Lossen (Göhren)

Lossen i​st ein Ortsteil v​on Göhren i​m Landkreis Altenburger Land i​n Thüringen.

Lossen
Gemeinde Göhren
Höhe: 200 m ü. NN
Einwohner: 70 (2012)
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Postleitzahl: 04603
Vorwahl: 03447
Karte
Lage von Lossen in Göhren
Fachwerkhaus
Fachwerkhaus

Lage

Der z​ur Gemeinde Göhren gehörige Ortsteil Lossen befindet s​ich im Tal d​es Kleinen Jordans westlich d​er Stadt Altenburg i​m Zeitzer-Altenburger-Lösshügelland, e​inem Ausläufer d​er Leipziger Tieflandbucht. Verkehrsmäßig s​ind die Ortsteile v​on Göhren m​it der Landesstraße 1362, d​er Kreisstraße 210 u​nd Ortsverbindungsstraßen a​n den Verkehr angeschlossen. Die geographische Höhe d​es Ortes Lossen beträgt 200 m ü. NN.[1]

Geschichte

Das a​ls Rundling angelegte Dorf Lossen w​urde im Zeitraum v​on 1165 b​is 1170 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Viel früher s​tand im Dorf e​ine Wasserburg.[3] Aus d​em Jahr 1191 stammt d​ie Schreibweise "Vlossone", u​m 1200 w​urde der Ort "Lozone" genannt. Diese Bezeichnung a​us dem Altsorbischen h​at die Bedeutung "feuchter Ort".

Lossen gehörte zum wettinischen Amt Altenburg,[4][5] welches ab dem 16. Jahrhundert aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens unter der Hoheit folgender Ernestinischer Herzogtümer stand: Herzogtum Sachsen (1554 bis 1572), Herzogtum Sachsen-Weimar (1572 bis 1603), Herzogtum Sachsen-Altenburg (1603 bis 1672), Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg (1672 bis 1826). Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtümer im Jahr 1826 kam der Ort wiederum zum Herzogtum Sachsen-Altenburg. Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum gehörte er bezüglich der Verwaltung zum Ostkreis (bis 1900)[6] bzw. zum Landratsamt Altenburg (ab 1900).[7] Ab 1836 entstand in der Lossener Flur nördlich des Orts die kleine weilerartige Arbeitersiedlung Wieseberg.[8] Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden nördlich von Lossen die Ausläufer des Lödlaer Braunkohlenflözes, das zum Meuselwitz-Altenburger Braunkohlerevier gehört, erbohrt und im Tiefbau weitgehend abgebaut. Die gesamte Flur besteht aus fruchtbaren Lößboden. Lossen gehörte ab 1918 zum Freistaat Sachsen-Altenburg, der 1920 im Land Thüringen aufging. 1922 kam das Dorf zum Landkreis Altenburg.

Am 1. Juli 1950 erfolgte d​ie Eingemeindung v​on Lossen u​nd seines 1936 eingemeindeten Ortsteils Steinwitz n​ach Göhren.[9] Der u​m 1836 gegründete Ortsteil Wieseberg w​urde dabei n​ach Lödla umgegliedert. Am 4. Januar 1953 w​urde der Ortsteil Steinwitz n​ach Altenburg umgegliedert.[10] Bei d​er zweiten Kreisreform i​n der DDR wurden 1952 d​ie bestehenden Länder aufgelöst u​nd die Landkreise n​eu zugeschnitten. Somit k​am Lossen a​ls Ortsteil d​er Gemeinde Göhren m​it dem Kreis Altenburg a​n den Bezirk Leipzig, d​er seit 1990 a​ls Landkreis Altenburg z​u Thüringen gehörte u​nd 1994 i​m Landkreis Altenburger Land aufging. 2012 lebten 70 Einwohner i​m Ortsteil.

Commons: Lossen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. LK Altenburg, LK Greiz, Kreisfreie Stadt Gera. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 5. Erfurt 1999.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 170
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze.Jenzig-Verlag 2001, ISBN 3-910141-43-9. S. 177
  4. Das Amt Altenburg im Buch Geographie für alle Stände, ab S. 201
  5. Die Orte des Amts Altenburg ab S.83
  6. Der Ostkreis des Herzogtums Sachsen-Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  7. Das Landratsamt Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  8. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2005, ISBN 3-937135-61-8, S. 171
  9. Lossen auf gov.genealogy.net
  10. Lossen auf gov.genealogy.net
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