Lohmühlenbrücke
Die Lohmühlenbrücke führt über den Neuköllner Schiffahrtskanal in Berlin und verbindet das Maybachufer an der Ecke zur Weichselstraße in Neukölln mit der Lohmühlenstraße in Treptow. Hier befanden sich im 18. Jahrhundert Lohmühlen, in denen Baumrinde („Lohe“) zu Borkenmehl verarbeitet wurde.[1]
Lohmühlenbrücke | ||
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Nutzung | Straßenverkehr | |
Querung von | Neuköllner Schiffahrtskanal | |
Ort | Berlin-Neukölln | |
Konstruktion | einbogige Stahlbetonbrücke | |
Baubeginn | 1920 | |
Eröffnung | 1921 | |
Lage | ||
Koordinaten | 52° 29′ 22″ N, 13° 26′ 22″ O | |
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Lage und Geschichte
Unmittelbar nördlich der Lohmühlenbrücke mündet der Neuköllner Schiffahrtskanal in den Landwehrkanal. Dort verläuft die Grenze zum Ortsteil Kreuzberg des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Wegen dieser Lage wird die Stelle gelegentlich als „Dreiländereck“ bezeichnet.[2]
Die Verbindung über den Kanal wurde stark frequentiert, mit dem Bau der Berliner Mauer quer zur Lohmühlenbrücke wurde die wichtige Verbindung zur Harzer Straße unterbrochen.[3] Dies konnte durch die Errichtung einer Fußgängerbrücke, dem 1962 gebauten Kiehlsteg,[4] nur unzureichend kompensiert werden. Diese Fußgängerquerung lag nur 60 Meter von der Lohmühlenbrücke entfernt.
Im Jahr 1988 wechselte der östlich der Brücke gelegene Lohmühlenplatz durch einen Gebietstausch formal zu West-Berlin.[5] Dadurch konnte die Brücke bis 1989 saniert werden. Es entstand eine befahrbare Verbindung zwischen der zu Neukölln zählenden Harzer Straße und dem Maybachufer.[6] Gegen den Protest einer Bürgerinitiative wurde der Kiehlsteg 2014 abgerissen, weil er nach der Maueröffnung nicht mehr gebraucht wurde und um die Unterhaltskosten einzusparen.[7]
Sonstiges
- Die Brücke zeigt auf beiden Seiten das Stadtwappen Neuköllns sowie – in römischen Ziffern – das Jahr ihrer Erbauung (MCMXX entsprechend 1920).
- 1987 wurde auf dieser Brücke eine der Schlüsselszenen des Spielfilms Der Himmel über Berlin von Wim Wenders gedreht.
- Entlang des Landwehrkanals in Richtung Spree befinden sich insgesamt 45 Kirschbäume, die Teil einer großen Spendenaktion eines japanischen Fernsehsenders waren. Als Freude über das Ende der deutschen Teilung sammelte man unter dem Titel Sakura-Campaign ab 1990 rund eine Million Euro, mit denen über 9.000 Bäume an ausgewählten, symbolträchtigen Orten gepflanzt wurden.[8]
Galerie
- Blick vom Maybachufer über die Kanalmündung, 1988
- Mauer an der Lohmühlenbrücke, Blick vom Kiehlufer
- Blick von der Lohmühlenbrücke zur Harzer Straße, 1987
- Lohmühlenbrücke 1988, Blick vom Kiehlsteg
- Kiehlsteg am Tag vor dem Abriss, im Hintergrund die Lohmühlenbrücke
Weblinks
- Flyer zur Baumpflanzaktion Sakura Campaign. (PDF; 9,4 MB) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt; abgerufen am 2. Juni 2012.
Einzelnachweise
- Ela Dobrinkat: Der Charme eines Viertels im Wandel. In: Berliner Morgenpost, 21. März 2009; abgerufen am 3. Juni 2012.
- Programm des Neuköllner Kunstfestivals „48 Stunden Neukölln“ (Memento des Originals vom 15. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 3. Juni 2012.
- Mauerverlauf an der Lohmühlenbrücke Webseite des VR-Projektes „Virtuelle Mauer / ReConstructing the Wall“; abgerufen am 3. Juni 2012.
- Einfach am Bürger vorbei. Tagesspiegel, 19. März 2014; abgerufen am 20. März 2014
- Wo, bitte, stand die Mauer? (Memento vom 12. Februar 2014 im Internet Archive) berlin.de; abgerufen am 3. Juni 2012.
- Alles im Fluss: Von der Industrie zur Hochtechnologie. In: Der Tagesspiegel, 16. November 2011. Abgerufen am 3. Juni 2012.
- Der Tagesspiegel, 15. März 2014, S. 18. – Bild von den Abrissarbeiten auf flickr.com. – Bericht auf rbb-aktuell am 24. März 2014
- Stadtbäume: Sakura-Campaign. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt; abgerufen am 2. Juni 2012.