Liste der Stolpersteine in Wurmannsquick
Diese Liste der Stolpersteine in Wurmannsquick enthält die Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunstprojekts von Gunter Demnig im niederbayrischen Markt Wurmannsquick verlegt wurden. Mit ihnen soll Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Wurmannsquick lebten und wirkten.
Bislang wurde nur ein Stolperstein in Wurmannsquick verlegt.
Stolpersteine
Auf der Oberseite der Betonquader mit zehn Zentimeter Kantenlänge ist eine Messingtafel verankert, die Auskunft über Namen, Geburtsjahr und Schicksal der Personen gibt, derer gedacht werden soll. Die Steine sind in den Bürgersteig vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft eingelassen.
Im Mai 2015 hatte der Marktgemeinderat von Wurmannsquick nach Rücksprache mit Angehörigen mehrheitlich beschlossen, zum Andenken an den im KZ-Auschwitz ermordeten Wolfgang Kroll einen Stolperstein zu setzen und dafür die Kosten zu übernehmen.[1] Eineinhalb Jahre später verlegte Demnig den Stolperstein beim ehemaligen Anwesen der Familie Kroll am Marktplatz von Wurmannsquick.
Bild | Inschrift | Adresse | Kurzvita / Anmerkungen |
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HIER WOHNTE WOLFGANG KROLL JG. 1892 DENUNZIERT VERHAFTET 30.12.1938 INHAFTIERT IN MEHREREN GEFÄNGNISSEN, KZ DEPORTIERT 1942 AUSCHWITZ ERMORDET 6.11.1942 |
Marktplatz 38 (Standort ) |
Wolfgang Kroll wurde am 14. März 1892 in Teterino im heutigen Weißrussland geboren. Im Ersten Weltkrieg verschlug es ihn als Kriegsgefangenen nach Martinskirchen. 1919 trat Kroll zum katholischen Glauben über, wurde getauft und heiratete ein Jahr später. 1929 erwarb er ein Haus am Wurmannsquicker Marktplatz, richtete darin mit seiner Frau Maria ein Ladengeschäft ein und arbeitete als selbstständiger Spengler. Am 30. Dezember 1938 wurde er wegen eines „politischen Vergehens“ verhaftet. Als so genannter Halbjude wurde zunächst in Eggenfelden und ab 13. Februar 1939 im Gerichtsgefängnis Regensburg in Schutzhaft genommen. Am 17. März 1939 wurde er ins KZ Dachau überstellt. Nach Inhaftierung und Zwangsarbeit in verschiedenen Konzentrationslagern wurde er schließlich ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo er am 6. November 1942 starb.[2] |
Verlegedatum
Der Stolperstein in Wurmannsquick wurde am 2. November 2016 von Gunter Demnig persönlich verlegt. Anwesend waren unter anderem der Bürgermeister, der Altbürgermeister und der Antragsteller, Karl Prinz.[2]
Weblinks
- Gunter Demnig: Stolpersteine – Website des Projekts
Einzelnachweise
- Sitzungsprotokoll vom 28.05.2015. Markt Wurmannsquick, abgerufen am 12. April 2018.
- Über ein dunkles Kapitel der Geschichte "stolpern". In: Rottaler Anzeiger. Passauer Neue Presse, 4. November 2016, abgerufen am 12. April 2018.