Litprom
Litprom e. V. ist ein literarischer Verein, der sich für die Verbreitung von Literatur aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt engagiert. Der Verein informiert auf verschiedenen Wegen über literarische Entwicklungen in den genannten Regionen. Die Geschäfte leitet seit 2009 Anita Djafari, Vereinsvorsitzender ist Juergen Boos. Litprom wurde 1980 als Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e. V. gegründet. Vereinssitz ist Frankfurt am Main.
Leitbild
Litprom versteht sich im deutschsprachigen Raum als zentraler Agent für den Umlauf von Literaturen jenseits der standard-westlichen Realitäten und als Knotenpunkt internationaler Literaturkommunikation. Der Verein bringt Autoren, Leser und literarische Institutionen zusammen, und schafft so eine Plattform für literarische Begegnungen in Zeiten globalisierter Textzirkulation.
Tätigkeit
Die Gesellschaft wurde 1980 in Frankfurt am Main von beruflich mit Literatur befassten Menschen, Entwicklungshilfeorganisationen und der Frankfurter Buchmesse „aus Anlass des Buchmesse-Schwerpunkts Schwarzafrika“ (Subsahara-Afrika) gegründet. Sie bemüht sich um einen Dialog zwischen den Kulturen durch Literatur. Ihre nicht gewinnorientierte Arbeit wird vom Evangelischen Entwicklungsdienst und der Frankfurter Buchmesse gefördert.[1][2]
Weitere Arbeitsbereiche:
- Förderung von Übersetzungen belletristischer Werke
Seit 1984 ist Litprom Anlaufstelle für die Förderung von Übersetzungen belletristischer Werke aus Afrika, Asien und Lateinamerika ins Deutsche. Das Programm soll den literarischen Kulturaustausch verstärken und die Veröffentlichung zeitgenössischer Literatur befördern. Es wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes und des Schweizer SüdKulturFonds finanziert. Anträge können deutsche und schweizerische Verlage einreichen.
- Herausgabe der LiteraturNachrichten (bis 2020)
Die LiteraturNachrichten Afrika – Asien – Lateinamerika erschienen bis 2016 als selbständige Zeitschrift.[3] 2017 wurden die LiteraturNachrichten in eine vierseitige Beilage der Tageszeitung taz umgewandelt. Als solche erschien sie 2017 und 2018 vierteljährlich, von 2019 bis 2020 halbjährlich. Ende 2020 wurde die Publikation eingestellt.
- Erstellung der Weltempfänger litprom-Bestenliste für Literaturübersetzung, die seit 2008 viermal im Jahr erscheint. Die Jury aus Literaturkritikern, Schriftstellern und Kulturjournalisten kürt je sieben Titel und stellt ihre Auswahl in Kurztexten vor.
- Veranstaltungen: Literaturtage u. a.
Jährlich im Januar findet das zweitägige Festival Literaturtage in Frankfurt statt. Es bringt Autoren aus aller Welt ins Gespräch über ein bestimmtes Thema, zuletzt unter anderem „Migration – Literaturen ohne festen Wohnsitz“. Litprom veranstaltet zudem regelmäßig Lesungen und zeichnet für das Programm des Weltempfangs auf der Frankfurter Buchmesse verantwortlich.
- Der Andere Literaturklub (bis 2020)
Mitglieder dieses Literaturklubs erhielten viermal jährlich das Werk eines oder einer aus Afrika, Asien, Südamerika oder der Arabischen Welt stammenden Autoren, das oftmals zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt wurde. Die nicht auf Gewinn ausgerichtete Initiative wurde in Kooperation mit artlink, Büro für Kulturkooperation ausgerichtet, die den Literaturklub seit 2021 in Eigenregie weiterführt.
- Betreuung des Programms „Stadt der Zuflucht“[4]
Ziel des Programms ist es, ausländischen Autoren, deren Arbeit gefährdet ist, für mindestens ein Jahr aufzunehmen und ihnen eine Wohnung sowie ein Stipendium zur Verfügung zu stellen. Der Schreibende soll ungehindert seine Arbeit fortsetzen können und ins kulturelle Leben der jeweiligen Stadt eingebunden werden. Das Kulturamt der Stadt Frankfurt hat das Projektmanagement des Programms an Litprom e. V. übertragen.
- Quellen (bis 2006 als regelmäßig erscheinender Katalog, seit 2006 nur noch online)[5]
Die Online-Datenbank erhält mehr als 8.000 ins Deutsche übersetzte Titel von Schriftstellern aus Asien, Südamerika, Afrika und der Arabischen Welt. Sämtliche Werke lassen sich detailliert nach den Stichworten Autor, Titel, Region, Originalsprache, Übersetzer und weiteren suchen.
LiBeraturpreis
Seit 2013 wird durch Litprom der LiBeraturpreis vergeben und im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse überreicht. Mit dem Preis werden ausschließlich Autorinnen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der arabischen Welt ausgezeichnet. Der Preis wurde 1987 von der Initiative LiBeraturpreis e.V. ins Leben gerufen.
Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
- „Litprom“ (Memento vom 3. März 2009 im Internet Archive).
- „Über Uns“, Litprom, abgerufen am 2. August 2021.
- Titelinformation der Zeitschriftendatenbank (ZDB), abgerufen am 15. April 2020.
- (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Katalog Quellen / Litprom („Weltliteratur ganz einfach finden“).