Maybachufer
Das Maybachufer ist eine Straße am Landwehrkanal im Berliner Ortsteil Neukölln und wurde nach dem Juristen und Politiker Albert von Maybach benannt.
Maybachufer | |
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Maybachufer Ecke Schinkestraße | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Neukölln |
Angelegt | 1870er Jahre |
Hist. Namen | Wiesenufer, Straße 45 |
Anschlussstraßen | Planufer (nordwestlich), Weichselstraße (südöstlich) |
Querstraßen | Kottbusser Damm, Schinkestraße, Hobrechtstraße, Bürknerstraße, Sanderstraße, Friedelstraße, Liberdastraße, Nansenstraße, Pannierstraße |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 1490 Meter |
Geschichte
Die zweispurige Straße zählt zum sogenannten „Reuterkiez“, einer einst sumpfigen Wiesen- und Buschfläche, die aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage am Landwehrkanal in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde.[1]
Auf einer Karte aus dem Jahr 1877 wird die Straße als Wiesenufer geführt. Im Bebauungsplan erscheint sie als Straße 45 und erhielt zwischen 1882 und 1883 den heutigen Namen. Bereits in dieser Zeit fand hier zwischen Industrie- und Wohngebäuden ein Wochenmarkt statt.[2] Heute erinnern Hinterhof-Fabriken und Gewerbehöfe an die einstige industrielle Nutzung.[3] Die Miethausgruppe Maybachufer 20/21 in Verbindung mit den Gebäuden der Friedelstraße 34 sowie der Bürknerstraße 1 und 29–32 stehen unter Denkmalschutz. Sie entstanden in den Jahren 1909 und 1910 nach Entwürfen von Reinhold Kiel und Karl Wolter.
Seit 2008 befinden sich vor dem Haus mit der Nummer 8 verschiedene Stolpersteine für Markus und Flora Goldstein, Lucie, Rosa und Selma Meyer sowie Georg Lichtenstein.
In Reiseführern wird der Türkenmarkt am Maybachufer erwähnt,[4][5] der dienstags und freitags hier stattfindet und bereits mit dem Münchner Viktualienmarkt verglichen wurde.[6]
Radverkehr
Das Maybachufer ist nicht mit Radwegen ausgestattet.
An der Straße befindet sich seit 2016 eine von 17 in Berlin fest installierten automatischen Radzählstellen. Unter allen mit einer Zählstelle versehenen Plätzen der Stadt, ist das Maybachufer der am viertstärksten vom Radverkehr frequentierte Ort.[7]
Weblinks
- Maybachufer. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Das Maybachufer – Kreuzberger Chronik 2008, Ausgabe 100, abgerufen am 26. Juni 2012.
Einzelnachweise
- Ingrid Thienel: Städtewachstum im Industrialisierungsprozess des 19. Jahrhunderts. de Gruyter, 1973, ISBN 978-3-11-003417-2 (Abgerufen am 27. Juni 2012).
- Rolf-Dieter Volmerig: Berlin: Beiträge zur Geographie eines Grossstadtraumes – Festschrift zum 45. Deutschen Geographentag in Berlin vom 30. September 1985 bis 2. Oktober 1985. Reimer, 1985, ISBN 978-3-496-00829-3 (Abgerufen am 27. Juni 2012).
- Unser Quartier. Webseite des Quartiersmanagements Reuterkiez, abgerufen am 26. Juni 2012.
- Wladimir Kaminer: Ich bin kein Berliner: Ein Reiseführer für faule Touristen. Goldmann Verlag, 28. Juli 2010, ISBN 978-3-89480-412-1, S. 165 (Abgerufen am 27. Juni 2012).
- Berndt Schulz: Zuhause in Berlin: Liebeserklärungen an die unverfälschten Ecken der Stadt. Sutton Verlag GmbH, April 2011, ISBN 978-3-86680-781-5, S. 34 (Abgerufen am 27. Juni 2012).
- Jochen Overbeck: Viktualienmarkt vs. Maybachufer. In: Süddeutsche Zeitung, 28. Januar 2011, abgerufen am 26. Juni 2012.
- Verkehrserhebung Radzähler für Berlin: Wie viele Radfahrer sind unterwegs? Abgerufen am 5. Februar 2019.