Liste der denkmalgeschützten Objekte in Grafenstein (Kärnten)

Die Liste d​er denkmalgeschützten Objekte i​n Grafenstein enthält d​ie 19 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte d​er Gemeinde Grafenstein i​n Kärnten.[1]

Denkmäler

Foto Denkmal Standort Beschreibung
Burgstall Sand
BDA: 46993
Objekt-ID: 49406
Rinnwald
Standort
KG: Berg
Frühmittelalterliche Wallanlage. Südöstlich des Marktes Grafenstein auf einer terrassenförmigen Anhöhe im nördlichen Steilabfall der Sattnitz; aus drei Erdwällen (bis zu 6 m breit und 2 m hoch) mit Gräben an den Außenseiten.[2]
Burgstall Altgrafenstein
BDA: 10741
Objekt-ID: 6803

Standort
KG: Berg
Burgruine Lerchenau. Mittelalterliche Wehranlage, urkundlich 1158 als castrum gravenstaine, 1551 als Burgstall bezeichnet. Südöstlich der Ortschaft im nördlichen, sehr steilen Sattnitzabbruch gelegene Wehranlage. Reste der Fundamentmauern und Erdwälle erhalten. Anlage bestehend aus Hauptburg in dreieckförmigem Bering und einer durch einen Graben geschützten Vorburg, Grundriss erkennbar.[3]
Pfarrhof
BDA: 10731
Objekt-ID: 6793
Hauptstraße 91
Standort
KG: Grafenstein
An der Straße östlich des Schlosses, laut Bauinschrift 1741 errichtet (unter Pfarrer Josef Schurian). Kubisch zweigeschoßiger barocker Bau mit einer nach einem Brand 1887 erneuerten Fassadengestaltung und teilweise erhaltener Ausstattung der Bauzeit. Über dem Portal Medaillon mit Relief Madonna mit Kind von 1964.[4]
Schloss Grafenstein
BDA: 10753
Objekt-ID: 6816
Schloß 1
Standort
KG: Grafenstein
Dreigeschoßiger, kubischer Bau mit zwölf bzw. acht Achsen und dreigeschoßiger Arkaden-Innenhof. Im Hof befindet sich eine auf 1638 datierte Inschrift des Erbauers, Johann Andreas von Rosenberg. Eine weitere Tafel gibt es von Georg Nikolaus Rosenberg von 1660, der das obere Stockwerk erbauen ließ. Unter Vinzenz von Orsini-Rosenberg erfolgte 1770 eine Gliederung der Fassaden mit Kolossalpilastern, Fensterverdachungen und Dreiecksgiebeln. Im Inneren befinden sich Rokokostuckaturen aus der Zeit 1760–1770 und illusionistische Wandmalereien von etwa 1780.[5]
Wirtschaftsgebäude, Nebengebäude des Schlosses und Portal
BDA: 10754
Objekt-ID: 6817
Schloß 1, 2
Standort
KG: Grafenstein
Im Zuge der letzten großen Umgestaltung des Schlosses Ende des 18. Jahrhunderts errichtet. Zweigeschoßige Nebengebäude mit hohen Satteldächern und geschwungenen Giebeln, die die Hauptfassade des Schlosses flankieren; nach Norden wird der so entstandene Schlosshof durch einen Zaun zwischen Mauerpfeilern und einem Portal mit bemerkenswertem Schmiedeeisengitter zur Allee hin abgeschlossen (1782 auf Porträt von Vinzenz Graf Rosenberg dargestellt).[3]
Aufnahmsgebäude
BDA: 10743
Objekt-ID: 6805
Truttendorfer Straße 10
Standort
KG: Grafenstein
1863 nordwestlich des Ortes errichtet. Aufnahmegebäude der Bahnlinie Maribor-Klagenfurt, zweigeschoßiger, historischer Bau mit Satteldach und einer für frühe Südbahnbauten typischen Fassadengestaltung: Putzfassade mit Liniengliederung, Kordon- und Hauptgesimse, Fensterumrahmungen und -verdachungen. Originalbau der ersten Streckenplanung.[3]
Bildstock, Smollekreuz
BDA: 10742
Objekt-ID: 6804

Standort
KG: Grafenstein
Das Smollekreuz liegt westlich von Grafenstein an der Straße nach Truttendorf. Dreiseitiger, zweizoniger, barocker Bildstock mit konkaven Nischenwänden und reich profilierten Gesimsen, Ende des 18. Jahrhunderts mit abgeschrägten Eckpfeilern; Heiligen-Darstellungen Anfang des 20. Jahrhunderts, 1987 renoviert.[3]
Volksschule
BDA: 10744
Objekt-ID: 6806

Standort
KG: Grafenstein
Atriumschule. Zwischen 1969 und 1971 nach Plänen von Clemens Holzmeister am nordöstlichen Ortsrand errichtet, eindrucksvolle holzgedeckte Halle mit hochgelegenem Fensterband und Galerie, bildet den Ausgangspunkt für die äußere, durch gegenläufige Pultdächer bestimmte Form.[3]
Aufbahrungshalle
BDA: 10745
Objekt-ID: 6807

Standort
KG: Grafenstein
1965 auf einer ursprünglich freien Wiesenfläche nordöstlich des Schlosses nach Plänen von Clemens Holzmeister errichtet, langgestreckter O-W orientierter Bau in einfach geometrischer Formensprache. Einsegnungshalle an der Ostseite mit Giebelreiter und Glasfenster von Giselbert Hoke.[3]
Kath. Pfarrkirche hl. Stefan
BDA: 10746
Objekt-ID: 6808

Standort
KG: Grafenstein
Der Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche wurde 1116 geweiht und war eine Eigenkirche der Edlen von Lungau. Sie wurde wegen Baufälligkeit wiederaufgebaut und ging 1158 an das Gurker Domkapitel. Die Kirche ist ein einschiffiger, romanischer Bau mit Chorturm, polygonalem Chor und barocken Kapellenanbauten an der Nord- und Südseite. Der Turm hat spitzbogige Schallfenster und einen Zwiebelhelm.[4]
Erdwerk/Schanze, ma. Wehranlage Altgrafenstein
BDA: 58317
Objekt-ID: 68883
seit 2021
Grafenstein
Standort
KG: Grafenstein

Anmerkung: Doppeleintrag (vergleiche Burgstall Altgrafenstein), d​er 2021 irrtümlich i​n die amtlichen Denkmallisten aufgenommen wurde. Wird 2022 n​icht mehr i​n den Denkmallisten aufscheinen.

Schloss Rain
BDA: 10739
Objekt-ID: 6801
Schloß Rain 1
Standort
KG: Replach
Mächtiger, dreigeschoßiger Bau unter Walmdach, über längsrechteckigem Grundriss, mit Pyramidendach gedeckter, polygonaler Dachreiter. Vier quadratische, über Eck gestellte, risalitartige Ecktürme, an Nord-Fassade einachsiger, mit Satteldach gedeckter Anbau. Spätbiedermeierliche SO-Fassade mit seichtem Mittelrisalit mit Pilastergliederung und Dreiecksgiebelbekrönung; über dem Portal ein von toskanischen Säulen mit Architrav getragener Altan mit Steinbalustrade. Am Ziergiebel tondoartiges Madonnenrelief von Arnulf Pichler 1965. Im ersten Obergeschoß bemerkenswerte Tafelparkettböden und Rahmen-Füllungstüren aus der Biedermeierzeit.[6]
Kath. Filialkirche und Wallfahrtskirche Hl. Maria im Walde (Autobahnkirche)
BDA: 10740
Objekt-ID: 6802

Standort
KG: Replach
Aufgrund einer Marienerscheinung von 1849 zwischen 1861 und 1863 errichteter historischer Bau, von Anton Faleschini, nach Plänen von Anton Bierbaum, bestehend aus einem hohen Presbyterium mit zweiseitigem, spitzen Chorschluss, romanisierendem Fries und Spitzgiebel an der W-Fassade mit späterem nordseitigen Sakristeianbau; Turm 1882 erbaut, 1889 eingestürzt. Langhausneubau von Wilhelm Klebel, Weihe 1957. Neugestaltung 1999/2000 durch Ferdinand Čertov und Robert Morianz als „Autobahnkirche“. Betonbau mit vorgestellter Betonwand als Eingangsfront, abgehobene Dachkonstruktion über Stützen.[7]
Schloss Saager
BDA: 10751
Objekt-ID: 6814
Saager 1
Standort
KG: Saager
Urkundlich 1372 als Turm. Ausbau im 16. Jahrhundert, ab 1842 Edelmann. Zweigeschoßiger wuchtiger Bau mit erneuertem Krüppelwalmdach und zwei diagonalgestellten rechteckigen Ecktürmen, der nördlich vermutlich ehemalige Bergfried, der südlich im 20. Jahrhundert mehrfach verändert; im Inneren zahlreiche Gewölbe sowie Riemlingdecke mit kassettierten Tramen des 16. Jahrhunderts. Die dortige Loggia 1920 eingebaut. 1961 bis zu dessen Tod 2015 Wohnsitz des Malers Giselbert Hoke. Restauriert 1969–1973. 1994 Fassadenrestaurierung.[8]
Kath. Filialkirche hl. Anna
BDA: 10752
Objekt-ID: 6815

Standort
KG: Saager
Von Friedhof und Mauer umgeben. Im Kern romanisch, im Barock veränderter Bau, vielleicht die urkundlich 1228 genannte, vom Kloster Viktring erbaute Michaelskapelle. 1382 und 1616 urkundlich ein Heiliges Kreuz in Saager, seit 1660 heilige Anna genannt. Restauriert 1958 und 1973. Das Kirchenschiff mit Chor einheitlich schlichter Baukörper mit Satteldach über rechteckigem Grundriss, in barocker Zeit verlängert; südlich angebaut der kräftige niedere Turm mit Spitzgiebelhelm und breiten spitzbogigen Schallöffnungen. Die westlich offene Vorhalle mit der Friedhofsmauer verbunden.[9]
Kath. Filialkirche hl. Oswald
BDA: 10750
Objekt-ID: 6812

Standort
KG: Thon
Spätgotischer, von einem Friedhof umgebener Bau, nördlich Sakristeiturm mit Spitzgiebelhelm und abgefasten spitzbogigen Schallöffnungen; eingezogener Chor mit zweistufigen Strebepfeilern, zweiteiligen Maßwerkfenstern (Maßwerke 1969 freigelegt) und 5/8-Schluss. Am Schiff barocke Fenster; die westlich offene Vorhalle mit der Friedhofsmauer verbunden; rundbogiges profiliertes spätgotisches Westportal mit Kielbogenabschluss. Wandbild heiliger Christophorus Anfang 16. Jahrhundert an Chor-Südwand.[10]
Schloss Riedenegg
BDA: 10747
Objekt-ID: 6809
seit 2012
Lind 4
Standort
KG: Wölfnitz
Im 12./13. Jahrhundert mehrfach Besitz des Stiftes St. Paul bei Lind genannt; ab 1399 Lehen der Herren von Metnitz; nach 1627 als Lehen Christof Perger, Freiherr von Hollenburg; 1842 bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts Privatbesitz. - Nach 1627 unter Freiherrn von Hollenburg Christof Perger errichtet. Zweigeschoßiger Edelhof mit Attikageschoß, flachem Walmdach und im 19. Jahrhundert stark verändert, in 7:2 Achsen symmetrisch ausgeteilten Fassaden mit Mittelrisaliten an den Schauseiten.[11]
Pfarrhof
BDA: 10749
Objekt-ID: 6811
St. Peter 2
Standort
KG: Wölfnitz
Nordöstlich der Pfarrkirche, zweigeschoßiger barocker Stöcklbau; über dem Portal Wappenstein des Tainacher Propstes Gentilotti, bezeichnet 1625.[12]
Kath. Pfarrkirche St. Peter zu St. Peter bei Grafenstein
BDA: 10748
Objekt-ID: 6810

Standort
KG: Wölfnitz
Urkundlich 1138 und 1269 erwähnt. Schmaler gotischer Bau mit dreiseitigem Chorschluss, der West-Turm mit Pyramidenhelm und großen rundbogigen Schallfenstern. Steinplattleindeckung. Südlich zweigeschoßiger Sakristeianbau und westlicher, mit der Friedhofsmauer verbundene barocke Vorhalle. Abgestufte Strebepfeiler an Schiff und Chor; die Fenster barockisiert, im Chor das Maßwerk vermauert. Spitzbogiges, profiliertes gotisches Eingangsportal. Monumentaler, stark verwaschener heiliger Christophorus an der Turm-Südseite.[13]
Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Grafenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kärnten – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 1. Juli 2021.
  2. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 707
  3. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 237
  4. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 236
  5. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 236f.
  6. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 666
  7. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 83
  8. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 699f.
  9. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 699
  10. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 947
  11. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 469f.
  12. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 808
  13. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 807f.
  14. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.
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