Lothar Renner
Lothar Renner (* 7. November 1918 in Karlsruhe; † 24. Oktober 1991 in Heidelberg) war ein deutscher Offizier, zuletzt im Range eines Generalmajors und Chef des Stabes NATO-Armeegruppe Mitte (CENTAG).[1]
Leben
Renner wurde als zweiter Sohn eines Brauereidirektors geboren. Nach dem Abitur Ostern 1937 trat Renner als Offizieranwärter in die Wehrmacht ein und wurde der 2. Panzerjägerabteilung der 35. Infanterie-Division zugeteilt. 1939 wurde er zum Leutnant befördert.
Wehrmacht
Von September 1939 bis Mai 1940 war er am Westwall eingeteilt, danach wurde er für sieben Monate in Frankreich und Belgien eingesetzt. Im Dezember 1941 wurde er an die Ostfront versetzt, wo er schwere Verwundungen erlitt, die er in nachfolgenden Lazarettaufenthalten in Greifenberg (Schlesien) und in Baden-Baden kurierte. Danach folgte Anfang 1943 eine Verwendung in der 5. Panzer-Division in Arles Frankreich. Anschließend kam er als Hauptmann 1943 zur Division/Kosaken in Jugoslawien. Im Frühjahr 1945 wurde er zur Volksgrenadier-Division in Böblingen versetzt, wo er als Hauptmann und Bataillonskommandeur ausschied.
Bundeswehr
Nach dem Ende des Krieges war er für vier Jahre Journalist bei der US-Presse in Göppingen. Von 1949 bis Sommer 1956 arbeitete er selbstständiger Kaufmann im Einzelhandel für die Bally AG. Im Sommer 1956 trat er als Stabsoffizier in die Bundeswehr ein. Dort durchlief er von 1958 bis 1959 die Generalstabsausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Anschließend war er in der Operationsabteilung G3 der NATO-Armeegruppe Nord NORTHAG als Generalstabsoffizier eingesetzt. An der École supérieure de guerre (EGS), Paris war er ab 1962 für zwei Jahre als erster deutscher Verbindungs- und Lehroffizier tätig. Von 1964 bis Mitte 1978 war er auf verschiedenen Führungsposten der Bundeswehr eingesetzt. Generalmajor Renner trat mit dem 30. Juni 1978 in den Ruhestand.
Sonstiges
Von 1980 bis 1981 war er Präsident des Heidelberg Rotary Club. Danach war er von 1982 bis 1983 Governor des Rotary District 186.
Er war verheiratet und Vater zweier Töchter und eines Sohnes.
Auszeichnungen
1939–1945
- Eisernes Kreuz II. Klasse 1940
- Eisernes Kreuz I. Klasse 1941
- Verwundetenabzeichen in Silber
- Ostmedaille
- Tapferkeitsmedaille 2. Klasse Silber 1944
- Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern 2. Klasse 1944
Nach 1945
- Legion of Merit, USA 1978
- Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, Bundesrepublik Deutschland 1976
- Komturkreuz der Französischen Ehrenlegion, Frankreich 1977
Literatur
- Heinz-Peter Würzenthal: Deutschlands Generale und Admirale, Vollständige Liste der Generale und Admirale der Bundeswehr 1955-1990. Herausgegeben von Dermot Bradley und Ernest Henriot. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1783-6, ISBN 978-3-7648-1783-1, S. 96.
- Mannheimer Morgen, Nr. 148, 4. Juli 1978
- Rhein-Neckar-Zeitung, 5. Juli 1978
Einzelnachweise
- Würzenthal Heinz-Peter: Deutschlands Generale und Admirale, Vollständige Liste der Generale und Admirale der Bundeswehr 1955-1990. Hrsg.: Bradley Dermot, Henriot Ernest. Biblio, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1700-3, S. 96.