Liste der Kulturdenkmale in Ziegenhain (Nossen)

In d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Ziegenhain s​ind die Kulturdenkmale d​es Nossener Ortsteils Ziegenhain verzeichnet, d​ie bis August 2021 v​om Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale). Die Anmerkungen s​ind zu beachten.

Diese Aufzählung i​st eine Teilmenge d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Nossen.

Ziegenhain

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Straßenbrücke über den Ketzerbach Graupziger Straße
(Karte)
Bezeichnet mit 1876 Steinbogenbrücke, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung. Brücke liegt an einer Einmündung eines Baches (Schänitzer Wasser oder Leippenbach), der von Leippen entspringt, in den Ketzerbach. 09269830
 
Pfarrhaus Graupziger Straße 2
(Karte)
Um 1800 Schlichter Putzbau mit Segmentbogenportalen und Krüppelwalmdach, original erhaltenes Gebäude, singuläre Bedeutung, bedeutend für Ortsbild, ortsgeschichtlich von Bedeutung. Zweigeschossig, drei Segmentbogenportale, im Innern Gewölbe, am Haus zu beiden Seiten Segmentbogenportale, in einer Mauer gegenüber dem Pfarrhaus weiteres Portal, war früher Pfarrhof mit mehreren Gebäude, darauf deutet dem noch erhaltenen Haus gegenüber liegende besagte Mauer mit Portal, Hof ist zudem auf einer Topographischen Karte von 1877 als solcher zu erkennen. 09269828
 
Ehemalige Schule, heute Wohnhaus Graupziger Straße 5
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert Obergeschoss Fachwerk, ortsgeschichtlich von Bedeutung, Krüppelwalmdach 09268175
 
Brücke über den Ketzerbach Höfgener Straße
(Karte)
19. Jahrhundert Baugeschichtlich von Bedeutung 09268184
 
Wohnhaus und Seitengebäude eines Gehöfts Höfgener Straße 1
(Karte)
Bezeichnet mit 1859 Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich von Bedeutung 09268180
 
Spritzenhaus Höfgener Straße 1 (vor)
(Karte)
19. Jahrhundert Ortsgeschichtlich von Bedeutung. Bruchstein, Giebel verbrettert. 09268181
 
Scheune Höfgener Straße 4
(Karte)
Um 1850 Bemerkenswerter Fachwerkbau, etwa um 1850 oder älter, mit Schwellen, Stielen und Streben, weitestgehend ursprünglich erhalten, baugeschichtlich bedeutendes Zeugnis der ländlichen Architektur und Volksbauweise seiner Zeit 09304620
 
Eisenbahnbrücke Kirchstraße
(Karte)
1877–1880 Einbogenbrücke (Bruchstein) der Bahnstrecke Riesa–Nossen, verkehrsgeschichtlich und eisenbahngeschichtlich von Bedeutung 09268183
 

Weitere Bilder
Kirche (einschließlich Ausstattung) mit Kirchhof, Einfriedungsmauer und Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Kirchstraße
(Karte)
1703–1704 (Kirche); 1705 (Kanzelaltar); 18. Jahrhundert (Patronatsloge); 1851 (Orgel und Orgelprospekt) Kleiner spätmittelalterlicher Saalbau, der 1703/04 erhöht und ausgebaut wurde, barock überformt, mit Dachreiter, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung. Restaurierungen 1934 und um 1985. Putzbau mit Satteldach, verschieferter Dachreiter mit Haube und Zwiebel. Dreiseitiger Schluss im Osten, an den Ecken massige, mit Sandsteinplatten abgedeckte Strebepfeiler vom älteren Bau. Fenster in Korbbogenform. Im Norden zweigeschossiger Anbau mit der alten Sakristei im Erdgeschoss und der Herrschaftsloge von 1704 im Obergeschoss. Im Osten neue Sakristei, im Westen eine Vorhalle, beide um 1704.

Im Inneren verputzte Flachdecke m​it Stuckrahmenfeldern, d​ie beiden runden v​on leichtem Stuckrankenwerk begleitet. Gleichzeitig d​ie doppelgeschossigen hölzernen Emporeneinbauten a​n drei Seiten, u​nter Aussparung d​er Ostteile d​er Längsseiten, weiß u​nd graublau gefasst, ebenso d​as Gestühl. Einfach verglaste Herrschaftsempore d​es 18. Jahrhunderts i​m Chor. In d​er alten Sakristei Kreuzgratgewölbe, i​n ihrer Ostwand kleines gotisches Fenster, i​n der Südwand gotische Nische. Kanzelaltar, 1705, a​us Holz, weiß u​nd gold gefasst, zwischen e​inem korinthischen Säulenpaar d​er achteckige Kanzelkorb m​it rundbogigen Füllungen, d​ie Säulen a​uf Postamenten, dazwischen d​ie Predella m​it Tafelbild, Öl a​uf Holz, d​as Abendmahl darstellend, über d​en Säulen a​uf Gesimsen kräftiger Sprenggiebel, d​er den r​eich mit Schnitzereien verzierten u​nd mit d​er Figur d​es Auferstandenen bekrönten Kanzeldeckel umfasst. Am Giebelgebälk o​vale Tafeln, darauf d​ie Wappen d​erer von Bose u​nd Maltitz, m​it Bezeichnung 1705. Orgel v​on 1851, m​it fünfteiligem Prospekt. Gemälde m​it Darstellung d​er Geißelung Christi, Öl a​uf Holz, u​m 1700, a​n der rechten Chorwand. In d​er Vorhalle v​ier barocke Grabsteine i​n Obeliskform, u​m 1745 u​nd 1781 (Dehio Sachsen I, 1996).

09268174
 
Wohnstallhaus (heute mit drei Hausnummern) und Toreinfahrt eines ehemaligen Vierseithofes Kirchstraße 1a, 1b, 1c
(Karte)
Um 1870 Stattliches Wohnhaus eines ungewöhnlich großen Bauernhofes, möglicherweise Herrenhaus eines Vorwerks, verputzter Massivbau mit schönen Portalen, baugeschichtlich und städtebaulich bedeutsam (bildet Vierseithof mit Nummer 1) 09268005
 
Seitengebäude eines Gehöfts Kirchstraße 6
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert In Fachwerkbauweise, Erdgeschoss am Giebel auch in Fachwerk, baugeschichtlich von Bedeutung 09268176
 
Wohnstallhaus, östliches Seitengebäude und Torpfeiler eines ehemaligen Vierseithofes Kirchstraße 10
(Karte)
2. Hälfte 19. Jahrhundert Beide Gebäude mit Fachwerk im Obergeschoss und markanten Krüppelwalmdächern, gestalterische Akzente durch Drillingsfenster (Palladiomotiv) und Rundbogenfenster in den straßenseitigen Giebeln, beeindruckendes ländliches Anwesen in Ortsmitte und unmittelbarer Nähe der Kirche, baugeschichtlich bedeutend 09268178
 
Wohnhaus Kirchstraße 12
(Karte)
Mitte 19. Jahrhundert Obergeschoss Fachwerk, Zwillingsfenster im Giebel, Sandstein-Türstock, Krüppelwalmdach mit Fledermausgaupen, charakteristisches ländliches Wohnhaus, baugeschichtlich von Bedeutung. Krüppelwalmdach, Zwillingsfenster mit Rundbogen im Giebel (2. Hälfte 19. Jahrhundert). 09268179
 
Gedenkstein (mit Relief) Kirchstraße 16 (bei)
(Karte)
Bezeichnet mit 1959 Gedenkstein zur Erinnerung an Ziegenhain als erstes vollgenossenschaftlich ausgebildetes Dorf im Kreis Meißen in DDR-Zeiten, Relief von Bildhauer Georg Türke, ortsgeschichtlich und künstlerisch von Bedeutung.
  • Gedenkstein 1959 von Georg Türke angefertigt anlässlich der Erinnerung an Ziegenhain als erstes voll sozialistisch ausgebildetes Dorf im Kreis Meißen, am 1. Mai 1960 Einweihung mit Bronzeplatte Bodenreform von Georg Türke (bezeichnet Georg Türke 1959).
  • Sandsteintrog (Pferdetränke?) ein Wassertrog von wirtschaftsgeschichtlichem Wert (2011 nicht mehr vorgefunden)
09268173
 
Scheune eines Bauernhofes Ziegenhainer Bahnhofstraße 1
(Karte)
Um 1800 Fachwerk-Scheune, baugeschichtlich und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung, alte Fenster 09268172
 

Weitere Bilder
Empfangsgebäude des Bahnhofs Ziegenhain (Nr. 3) mit Eisenbahnerwohnhaus (Nr. 2) Ziegenhainer Bahnhofstraße 2, 3
(Karte)
1880 Charakteristische Gründerzeitgebäude mit Anklängen an den Schweizerstil, eisenbahngeschichtlich, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung (Bahnstrecke Riesa–Nossen) 09268182
 
Wohnmühlengebäude mit Teilen der alten Mühlentechnik (Brendelmühle) Zur Mühle 1
(Karte)
Bezeichnet mit 1818 Markanter Fachwerkbau mit schönem Portal, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich bedeutend.
  • Im Jahr 1995 war folgende Mühlentechnik erhalten: Getriebekammer mit Teilen des Getriebes, Motorantrieb mit Haupttransmission, Plansichter, Schrankfilter, Walzenstuhl, Schrotgang (Mahlgang) mit Steinkran und die mühlentechnische Ausstattung im Dachbereich sowie Reste eines oberschlächtigen Wasserrades.
  • Mit Stand 29. September 2006 fanden sich noch folgende Teile im Gebäude: Getriebekammer mit Kammrad usw., Motorantrieb mit Haupttransmission.
09268177
 

Anmerkungen

  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).

Quellen

Commons: Kulturdenkmale in Nossen – Sammlung von Bildern
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.