Ausserbraz
Ausserbraz (auch: Außerbraz, 704 m ü. A.) ist ein Ortsteil der Stadt Bludenz in Vorarlberg (Österreich). Der Ort liegt etwa 5 km Luftlinie von der Stadtgrenze Bludenz entfernt und grenzt direkt an die Gemeinde Innerbraz an, wobei der Mühlebach bzw. das Mühletobel (auch: Frattetobel) einen Teil der natürlichen Gemeindegrenze bilden. Ausserbraz zählt, wie auch die Bludenzer Ortsteile Bings und Radin, zum Klostertal und nicht wie die Stadt Bludenz zum Walgau.
Ausserbraz (Dorf) Ortschaft | |||
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Basisdaten | |||
Pol. Bezirk, Bundesland | Bludenz (BZ), Vorarlberg | ||
Gerichtsbezirk | Bludenz | ||
Pol. Gemeinde | Bludenz | ||
Koordinaten | 47° 8′ 47″ N, 9° 54′ 0″ O | ||
Höhe | 720 m ü. A. | ||
Einwohner der Ortschaft | 992 (1. Jän. 2021) | ||
Gebäudestand | 219 (15. Mai 2001 ) | ||
Postleitzahl | 6751 | ||
Statistische Kennzeichnung | |||
Ortschaftskennziffer | 17064 | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Ausserbraz (80103 017) | ||
Schulhaus in Ausserbraz (denkmalgeschützt) | |||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; VoGIS |
Der Name Braz stammt vom lateinischen „prates“ – Wiese ab. Ausserbraz wird aus historischen Gründen oft mit der Gemeinde Innerbraz zusammenfassend als „Braz“ bezeichnet, wobei „Braz“ teilweise auch nur für die Gemeinde Innerbraz verwendet wird.
Ortsvorsteher ist Christian Zimmermann.[1]
Geschichte
Außerbraz kam 1695 von der Herrschaft Sonnenberg an Bludenz.[2]
Der Ort wurde am 16. Juni 2010 überregional bekannt durch ein Zugunglück, bei dem zehn von 16 Eisenbahnwaggons eines 548 Meter langen und 770 Tonnen schweren Pkw-Transportzugs entgleisten. (Arlbergbahn zwischen der Parzelle Hintergasse und Braz) Durch einen Bremsdefekt (Beschädigung eines zu tief hängenden Bremsschlauches, der gegen die Schienenköpfe schlug) beim Bahnhof Hintergasse (Innerbraz) wurde die Bremsfähigkeit des Zuges auf der steilen Gefällestrecke maßgeblich verringert. Der Güterzug entgleiste in weiterer Folge bei der Brazer Schlinge (auch: Brazer Bogen) mit 125 km/h. Es entstand an der Eisenbahninfrastruktur und dem Transportgut (Dacia-Pkw) ein Sachschaden in Höhe mehrerer Millionen Euro. Teile des Zuges, unter anderem die Lok, kamen nur wenige Meter vor einem Wohnhaus zum Stehen.[3]
Kirche
Seit Alters her bis in die 80er Jahre des 18. Jahrhunderts war Ausserbraz an die katholische Pfarre der Gemeinde Bludenz angeschlossen.[4] Seither jedoch gehört Ausserbraz zur Pfarre der selbständigen Gemeinde Innerbraz (siehe auch: Liste der Pfarren im Dekanat Bludenz-Sonnenberg).
Die Wegkapelle Ausserbraz hl. Anna wurde 1640 geweiht und ist ein nordorientierter Rechteckbau mit Satteldach und Dachreiter.
Eine Teilstrecke des Jakobsweg Landeck–Einsiedeln, der durch Vorarlberg, das Klostertal und den Walgau führt, verläuft über Innerbraz – Ausserbraz – Oberradin – St. Leonhard nach Bludenz.
Verkehr
Ausserbraz hat einen eigenen ÖBB-Bahnhof („Braz“) an der Arlbergbahnstrecke. Er wird derzeit (2017) im Reiseverkehr nicht mehr bedient. Die Hauptstraße, die direkt durch den Ort führt, ist die Landesstraße L97 (Klostertalerstraße). Dort verkehrt auch die Landbuslinie 90. Von der S16 (Arlberg Schnellstraße) aus ist Ausserbraz über eine eigene Abfahrt erreichbar.
Sport und Freizeit
In Ausserbraz steht ein Golfplatz zur Verfügung. Zahlreiche Wanderwege führen zu den umliegenden Bergen des Klostertals (der Roggelskopf ist der „Hausberg“ der Brazer und 2284 m ü. A. hoch). In Innerbraz besteht ein Freibad und im Winter eine Langlaufloipe.
Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerungsentwicklung in Ausserbraz ist über die Jahrhunderte hinweg schwankend aber stetig steigend:[5]
Entwicklung der Anzahl der Einwohner in Ausserbraz: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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373
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273
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275
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366
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319
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345
|
345
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304
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293
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326
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359
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354
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416
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396
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433
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420
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516
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521
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564
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650
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767
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775
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767
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1754 | 1798 | 1810 | 1819 | 1823 | 1837 | 1841 | 1857 | 1869 | 1880 | 1890 | 1900 | 1910 | 1923 | 1934 | 1939 | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 |
Persönlichkeiten
- Josef Vonbank (1905–1936), Politiker (Vaterländische Front), Landwirt und Schmied.
Literatur
- Benedikt Bilgeri: Der Arlberg und die Anfänge der Stadt Bludenz, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 90. Jg. 1972, S. 1–17 (Digitalisat)
- Johann Moser: Bludenzer Personen- und Häuserbeschrieb 1784 bis 1789. Edition und Auswertung. Geschichtsverein Region Bludenz, ISBN 978-3-901833-34-2.
Weblinks
- Webpräsenz der Stadt Bludenz
- 80103 – Ausserbraz. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Ortsvorsteher, Amt der Stadt Bludenz
- Manfred Tschaikner in Herrschaft, Gericht, Steuergenossenschaft, Kirchspiel und Gemeinde, Online-Beitrag „Verba volant“ des Vorarlberger Landesarchivs, S. 5 und , S. 283.
- Siehe auch: Chronik Arlbergbahn (Memento vom 11. November 2013 im Internet Archive).
- Manfred Tschaikner in Herrschaft, Gericht, Steuergenossenschaft, Kirchspiel und Gemeinde, Online-Beitrag „Verba volant“ des Vorarlberger Landesarchivs, S. 4 f und , S. 282 f.
- Historisches Ortslexikon - Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte Vorarlberg (Memento vom 20. Oktober 2014 im Internet Archive)