Liste der Stolpersteine in Eckernförde
Die Liste der Stolpersteine in Eckernförde enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Eckernförde verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Eckernförde lebten und wirkten.
Verlegte Stolpersteine
Adresse | Verlegedatum | Person | Inschrift | Bild | Anmerkung |
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Saxtorfer Weg 16 | 20. Mai 2019 | Hilde Faehse * 7. Jan. 1903 †? |
Frauenleiterin der KPD in Borby, nach „Schutzhaft“ 1934 folgte sie mit ihren beiden gemeinsamen Kindern ihrem Mann Otto Faehse im Mai 1934 in die Sowjetunion in die Nähe von Stalingrad. Nach der Verhaftung im Juni 1941 und der Verurteilung zu fünf Jahren Lagerhaft im Februar 1942 ist ihr Schicksal sowie das ihrer Kinder unbekannt.[1] | ||
Saxtorfer Weg 16 | 20. Mai 2019 | Otto Faehse * 27. Dez. 1900 † 25. Okt. 1941 |
Mitglied der KPD, Gemeindevertreter in Borby von 1929 bis 1933, Ende März 1933 verhaftet und am 6. April in die Moltke-Kaserne nach Schleswig gebracht, anschließend Konzentrationslager Kuhlen und Esterwegen im Emsland. Ende 1933 im Rahmen der Weihnachtsamnestie entlassen und im Januar 1934 über Dänemark in die Sowjetunion emigriert. Im März 1938 in Rostow am Don im Rahmen des stalinistischen „Großen Terrors“ verhaftet, in der Haft verstorben. | ||
Hinterstraße 32 (heute Gudewerdtstr.) | 20. Mai 2019 | Helmuth Kock * 23. Aug. 1907 †? |
HIER WOHNTE HELMUTH KOCK JG. 1907 IM WIDERSTAND / KPD SCHUTZHAFT 1933 FLUCHT 1934 SOWJETUNION VERHAFTET 1937 TAGANROG SCHICKSAL UNBEKANNT |
Mitglied der KPD, am 9. März 1933 in Eckernförde verhaftet, nach der Entlassung aus der „Schutzhaft“ untergetaucht und im Herbst 1933 über Dänemark im Mai 1934 in die Sowjetunion emigriert. Er arbeitete in Taganrog auf einer Werft und wurde im August 1937 im Rahmen des stalinistischen „Großen Terrors“ verhaftet. Weiteres Schicksal unbekannt. | |
Hasenheide 5 | 20. Mai 2019 | Richard Vosgerau * 28. Mai 1889 † 3. Mai 1945 |
Mitglied der SPD, Vorsitzender der SPD Eckernförde und Gewerkschaftssekretär, ab 1929 Gemeindevorsteher der damals selbstständigen Gemeinde Borby. Von April bis November 1933 in „Schutzhaft“, nach dem 20. Juli 1944 in das KZ Neuengamme verschleppt. Kam mit etwa 7500 KZ-Häftlingen bei dem irrtümlichen Fliegerangriff der Briten auf die Schiffe Cap Arcona und Thielbeck in der Neustädter Bucht ums Leben. | ||
Mühlenstraße 25 | 20. Mai 2019 | Heinrich Otte * 17. Nov. 1888 † Dez. 1940 |
HIER WOHNTE HEINRICH OTTE JG. 1888 IM WIDERSTAND / KPD FLUCHTHILFE / DÄNEMARK VERHAFTET 1936 BÖRGERMOOR SACHSENHAUSEN NEUENGAMME ERMORDET 25.12.1940 DACHAU |
Mitglied der KPD, brachte mit anderen Fischern Schriften des Widerstandes von Dänemark nach Eckernförde sowie zahlreiche Politemigranten über See nach Dänemark.[1] | |
Marienstraße 3 | 20. Mai 2019 | Hermann Ivers * 26. April 1892 † 3. März 1942 |
Mitglied der KPD, führende Rolle im illegalen Widerstand gegen die Nazidiktatur in Eckernförde, kam 1933 in „Schutzhaft“. Während eines Kuraufenthaltes in Bad Oeynhausen am 13. Januar 1936 erneut verhaftet und in Kiel zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Einlieferung in Rendsburg wurde er 1937 nach Bremen-Oslebshausen verlegt. Er starb dort an den Folgen pseudo-medizinischer Experimente. |
Weblinks
Commons: Stolpersteine in Eckernförde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Gunter Demnig: Stolpersteine.
- Tilmann Post: Stolpersteine erinnern an Nazi-Opfer. In: kn-online.de. 20. Mai 2019, abgerufen am 22. Mai 2019.
Einzelnachweise
- STOLPERSTEINE IN ECKERNFÖRDE, Runder Tisch gegen Rechts, Stadt Eckernförde
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