Liste der Kulturdenkmale in Teichnitz

In d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Teichnitz s​ind die Kulturdenkmale d​es Bautzener Ortsteils Teichnitz verzeichnet, d​ie bis März 2018 v​om Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale). Die Anmerkungen s​ind zu beachten.

Lage des Ortsteils Teichnitz in Bautzen

Liste der Kulturdenkmale in Teichnitz

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wohnhaus mit angrenzender Scheune und Stall Dorfplatz 6
(Karte)
Ende 18./Anfang 19. Jahrhundert Baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung, spitzer Giebel, Vorhäuschen mit spitzem Dach, im ersten Obergeschoss vier sehr kleine Fenster mit Holzverblendung 09251379
 
Rittergut und Gutspark Teichnitz (Sachgesamtheit) Gutsweg 1, 3, 6, 7
(Karte)
1802–1850; um 1820 (Gesindehaus und Wirtschaftsgebäude); Anfang 19. Jahrhundert (Gutspark), um 1900 (Umgestaltung zu landschaftlicher Anlage) Sachgesamtheit Rittergut Teichnitz mit folgenden Einzeldenkmalen: drei Scheunen, Stall und Reste der Einfriedung mit drei Torpfeilern (siehe Obj. 09251380), Gutspark (Gartendenkmal) sowie Gesindehaus und Wirtschaftsgebäude als Sachgesamtheitsteile; ortsgeschichtlich von Bedeutung [Störelemente: drei LPG Gebäude im Wirtschaftshof]. Der Gutspark entstand wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Bau des Herrenhauses 1802 und wurde ursprünglich als regelmäßige Anlage angelegt. Um 1900 erfolgte die Umgestaltung zum Landschaftspark. 1937 fiel ein Teil des Parks dem Bau der Autobahn zum Opfer, die südliche Parkmauer wurde abgebrochen und nördlich der Autobahn neu errichtet. Die Anlage wird im Norden durch eine verputzte Einfriedungsmauer, im Süden, Osten und zum Teil im Westen durch Bruchsteinmauern eingefriedet. Der Park geht im Westen in waldartigen Bestand über, dort fehlt eine Einfriedung. Das Wegesystem ist nur noch schwer ablesbar.
  • Ehemaliges Herrenhaus August 2013 abgerissen
  • Gesindehaus (Nr. 1, heute Wohnhaus): eingeschossiger Putzbau mit Krüppelwalmdach
  • Wirtschaftsgebäude: eingeschossiger Putzbau mit Krüppelwalmdach und Dachluke[Ausführlich 1]
09300801
 
Wohnhaus in offener Bebauung Hoyerswerdaer Straße 40
(Karte)
Um 1900 Sozialgeschichtlich von Bedeutung, Krüppelwalmdach, Eingang rückseitig, kleines Dachfenster mit Dreiecksgiebel 09251391
 

Wohnhaus Neuteichnitzer Straße 2
(Karte)
Um 1850 Fachwerkobergeschoss verbrettert, baugeschichtlich von Bedeutung, geschnitzte Holzverblendungen an Fenstern, Krüppelwalmdach 09251376
 

Wohnhaus und ehemalige Scheune sowie Reste der Einfriedung eines ehemaligen Dreiseithofes Neuteichnitzer Straße 5
(Karte)
Um 1800/1820 Baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung, erstes Obergeschoss verbrettert, Holzverblendungen mit Dreiecksgiebeln, Naturstein, Mittelbetonung der Scheune durch große Fledermausgaupe 09251375
 

Weitere Bilder
Rittergut Oehna / Ehemaliges Herrenhaus, Gutsverwalterhaus mit angebautem Stallgebäude und Wirtschaftsgebäude sowie Reste der Toreinfahrt [2019/20 abgerissen] Oehna 1, 1a
(Karte)
Bezeichnet mit 1813 (Herrenhaus); 1880–1885 (Gutsverwalterhaus und Wirtschaftsgebäude) Baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
  • Herrenhaus: Mittelbetonung durch Eingangsbereich mit Rundbogenportal und Schlussstein, zweiseitiger Treppenaufgang (Abbruch), Krüppelwalmdach; bezeichnet mit „1813 – S. M.“ [abgerissen]
  • Gutsverwalterhaus: zweigeschossiger Putzbau mit Putzeckquaderung, Walmdach mit Dachhäuschen [abgerissen]
  • daran angebautes Stallgebäude: verputzter Bruchsteinbau mit Gurtgesims, Sattelbach mit Fledermausgaupen [abgerissen]
  • Wirtschaftsgebäude mit Stallungen: breitgelagerter massiver verputzter Bruchsteinbau mit Steingewänden und Satteldach [größtenteils abgerissen]
  • Torpfeiler der Toreinfahrt noch vorhanden; insgesamt sehr gefährdeter Zustand

Schlossartiger Dreiflügelbau m​it spätbarocken u​nd klassizistischen Formen, h​ohes Mansardwalmdach, ursprünglich 18. Jahrhundert. Die Portale m​it flachem Segmentgiebel, profiliertem Sandsteingewände m​it Schlussstein u​nd bekrönendem Dreieckgiebel, bezeichnet m​it 1802. Mehrere kleinere Wohnhäuser, Scheunen u​nd Stallungen erhalten.[1]

09251438
 

Wohnhaus Stauseestraße 3
(Karte)
Um 1850 Obergeschoss Fachwerk, baugeschichtlich von Bedeutung, spitzes Dach, Mittelbetonung im Erdgeschoss durch niedrige Eingangstür, Giebel verbrettert, Fensterverblendungen 09251377
 
Wegesäule Stauseestraße 3 (vor)
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert Wegesäule aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, monolithischer Pfeiler aus Granit, Schaft mit abgefasten Ecken, darüber Kopf mit beschrifteten Seitenflächen (Richtungsweise zu nahegelegenen Ortschaften, Ortsangaben zum Teil noch lesbar) und flachpyramidalem Abschluss. Als Zeugnis der verkehrstechnischen Erschließung des ländlichen Raumes von orts- und verkehrsgeschichtlicher Bedeutung. 09251378
 

Anmerkungen

  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).

Ausführliche Denkmaltexte

  1. Beschreibung des Gartendenkmals Gutspark Teichnitz (Silke Epple, 27. August 2008): Anfang des 19. Jahrhunderts regelmäßig gestaltete Anlage, wahrscheinlich gleichzeitig mit Herrenhaus (1802), um 1900 Umgestaltung zu landschaftlicher Anlage. Landschaftspark geht im Westen in waldartigen Bestand über.
    • Bauliche Schutzgüter:
      • Einfriedung: verputzte Einfriedungsmauer an der Nordgrenze, Bruchsteinmauer an Ost- und Südgrenze des Gartens, an der Westgrenze Bruchsteinmauer nur teilweise vorhanden (zum westlich angrenzenden Wald offen)
    • Erschließung:
      • Zugänge: Toranlage mit drei Torpfeilern, Zufahrt von Osten auf das Herrenhaus zuführend
      • Wegesystem: Wege nur noch schwer ablesbar und eher als Waldwege erlebbar
    • Wasserelemente: Bachlauf des Temritzer Wassers mit Resten eines Wehres im südlichen Parkbereich, ehemaliger Teich auf Flurstück 297 östlich des Gutshofes verschwunden, heute nur noch Wiesenfläche mit Baumreihe aus Winter-Linden (Tilia cordata)
    • Vegetation:
      • Einzelbäume: zwei Esskastanien (Castanea sativa) südlich des Herrenhauses
      • Altbaumbestand vorhanden, Struktur der Gehölzpflanzungen nur noch schwer ablesbar, Gehölzbestand stark verwildert
    • Sonstige Schutzgüter:
      • Bodenrelief: Gelände nach Süden hin abfallend

Quellen

Einzelnachweise

  1. Barbara Bechter (Bearbeitet von), Wiebke Fastenrath (Bearbeitet von), Georg Dehio (Autor), Dehio Vereinigung (Herausgegeben von): Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler / Sachsen Band 1. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1996, ISBN 978-3-422-03043-5.
Commons: Kulturdenkmale in Teichnitz – Sammlung von Bildern
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