Liu Cixin
Liu Cixin (chinesisch 劉慈欣 / 刘慈欣, Pinyin Liú Cíxīn; [lˈjǒuː tsʰɨ̌ˈɕíːn]; * 23. Juni 1963, Yangquan, China) ist ein chinesischer Science-Fiction-Autor.[1]
Liu ist neunfacher Galaxy-Award-Gewinner und war 2015 Preisträger des renommierten Hugo-Awards für den besten Science-Fiction-Roman.[2]
Leben und Werk
Liu stammt aus der Provinz Shanxi, wuchs jedoch in der Provinz Henan auf. 1988 absolvierte Liu, dessen Eltern Minenarbeiter waren, in Zhengzhou eine Technikerausbildung. Anschließend arbeitete er als Computertechniker in einem abgelegenen Kraftwerk in seiner Heimatprovinz Shanxi. Seine Erfahrungen und sein Wissen aus dieser Zeit hat Liu mehrfach in seinem literarischen Werk verarbeitet.
Trisolaris-Trilogie
Lius wichtigstes und bekanntestes Werk ist die Trisolaris-Trilogie. Der erste Band, Die drei Sonnen (三體 / 三体, Sān tǐ), wurde 2007 veröffentlicht. Westlichen Lesern wurde es durch die englische Übersetzung von Ken Liu bekannt, die erstmals 2014 erschien und 2015 – als erster Roman eines chinesischen Autors – den angesehenen Hugo-Award in der Kategorie Bester Roman erhielt.[3][4]
Die deutsche Übersetzung der Drei Sonnen erschien 2017. 2018 erschien der zweite Band Der dunkle Wald auf Deutsch, 2019 der dritte und abschließende Band Jenseits der Zeit. Dem Deutschlandradio zufolge setze Liu mit seiner intelligenten Trilogie „neue Standards“ im Science-Fiction-Genre.[5]
Trivia
Barack Obama zeigte sich 2017 als Fan von Lius Trilogie und traf ihn später, um über zukünftige Publikationen zu sprechen.[6][7] Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg empfahl das Werk öffentlich.[8]
Weitere Werke
Weiterhin erschienen 2017 und 2018 die Novellen Spiegel und Weltenzerstörer auf Deutsch. 2019 erschien mit Die wandernde Erde ein Sammelband mit elf Erzählungen. Die Kurzgeschichte Mondnacht erschien 2020 in der von Ken Liu herausgebrachten Anthologie chinesischer Science-Fiction, Zerbrochene Sterne.
Bibliografie (Auswahl)
- 1998: The Longest Fall (地球大炮)
- 1998: The Micro-Age (微纪元)
- 1999: The Whale’s song (鲸歌)
- 1999: With Her Eyes (带上她的眼睛)
- 2000: Inferno (地火)
- 2001: The Rural Teacher (乡村教师)
- 2001: Full Spectrum Barrage Jamming (全频带阻塞干扰)
- 2002: Devourer (吞食者)
- 2003: The Glory and the Dream (光荣与梦想)
- 2003: The Era of Supernova (超新星纪元)
- 2003: Of Ants and Dinosaurs (白垩纪往事)
- 2004: Kugelblitz (球状闪电), im Mai 2020 auf Deutsch erschienen, ISBN 978-3-453-32030-7
- 2005: Mountain (山)
- 2005: The Wages of Humanity (赡养人类)
- 2008: Die wandernde Erde (流浪地球), 2019 auf Deutsch erschienen, ISBN 978-3-453-31924-0
- Trisolaris-Trilogie (三体三部曲):
- 2007: Die drei Sonnen (三体), 2017 auf Deutsch erschienen, ISBN 978-3-453-31716-1
- 2008: Der dunkle Wald (黑暗森林), 2018 auf Deutsch erschienen, ISBN 978-3-453-31765-9
- 2010: Jenseits der Zeit (死神永生), 2019 auf Deutsch erschienen, ISBN 978-3-453-31766-6
Hörspiel-Adaptionen
2017 produzierten der WDR und der NDR Lius Die drei Sonnen als zwölfteiliges Hörspiel unter der Regie von Martin Zylka, das vom Radiosender WDR 5 in der Zeit vom 25. bis 29. Dezember 2017 erstausgestrahlt wurde.[9] 2018 erschien ebendort auch der zweite Teil der Trilogie als Hörspiel.[10] Im Dezember 2020 wurde der Dritte Teil, Jenseits der Zeit, als 6-teiliges Hörspiel veröffentlicht.[11]
Verfilmungen
Am 5. Februar 2019 lief in China der Film Die wandernde Erde von Regisseur Frant Gwo an, einer Verfilmung von Lius gleichnamiger Kurzgeschichte.[12]
Auszeichnungen
- Neunfacher Preis Kehuan Shijie („SF World“) Yinhe („Galaxy“): 1999–2006,[1] 2010.
- Preis World Chinese Science Fiction Association’s Xingyun („Nebula“) für den besten Autor: 2010.[2]
- Hugo Award 2015 für den besten Roman für The Three-Body Problem[3] (die englische Fassung von Die drei Sonnen)
- Xingyun Award for Best Achievement 2015[13]
- Kurd-Laßwitz-Preis 2017 für Die drei Sonnen in der Kategorie Bestes ausländisches Werk
- Locus Award 2017 für Death’s End in der Kategorie Bester Science-Fiction-Roman
- Premio Italia 2018 für die Übersetzung von Die drei Sonnen in der Kategorie Internationale Science-Fiction
- Arthur C. Clarke Award for Imagination in Service to Society 2018 für den Autor
- Seiun Award 2019 für The Circle
Weblinks
- Cixin Liu in der Internet Speculative Fiction Database (englisch)
- Literatur von und über Liu Cixin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Cixin Liu in der Science Fiction Awards+ Database (englisch)
- Werke von und über Liu Cixin bei Open Library
- Liu Cixins Blog (chinesisch)
- Cixin Liu In: Encyclopedia of Science Fiction (englisch)
Einzelnachweise
- Chitralekha Basu, Guo Shuhan: What lies beyond. In: China Daily. 17. Dezember 2010, abgerufen am 10. Januar 2016 (englisch).
- Awards for Chinese-language science fictions announced. In: www.gov.cn. Abgerufen am 10. Januar 2016 (englisch).
- 2015 Hugo Awards. In: The Hugo Awards. Abgerufen am 10. Januar 2016 (amerikanisches Englisch).
- Andrea Chen: Out of this world: Chinese sci-fi author Liu Cixin is Asia's first writer to win Hugo award for best novel. In: South China Morning Post. 14. August 2015, abgerufen am 10. Januar 2016 (englisch).
- Cixin Liu: "Die drei Sonnen" – Hochspannend und intelligent: Science Fiction aus China. Deutschlandradio, 21. Dezember 2016.
- Christian Endres: Der Ex-Präsident und sein Lieblingsautor. Cixin Liu und Barack Obama trafen sich in Beijing. In: Die Zukunft. 1. Dezember 2017, abgerufen am 16. Dezember 2017.
- Michiko Kakutani: Transcript: President Obama on What Books Mean to Him. In: The New York Times. 16. Januar 2017, abgerufen am 16. Dezember 2017 (englisch).
- Nicolas Freund: Nach roten Sternen greifen. In: Süddeutsche Zeitung. 15. Februar 2017, abgerufen am 16. Dezember 2017.
- Hörspiel-Podcast: Die drei Sonnen nach dem gleichnamigen Roman von Cixin Liu - WDR 5 - Mediathek. Abgerufen am 25. Januar 2018.
- WDR 5: Hörspiel-Podcast: Der dunkle Wald nach dem gleichnamigen Roman von Cixin Liu. 27. August 2018 (wdr.de [abgerufen am 4. Oktober 2018]).
- Hörspiel "Jenseits der Zeit". Abgerufen am 29. Dezember 2020.
- Film based on Three-Body Problem writer's sci-fi story set for February release in China, gbtimes.com 26. Oktober 2018, abgerufen 26. April 2019.
- Cixin Liu Wins Xingyun Award. In: www.locusmag.com. 20. Oktober 2015, abgerufen am 20. Oktober 2015.