilleben mit Maggiflasche (1929/30)
Mädchen in rotem Kleid (1930)

Ausstellungen (Auswahl)

  • ab 1929 an Ausstellungen in Hof und München beteiligt
  • 2010 Arbeiten von Ludwig Weninger, Galerie Post Fine Arts, Freiburg
  • 2011 Ludwig Weninger. Unbekannte Bilder mit Hofer Motiven von 1929, Hof
  • 2011 AußenWelten, InnenRaum – Klassische Moderne aus der Sammlung Brabant, Dortmund
  • 2012 Werke der Neuen Sachlichkeit (Verismus/Magischer Realismus), Galerie Post Fine Arts, Freiburg
  • 2018 Ludwig Weninger. Wasserburger Maler der Vergangenheit, Museum Wasserburg

Werke (Auswahl)

  • Balletteuse, um 1926
  • Soubrette, um 1928/30
  • Stadtszene in Hof, 1929
  • Die Bahnschranke, 1929
  • Das gelbe Haus, um 1929
  • Blick auf Wasserburg, um 1930
  • Drei Badende, um 1929/30
  • Stillleben mit Maggiflasche, um 1929/30
  • Allee, um 1930
  • Mädchen in rotem Kleid, um 1930
  • Dalmatien, um 1930/32

Literatur

  • Ute Feuerbach: Soldatengrab in Gaibach – Ludwig Weninger. In: Ute Feuerbach (Hrsg.): Unsere Mainschleife. 2008–2017. Karl-Hart-Verlag, Volkach 2018. S. 132–135.
  • Rainer Zimmermann: Die Kunst der verschollenen Generation. Deutsche Malerei des expressiven Realismus von 1925–1975. Econ-Verlag, Düsseldorf u. a. 1980, ISBN 3-430-19961-1 (Überarbeitete Neuausgabe unter dem Titel: Expressiver Realismus. Malerei der verschollenen Generation. Hirmer, München 1994, ISBN 3-7774-6420-1).
  • Peter Ruthenberg (Hrsg.): Vergessene Bilder. Alf Bayrle, Arnold Fiedler, Heinrich Fischer, Elsa-Bertha Fischer-Ginsburg, Carl Heidenreich, Marianne Herberg, Waldtraut Niepmann, Ludwig Weninger. 8 Studenten der „Schule für Bildende Kunst, Hans Hofmann, München“ (1915–1932).
Commons: Ludwig Weninger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Feuerbach, Ute: Soldatengrab in Gaibach - Ludwig Weninger. S. 134.
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