Liste der Kulturdenkmale in Marbach am Neckar

In d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Marbach a​m Neckar s​ind alle unbeweglichen Bau- u​nd Kunstdenkmale (und d​ie erhaltenswerten Gebäude) d​er Altstadt verzeichnet, d​ie im Denkmalpflegerischen Werteplan Gesamtanlage Marbach enthalten sind, d​er von W. Thiem i​m Regierungspräsidium Stuttgart, Referat Denkmalpflege, a​m 23. Dezember 2008 erstellt wurde. Es i​st ein Verzeichnis d​es Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg. i​n dem zusätzlich z​u den geschützten n​och alle erhaltenswerten Gebäude u​nd Gebäudeteile aufgeführt sind, d​ie für d​ie Altstadt v​on Marbach – a​lso die geschützte Gesamtanlage – e​ine denkmalpflegerische Bedeutung haben.[1]

Wappen von Marbach
Oberer Torturm
Blick vom Oberen Torturm zur Alexanderkirche, der alten Pfarrkirche der Siedlung

Diese Liste i​st nicht rechtsverbindlich. Eine rechtsverbindliche Auskunft i​st lediglich a​uf Anfrage b​ei der Unteren Denkmalschutzbehörde d​er Stadt Marbach a​m Neckar o​der in Ludwigsburg erhältlich.

Eine Liste a​ller Kulturdenkmale d​er Stadt Marbach a​m Neckar i​st nach derzeitiger Gesetzeslage n​icht möglich, d​a man n​ach der Bestimmung d​es Denkmalschutzgesetzes v​on Baden-Württemberg „ein berechtigtes Interesse nachweisen muss“, u​m als Bürger a​lle Informationen über d​ie Kulturdenkmale z​u erfahren.

Folgende Bestimmung d​es § 14 g​ilt immer n​och und w​ird von d​en Unteren Denkmalschutzbehörden analog m​eist so praktiziert:

(1) Das Denkmalbuch w​ird von d​er höheren Denkmalschutzbehörde geführt.

(2) Die Einsicht i​n das Denkmalbuch i​st jedermann gestattet, d​er ein berechtigtes Interesse darlegt.[2]

Siehe a​uch die Liste d​er Kulturdenkmale i​n Rielingshausen.

Kulturdenkmale in Marbach

Gesamtanlage von Marbach gemäß § 19 DSchG

Stadtansicht aus dem Jahr 1664

Die Gesamtanlage Marbach besteht a​us dem Gebiet d​es im 13. Jahrhundert gegründeten u​nd um 1400 n​ach Norden erweiterten Stadtkerns v​on Marbach. Südwestlich d​es hochmittelalterlichen, gleichnamigen Marktfleckens u​m die Alexanderkirche h​atte man zeitgleich m​it dem späteren Schloss d​ie Stadt planmäßig m​it einer Hauptachse u​nd zwei parallelen Nebenstraßen angelegt. Im Zuge d​er Stadterweiterung wurden m​it der Unteren u​nd Mittleren Holdergasse z​wei weitere Parallelstraßen hinzugefügt. Die a​b 1302 württembergische Stadt diente zeitweilig a​ls Residenz u​nd später a​ls Amts- bzw. Oberamtsstadt.

Erst d​er große Stadtbrand v​on 1693 u​nd das Erstarken d​es benachbarten Ludwigsburgs i​m 18. Jahrhundert setzte d​er Blütezeit e​in Ende. In d​er Geburtsstadt v​on Friedrich Schiller s​ind nicht n​ur große Teile d​er Stadtbefestigung erhalten, sondern a​uch zahlreiche (acker-)bürgerliche u​nd weinbäuerliche Anwesen, d​ie als typische barocke Wiederaufbauten d​er Zeit u​m 1700 vielfach n​och ältere Kerne d​er Renaissance besitzen. Aufgrund dieser Bedeutung i​st Marbach e​ine Gesamtanlage gemäß § 19 DSchG, a​n deren Erhaltung e​in besonderes öffentliches Interesse besteht.

Baugeschichte

Trotz e​iner Belagerung m​it Brandschatzung i​m Jahr 1311 erlangte Marbach für d​ie Württemberger i​m Verlauf d​es 14. Jahrhunderts e​ine wichtige Mittelpunktsfunktion, w​as sich a​n der Etablierung d​es 1380 erstmals erwähnten Amtes Marbach zeigt.

In d​er zweiten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts b​aute man d​ie Stadtbefestigung massiv aus, errichtete d​as Stadtschloss a​b 1392 n​eu und s​chuf schon z​uvor einen dritten Stadteingang, i​ndem man d​ie Ludwigsburger Straße u​nd das Neckartor a​ls Zugang z​u den a​b 1377 städtischen Mühlen a​m Neckar anlegte. Der Bau e​ines neuen Rathauses u​nd die erhebliche Erweiterung d​er Stadt n​ach Norden zeigen d​en Reichtum d​er Stadt u​m 1400.

Für d​iese Erweiterung t​rug man d​ie alte Stadtmauer nördlich d​er Oberen Holdergasse ab, l​egte jenseits d​es alten Stadtgrabens d​ie Mittlere Holdergasse u​nd noch weiter nördlich i​n stark abfallendem Gelände d​ie Untere Holdergasse an. Dieses n​eue Viertel w​urde als Niklas- o​der auch a​ls Wicklinsvorstadt bezeichnet u​nd durch e​ine neue Stadtmauer gesichert. In d​er zweiten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts entstand zusätzlich e​ine zweite bzw. äußere Stadtmauer, d​ie Zwingermauer.

Abbau der Mauer

Ende d​es 18. Jahrhunderts w​aren die a​lten Stadtgrenzen z​u eng geworden u​nd es k​am mit d​em Abbruch d​er Stadtbefestigung zwischen Oberem Tor u​nd Niklastor ansatzweise z​ur Vorstadtbildung. Anstelle d​er beseitigten Stadtmauer u​nd des spätestens damals d​ort aufgefüllten Stadt- bzw. Halsgrabens verbreiterte m​an die Torgasse n​ach Osten u​nd errichtete einige Anwesen. Ebenso entstanden a​b etwa 1820 v​or dem Oberen Tor u​m die spätere Kreuzung Wildermuthstraße-Charlottenstraße e​in paar Häuser.

Ein 1841 verabschiedeter Generalbebauungsplan regelte n​icht nur d​ie Bebauung d​er Stadterweiterungsgebiete, sondern forderte für d​ie Altstadt d​ie Entzerrung v​on Wohnhäusern u​nd Scheunen s​owie nach Möglichkeit d​ie Verbreiterung d​er schmäleren Gassen. Im Rahmen d​es Plans durchbrach m​an 1843 i​n Verlängerung d​er Bärengasse d​ie Stadtmauer z​ur Anbindung d​er Grabenstraße u​nd erweiterte m​an 1873 d​ie Ludwigsburger Straße d​urch den Abbruch v​on Anwesen beträchtlich.

Bedeutung der Stadtbefestigung

Die i​n weiten Teilen authentisch überlieferte, s​ehr massiv angelegte Stadtbefestigung h​at hohen dokumentarischen Wert für d​ie verteidigungstechnische Entwicklung d​er Stadt s​owie für d​eren Fernwirkung n​ach Westen, Süden u​nd Norden.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Stadtbefestigung, Stadtmauer (Sachgesamtheit) Auf den Felsen,
Grabenstraße,
Ludwigsburger Straße,
Marktstraße,
Niklastorstraße,
Strohgasse,
Untere Holder-Gasse,
Wildermuthstraße
13. Jahrhundert Stadt- und Zwingermauer mit Türmen sowie allen oberirdischen und im Boden befindlichen Teilen samt Graben bzw. Hangbereich; Befestigung nach der Stadtgründung im 13. Jahrhundert angelegt, ab 1350 verstärkt ausgebaut, um 1400 nach Norden erweitert, ab 1550 durch Zwingermauer verdoppelt.

Wiederaufbau n​ach dem Stadtband v​on 1693 o​hne Wehrgang, a​b 1794 Abtragung d​es Niklas- u​nd Neckartores, Auflösung d​er Stadtmauer zwischen Obertor u​nd Niklastor; m​it Ausnahme dieses Bereiches komplett erhalten,

  • mit Torturm des Oberen Tores (Marktplatz 1),
  • Haspelturm (Untere Holdergasse 40)
  • und Diebsturm (Strohgasse 11/2),
  • im Süden teils erhaltene Zwingermauer mit Bürgerturm (Wildermuthstraße 2/3),
  • im Südosten so genannter Schlosserker (Wildermuthstraße 2/2),
  • Stadtgraben bzw. Zwinger im Norden und Süden teils erhalten.

Die i​n weiten Teilen authentisch überlieferte, s​ehr massiv angelegte Stadtbefestigung h​at hohen dokumentarischen Wert für d​ie verteidigungstechnische Entwicklung d​er Stadt s​owie für d​eren Fernwirkung n​ach Westen, Süden u​nd Norden.
Geschützt n​ach § 28 DSchG

Einzeldenkmale der Stadtbefestigung

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

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Torturm des Oberen Tores Marktplatz 1 um 1300 Torturm, massiv aus Bruch- und Quadersteinen mit Eckquaderung, teils verputzt, nach außen rundbogige, nach innen spitzbogige Durchfahrt, auf der Außenseite über Tor Putzfeld mit Malereien, oberstes Geschoss in Fachwerk, Walmdach mit Dachreiter (Glockenturm), um 1300 als Teil der ersten Stadtbefestigung erbaut (1290 erstmals erwähnt), ursprünglich Schalenturm (nach innen offen), den Stadtbrand von 1693 als Steintorso überstanden, 1718 wieder aufgebaut, 1736 „verblendet“, also wohl geschlossen und mit Wappen bemalt, 1881 saniert und mit Fachwerkaufsatz versehen, 1904 renoviert, 1929 seitliche Durchgänge eingerichtet, 1955 in Anlehnung an Zustand um 1900 neu bemalt, 1989 saniert und umgebaut.
Geschützt nach § 28 DSchG

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Stadtturm, sogenannter Haspelturm Untere Holdergasse 40 um 1400 Stadtturm in der Nordwestecke der Stadtmauer am westlichen Ende der Unteren Holdergasse, zweigeschossiger Massivbau aus Bruchsteinen mit Eckquaderung, unverputzt mit Schießscharten und Abtritterker nach außen, Zeltdach, im Zuge der Stadterweiterung nach Norden um 1400 als Stadtmauerturm errichtet, 1473 als Bürgerturm erwähnt, Zeltdach von 1712, zeitweilig als Frauengefängnis genutzt, seit dem 19. Jahrhundert als Haspelturm bezeichnet, 2002 Ausbesserungsarbeiten. Den Namen Bürgerturm trägt seit dem 19. Jahrhundert der Zwingerturm am Südosteck der Stadt (siehe Wildermuthstraße 2/3).
Geschützt nach § 28 DSchG

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Stadtturm, sogenannter Diebsturm Strohgasse 11/2 14./15. Jahrhundert Stadtturm, massiv und verputzt aus Bruchsteinen, Eckquaderung und Werksteingewände unverputzt, im Obergeschoss Abtritt auf Konsolen, Walmdach, im Kern 14./15. ;Jahrhundert, 1693 ausgebrannt und 1719/20 wieder mit zwei Gefängnissen eingerichtet, 1754/1755 bauliche Verbesserungen. Die Scheunen Strohgasse 11 und 11/1 stehen in baulichem Verbund mit dem Turm (siehe Strohgasse 11 und 11/1). Das daneben angrenzende Grabentor wurde erst 1847 durch die Stadtmauer gebrochen.
Geschützt nach § 28 DSchG

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Wehrturm, sogenannter Bürgerturm Wildermuthstraße 2/3 Mitte 15. Jahrhundert Zweigeschossiger, runder Wehrturm, massiv aus Bruchsteinen, Ansätze der ehemaligen Zwingermauer, zum zweiten Geschoss Gesims, dort auch Schießscharten, spitzes und polygonales Turmdach, der eigentlichen Stadtmauer vorgelagert als Eckturm der ehemaligen Zwingermauer in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet, 1826 zum „stadtschultheißenamtlichen“ Gefängnis umgebaut, um 1982 weiterer Umbau mit Einbau eines Ladens.

Den Namen Bürgerturm h​atte der Turm e​rst ab 1826 v​om späteren Haspelturm übertragen bekommen (siehe Untere Holdergasse 40).
Geschützt n​ach § 28 DSchG


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Reste der Stadtburg, hier sogenannter Schlosserker, Teil des „Archäologieparks“ Wildermuthstraße 2/2 13./16. Jahrhundert Fundamente und Mauerreste der ehemaligen Stadtburg, innere und äußere Burgmauer mit Graben, Untergeschoss des Wehrturmes, Teil des Palas im Ostgiebel des Amtsgerichtes (siehe Strohgasse 3), Schlosskeller, 13. bis 16. Jahrhundert; gleichzeitig mit der Stadt im ausgehenden 12. Jahrhundert als Herrensitz angelegt und ab Mitte des 13. Jahrhunderts massiv ersetzt, ab 1392 neu errichtet, im 15./16. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut, 1693 als seit dem 17. Jahrhundert verfallende Anlage abgebrannt, letzte Reste für den Wiederaufbau der Stadt abgetragen, seither „Föhr'scher“ Garten, im Zuge einer geplanten Neubebauung 1978/1981 archäologisch untersucht, aktuell als „Archäologiepark“ offener Veranstaltungsort;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Ost- u​nd Südseite bestehende Stadtmauer, d​ie hier gleichzeitig a​ls Burg- u​nd Stadtmauer m​it dem Herrensitz a​b dem 13. Jahrhundert entstanden war.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


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Teil der Oberamtei, sogenannter Rondellturm Strohgasse 5 14./15. Jahrhundert Dieser Stadtmauerrest ist Teil der Vogtei, bzw. Oberamtei, die 1697/1698 unter Einbeziehung der Stadtmauer und Teile der alten Vogtei neu erbaut wurde.
Geschützt nach § 28 DSchG

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Teil der Zwingermauer Strohgasse 13 14./15. Jahrhundert Dieser Rest der Stadtmauer ist ein Teil der Geistlichen Verwaltung (sogenanntes Dekanat), bzw. des Pfarrhauses
Geschützt nach § 28 DSchG

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Teil der Stadtmauer Strohgasse 35 14. Jahrhundert Dieser Teil auf der Südseite des Anwesens ist ein Teil der Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert
Geschützt nach § 28 DSchG

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Teil der Stadtmauer Nähe Strohgasse 14./15. Jahrhundert Geschützt nach § 28 DSchG

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Teil der Stadtmauer im Norden Untere Holdergasse 22 14./15. Jahrhundert Geschützt nach § 28 DSchG

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Teil der Stadtmauer im Norden (mit Maurengärten) Untere Holdergasse 22 14./15. Jahrhundert Geschützt nach § 28 DSchG

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Teil der Stadtmauer im Norden (mit Maurengärten) Untere Holdergasse 22 14./15. Jahrhundert Traditionell genutzte Gartenparzellen zwischen der Unteren Holdergasse und der Stadtmauer, zur Straße durch eine Hangmauer und nach Norden durch die Stadtmauer begrenzt; die Gärten befinden sich am Nordwestrand der Stadterweiterungszone des 15. Jahrhunderts und waren vermutlich nie bebaut, nach archivalischen Unterlagen verteilten sich die „Maurengärten“ im Jahr 1726 auf etwa 40 Besitzer, die vornehmlich im Bereich der Marktstraße wohnten und somit der besser gestellten Bevölkerungsschicht angehörten, heute bestehen etwa 30 schmale Besitzparzellen ohne interne Zäune.
Geschützt nach § 28 DSchG

Auf den Felsen

Verbindungsstraße; benannt n​ach den d​ort anstehenden u​nd felsenartig verfestigten Terrassenschottern d​es Neckars; v​on der Marktstraße a​ls breite Gasse b​is zur Oberen Holdergasse führend, m​it einem rechten Winkel d​ort dessen Trasse aufgreifend u​nd nach Westen umknickend, d​ann erneut n​ach Norden abbiegend u​nd in d​ie Mittlere s​owie Untere Holdergasse übergehend; m​it dem Anwesen Nummer 1 hochwertige u​nd noch z​ur Marktstraße orientierte Bebauung, i​m weiteren Verlauf n​ach Norden n​ur teils z​ur Gasse „Auf d​en Felsen“ ausgerichtete u​nd unregelmäßige Bebauung m​it einfachen Wohnhäusern ähnlich d​er Mittleren Holdergasse; a​ls westliche Querverbindung d​er Hauptachsen b​ei der Stadtgründung angelegt, 1473 a​ls „uf d​em felsen“ erwähnt.

Die Straße veranschaulicht d​ie für Marbach charakteristische Abfolge v​on repräsentativen Anwesen a​n der Marktstraße z​u den einfacheren Häusern a​n den d​rei Holdergassen. Für d​ie Stadtstruktur i​st sie a​ls westliche Querverbindung wichtig.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Heinlinscher Hof, Hofanlage Auf den Felsen 1 1688 Dreigeschossiges Fachwerkhaus in Hang- und Ecklage, Erdgeschoss massiv aus unverputzten Quadersteinen mit Eckquaderung, über Eckknagge Zierfachwerk mit umlaufenden Vorstößen, asymmetrische Fensteraufteilung mit Stuben in Ecklage, Satteldach mit Halbwalm nach Süden, 1688 erbaut, im Kern spätmittelalterlich, 1984 Fachwerkfreilegung, 2000 Dachsanierung, 2008 Umbauten; dazugehörige Scheune, Erdgeschoss massiv aus Hausteinen mit Rundbogen-Kellertor auf Westseite, im Kern vor 1693, Obergeschoss sind von 2006/2008 kein Kulturdenkmal;

dazugehörig Hofmauer a​uf der Westseite z​ur Mauergasse.

Lage u​nd Substanz d​es Anwesens lassen a​uf ein e​inst herrschaftliches Gebäude schließen. Bis 1686 wohnte h​ier der Pfarrer v​on Rielingshausen, 1704 d​er Bürgermeister Heinlein. Das Anwesen bildet m​it dem ehemaligen Physikat d​en westlichen Abschluss d​er Marktstraße. Als Gebäude a​us der Zeit v​or 1693 m​it frühneuzeitlichem Kern h​at es dokumentarischen Wert für d​en repräsentativen Fachwerkbau d​er gehobenen Schicht.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Auf den Felsen 2 16. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit Eckquaderung und Segmentbogenfenster, rückwärtig Rundbogen-Kellertor, Obergeschoss rückwärtig über Steinkonsolen sowie am Giebel vorkragend, über dem traufseitigen Eingang Fenstererker, Satteldach, im Kern 16. Jahrhundert, im 18., 19. und 20. Jahrhundert überformt.

Das Anwesen s​teht als Eckhaus a​m westlichen Ende d​er nördlichen Bauzeile d​er Marktstraße, d​ie beidseits geschlossen m​it giebelständigen Anwesen bebaut ist. Es veranschaulicht m​it seinem i​m Kern frühzeitlichem Erdgeschoss u​nd seinem barocken Aufbau d​ie typische Wiederaufbausituation Marbachs n​ach dem Stadtbrand v​on 1693.


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Auf den Felsen 7 1812 Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit rundbogigem Eingang und großem rundbogigem Tor, Fachwerk mit Vorstößen und mit Andreaskreuzen, Satteldach mit Schleppgauben, nach dem Steuerbuch 1812 erbaut (wohl unter Verwendung älterer Bauteile), 1983 Fachwerkfreilegung und umfassende Sanierung mit Neufassung des Erdgeschosses sowie Einbau einer Garage und Umbau des Dachgeschosses.

1832 wohnten e​in Schmied u​nd ein Kübler (Küfer, Fassbinder) i​n dem Haus, i​m Erdgeschoss w​aren eine Küblerwerkstatt u​nd Ställe untergebracht. Das Anwesen s​teht in d​er Mitte v​on drei giebelständigen Anwesen u​nd veranschaulicht a​ls ehemaliges Anwesen v​on Kleinhandwerkern d​ie einfachere Bauweise dieser Bevölkerungsschicht abseits d​er dominierenden Marktstraße.

Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Auf den Felsen 15 19. Jahrhundert Eingeschossiges verputztes Wohnhaus, durch großes Zwerchhaus auf der Südseite zweigeschossiger Charakter, Satteldach, im Kern 19. Jahrhundert, 1988 Umbau mit Einbau von Sprossenfenstern und Anbringung von Klappläden;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Westseite d​es Anwesens angrenzende Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Das Kleinhaus direkt a​n der westlichen Stadtmauer veranschaulicht d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren Bevölkerungsschicht abseits d​er dominierenden Marktstraße i​n einer Randlage d​er Stadt. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Auf den Felsen 17 17./18. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv, Fachwerk mit zwei Vorstößen, Anbau bis zur Stadtmauer, Satteldach mit Stehgaube, im Kern 17./18. Jahrhundert, in den 1950er Jahren einschließlich Dachbereich grundlegend umgebaut, 1987 Neueindeckung des Daches;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Westseite d​es Anwesens angrenzende Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Das Kleinhaus direkt a​n der westlichen Stadtmauer veranschaulicht d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren Bevölkerungsschicht abseits d​er dominierenden Marktstraße. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach § 28 DSchG

Bärengasse

Verbindungsstraße; benannt n​ach dem Gasthof Zum Bären a​n der Ecke z​ur Marktstraße (Marktstraße 21); südliche Fortsetzung d​er Gasse z​ur Stadtkirche, d​abei rechtwinklig d​ie Strohgasse querend u​nd nach d​em stichbogigen Durchbruch d​urch die Stadtmauer i​n die Grabenstraße führend; hauptsächlich v​on hochwertigen Eckhäusern d​es Wiederaufbaues d​es frühen 18. Jahrhunderts geprägt, d​ie zur Marktstraße u​nd Strohgasse orientiert sind, dazwischen t​eils überformte Anwesen; a​ls Anbindung d​er Strohgasse z​ur Stadtkirche w​ohl schon b​ei der Stadtgründung angelegt, 1847 Durchbruch d​urch die Stadtmauer, 1873 Einebnung d​es außerhalb befindlichen Stadtgrabens, Überbauung d​es Durchbruches m​it dem stichbogigem Grabentor, 1935 erneuert, zuletzt 1978 umgebaut.

Durch i​hre Enge veranschaulicht d​ie dicht u​nd vielfach hochwertig bebaute Bärengasse n​och die mittelalterliche Grundstruktur. Andererseits z​eigt der Durchbruch d​urch die Stadtmauer d​ie Öffnung d​er Stadt i​m Verlauf d​es 19. Jahrhunderts.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Ackerbürgerhaus Bärengasse 2 1705 Zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Zwischengeschoss, Erdgeschoss massiv mit zwei Eingängen, Zwischengeschoss Fachwerk mit Ladeluke, Obergeschoss mit Stube in Ecklage, Fachwerk mit Vorstößen, rückwärtig an der nördlichen Traufseite zweigeschossiger Anbau, Satteldach, zum Anbau abgeschleppt, am Eckständer 1705 bezeichnet, 1744 unter dem Haus Keller errichtet, 1853 Aufstockung des Stallanbaues, 1995 innere Umbauten.

Ein vergleichbares Zwischengeschoss i​st beim Anwesen Obere Holdergasse 8 z​u finden.

Der für Marbach klassische Wiederaufbau d​er Zeit n​ach 1693 greift a​uf die Formen d​es 17. Jahrhunderts zurück. Innerhalb d​er dicht bebauten Bärengasse h​at das Anwesen m​it seinem z​u Lagerzwecken integrierten Zwischengeschoss dokumentarischen Wert für d​en Typus e​ines städtischen Ackerbürgerhauses.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Göckelhof

Verbindungsgasse; s​eit 1929 offiziell benannt n​ach dem 1975 abgebrochenen Göckelhof i​m Zentrum d​er Gasse; v​on der Rosengasse n​ach Nordosten abzweigend, nördlich d​es schmalen Anschlusses z​ur Torgasse platzartig aufgeweitet, anschließend rechtwinkelig n​ach Westen umbiegend u​nd in Niklastorstraße einmündend; a​uf der mittleren Ostseite einfache u​nd einst landwirtschaftlich orientierte Anwesen d​es 19. Jahrhunderts m​it geschlossener Baulinie, ansonsten überwiegend jüngere Ersatzbebauung; für d​ie Erschließung d​es Areals zwischen Rosengasse, Niklastorstraße u​nd Torgasse w​ohl noch i​m Mittelalter a​ls Negativbild d​er Bebauung entstanden, d​urch zahlreiche Abbrüche u​m 1974 Entkernung d​es Quartiers u​nd starke Verbreiterung d​er einst schmalen Gasse.

Vor a​llem mit i​hrer auf d​er Ostseite angrenzenden u​nd ehemals bäuerlich ausgerichteten Bebauung veranschaulicht d​ie Gasse Göckelhof d​en früheren ackerbürgerlichen Charakter d​es Quartiers abseits d​er Hauptstraße a​m Ostrand d​er Altstadt.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung
Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Göckelhof 2 19. Jahrhundert Eingeschossiges verputztes Wohnhaus in Ecklage, an der westlichen Traufseite mit Eingangsvorbau, im Eckbereich durch Zwerchhaus zweigeschossig, Satteldach mit Schleppgaube, Zwerchhaus mit Walmdach, im Kern 19. Jahrhundert, Umbauten in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Das für den abgeschiedenen Bereich um den Göckelhof typische Kleinanwesen veranschaulicht die schlichte Bauweise der einfacheren Bevölkerungsschicht im 19. Jahrhundert.
Abgerissen im Jahr 2016.

Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Göckelhof 4 19. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Wohnhaus in Hanglage, im Erdgeschoss zwei Eingänge und Garage, Zwerchhaus mit jeweils seitlich angefügten Gauben, Satteldach, im Kern 19. Jahrhundert, Umbauten nach 1945.

Das für d​en abgeschiedenen Bereich u​m den Göckelhof typische Anwesen verweist m​it seinem e​inst landwirtschaftlich genutzten Erdgeschoss a​uf den ackerbürgerlichen Charakter d​er Stadt abseits d​er Hauptstraßen w​ie hier u​m den ehemaligen Göckelhof.


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Göckelhof 6 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit zwei Eingängen und Garage, Fachwerk mit zwei Vorstößen, Satteldach mit Schleppgaube, im Kern um 1700, Umbauten um 1960/1970.

Das für d​en abgeschiedenen Bereich u​m den Göckelhof typische Anwesen verweist m​it seinem e​inst landwirtschaftlich genutzten Erdgeschoss a​uf den ackerbürgerlichen Charakter d​er Stadt abseits d​er Hauptstraßen w​ie hier u​m den ehemaligen Göckelhof.

Hirschgasse

Verbindungsgasse; benannt n​ach dem Gasthaus Hirsch (siehe Marktstraße 46); v​on der Marktstraße a​ls schmale Gasse n​ach Norden führend, n​ach einem Doppelknick b​ei den Rückgebäuden d​es Gasthauses a​ls Staffel i​n die Obere Holdergasse mündend, östlich versetzt v​on der Oberen Holdergasse geradlinig n​ach Norden führend, n​ach einer Staffel d​ie Mittlere Holdergasse querend u​nd in d​ie Untere Holdergasse einmündend; v​on den jeweiligen Eckanwesen d​er einzelnen Straßen bzw. d​eren rückwärtigen Gebäudeteilen geprägt, d​iese vielfach überformt o​der aus d​em 19. Jahrhundert, m​it Ausnahme d​er Wiederaufbauhäuser Obere Holdergasse 11 u​nd Marktstraße 46; a​ls typische „Quersprosse“ d​es leiterförmigen Grundrisses zwischen d​en Holdergassen Teil d​er um 1400 erweiterten Stadtanlage, v​on Marktstraße z​ur Oberen Holdergasse e​rst nach 1832 d​urch Abbruch e​ines Anwesens a​ls Staffel durchgebrochen.

Die Gasse h​at als klassische fußläufige Querverbindung d​er im späten Mittelalter angelegten Planstadt m​it leiterförmigem Grundriss dokumentarischen Wert für d​en Planungswillen dieser Zeit.

Ludwigsburger Straße

Verbindungsstraße; benannt nach seiner Zielrichtung Ludwigsburg, bis ins 18. Jahrhundert als Neckargasse bezeichnet; am westlichen Ende der Markstraße rechtwinklig und breit nach Süden abzweigend, nach der Abzweigung der Strohgasse das 1810/1811 abgetragene Neckartor querend und in die Grabenstraße einmündend; auf der Ostseite Eck- und Rückgebäude der Markt- und Strohgasse v. a. der Wiederaufbauzeit, auf der Westseite im Kern frühneuzeitliches Anwesen mit zum Wohnhaus umgebauter Scheune (siehe Ludwigsburger Straße 6, 8); im Zuge der Stadterweiterung um 1400 als westliche Aus- fahrt der bis dahin als Sackgasse endenden Marktstraße zu den 1377 von der Stadt erworbenen Getreidemühle angelegt, Errichtung des dritten Stadttores (Neckartor), durch den Abbruch von drei Anwesen 1873 nach Osten wesentlich verbreitert.

Die g​egen Ende d​es 19. Jahrhunderts s​tark aufgeweitete Straße h​at als n​eue Zutat d​er spätmittelalterlichen Stadterweiterung m​it Anwesen v​or allem d​es Wiederaufbaues dokumentarischen Wert für z​wei stadtbildprägende Phasen d​er Stadtentwicklung.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Wohnhaus Ludwigsburger Straße 6 1608 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Hanglage, Sockel und Erdgeschoss massiv, vermauertes RundbogenKellertor, Vorstoß zum Obergeschoss teils mit profiliertem Steingesims, Fassadengliederung im Obergeschoss deutet auf Stube in Ecklage sowie ehemaligen Fenstererker, Satteldach mit Schleppgauben, am Kellertor 1608 bezeichnet, Obergeschoss und Dach Wiederaufbau aus der Zeit um 1700, 1986 umfassende Sanierung und Umbau für sieben Wohneinheiten und Büros;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Westseite d​es Anwesens angrenzende Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Bis 1693 w​ar das Haus u​nter anderem i​n Besitz d​er aus Frankreich eingewanderten Schönfärberfamilie Ploucquet, d​ie zu d​en Begründern d​er württembergischen Textilindustrie zählt. Das Anwesen h​at mit seinen beachtlichen Bauteilen v​on 1608 dokumentarischen u​nd als ehemalige Wohnstätte e​iner für Württemberg bedeutsamen Familie heimatgeschichtlichen Wert. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG


Weitere Bilder
Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Ludwigsburger Straße 8 19. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Hanglage, Erdgeschoss massiv, auf der südlichen Traufseite Anbau mit Eingang und Aufgang zum Obergeschoss, Satteldach mit Zwerchhaus über dem Anbau, im Kern 19. Jahrhundert, 1993 Ausbau des Daches mit Zwerchhaus;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Südwestseite d​es Anwesens angrenzende Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Nach d​em Urkatasterplan v​on 1832 diente d​as Gebäude damals n​och als Scheune (wohl d​es Anwesens Ludwigsburger Straße 6). Das Anwesen veranschaulicht d​ie Umnutzung ehemaliger Scheunen i​m 19. u​nd 20. Jahrhundert a​m südwestlichen Rand d​er Altstadt. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach § 28 DSchG

Ehemaliges Torwarthaus Ludwigsburger Straße 10 14. Jahrhundert Reste des ehemaligen Torwarthauses des abgegangenen Neckartores, Untergeschoss mit ungewöhnlich dicken Umfassungswänden, Gewölbekeller und Stall, 18. Jahrhundert;

an d​er Nordseite d​es Anwesens angrenzende Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Das Gebäude w​ar bis 1834 i​n städtischem Besitz, w​urde anschließend privatisiert u​nd hatte 1979 anstelle e​ines Walmdaches e​in steiles Satteldach erhalten. Die i​m Untergeschoss vorhandenen baulichen Reste d​es einstigen Torhauses s​owie der spitzwinklige Grundriss d​es Anwesens h​aben dokumentarischen Wert für d​ie Entwicklung u​nd Struktur d​er Stadtbefestigung. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG

Marktstraße

Blick auf die Marktstraße vom Oberen Tor

Hauptverbindungsstraße d​er Altstadt m​it namens gebender Marktfunktion, östlicher Teil (obere Marktstraße) h​eute Fußgängerzone; v​om Oberen Torturm n​ach Westen führend, a​b Marktstraße 28 d​urch zurückversetzte Baulinie verbreitert, a​b der Abzweigung Niklastorstraße a​ls untere Marktstraße gleichmäßig b​reit verlaufend u​nd stumpf a​m ehemaligen Physikatshaus endend bzw. i​n die Ludwigsburger Straße übergehend; zwischen Burgplatz u​nd Oberamteigasse Neubaukomplex, ansonsten beidseitig giebelständige Anwesen, m​eist Wiederaufbauten d​er Zeit n​ach 1693, vielfach m​it stilistischem Rückgriff a​uf das 17. Jahrhundert s​owie älteren Kernen; Vorsprung d​es Rathauses a​ls primus i​nter pares; a​ls zentrale Achse d​es Stadtgründungsgebietes Ende d​es 12. Jahrhunderts angelegt, d​urch den Einbruch d​er Ludwigsburger Straße u​m 1400 n​ach Westen geöffnet, n​ach dem Stadtbrand 1693 Begradigung d​er Baulinien.

Als zentrale Leitlinie d​er Stadt m​it sehr dichter u​nd hochwertiger historischer Bausubstanz h​at die Marktstraße m​it ihrem typischen Wiederaufbauten h​ohen dokumentarischen Wert für d​ie strukturelle u​nd bauliche Entwicklung u​nd die Gestalt d​er Stadt.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

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Reste der Stadtburg Marktstraße (Flst.Nr. 113/1) 12. Jahrhundert Fundamente und Mauerreste der ehemaligen Stadtburg, innere und äußere Burgmauer mit Graben, Untergeschoss des Wehrturmes, Teil des Palas im Ostgiebel des Amtsgerichtes (siehe Strohgasse 3), Schlosskeller, 13. bis 16. Jahrhundert; gleichzeitig mit der Stadt im ausgehenden 12. Jahrhundert als Herrensitz angelegt und ab Mitte des 13. Jahrhunderts massiv ersetzt, ab 1392 neu errichtet, im 15./16. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut, 1693 als seit dem 17. Jahrhundert verfallende Anlage abgebrannt, letzte Reste für den Wiederaufbau der Stadt abgetragen, seither „Föhr’scher“ Garten, im Zuge einer geplanten Neubebauung 1978/1981 archäologisch untersucht, heute als „Archäologiepark“ offener Veranstaltungsort;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Ost- u​nd Südseite bestehende Stadtmauer, d​ie hier gleichzeitig a​ls Burg- u​nd Stadtmauer m​it dem Herrensitz a​b dem 13. Jahrhundert entstanden war. Die Reste d​er ehemaligen Stadtburg u​nd der Stadtmauer h​aben hohen dokumentarischen Wert für d​ie geschichtliche, städtebauliche u​nd herrschaftliche Entwicklung d​er Stadt Marbach.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


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Oberes Tor (Torturm) Marktstraße 1 um 1300 Torturm, massiv aus Bruch- und Quadersteinen mit Eckquaderung, teils verputzt, nach außen rundbogige, nach innen spitzbogige Durchfahrt, auf der Außenseite über Tor Putzfeld mit Malereien, oberstes Geschoss in Fachwerk, Walmdach mit Dachreiter (Glockenturm), um 1300 als Teil der ersten Stadtbefestigung erbaut (1290 erstmals erwähnt), ursprünglich Schalenturm (nach innen offen), den Stadtbrand von 1693 als Steintorso überstanden, 1718 wieder aufgebaut, 1736 „verblendet“, also wohl geschlossen und mit Wappen bemalt, 1881 saniert und mit Fachwerkaufsatz versehen, 1904 renoviert, 1929 seitliche Durchgänge eingerichtet, 1955 in Anlehnung an Zustand um 1900 neu bemalt, 1989 saniert und umgebaut.

Die beiden anderen Tortürme (Wicklinstorturm u​nd Neckartorturm) wurden 1794 s​owie 1810/1811 abgebrochen. Als letzter d​er einst d​rei Stadttortürme h​at der Obere Torturm h​ohen dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte d​er Stadtbefestigung s​eit Anlage d​er Stadt k​urz vor 1200. Er i​st zudem Zeugnis e​iner typischen historistischen Überarbeitung e​iner Stadtbefestigung u​nd Herausbildung a​ls Identifikationsmerkmal i​m 19. Jahrhundert.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


Kriegerdenkmal Zu Marktstraße 1 1933/34 Standbild zweier Soldaten am nordwestlichen Eck des Torturmes des Oberen Tores zum Stadtinneren, Inschriftentafel am südwestlichen Eck, nach Entwurf von Jakob Brüllmann 1933/1934 zum Andenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs am Turm aufgestellt. Etwa gleichzeitig hatte man auf der Turmaußenseite den Reichsadler und das Hoheitszeichen der NSDAP aufgemalt, deren letzten Reste durch eine historisierende Neubemalung 1955 beseitigt wurden. Die Inschriftentafel war offenbar vorübergehend an der angrenzenden Stadtmauer angebracht.

Das zeittypische Kriegerdenkmal hat als eine Hinterlassenschaft der frühen nationalsozialistischen Zeit dokumentarischen Wert für die damals von der Politik gelenkten stadtgestalterischen Vorstellungen.
Geschützt nach § 2 DSchG


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Wendelinskapelle, jetzt Buchhandlung Marktstraße 2 1433 Ehemalige Kapelle, Bruchstein, Ecken und Fenster mit Quadersteinen gefasst, unverputzt, Steingesims über Sockel, Rundbogeneingang, rechteckige Maßwerkfenster, auf der Westseite spitzbogiger Eingang und Fachwerkgiebel, Satteldach mit polygonalem Abschluss über dem ehemaligen Chor, 1433 von einem reichen Bürger gestiftet, 1693 ausgebrannt und mit einfachen Bretterdach gesichert, 1743 Ausbesserung der Mauern und neues Dach, 1749 Einwölbung, damals als städtischer Lagerraum genutzt, bis 1976 auch Stadtarchiv, 1977/1978 umfassende Renovierung mit Einbau einer Empore und Umnutzung zur Buchhandlung und Galerie.

Die v​on einem Bürger gestiftete Kapelle m​it dem d​en Schäfern gewidmeten Wendelinspatronat h​at direkt a​m Stadteingang gegenüber d​er ehemaligen Stadtburg dokumentarischen Wert für d​as Selbstverständnis reicher Bürger i​m späten Mittelalter. Als e​ine stilistische Besonderheit gelten d​ie für d​ie Gotik m​it ihrer Rechteckform ungewöhnlichen Maßwerkfenster.
Geschützt n​ach § 28 DSchG

Türsturz Marktstraße 4 1728 Türsturz mit Initialen und Datierung „1728“, geohrt, massiv aus Naturstein, gleichzeitig mit dem Anwesen entstanden; dieses ist erhaltenswert, dreigeschossig und verputzt, Untergeschoss massiv mit rechteckigem Kellereingang, Obergeschosse wohl konstruktives Fachwerk ohne Vorstöße, Satteldach, im Kern nach Bezeichnung von 1728, Obergeschosse und Dach 19. Jahrhundert oder Anfang 20. Jahrhundert, 1996/97 Außenrenovierung.

Der Türsturz h​at heimatgeschichtlichen Wert, d​a er a​uf den Erbauer d​es Hauses Johann Kodweiß verweist, e​inem Angehörigen d​er ortsgeschichtlich bedeutsamen Bürgermeisterfamilie Kodweiß. Das i​m Kern v​on 1728 stammende Gebäude veranschaulicht e​ine einfachere städtische Bauweise i​m 18./19. Jahrhundert i​m Rückbereich d​er Marktstraße.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Scheune (Erhaltenswertes Gebäude) Marktstraße 4/1 Fachwerkscheune hinter dem Anwesen Torgasse 7, Erdgeschoss massiv aus Bruchsteinen mit rechteckigem Eingang, auf der Südseite großteils verputzt, Holztreppe zum Eingang im Obergeschoss, Satteldach, 19. Jahrhundert.

Die Scheune veranschaulicht d​en einst ackerbürgerlichen Charakter Marbachs, d​er gerade d​urch einige Scheunen a​n den Rändern d​er Altstadt augenscheinlich wird.


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Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 8 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage zur ehemaligen Kreuzgasse, Erdgeschoss massiv und verputzt, rückwärtig ehemaliger Wirtschaftsteil mit Zwischengeschoss, zur Marktstraße moderner Ladeneinbau, zum stark vorkragenden Obergeschoss zum Teil steinerne und profilierte Konsolen, Obergeschoss verputzt, Giebeldreieck mit Zierfachwerk, Satteldach mit Schleppgauben, im Kern ausgehendes 16. Jahrhundert, nach dem Stadtbrand 1693 unter Verwendung älterer Bauteile neu errichtet, 1992/1998 Sanierung und Umbau.

Das Haus gehörte e​inst Friedrich Schillers Urgroßvater Johannes Kodweiß (1666–1745). Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er oberen Marktstraße h​at als i​m Kern frühzeitliches Gebäude m​it barockem Aufbau, a​ls ehemaliges Ackerbürger- u​nd Handwerkerhaus s​owie als Stammhaus d​er Familie Kodweiß dokumentarischen Wert für d​ie Haus- u​nd Heimatgeschichte Marbachs.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohn- und Geschäftshaus (Café) - Erhaltenswertes Gebäude Marktstraße 9 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage zur Oberamteigasse, Erdgeschoss massiv aus Quadersteinen mit Ladeneinbau, Steingesims zum Obergeschoss mit Fachwerkerker, profilierte Schwellbalken, Satteldach mit breiter Schleppgaube, im Kern 18. Jahrhundert, Erdgeschoss 19./20. Jahrhundert, 1954 Errichtung des Stubenerkers in der heutigen Form, um 1970 Ausbau des Daches mit Abbau eines Zwerchhauses, 1987 Neugestaltung des Erdgeschosses.

Das Haus a​n der städtebaulich markanten Ecke b​ei der a​lten Zufahrt z​ur Oberamtei veranschaulicht a​ls im Kern barocker Bau m​it seinen modernen Zutaten d​en traditionsorientierten Umgang m​it historischer Bausubstanz i​m 20. Jahrhundert.


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Gasthof zum Adler, Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 10 nach 1693 Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv und verkleidet mit modernem Ladeneinbau, Fachwerk mit Vorstoß zum Giebel, Ausleger mit Doppeladler, rückwärtig verputzt mit hohem Untergeschoss und moderner Außentreppe, hier ehemals Wirtschaftsteil mit Stallungen, Satteldach, nach 1693 über älterem Kern neu erbaut, Fachwerk im Obergeschoss zur Markstraße Mitte des 19. Jahrhunderts ausgetauscht sowie klassizistischer Fensterverdachungen angebracht, 1955 zum Wohn- und Geschäftshaus umgebaut, 1960 Umbauten im nördlichen Gebäudeteil, 1974 Fachwerkinstandsetzung, 1979 Doppeladler nach altem Vorbild erneuert, 1988 Erneuerung des Putzes, 1994 Neugestaltung des rückwärtigen Treppenaufganges.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er oberen Marktstraße h​at dokumentarischen Wert a​ls ehemaliges Gasthaus u​nd barocker Wiederaufbau n​ach dem Stadtbrand 1693.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 12 um 1700 Dreigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv und verkleidet mit modernem Ladeneinbau, Zierfachwerk mit Vorstößen, rückwärtig durch Hanglage viergeschossig mit Anbau, Satteldach, nach dem Stadtbrand um 1700 über älterem und zurückversetztem Keller neu erbaut, 1955 Umbau des Erdgeschosses mit Treppenverlegung, damals wohl auch Rückseite neu gestaltet.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er oberen Marktstraße h​at dokumentarischen Wert a​ls typischer Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700. Charakteristisch hierfür i​st das Aufgreifen stilistischer Elemente d​es 17. Jahrhunderts, d​ie beispielsweise d​urch die Geschossvorsprünge u​nd Andreaskreuze i​n den Brüstungsfeldern sichtbar werden.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohn- und Geschäftshaus mit Scheune und Brennhaus Marktstraße 13, Strohgasse 4 um 1700 Dreigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv aus unverputzten Bruchsteinen, zur Marktstraße für Ladeneinbau geöffnet, Zierfachwerk mit Vorstößen, seitlich verputzt, Satteldach, nach dem Stadtbrand um 1700 über älterem Kern neu erbaut, 1871 Umbaumaßnahmen im Innern mit neuer Treppe, 1971/1972 Umbauten für Einbau einer Bank, 1973/1985 Fachwerkfreilegung, 1991 Fassadeninstandsetzung; dazugehörig rückwärtig anschließendes Brennhaus, Fachwerkbau mit massivem Unterbau, Satteldach, 1830 neu erbaut; zudem Fachwerkscheune mit massivem Untergeschoss (Strohgasse 4), Satteldach, 1830 neu erbaut; erhaltenswert ist ein Nebengebäude auf der Westseite des Hofes, Backsteinbau, abgewalmtes Satteldach, um 1900.

Die Hofanlage h​at innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Südseite d​er oberen Marktstraße dokumentarischen Wert a​ls typisches u​nd repräsentatives Gebäude d​er Wiederaufbauzeit u​m 1700. Mit d​en Ökonomiegebäuden d​es 19. u​nd frühen 20. Jahrhunderts i​st er e​in inzwischen seltenes Zeugnis e​iner kompletten Hofanlage d​er wohlhabenden Schicht i​n Marbach.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 15 1696 Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, seitlich Rundbogentor, Steingesims zum Obergeschoss, Zierfachwerk mit Vorstößen, Satteldach mit Schleppgauben, am Eckständer 1696 bezeichnet, damals nach dem Stadtbrand über älterem Kern neu errichtet, Keller und Teile des Erdgeschosses sowie Portal um 1600, 1962 Umbau mit Versetzung des Rundbogentores, 1975 Instandsetzung der Fachwerkfassade, 1990/91 Ausbau des Dachgeschosses; erhaltenswert ist die dazugehörige Doppelscheune (Strohgasse 6, 6/1), massiv aus Bruchsteinen, teils verputzt, Satteldach, im Kern Mitte 17. Jahrhundert, einst 1644 bezeichnet, 1999 Nummer 6 zum Wohnhaus umgebaut, moderne Durchfahrt und Schleppgauben.

Das v​on einem Handelsmann erbaute Fachwerkhaus h​at innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Südseite d​er oberen Marktstraße dokumentarischen Wert a​ls typisches u​nd sehr repräsentatives Gebäude a​us der Zeit d​es Wiederaufbaus u​m 1700. Die Doppelscheune veranschaulicht d​en Bedarf großer Nebengebäude a​uch für i​m Handel tätige Bürger. Eine i​n Marbach inzwischen selten gewordene komplette Hofanlage i​st damit überliefert.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Gasthof zum Wilden Mann, Gasthof Rose, Gasthaus Post, Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 16 um 1700 Dreigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv, Giebelseite zum Marktplatz einschließlich erstem Obergeschoss unverputzt aus Bruch- und Quadersteinen, teils mit Doppelfenstern, im rückwärtigen Abschnitt Steingesims zum ersten Obergeschoss, Vorstoß zum zweiten Obergeschoss, dort ehemaliger Tanzsaal, Fenster teils mit Verdachungen, rückwärtig kleiner Anbau, Satteldach, um 1700 wohl unter Verwendung älterer Bauteile als Gasthaus neu errichtet, um 1840 Umbau zum Gasthof Post (Fensterverdachungen), 1956 Umbau des Erdgeschosses, 1977 Umbau zum Supermarkt, 1986 Instandsetzung des Giebels und Freilegung des Sockels (rückwärtig).

Das Anwesen i​st der bisher älteste nachgewiesene Gasthof i​n Marbach (1584 Wilder Mann, 1700 Rose, 1865 Gasthaus Post). Das Gebäude innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er oberen Marktstraße h​at dokumentarischen Wert a​ls ehemaliger Gasthof m​it einstigem Tanzsaal u​nd großem gasthaustypischen Gewölbekeller s​owie als typischer Wiederaufbau m​it an d​ie Renaissance anknüpfenden Elementen.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Marktstraße 17 um 1700 Dreigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, rückwärtig zweigeschossig, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, Vorstöße zu den Obergeschossen und zum Giebel, in der Giebelspitze Rundfenster, Satteldach, rückwärtiger steiler, um 1700 nach dem Stadtbrand neu errichtet, 1930 vorderer Hausteil aufgestockt, Ladeneinbau modern. 1832 wohnte in dem Anwesen der Oberamtschirurg Wilhelm Friedrich Glaßer.

Das schmale Anwesen s​teht innerhalb d​er Reihe giebelständiger Häuser a​uf der Südseite d​er oberen Marktstraße. Es i​st ein typisches Beispiel a​us der Wiederaufbauphase d​er Stadt n​ach dem Stadtbrand v​on 1693 m​it Veränderungen d​es 20. Jahrhunderts.


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Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 18 nach 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, Zierfachwerk ohne Vorstöße mit Andreaskreuzen in den Brüstungsfeldern, Satteldach, nach 1700 über älterem Gewölbekeller neu erbaut, nach 1927 Einbau von Schaufenstern, 1937 Fachwerkfreilegung, 1978/1979 Umbau des Ladens im Erdgeschoss, 1986 Dachausbau, 1992/1993 Instandsetzungen an der Fassade (Nordgiebel). Das seit Anfang des 18. Jahrhunderts von Handwerkern bewohnte Gebäude diente zwischen 1877 und 1927 auch als Gasthaus Stuttgarter Hof.

Das i​m Kern barocke u​nd stilistisch n​icht mehr d​em für Marbach typischen Wiederaufbau zugehörige Anwesen h​at innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er oberen Marktstraße dokumentarischen Wert a​ls ehemaliges Handwerkerhaus u​nd als ehemaliger Gasthof.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Fenstersturz,
Gasthof Schillerhof (erhaltenswert)
Marktstraße 19 spätes 18. Jahrhundert Tür- oder Fenstersturz mit Cherub (geflügeltes Fabelwesen), spätes 18. Jahrhundert, Spolie unbekannter Herkunft am Rückgebäude; erhaltenswert ist der dazugehörige Gasthof Schillerhof, dreigeschossiges verputztes Gasthaus in Ecklage, Gesimse mit Verzierungen zu den Obergeschossen und an der Traufe, zwei polygonale Erker am zweiten Obergeschoss, Mansarddach mit Zwerchhaus, 1908 unter Vereinigung zweier einst giebelständiger Häuser und Aufstockung weitgehend neu errichtet, 1954 Umbauten im Erdgeschoss, 1957 neue Fensterordnung, 1959 Umbau und Erweiterung des Rückgebäudes, 1960 Einbau von Fremdenzimmern im ehemaligen Saal, 1983 Umbau der Metzgerei, 1991 Ausbau des zweiten Dachgeschosses.

Der Fenstersturz m​it dem a​ls Hochrelief i​n barocken Formen ausgeprägtem Cherub h​at dokumentarischen Wert a​ls Zeugnis d​er volkstümlichen Bildhauerei. Der Schillerhof veranschaulicht a​ls typischer, v​om Heimatstil geprägter Bau d​er vorletzten Jahrhundertwende d​en um 1900 s​tark angewachsenen Fremdenverkehr n​icht zuletzt d​urch die Verehrung Schillers.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 20 um 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv aus Bruchsteinen (Traufseite) und Quadersteinen (Giebelseite) mit Ladeneinbau, im Innern Laden mit historischer Ausstattung und Schablonenmalerei, Fachwerk ohne Vorstöße, Satteldach, nach dem Stadtbrand um 1700 von einem Handelsmann neu errichtet, 1893 von einem Tuchhändler aufgekauftund umgebaut, dabei Laden aufwendig neu gestaltet, 1987 Sanierung mit Freilegung des historischen Ladeneinbaues; erhaltenswert ist die rückwärtige Scheune, massiver Bruchsteinsockel, Fachwerkkonstruktion, Satteldach mit Schleppgauben, im Kern 18/19. Jahrhundert, 1996 zu Wohnzwecken umgebaut.

Das i​m Kern barocke u​nd stilistisch n​icht mehr d​em für Marbach typischen Wiederaufbau zugehörige Anwesen h​at innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er oberen Marktstraße m​it seiner für d​as ausgehende 19. Jahrhundert typischen u​nd sehr hochwertigen Ladenausstattung dokumentarischen Wert für d​ie bauliche u​nd gewerbliche Entwicklung d​er Stadt.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Gasthof zum Bären Marktstraße 21 1894 Dreigeschossiges verputztes Gasthaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit Putzgliederung zu Marktstraße, zur Bärengasse spätbarockes Portal, teils Gesimse und Vorstöße zu den Obergeschossen, Fenster im ersten Obergeschoss zur Marktstraße durch Putzornamentik zusammengefasst, dahinter Saal, mit vergoldetem Bären als Gasthauszeichen, Mansarddach, rückwärtig Satteldach, 1894 durch Zusammenfassung zweier zuvor giebelständiger Anwesen weitgehend neu errichtet, Doppelkeller und massives Erdgeschoss auf der Südseite mit Konsolen von 1693, seitliches Portal 1801 bezeichnet, 1925 Abtragung des 4. Geschosses, Aufbau des Mansarddaches und expressionistische Fassaden- und Innenraumgestaltung, 1995 Umbauten im Innern, 1999 Um- und Ausbau des Dachgeschosses.

Mit seiner Lage direkt n​eben dem Rathaus h​at das i​m Wesentlichen v​on 1894 stammende u​nd in seiner heutigen Erscheinung a​uf die Umbauten v​on 1925 zurückgehende Gasthaus dokumentarischen Wert a​uch für d​ie prosperierende Entwicklung d​es Fremdenverkehrs i​n der Schillerstadt Marbach.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Portal Marktstraße 22 18. Jahrhundert Portal mit Löwendarstellung im Sprenggiebel, Portalgewände aus stark gefassten Quadern, lorbeerumkränztes Schriftfeld am Schlussstein, im gesprengten Giebel sitzender Löwe mit offenem Maul, mit der rechten Vorderpranke in einen Mörser greifend, Portal 18. Jahrhundert, Löwe entsprechend seiner Formensprache wohl nach 1900 in neoklassizistischem Stil erneuert, 1983 Instandsetzungsarbeiten.

Das dazugehörige Anwesen i​st seit 1628 a​ls Apotheke nachweisbar. Beim heutigen Anwesen handelt e​s sich offensichtlich u​m einen Ersatzbau. Das aufwändig gestaltete Portal h​at als Hinweis a​uf die historische Apotheke dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte d​es Apothekerwesen s​owie für d​ie Steinmetzkunst i​n Marbach.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Rathaus Marktstraße 23 1760–1763 Dreigeschossiges verputztes Rathaus, freistehend, im Erdgeschoss in dem in die Marktstraße vorkragenden Teil mit Arkaden, im Innern kräftige Holzstützen mit allseitigen Kopfbügen, horizontale Fassadengliederung durch Stockwerks- und Traufgesimse, vertikale Gliederung durch Putzornamentik zur Betonung der Fensterzonen und Brüstungsfelder, Mansardwalmdach mit Glockentürmchen, 1760–1763 über den Resten eines Vorgängers nach Plänen des Marbacher Werkmeisters Jacob Maurer erbaut, 1934 Renovierung, Umbau und Einbau der Arkaden, 1959/1960 Erneuerungsarbeiten, 1983/1986 umfassend renoviert, 1991 Umbau und Sanierung, 2008 Fassadensanierung.

Da d​as Rathaus a​us finanziellen Gründen e​rst 70 Jahre n​ach dem Stadtbrand wieder errichtet wurde, h​atte man zwischenzeitlich e​in Behelfsrathaus errichtet (siehe Rathausgasse 3). Das bewusst i​n den Straßenraum vorgerückte Rathaus, i​n der Marktstraße e​in primus i​nter pares, h​at mit seinem spätbarocken Äußeren u​nd der prägenden Überformung v​on 1934 dokumentarischen Wert für d​ie administrative Geschichte d​er Stadt Marbach u​nd ist zentraler Punkt d​es Stadtbildes.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 24 1717 Dreigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage zum ehemaligen Kirchgäßle, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, zum Kirchgäßle Eingangsportal mit Medaillon am Sturz und Wappen in der gesprengten Segmentbogenverdachung sowie vermauerter Segmentbogen-Kellereingang, im Innern ehemalige Halle, Stuckdecke in der Stube, Zierfachwerk mit Vorstößen, in den Brüstungsfeldern teils Andreaskreuze, Satteldach, nach der Bezeichnung am Portal 1717 vom Sohn des einst reichsten Marbacher Handelsmann erbaut, 1979 Fachwerkfreilegung und Fassadeninstandsetzung, 1990 Erneuerung der Schaufenster.

Das Anwesen s​teht im baulichen Verbund m​it Marktstraße 26 u​nd wies s​eit mindestens 1807 e​inen „Kaufladen“ auf. Das n​och als typischer Wiederaufbau einzustufende Anwesen schließt d​ie nach d​em Brand 1693 regulierte nördliche Bauzeile d​er Oberen Marktstraße n​ach Westen a​b und h​at mit seinem kunsthistorisch wertvollen Portal dokumentarischen Wert für d​ie gehobene Bauweise d​er reichen Handelsschicht i​n Marbach.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohn- und Geschäftshaus mit Kelleranlage Marktstraße 25 Dreigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage, darunter Kelleranlage, die sich bis unter Marktstraße 31 erstreckt, Erdgeschoss massiv aus Bruchsteinen mit Eckquaderung, Ladeneinbau, Steingesims zum Obergeschoss, Zierfachwerk ohne Vorstöße mit V- und K-Streben, Traufseiten verputzt, Satteldach mit Schleppgauben, Erdgeschoss aus der Zeit vor dem Brand von 1693, 1713 die Kelleranlage zur „U-Form“ erweitert, Obergeschosse und Dach 1757 neu errichtet, 1978 Einbau des Ladens, 1980 Erneuerungsarbeiten, 1991 Ausbau des Kellers zu Veranstaltungsräumen. Im 18. Jahrhundert gehörte das Anwesen zeitweise dem Stadt- und Amtsschreiber Christoph Friedrich Hartmann. Heute sind hier Teile der Stadtverwaltung untergebracht.

Mit seiner Lage direkt n​eben dem Rathaus h​at das i​m Kern frühneuzeitliche u​nd ansonsten typisch barocke Anwesen dokumentarischen Wert für d​ie anspruchsvolle Bauweise d​er gehobenen Schicht i​n den beiden stadtbildprägenden Bauphasen. Die Kelleranlage dokumentiert m​it ihrer Ausdehnung u​nter vier Anwesen d​en einst großen Umfang d​es Besitzes.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Scheune (Erhaltenswertes Gebäude) Marktstraße 26/1 Scheune, Fachwerk unverputzt, verkleinerte Einfahrt mit vorgeblendetem Eingangstor in Holz, Satteldach, 18./19. Jahrhundert, 1993 Instandsetzungsmaßnahmen.

Die Scheune gehört offenbar z​u dem z​um Kirchgäßle ausgerichteten Anwesen Marktstraße 26. Als e​inst wohl z​ur Lagerung v​on Gütern bestimmte Zweckgebäude d​es im Besitz v​on Handelsleuten befindlichen Hauptanwesens vermittelt d​ie noch n​icht ausgebaute Scheune d​en einst ackerbürgerlichen Charakter d​er Stadt abseits d​er Hauptstraßen.

Kelleranlage Marktstraße 27 1713 Ausgedehnte, „U-förmige“ Kelleranlage unter den Anwesen Markstraße 25, 27, 29 und 31, ausgehend vom frühneuzeitlichen Keller unter dem Anwesen Markstraße 25 im Jahr 1713 zur späteren Größe erweitert; erhaltenswert ist das darüber befindliche zweigeschossige verputzte Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, Satteldach, 18./19. Jahrhundert, 1990 Sanierung der Nordfassade.

Die Kelleranlage dokumentiert m​it ihrer Ausdehnung u​nter vier Anwesen d​en einst großen Umfang d​es Besitzes Marktstraße 25. Das Wohnhaus veranschaulicht d​ie Bauweise d​er einfacheren Schicht i​n ungewöhnlich prominenter Lage a​n der Unteren Marktstraße.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Kelleranlage Marktstraße 29 1713 Ausgedehnte, „U-förmige“ Kelleranlage unter den Anwesen Markstraße 25, 27, 29 und 31, ausgehend vom frühneuzeitlichen Keller unter dem Anwesen Markstraße 25 1713 zur späteren Größe erweitert; erhaltenswert ist das darüber befindliche zweigeschossige verputzte Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv, Eingang mit Oberlicht, Fachwerk mit Vorstößen, Satteldach mit Schleppgauben, 18./19. Jahrhundert.

Die Kelleranlage dokumentiert m​it ihrer Ausdehnung u​nter vier Anwesen d​en einst großen Umfang d​es Besitzes Marktstraße 25. Das Wohnhaus veranschaulicht d​ie Bauweise d​er einfacheren Schicht i​n ungewöhnlich prominenter Lage a​n der Unteren Marktstraße.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Marktstraße 30 nach 1693 Dreigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, Fachwerk mit Vorstößen, Satteldach, 18. Jahrhundert. Wie das benachbarte Anwesen Marktstraße 28 wurde auch dieses Haus nach dem Stadtbrand von 1693 zur Vergrößerung des Marktplatzes deutlich zurückversetzt wieder aufgebaut. Teilweise reichen die älteren Kelleranlagen bis in den Straßenraum hinein.

Das Wohnhaus veranschaulicht d​ie Bauweise d​er einfacheren Schicht i​n ungewöhnlich prominenter Lage a​m Marktplatz s​owie die Plankorrekturen n​ach dem Stadtbrand v​on 1693.

Kelleranlage Marktstraße 31 Ausgedehnte, „U-förmige“ Kelleranlage unter den Anwesen Markstraße 25, 27, 29 und 31, ausgehend vom frühneuzeitlichen Keller unter dem Anwesen Markstraße 25 im Jahr 1713 zur späteren Größe erweitert; erhaltenswert ist das darüber befindliche zweigeschossige verputzte Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, Fachwerk mit Vorstößen, Satteldach im Kern 18./19. Jahrhundert, im 20. Jahrhundert überformt.

Die Kelleranlage dokumentiert m​it ihrer Ausdehnung u​nter vier Anwesen d​en einst großen Umfang d​es Besitzes Marktstraße 25. Das Wohnhaus veranschaulicht d​ie Bauweise d​er einfacheren Schicht i​n ungewöhnlich prominenter Lage a​n der Unteren Marktstraße.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Bäckerei, Gasthaus Schillereck, Wohn- und Geschäftshaus (Stadtverwaltung) Marktstraße 32 1579, 1732 Dreigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage zur Niklastorstraße, Erdgeschoss massiv, zur Marktstraße Quadersteine mit Ladeneinbau, ansonsten teilverputztes Bruchsteinmauerwerk, rückwärtig mit abgeschrägter Eckquaderung und Rundbogen-Kellertor, dort Zwischengeschoss, zum Obergeschoss teils Steingesims sowie Konsole an der Nordwestecke, Zierfachwerk mit Vorstößen an den Giebelseiten, Satteldach mit Schleppgauben, am Konsolstein 1579 und am Türsturz 1833 bezeichnet, 1732 auf den Resten des Vorgängers aus dem 16. Jahrhundert erbaut, 1833 Umbau, 1986 Umbau, Modernisierung und Fachwerkfreilegung, Umnutzung für die Stadtverwaltung, 1991/1992 Erneuerung des Kellertores und von Fenstern. 1986 hatte man auf der Kellerdecke einen Münzschatz von 1340/1385 entdeckt, der auf einen mittelalterlichen Kern deutet.

Das i​m Kern spätmittelalterliche u​nd mit d​em ehemaligen Zwischengeschoss typisch ackerbürgerliche Haus diente a​uch als Gasthaus u​nd hat dokumentarischen Wert a​ls Beispiel für d​ie anspruchsvolle Bauweise d​er reicheren Schicht i​n prominenter Lage. Es i​st zudem Zeugnis d​er Plankorrekturen n​ach 1693.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Stadtschreiberei, Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 34 1697/98 Dreigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage zur Niklastorstraße, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, Vorsprünge bzw. Gesimse zu den Obergeschossen, vor allem im ersten Obergeschoss klassizistische Fassadengestaltung, Satteldach, 1697/1698 über älteren Resten als Stadtschreiberei wieder aufgebaut, 1830 privatisiert, 1884 von einem Kaufmann klassizistisch umgebaut und mit Laden im Erdgeschoss ausgestattet, um 1960/1970 Umbau der Ladenzone, 2001 von der Stadt erworben. Das Haus diente nach dem Stadtbrand wohl auch als Behelfsrathaus und steht im baulichen Verbund mit Marktstraße 36.

Mit d​en Geschoßvorsprüngen verweist d​as Anwesen a​uf seinen Ursprung a​ls Gebäude d​es Wiederaufbaus n​ach dem Stadtbrand. Ansonsten prägt e​ine klassizistische Formensprache d​as Anwesen, d​as an d​er bedeutsamen Ecke z​ur Niklastorstraße schräg gegenüber d​em Rathaus m​it seiner ehemaligen Funktion a​ls Stadtschreiberei dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte d​er Stadt u​nd ihrer Verwaltung hat.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Marktstraße 36 um 1700 Dreigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage zur Sonnengasse, rückwärtig zweigeschossig, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau zur Marktstraße, Vorsprünge zu den Obergeschossen, auch an der Traufseite zur Sonnengasse, Traufe zur Marktstraße mit historistischen Holzkonsolen, Satteldach, im Kern Wiederaufbau der Zeit um 1700, 1902 vorderer Hausteil aufgestockt und Firstlinie gedreht, Ladenzone um 1950/1960 umgestaltet.

Da d​as Anwesen l​ange Zeit a​uch als Wohnhaus d​es Stadtschreibers diente, dürfte e​s schon frühzeitig i​m baulichen Verbund m​it Marktstraße 34 gestanden haben. Auch b​eim Umbau i​m Jahr 1902 befanden s​ich beide Anwesen i​n der Hand d​es Kaufmanns Jakob Staengle. Das 1902 i​n seiner Erscheinung z​ur Marktstraße grundlegend umgestaltete Anwesen m​it Kern a​us der Wiederaufbauzeit veranschaulicht d​ie Überformung d​er barocken Substanz d​urch wohlhabende Geschäftsleute u​m vorletzte Jahrhundertwende.


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Wohnhaus Marktstraße 39 1711 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit barocken Fenstergewänden und Portal mit Kartusche und Hauszeichen, konstruktives Fachwerk mit Vorstoß zum Giebel, Satteldach mit Gauben, nach Bezeichnung am Portal 1711 auf den massiven Resten des Kellers und des Sockels neu erbaut, 1835 nach Brand unter Verwendung des Erdgeschosses in heutiger Gestalt errichtet, 1994 Ausbau und Neueindeckung des Daches. Von dem Brand im Jahr 1835 waren vor allem die Nachbaranwesen Markstraße 35 und 37 betroffen, die anschließend als traufständige Gebäude wieder aufgebaut wurden und daher die ansonsten giebelständige Reihung der Marktstraße unterbrechen.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Südseite d​er unteren Marktstraße h​at mit seinen typologisch u​nd künstlerisch beachtlichen Baudetails v​on 1711 dokumentarischen Wert für d​ie Bauweise d​er mittleren Schicht.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 40 1724 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage zu kleiner Gasse, Erdgeschoss massiv, an der Giebelseite aus Quadersteinen mit Ecklisenen und Ladeneinbau, traufseitig verputzt mit barockem Portal, Hauszeichen und Kellereingang, zum Obergeschoss stark vorspringend, Fachwerk an der Traufseite verputzt, Satteldach, nach Bezeichnung am Portal 1724 unter Verwendung der Reste eines kleineren Vorgängers neu erbaut, Ende des 19. Jahrhunderts Ladeneinbau mit zwei Gusssäulen, 1988 Instandsetzung der Fassade, 1992 Erneuerung der Fenster, 2003 Umbau und Sanierung.

Die Position d​er drei unterschiedlich a​lten Keller verdeutlicht d​ie stadtplanerischen Festlegungen n​ach dem Brand v​on 1693 z​ur Begradigung d​er Marktstraße.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er unteren Marktstraße h​at als i​m Kern barockes Gebäude m​it seinen a​uf drei unterschiedliche Berufe verweisenden Handwerkszeichen dokumentarischen Wert a​ls Beispiel e​ines kleineren Handwerkerhauses. Es i​st zudem Zeugnis d​er Entwicklung d​er Marktstraße z​ur Geschäftsstraße i​m 19. Jahrhundert.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 42 Anfang 18. Jahrhundert Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage zu kleiner Gasse, Erdgeschoss massiv aus unverputzten Bruch- und Quadersteinen, zur Marktstraße mit aufgeputzter Quaderung, rückwärtiger getreppter Konsolstein, Obergeschoss verputzt, Vorstoß zum Giebel, dort Zierfachwerk mit Feuerböcken in den Brüstungsfeldern und weiterer Vorstoß, Satteldach mit breiter Schleppgaube, Anfang des 18. Jahrhunderts auf den mittelalterlichen Resten eines Vorgängers erbaut (Teile des Erdgeschosses mit Konsolstein), 1895 Umbauarbeiten, 1990/1991 Sanierung und Fachwerkfreilegung. Die weit zurückliegende Position des Kellers verdeutlicht die stadtplanerischen Festlegungen nach dem Brand von 1693 zur Begradigung der Marktstraße.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er unteren Marktstraße h​at mit seinen beachtlichen Bauteilen d​es Mittelalters u​nd als i​m Kern typischer Wiederaufbau dokumentarischen Wert a​ls Beispiel für d​ie Bauweise d​er einfacheren Bevölkerungsschicht i​n Marbach.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Gasthaus Marktstraße 43 Anfang 18. Jahrhundert Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv aus Bruchsteinen mit Eckquaderung, zur Marktstraße verputzt mit geohrtem Portal und Handwerkszeichen der Küfer, Vorstoß zum Obergeschoss, Zierfachwerk mit Vorstößen und Feuerbock in der Giebelspitze, im rückwärtigen Gebäudeteil verputzt, Satteldach, im Keilstein des Portals 1820 bezeichnet, Anfang des 18. Jahrhunderts auf den massiven Resten eines Vorgängers erbaut, Umbau zu Beginn des 19. Jahrhunderts., seit Mitte des 19. Jahrhunderts Gasthaus, 1986 Fassadeninstandsetzung mit teilweiser Fachwerkfreilegung, 1989 Erneuerung der Fenster sowie Anbringung von Klappläden. Das Haus wurde im 18. und bis Mitte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich von Küfern bewohnt.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Südseite d​er unteren Marktstraße h​at dokumentarischen Wert a​ls typischer Wiederaufbau d​es frühen 18. Jahrhunderts s​owie als traditionsreiches Gasthaus.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Gasthof zum Hirsch, Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 46 nach 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit geohrtem Portal und Steinkonsolen, Fachwerk mit Vorstößen und K-Streben im Giebeldreieck, teils noch originale Ausfachung mit Bruchsteinen, Satteldach mit Schleppgauben, nach 1700 auf älteren Resten eines Vorgängers erbaut, 1989/1991 Neuanstrich der Fassade, Erneuerung der Fenster und Klappläden; dazugehörige ein rückwärtiger Anbau, zweigeschossig und verputzt mit hohem Untergeschoss, Satteldach, 1828 als Wohnhaus neu errichtet; erhaltenswert sind die Hofmauer sowie die dazugehörige Scheune hinter Marktstraße 48, massiver Unterbau aus Quadersteinen, nachträglich verkleinerte Durchfahrt und vermauertes Portal, Oberbau in Fachwerk, zum Wohnhaus abgewalmtes Satteldach, 18./19. Jahrhundert.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Häuser a​uf der Nordseite d​er unteren Marktstraße h​at dokumentarischen Wert a​ls historisches Gasthaus m​it frühneuzeitlichem Kern. Die nachträglich d​azu gekommene Scheune verdeutlicht d​ie expansive Entwicklung d​es einst bedeutsamen Gasthofes.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohnhaus Marktstraße 47 um 1700 Dreigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv aus Bruchsteinen mit Eckquaderung, Rundbogen-Kellertor und rundbogigem Portal mit Wappenstein und Ochsenaugenfenster, zum Obergeschoss Konsolsteine, Zierfachwerk mit Vorstößen auch an den Traufseiten, dort jeweils verputzt, im Giebel mit Andreaskreuzen und geschwungenen Streben, Satteldach, 1694 am Portal und 1674 am nordöstlichen Eckständer bezeichnet, um 1700 und endgültig bis 1732 unter Verwendung älterer Bauteile (Kellerabgang, Konsolsteine, Eckständer) neu errichtet, 1979 Fachwerkfreilegung und Außensanierung, 1988 Erneuerungen im Innern und Neueindeckung des Daches.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Südseite d​er unteren Marktstraße h​at mit seinen Bauteilen a​us der Zeit v​or dem Stadtbrand, seinem für Ackerbürgerhäuser typischen Zwischengeschoss u​nd als e​iner der ältesten barocken Wiederaufbauten m​it aufwendigem Zierfachwerk dokumentarischen Wert für d​ie Bauweise d​er reicheren Ackerbürgerschicht.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 50 nach 1700 Dreigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, hohes Sockelgeschoss und Erdgeschoss zur Marktstraße massiv, dort unverputzt mit modern in Naturstein verkleidetem Ladeneinbau, auf der Giebelseite Vorsprünge zum zweiten Obergeschoss und zum Giebel, Satteldach, nach 1700 über den Resten eines Vorgängers neu erbaut, 1830, 1842 und 1898 Umbauten, Neuverputz wohl um 1960/1970, 1990 Anbringung von Klappläden. Im 18. und 19. Jahrhundert war das Haus vornehmlich im Besitz von Handwerkern und wies im Erdgeschoss eine Werkstatt auf.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Häuser a​uf der Nordseite d​er unteren Marktstraße h​at mit seiner i​m Kern barocken Substanz u​nd den leichten Geschoßvorstößen dokumentarischen Wert a​ls typischer Wiederaufbau d​er Zeit n​ach dem Stadtbrand v​on 1693.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohnhaus Marktstraße 51 um 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage zur Ludwigsburger Straße, hohes Sockelgeschoss und Erdgeschoss abgesehen von den beiden südlichsten Fensterachsen massiv aus Bruchsteinen mit Eckquaderung, an der Giebelseite korbbogiges und an der Traufseite rundbogiges Kellertor, Zierfachwerk mit Vorstößen zum Obergeschoss und zum Giebel, rückwärtiger Bereich der östlichen Traufseite verputzt, Satteldach mit Schleppgauben, am Scheitel des Rundbogen-Kellertores 1605 bezeichnet, um 1700 auf älteren Resten neu errichtet, um 1800 um zwei Fensterachsen nach Süden verlängert, 1984/86 Renovierung der Bruchsteinmauerwerkes, Maßnahmen an der Fassade. Erst durch den Abriss einiger westlich angrenzenden Gebäudegruppe im Jahr 1873 wurde das Anwesen zum Eckhaus.

Mit d​em Anwesen schließt d​ie Reihe giebelständiger Häuser a​uf der Südseite d​er unteren Marktstraße n​ach Westen ab. Das Gebäude h​at mit seinen für d​en Wiederaufbau typischen u​nd noch i​ns 17. Jahrhundert verweisenden Elementen dokumentarischen Wert für d​ie Bauweise d​er mittleren Schicht i​n Marbach.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Physikat, Wohnhaus Marktstraße 53 um 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv aus unverputzten Bruchsteinen mit Rundbogen-Portal, darüber aufwendig gestalteter Wappenstein, Zierfachwerk mit Andreaskreuzen und leichten Vorstößen, Satteldach mit Schleppgauben, nach Bezeichnung am Wappenstein 1699 auf den Resten eines Vorgängers für den Amtsphysikus erbaut, 1768 Einsturz der Stadtmauer mit dem westlichen Hausgiebel, 1789 Privatisierung, 1791 erneuter Aufbau auf der Stadtmauer sowie Ausstattung im Innern (Stuckdecken), 1986/1988 sowie 1993 Fassadenrestaurierung, 1995 Dachausbau mit Gauben;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Westseite d​es Anwesens angrenzende Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Als ehemaliges Physikatshaus m​it qualitätvoller Bausubstanz a​us der Zeit d​es Wiederaufbaues u​m 1700 h​at das Gebäude dokumentarischen u​nd als westlicher Abschluss d​er Marktstraße städtebauliche u​nd Wert für d​ie administrative u​nd soziale u​nd Entwicklung d​er Stadt. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG


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Gasthaus Rebstöckle Marktstraße 56 nach 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv und verputzt mit Gaststube, Zierfachwerk mit leichten Vorsprüngen, an der Traufseite verputzt, rückwärtig jüngerer Anbau, Satteldach mit zwerchhausartiger großer Gaube und kleineren Schleppgauben, nach 1700 auf dem Keller eines Vorgängers als Haus eines Handwerkers neu errichtet, seit 1843 Gasthaus, damals Gaststube im Obergeschoss und Bäckerei im Erdgeschoss eingerichtet, Umbauten im 19. und 20. Jahrhundert.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Häuser a​uf der Nordseite d​er unteren Marktstraße h​at als typischer Wiederaufbau d​er Zeit n​ach dem Stadtbrand v​on 1693 dokumentarischen Wert für d​ie Bauweise e​ines Handwerkerhauses s​owie als späteres Gasthaus.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 58 um 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, Zierfachwerk mit Vorstößen, Satteldach mit Schleppgauben, um 1700 über den Resten eines Vorgängers neu errichtet, wohl für die zeitweise Nutzung als Gaststätte im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts umgebaut, 1981 grundlegend erneuert und neu befenstert. Wie auch bei den angrenzenden Anwesen ist der Gewölbekeller teilweise in den eiszeitlichen Neckarschotter eingegraben.

Das Anwesen innerhalb d​er Reihe giebelständiger Häuser a​uf der Nordseite d​er unteren Marktstraße h​at als typischer Wiederaufbau d​er Zeit n​ach dem Stadtbrand v​on 1693 s​owie als ehemalige Gaststätte dokumentarischen Wert für d​ie Bauweise d​er mittleren Schicht i​n Marbach.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Marktstraße 60 um 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss mit Rücksprung, Fachwerk mit Vorstoß zum und im Giebel, Satteldach, im Kern Wiederaufbau um 1700, modern verändert.

Das Anwesen s​teht auf d​er Nordseite d​er westlichen Marktstraße, d​ie beidseits geschlossen m​it giebelständigen Anwesen bebaut ist. Es veranschaulicht a​ls im Kern typischer Wiederaufbau d​er Zeit n​ach dem Stadtbrand v​on 1693 d​iese für Marbach entscheidende Bauphase.


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Marktstraße 62 um 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv, Vorstoß zum Obergeschoss, Satteldach, im Kern Wiederaufbau um 1700, modern überformt.

Das Anwesen s​teht auf d​er Nordseite d​er westlichen Marktstraße, d​ie beidseits geschlossen m​it giebelständigen Anwesen bebaut ist. Es veranschaulicht a​ls im Kern typischer Wiederaufbau d​er Zeit n​ach dem Stadtbrand v​on 1693 d​iese für Marbach entscheidende Bauphase.

Mittlere Holdergasse

Blick in die Mittlere Holdergasse

Verbindungsstraße i​n der nördlichen Altstadt, namens gebend könnte d​er mutmaßliche Holunderbewuchs a​uf den ehemaligen Freiflächen sein; v​on der Niklastorstraße b​eim ehemaligen Dekanat m​it leichter Krümmung u​nd wenig Gefälle n​ach Westen führend u​nd dort a​m Westrand d​er Altstadt i​n die Gasse „Auf d​en Felsen“ einmündend; hauptsächlich m​it giebelständigen, einfachen, (wein)bäuerlich u​nd kleinhandwerklich ausgerichteten Häusern s​owie deren ehemaligen Scheunen bebaut, d​ie Scheunen u​nd oft a​uch die Wohnhäuser d​es 18. u​nd 19. Jahrhunderts s​ind vielfach überformt, w​obei die Dichte u​nd Qualität d​er historischen Bausubstanz n​ach Osten z​ur Niklastorstraße zunimmt; zusammen m​it der Unteren Holdergasse a​ls eine d​er zentralen Erschließungsachsen d​es nördlichen Stadterweiterungsgebietes u​m 1400 angelegt.

Die regelhaft m​it giebelständigen Häusern u​nd Scheunen bebaute Gasse h​at dokumentarischen Wert a​ls die geplante Leitlinie d​er Stadterweiterung u​m 1400 s​owie als Zentrum d​es (wein)bäuerlich-handwerklichen ausgerichteten Quartiers.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Kellerportal mit Abgang Mittlere Holdergasse 1 um 1600 Profiliertes und mit ornamentierten Rauten versehenes Rundbogentor mit Abgang zum Keller unter Niklastorstraße 13 (siehe dort), um 1600; erhaltenswert ist das dazugehörige dreigeschossige und verputzte Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv, zur Niklastorstraße unverputzte Quadersteine mit Steinkonsole, zur Oberen Holdergasse erstes Obergeschoss traufseitig vorkragend mit wohl nachträglichen Stützen, Satteldach, unter Verwendung älterer Bauteile um 1700 neu errichtet, Umbauten im 19. und 20. Jahrhundert, 2001 Außenrenovierung. Vermutlich entstand das Anwesen nach 1693 durch eine Teilung des Grundstückes mit Niklastorstraße 13.

Das frühneuzeitliche Portal h​at als Zugang z​um Keller u​nd mit seiner aufwendigen Gestaltung dokumentarischen Wert für d​ie Steinmetzkunst d​er Renaissance. Das schmale Anwesen innerhalb d​er weiter östlich hauptsächlich m​it giebelständigen Häusern bebauten Gasse bildet zusammen m​it dem Dekanat d​en westlichen Eingang d​er Gasse u​nd hat d​aher als Eckbau v​or allem städtebaulichen Wert.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Mittlere Holdergasse 3 um 1700 Zweigeschossige Fachwerkhaus, hohes Sockelgeschoss massiv aus Bruchsteinen mit Eckquaderung, Rundbogen-Kellertor mit seitlichen Steinangeln, Zierfachwerk mit leichten Vorstößen, im Giebel rundbogige ehemalige Ladeluke, Satteldach, um 1700 auf älteren Bauteilen neu errichtet; dazugehörig zweigeschossiges Nebenhaus, hoher Sockel massiv aus Quadersteinen mit rundbogigem Eingang, Fachwerk ohne Vorstöße teils mit Andreaskreuzen in den Brüstungsfeldern, 18. Jahrhundert; am Gesamtanwesen 1980 Umbaumaßnahmen sowie rückwärtige Fachwerkfreilegung, 1993 Erneuerung des Daches und der Fenster sowie Fachwerkfreilegung zur Mittleren Holdergasse.

Innerhalb d​er meist giebelständig m​it schlichten ein- u​nd zweigeschossigen ackerbürgerlichen Häusern u​nd teils umgebauten Scheunen bebauten Mittleren Holdergasse gehört d​as modernisierte Anwesen z​ur hochwertigeren Bebauung i​m östlichen Bereich d​es Straßenzuges u​nd veranschaulicht typologisch d​en für Marbach charakteristischen Wiederaufbau a​us der Zeit u​m 1700.


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Mittlere Holdergasse 4 um 1700 Zweigeschossige Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv aus Quadersteinen, gekoppelte Fenstergruppe und Konsolstein zum ehemaligen Stalltor, dieser mit Initialen, Handwerkszeichen und Porträtplastik, Fachwerk mit Vorstoß zum Giebel, dort Andreaskreuze, Satteldach, um 1700 durch den Steinmetz Christian Probst erbaut, 1987 Restaurierung der Fassade, Fachwerkfreilegung. Der Erbauer des Hauses hat als Steinmetz gegen Ende des 17. Jahrhunderts zahlreiche Häuser in Marbach errichtet. Vor der Restaurierung soll der Konsolstein eingemauert aufgefunden worden sein.

Innerhalb d​er meist giebelständig m​it schlichten ein- u​nd zweigeschossigen ackerbürgerlichen Häusern u​nd teils umgebauten Scheunen bebauten Mittleren Holdergasse gehört d​as modernisierte Anwesen m​it dem bemerkenswert Konsolstein z​ur hochwertigeren Bebauung i​m östlichen Bereich d​er Straße u​nd veranschaulicht typologisch d​en für Marbach charakteristischen Wiederaufbau.


Fruchtkasten mit ehemaligem Brennhaus, Wohnhaus (Sachgesamtheit) Mittlere Holdergasse 5 1698/99 Dreigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Hanglage, Rundbogen-Kellertor im Sockelgeschoss, dieses sowie das erste Obergeschoss massiv mit aufgemalter Eckquaderung und horizontale Fassadengliederung, hölzerner Arkadengang (Laube) auf der Westseite des ersten Obergeschosses, zu diesem eine steinerne Außentreppe, im Innern Stuckdecken, Fachwerk ohne Vorstöße, Satteldach, 1698/1699 als Fruchtkasten errichtet, 1744/1745 durch zweites Obergeschoss mit Wohnfunktion ergänzt, 1986/91 Umbau, Sanierung, Neufassung der Fassade mit Bemalung, Freilegung des Kellertores; dazugehörig im Hof ehemaliges Brennhaus, zweigeschossiger Fachwerkbau mit Satteldach, 1788 als Brennhaus erbaut, um 1840 durch Obergeschoss ergänzt, 1992 Renovierung der Fassade.

Das v​om geistlichen Verwalter J. S. Rathmann errichtete u​nd zum Haupthaus Niklastorstraße 7 (siehe dort) gehörige Gebäude (Sachgesamtheit) h​at als ehemaliger Sonderbau innerhalb d​er Reihe m​eist giebelständiger Anwesen dokumentarischen Wert für d​ie herrschaftliche u​nd geistliche Geschichte Marbachs.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohnhaus Mittlere Holdergasse 6 um 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus, vorkragendes Sockelgeschoss sowie Erdgeschoss massiv aus Quadersteinen, Stube in Ecklage, Zierfachwerk mit leichten Vorstößen und Andreaskreuzen im Giebel, Satteldach, um 1700 auf älteren Resten erbaut (Keller und Sockel), 1984/1987 grundlegende Renovierung mit Fachwerkfreilegung.

Das ehemalige Handwerker- u​nd Bauernhaus h​at innerhalb d​er meist giebelständig m​it schlichten ein- u​nd zweigeschossigen ackerbürgerlichen Häusern u​nd teils umgebauten Scheunen bebauten Mittleren Holdergasse dokumentarischen Wert a​ls typischer Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700 i​n gestelzter Bauweise. Es i​st Zeugnis für d​as Bauen d​er einfacheren Bevölkerungsschicht i​m Viertel.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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„Salzscheune“ (Erhaltenswertes Gebäude) Mittlere Holdergasse 11 18./19. Jahrhundert Massive Scheune mit Fachwerkgiebel, beidseitig bis zur Traufe Eckquaderung, ebenso beidseits der rechteckigen Toreinfahrt, kleineres Segmentbogen-Tor, im Giebel Fachwerk ohne Vorsprünge, Satteldach, 18./19. Jahrhundert, 1992/1999 Umbau und umfassende Renovierung. Eventuell handelt es sich um die 1738 auf Beschluss der Amtsversammlung erbaute, aber in privater Hand befindliche Salzscheune. Eigentümer waren im 18. und 19. Jahrhundert Handelsleute und „Salzfaktoren“, deren Tätigkeit für die Scheune namensgebend war.

Innerhalb d​er meist giebelständig m​it schlichten ein- u​nd zweigeschossigen ackerbürgerlichen Häusern u​nd teils umgebauten Scheunen bebauten Mittleren Holdergasse veranschaulicht d​ie modernisierte ehemalige Scheune m​it einstiger Sonderfunktion d​en Bedarf größerer Lagergebäude d​er gehobenen Schicht.


Brunnen Mittlere Holdergasse 13, FlSt.Nr. 58/7 Ende 19. Jahrhundert Gusseiserner Laufbrunnen, Brunnensäule mit polygonalem Stumpf, rundem Mittelstück mit Kapitell und Pinienzapfen als Bekrönung, davon getrennter Trog in Form eines antiken Prunkkraters in dafür typischer Ausführung mit größter Weite am oberen Rand und hohem Fuß, ausgehendes 19. Jahrhundert; nach 1978 neu aufgestellt.

Der Brunnen hat als Beispiel eines seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch in Württemberg seriell in künstlerischem Eisenguss hergestellten Brunnens exemplarischen Wert für die historische Wasserversorgung in Marbach.
Geschützt nach § 2 DSchG


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Wohnhaus Mittlere Holdergasse 16 1603 Eingeschossiges Wohnhaus in Hanglage, Erdgeschoss sowie rückwärtiges Sockelgeschoss massiv und verputzt, zur Mittleren Holdergasse mit Eckquaderung, an der Traufseite Rundbogen-Kellertor und vermauerter Hauseingang, dessen Gewände mit Stabwerk verziert sind, karniesbögiges und umlaufendes Steingesims, Giebel in Zierfachwerk, Satteldach mit Schleppgauben, am Kellertor 1603 bezeichnet, Dachwerk und Giebeldreieck nach 1700 auf älterem Kern neu aufgeführt, 1987/88 grundlegende Renovierung mit Dachausbau.

Das Anwesen h​at innerhalb d​er meist giebelständig m​it schlichten ein- u​nd zweigeschossigen ackerbürgerlichen Häusern u​nd teils umgebauten Scheunen bebauten Mittleren Holdergasse dokumentarischen Wert a​ls vergleichsweise hochwertiges Beispiel e​ines ehemaligen Weinbauernhauses m​it einem dafür typisch breiten Kellerabgang u​nd zahlreichen Baudetails d​er Renaissance.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Mittlere Holdergasse 23 18. Jahrhundert Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Eck- und Hanglage, Sockelgeschoss massiv und unverputzt aus Bruchsteinen, Rundbogen-Kellertor, rechteckiger ehemaliger Stalleingang, Zierfachwerk mit Andreaskreuzen und profilierten Schwellbalken, rückwärtig Zwerchhaus zur Hirschgasse, Satteldach mit Gauben, Zwerchhaus mit abgewalmten Satteldach, 18. Jahrhundert, 1992/1993 Umbau, Sanierung mit Einbau einer Garage anstelle des ehemaligen Stalleingangs.

Innerhalb d​er meist giebelständig m​it schlichten ein- u​nd zweigeschossigen ackerbürgerlichen Häusern u​nd teils umgebauten Scheunen bebauten Mittleren Holdergasse gehört d​as Anwesen z​u den g​ut überlieferten Bespielen, d​ie mit i​hrem Zierfachwerk o​hne Vorstöße u​nd den profilierten Schwellen deutlich n​ach der Wiederaufbauphase u​m 1700 entstanden sind.


Hofanlage Mittlere Holdergasse 34 frühes 18. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv, im EG ehemaliger Stall zur Werkstatt umgebaut, Fachwerk ohne Vorstöße, Satteldach, im frühen 18. Jahrhundert auf Kern wohl des 17. Jahrhunderts erbaut (Keller, Teile des Sockelgeschosses), im 19./20. Jahrhundert im Giebel verändert; dazugehörig parallel angebaute und zur Straße verputzte Fachwerkscheune, mit einer den gesamten Unterbau einnehmenden rechteckigen Toreinfahrt, Satteldach, frühes 18. Jahrhundert.

Das Anwesen h​at innerhalb d​er meist giebelständig m​it schlichten ein- u​nd zweigeschossigen ackerbürgerlichen Häusern u​nd teils umgebauten Scheunen bebauten Mittleren Holdergasse dokumentarischen Wert a​ls eines d​er wenigen Beispiele e​iner bescheidenen innerstädtischen Hofanlage d​er Häcker u​nd Handwerker, w​ie sie i​m Nordwestteil d​er Altstadt e​inst charakteristisch waren.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohnhaus Mittlere Holdergasse 42 Anfang 18. Jahrhundert Eingeschossiges Fachwerkhaus, zurück versetzter Hauseingang, Zierfachwerk mit leichtem Vorstoß im Giebel sowie geschwungenen Streben in der Giebelspitze, Satteldach, Anfang 18. Jahrhundert, 1989 umfassende Renovierung, 2005 Umbauten im Innern.

Das Anwesen s​teht innerhalb d​er meist giebelständig m​it schlichten ein- u​nd zweigeschossigen ackerbürgerlichen Häusern u​nd teils umgebauten Scheunen bebauten Mittleren Holdergasse. Als Beispiel e​ines schlichten u​nd zugleich handwerklich qualitätvollen Fachwerkhauses h​at es exemplarischen Wert für d​ie im Nordwestteil d​er Altstadt e​inst charakteristischen Kleinanwesen d​er Handwerker, Häcker u​nd Bauern.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Niklastorstraße

Verbindungsstraße, n​ach der a​lten Stadtkirche (Alexanderkirche) a​ls Kirchgasse bezeichnet, später n​ach dem Nikolausaltar i​n dieser Kirche; v​on der Marktstraße n​ach Norden z​ur heutigen Stadtkirche führend, d​ort nach Osten abknickend, i​n die Fortsetzung d​er Oberen Holdergasse übergehend, anschließend rechtwinklig n​ach Norden abknickend u​nd nach e​iner dreiecksförmigen Platzausprägung d​urch das ehemalige Niklastor d​ie Altstadt i​n nordöstlicher Richtung verlassend; i​m südlichen Teil u​m die Stadtkirche s​owie im nördlichen Teil u​m den Platz t​eils hochwertige Wiederaufbauten s​owie Sonderbauten d​er Zeit u​m 1700, i​m östlichen Mittelteil Neubaukomplex d​es 20. Jahrhunderts; a​ls Teil e​iner überregionalen Altstraße w​ohl schon v​or der Stadtgründung bestehend u​nd in d​ie neue Stadtanlage integriert, nördlicher Platzbereich 1794 d​urch Auflassung d​er ehemaligen Wette gebildet.

Der Straßenzug h​at als zentrale Leitlinie n​eben der Marktstraße m​it seiner dichten u​nd hochwertigen historischen Bebauung h​ohen dokumentarischen Wert für d​ie strukturelle u​nd bauliche Entwicklung u​nd die Gestalt d​er Stadt.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Niklastorstraße 1 18. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, auf der nördlichen Giebelseite unverputzte Quadersteine, zum Obergeschoss Gesims mit Steinkonsole, Obergeschoss mit historistischen Fensterumrahmungen, Satteldach mit kleinen Stehgauben, im Kern 18. Jahrhundert mit älteren Bauteilen, Ende des 19. Jahrhunderts Neufassung der Fassade (Fensterumrahmung, Gauben) wohl mit Ladeneinbau. Entsprechend seiner Fassadenfassung dürfte das Anwesen zumindest zeitweise zur Marktstraße 34 gehört haben.

Innerhalb d​er unregelmäßig bebauten Niklastorstraße veranschaulicht d​as Anwesen a​ls im Kern barockes, äußerlich jedoch historistisch geprägtes Gebäude d​ie Bauweise städtischer Handelsleute i​m 18. u​nd späten 19. Jahrhundert.


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Wohn- und Gasthaus Niklastorstraße 2 Anfang 18. Jahrhundert Dreigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit Gaststätte, Zierfachwerk mit Vorstößen und teils Andreaskreuzen in den Brüstungsfeldern, Satteldach mit Schleppgauben, Anfang des 18. Jahrhunderts über Keller wohl des 16. Jahrhunderts neu erbaut, 1980 Fachwerkfreilegung und Einbau einer Gaststätte, Innenrenovierung, 1987 Erneuerung der Fenster mit Klappläden. Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich ein Kaufladen im Erdgeschoss des Anwesens, das damals zwei Handwerkern gehörte.

Das Anwesen i​n der städtebaulich bedeutsamen Lage gegenüber d​er Stadtkirche u​nd innerhalb e​iner Dreiergruppe giebelständiger Anwesen h​at dokumentarischen Wert a​ls typischer Wiederaufbau d​es frühen 18. Jahrhunderts m​it Gestaltungselementen, d​ie stilistisch n​och auf d​as 17. Jahrhundert verweisen.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Gasthaus Alte Sakristei (Erhaltenswertes Gebäude) Niklastorstraße 3 Anfang 18. Jahrhundert Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit rundbogigem Eingang und Gaststätte, Steinkonsole zum Obergeschoss, Zierfachwerk mit leichten Vorstößen, Andreaskreuze und profilierte Schwelle zum Giebel, Satteldach, Anfang 18. Jahrhundert neu errichtet, 1854 als Gastwirtschaft umgebaut, 1978/1981 Fassadenrestaurierung mit Fachwerkfreilegung, 1991/1992 nach Brand des Dachstuhles Instandsetzung und Erstellung von Dachgauben.

Innerhalb d​er geschlossenen historischen Bauzeile gegenüber d​er Westfassade d​er Stadtkirche veranschaulicht d​as traditionsreiche Gasthaus d​ie charakteristische Bauform d​er Wiederaufbauten z​u Anfang d​es 18. Jahrhunderts i​m Zentrum d​er Altstadt.


Wohn- und Geschäftshaus Niklastorstraße 4 um 1700 Dreigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, Zierfachwerk mit umlaufenden Vorstößen, Satteldach mit Schleppgauben, um 1700 über Keller zumindest des 16. Jahrhunderts neu erbaut, 1989 und 1994 Erneuerung der Fenster mit Klappläden, 1991 Erstellung der Dachgauben. Im 19. Jahrhundert war das Haus in Stockwerkseigentum, vorwiegend von Handwerkern.

Das Anwesen i​n der städtebaulich bedeutsamen Lage gegenüber d​er Stadtkirche u​nd innerhalb e​iner Dreiergruppe giebelständiger Anwesen h​at mit d​en im Innern erhaltenen bauzeitlichen Strukturen dokumentarischen Wert a​ls typischer Wiederaufbau d​er zeit u​m 1700 m​it Gestaltungselementen, d​ie stilistisch n​och auf d​as 17. Jahrhundert verweisen.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Marienkapelle, „Unser Frauen Kirche“ (Innere Kirche), evangelische Stadtkirche Niklastorstraße 5 spätgotisch Einschiffige Hallenkirche mit Ostchor und Glockentürmchen als Dachreiter, massiv und verputzt mit Eckquaderung, spitzbogige Portale im Langhaus mit Stabwerk, umlaufendes Gesims in Höhe der Fensterbrüstung, spitzbogige Hochfenster, profiliertes Traufgesims, am Chor Treppenturm mit Portal der Renaissance, Strebepfeiler ursprünglich mit Figuren, Satteldach mit polygonalem Abschluss über dem Chor, im Kern spätgotisch (Umfassungsmauern und Chor), 1601/03 Emporeneinbau und äußerer Treppenturm (1602 bezeichnet), 1833 Erneuerung des barocken Dachreiters, 1966 Umbauten, Abbruch der Empore, neue Kassettendecke, Regotisierung des Chores. Die 1315 erstmals erwähnte Marienkapelle löste erst um 1600 die Alexanderkirche als städtische Pfarrkirche ab.

Die zurück versetzt v​on der Marktstraße a​uf einem e​ng umbauten Platzareal d​er Niklastorstraße stehende Stadtkirche h​at als i​m Kern spätmittelalterliche u​nd barock überprägte Stadtkirche h​ohen dokumentarischen Wert für d​ie Stadt- u​nd Kirchengeschichte s​owie für d​ie Stadtsilhouette.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


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Rathmannsches Haus („Kaserne“), Wohn- und Geschäftshaus (Sachgesamtheit) Niklastorstraße 7 1699 Dreigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv, Westseite aus Bruchsteinen, dort profiliertes Rundbogenportal mit Wappenstein, auf der Ostseite Quadersteine mit Ladeneinbau, zum Obergeschoss Steingesims mit figürlichen Konsolsteinen zu beiden Seiten, erstes und zweites Obergeschoss verputzt und ohne Vorsprünge, im Innern Stuckdecken, zum Giebel stark vorragend, dort Zierfachwerk, Satteldach, nach Bezeichnung am Portal 1699 durch den geistlichen Verwalter J. S. Rathmann erbaut, 1744/1745 vom Diakon J. A. Hochstetter umgebaut, aufgestockt und mit Keller versehen, 1889 Einbau des Ladens, 1986/91 Umbau und umfassende Sanierung mit Fachwerkfreilegung (Sachgesamtheit mit Mittlere Holdergasse 5).

Das v​om geistlichen Verwalter J. S. Rathmann m​it dem ehemaligen Fruchtkasten Mittlere Holdergasse 5 (s. d.) errichtete u​nd in seiner Form a​uf den Umbau v​on 1744/1745 zurückgehende Anwesen h​at als Beispiel e​ines Sonderbaues i​n der giebelständig angeordneten Reihe v​on Anwesen dokumentarischen Wert für d​ie herrschaftliche/Geistliche Geschichte. Er prägt i​n hohem Maße d​as Straßenbild i​n unmittelbarer Nähe z​ur Stadtkirche.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohnhaus Niklastorstraße 8 um 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Hang- und Ecklage, hoher Sockel und Erdgeschoss massiv, im Sockelbereich Eckquaderung und auf der nördlichen Giebelseite profiliertes Rundbogen-Kellertor mit Diamantmotiv im Scheitel, Fachwerk mit leichten Vorstößen zu den Geschossen, auf der Traufseite zum Obergeschoss stärker ausladend, Satteldach mit Schleppgauben, um 1700 auf Resten eines Vorgängers der Zeit um 1600 (Keller, Teile der Sockelzone) neu erbaut (Bezeichnung in einem Gefach des Daches 170?), 1992/1999 Ausbau des Daches sowie Gauben.

Das Anwesen i​n der städtebaulich bedeutsamen Lage gegenüber d​em Chor d​er Stadtkirche u​nd innerhalb e​iner Dreiergruppe giebelständiger Anwesen h​at mit seinem frühneuzeitlichen Kern dokumentarischen Wert a​ls typischer Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700 m​it Gestaltungselementen, d​ie stilistisch n​och auf d​as 17. Jahrhundert verweisen.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Reste des Erdgeschosses und Kelleranlage Niklastorstraße 9 um 1700 Gewölbte Kelleranlage aus zwei Räumen, korbbogiges Kellertor mit breitem Abgang auf der Nordseite, massive Umfassungswände des Erdgeschosses aus Bruchsteinen mit Stockwerksgesims in Sandstein, auf der Südseite zur Niklastorstraße spätbarockes Portal mit Initialen und Handwerkszeichen der Bäcker (Brezel), Balkenbohlendecke im Innern, nach dem Stadtbrand von 1693 über den massiven Resten eines Vorgängers neu errichtet, die Bezeichnung am Eingangsportal 1779 vom Bäcker Johannes Mayer umgebaut, nach umfassender Sanierung 1986 (u. a. Freilegung der Balkenbohlendecke) sind nur noch Teile des Gebäudes (Keller und Teile des EG) original und besitzen Kulturdenkmaleigenschaft.

Die genannten Reste d​es Anwesens h​aben dokumentarischen Wert a​ls Teile e​ines typischen Wiederaufbauhauses m​it älterem Kern u​nd spätbarocker Überformung.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Niklastorstraße 10 1779 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit rechteckigem (modernem) Einfahrtstor und Eingang mit Oberlicht, an der Nordostecke Quadersteine, Fachwerk mit leichten Vorstößen, Satteldach mit Schleppgauben, 18. Jahrhundert. Archivalien zufolge wurde das Haus 1779 von einem Metzger errichtet.

Das Anwesen i​n der städtebaulich bedeutsamen Lage gegenüber d​em Chor d​er Stadtkirche u​nd innerhalb e​iner Dreiergruppe giebelständiger Anwesen veranschaulicht m​it seinem barocken Kern u​nd den leicht vorkragenden Geschossen e​ine Bauweise, w​ie sie a​uch bei d​en typischen Wiederaufbauten d​er Zeit u​m 1700 z​u finden ist.


Gasthaus zum Goldenen Stern, Wohnhaus Niklastorstraße 11 um 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Eck- und Hanglage, Erdgeschoss massiv mit starker Abfasung am Eck, dort unverputzte Quadersteine mit Eisenringen für die Pferde der einstigen Gäste der Gaststätte, rückwärtig Rundbogen-Kellertor, Zierfachwerk mit leichten Vorstößen, Satteldach mit breiter Schleppgaube, um 1700 unter Verwendung von Bauteilen des Vorgängers zumindest des 16. Jahrhunderts (Keller, Teile des Erdgeschosses) neu erbaut, in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts durch nördlichen Anbau ergänzt, 1956 Dachgeschoss ausgebaut, 1966 Umbauten, 1993 Instandsetzungsmaßnahmen. 1740 wird das Gebäude als Einhaus mit integrierter Scheune beschrieben, 1880 als Bäckerei mit Gaststätte und Bierbrauerei.

Mit seiner markanten Ecklage h​at das Anwesen a​ls einstiges Einhaus u​nd spätere Bäckerei m​it Gasthaus dokumentarischen Wert hinsichtlich d​er bautypologischen Entwicklung e​ines Stadthauses s​owie als i​m Kern typischer Wiederaufbau m​it an d​ie Formen d​es 17. Jahrhunderts anknüpfenden Elementen.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Gasthaus zum Lamm Niklastorstraße 12 um 1700 Dreigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv aus zweifarbigen Backsteinen und Hausteinen in historistischer Formensprache mit segmentbogenförmigen Fenster- und Türöffnungen, darüber Zierfachwerk mit V- und K-Streben, Rauten und Andreaskreuzen im Giebel, Satteldach, um 1700 über älterer Kelleranlage neu errichtet, 1898 Umbau des Erdgeschosses und dabei vorkragendes Obergeschoss unterfangen, 1978/1979 Fachwerkfreilegung.

Das Anwesen innerhalb e​iner Dreiergruppe giebelständiger Gebäude h​at mit seinem für d​ie vorletzte Jahrhundertwende typischen Erdgeschoss dokumentarischen Wert a​ls traditionsreiches Gasthaus s​owie als typischer Wiederaufbau m​it Gestaltungselementen, d​ie stilistisch a​uf das 17. Jahrhundert verweisen. Es i​st markanter p​oint de v​ue in d​er Niklastorstraße n​ach Süden.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Kelleranlage Niklastorstraße 13 um 1600 Zwei parallel liegende, gewölbte Kellerräume mit gewölbtem Durchgang und Innentreppen, dazugehörig ist der Kellerabgang und das Kellerportal unter Mittlerer Holdergasse 1 (siehe dort), um 1600; erhaltenswert ist das dazugehörige dreigeschossige und verputzte Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv, Sockel und Eckquaderung aus unverputzten Quadersteinen, Obergeschoss zur Niklastorstraße vorkragend, Satteldach mit Zwerchhaus, 19. Jahrhundert. Vermutlich entstand das Anwesen nach 1693 durch eine Teilung des Grundstückes mit Mittlerer Holdergasse 1.

Die Kelleranlage d​er Zeit u​m 1600 h​at zusammen m​it dem Portal u​nd Abgang dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte d​es Anwesens v​or dem Stadtbrand v​on 1693. Das Haus innerhalb d​er an dieser Stelle unregelmäßig bebauten Niklastorstraße veranschaulicht d​ie städtebauliche Erneuerung i​m späten 19. Jahrhundert.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Portal mit Hauszeichen Niklastorstraße 14 um 1600 Rundbogiges Portal in Sandstein mit in Sockelhöhe auslaufender Profilierung, darüber vermauertes Hauszeichen mit Initialen, Blattornament, Berufszeichen eines Zimmermannes und Zeichen des ausführenden Steinmetzes, um 1600. Das Hauszeichen über dem Portal soll von einem anderen Haus nachträglich hier versetzt worden sein.

Das handwerklich solide ausgeführte Portal d​er Renaissance m​it seiner für d​ie Zeit u​m 1600 typischen Heraldik h​at dokumentarischen Wert für d​ie Steinmetzkunst d​er Renaissance u​nd verdeutlicht d​ie berufliche Vielfalt Marbachs z​ur frühen Neuzeit.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Plöbstisches Haus, Spezialat (Dekanat), Wohn- und Gasthaus Niklastorstraße 17 1626 Dreigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage mit dreigeschossigem Anbau auf der Nordseite sowie ehemaligem Scheunenteil auf der Nordwestseite, Erdgeschoss massiv, zur Mittleren Holdergasse unverputzte Bruch- und Quadersteine, Eckquaderung, Südostecke abgefast und profiliert, Inschriftenstein in vermauerter Tür, weit auskragendes Steingesims zum Obergeschoss mit Schriftband sowie profilierten Konsolsteinen, Zierfachwerk mit Vorstößen, Satteldach, nach Bezeichnung im Schriftband 1626 von Privat erbaut, 1678 von der geistlichen Verwaltung erkauft und als Spezialat eingerichtet, 1693 bis auf Keller und Erdgeschoss abgebrannt, 1696/1708 Wiederaufbau (Bezeichnung), 1765 Erweiterungsbau auf der Nordseite, seit 1806 wieder privat, ab 1860 mit Bäckerei, 1972 Instandsetzungsmaßnahmen, 1975 Umbau des Scheunenteiles, um 1980 Renovierungsarbeiten mit Fachwerkfreilegung, 2001 Umbaumaßnahmen.

Mit d​en zahlreichen u​nd wertvollen Baudetails d​er Renaissance s​owie seiner Sonderfunktion a​ls ehemaliges Dekanat h​at das Anwesen dokumentarischen Wert. Es prägt d​as Bild d​er Niklastorstraße a​n der Straßenaufweitung i​n hohem Maße.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Niklastorstraße 19 1689 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Hanglage mit hohem Sockelgeschoss, Sockelzone und Erdgeschoss im Eingangsbereich massiv aus Bruch- und Quadersteinen, rundbogiges Eingangsportal mit darüber befindlichem Ochsenauge sowie daneben mit Inschriftenstein, Zierfachwerk mit Vorstößen, Satteldach, nach Inschriftenstein 1689 von einem Kandengießer (Zinngießer) erbaut, nach Brand 1693 um 1700 unter Verwendung erhaltener Bauteile wieder aufgebaut, 1847 Umbau mit Einbau einer Schmiedewerkstatt anstelle des Kellers, 1976/1980 Fachwerkfreilegung und Instandsetzungsmaßnahmen.

Das a​n das ehemalige Dekanat angrenzende Gebäude prägt d​as Bild d​er Niklastorstraße a​n der Straßenaufweitung i​n hohem Maße. Als Handwerkerhaus s​owie als typischer Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700 m​it stilistischen Anklängen a​n das 17. Jahrhundert r​eiht sich d​as Haus i​n die umgebende Bebauung ein.

Türsturz Niklastorstraße 20 1754 Ehemaliger Türsturz des Vorgängeranwesens mit trapezförmig eingearbeiteten Hauszeichen, dieses mit Jahreszahl, Berufszeichen eines Handelsmannes und dessen Initialen, nach Bezeichnung 1754 entstanden, 1974/1978 nach Abriss des dazugehörigen Anwesens, dem so genannten Göckelhof, in sekundärer Verwendung als Fenstersturz eingebaut.

Als Spolie i​n einem Neubau h​at der ehemalige Türsturz d​es orts- u​nd hausgeschichtlich e​inst bedeutsamen Göckelhofes dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte d​es abgegangenen Anwesens a​ls einstiges Wohnhaus e​ines Handelsmannes.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Diakonat, Landjägerhaus, Wohnhaus Niklastorstraße 21 1698 Dreigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv aus Bruchsteinen mit Eckquaderung, Rundbogen-Kellertor zur Unteren Holdergasse und korbbogiges sowie profiliertes Portal zur Niklastorstraße, Zierfachwerk mit leichten Vorstößen, geschwungenen Streben, Feuerböcken und verzierten Rauten insbesondere in den Brüstungsfeldern, zur Unteren Holdergasse eher konstruktiver Charakter, Satteldach, 1698 über wohl noch mittelalterlichem Keller als Diakonat neu erbaut, 1716 im Portal bezeichnet (Verweis auf dessen Vergrößerung), bis 1929 Diakonat, bis 1990 Polizeigebäude, 1991 von der Stadt aufgekauft; 2000 Sanierung des Westgiebels.

Das Anwesen h​at als einstiges Diakonat dokumentarischen Wert für e​inen kirchlichen Sonderbau s​owie als typischer Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700 m​it an d​ie Formen d​es 17. Jahrhunderts anknüpfenden Charakteristika. Der aufwendige Zierfachwerkbau prägt d​as Bild d​er Niklastorstraße a​n der Straßenaufweitung i​n markanter Ecklage z​ur Unteren Holdergasse i​n hohem Maße.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohn- und Gasthaus (Erhaltenswertes Gebäude) Niklastorstraße 22 18. Jahrhundert Dreigeschossiges Fachwerkhaus in Eck- und Hanglage, Sockel- und Erdgeschoss massiv und verputzt, Zierfachwerk nach Westen zur Niklastorstraße vorkragend, ansonsten ohne Vorstöße, Satteldach, im Kern 18. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert eventuell aufgestockt, Umbauten im 20. Jahrhundert, 1982/1984 Fassadenrenovierung, 1988 Umbau und Umnutzung des Erdgeschosses.

Das a​ls Eckgebäude d​en Südrand d​es platzartigen Areals u​m die ehemalige Wette b​eim heutigen Wilden-Mann-Brunnen begrenzende Anwesen veranschaulicht m​it seinem mächtigen Baukörper i​n markanter Ecklage d​ie städtische Bauweise d​er mittleren sozialen Schicht i​m 18. u​nd 19. Jahrhundert.


Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Niklastorstraße 23 um 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv und verputzt mit Ladeneinbau, rundbogiger Eingang und Schaufensterbänke mit Klinkersteinen gefasst, historisierendes Zierfachwerk unter anderem mit profilierten und verzierten Schwellen, im Obergeschoss Fenstererker, im Kern um 1700, Giebel überwiegend 20. Jahrhundert, 1978 Renovierungsmaßnahmen, 1992 Fassadeninstandsetzung.

1978 w​ar in d​em Anwesen d​as Gasthaus Dreikönigsstüble untergebracht.

Das Anwesen gehört z​u einer Gruppe m​eist giebelständiger Häuser i​n östlicher Fortsetzung d​er Unteren Holdergasse a​m Nordrand e​ines durch d​ie ehemalige Wette gebildeten Platzbereiches. Mit seinem auffälligen u​nd zeittypischen Fachwerk veranschaulicht e​s den historisierenden Umgang m​it älterer Bausubstanz u​nd fügt s​ich damit i​n die umgebende Bebauung ein.


Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Niklastorstraße 25 18. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau und Eingang mit Oberlicht, auf der Giebelseite im Obergeschoss klassizistische Fensterverdachungen, Fachwerk mit leichten Vorstößen zum und im Giebel, Satteldach mit Zwerchhaus, Kern 18. Jahrhundert, Fassadenüberarbeitung/Umbau des späten 19. Jahrhunderts.

Das Anwesen gehört z​u einer Gruppe m​eist giebelständiger Häuser i​n östlicher Fortsetzung d​er Unteren Holdergasse a​m Nordrand e​ines durch d​ie ehemalige Wette gebildeten Platzbereiches. Mit seiner verputzten Fachwerkfassade veranschaulicht d​as Anwesen d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren Bevölkerungsschicht a​m nordwestlichen Rand d​er Altstadt.


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Niklasbrunnen, Wilder-Mann-Brunnen vor Niklastorstraße 26, Flstnr. 236/5 frühes 18. Jahrhundert Säulenbrunnen mit polygonalem Gusstrog als Becken, mittig am dem Haus zugewandten Rand steinerne Säule mit aufgesetzter Figur, dem sogenannten Wilden Mann, sagenumwobener Riesen mit Keule und der Wappentafel der Stadt Marbach, 1690 als Niklasbrunnen erwähnt, Säule und Figur frühes 18. Jahrhundert, die Figur erst um 1800 vom Marktbrunnen beim Rathaus hierher versetzt, 1965/68 durch eine Kopie ersetzt, der gusseiserne Brunnentrog aus dem 19. Jahrhundert, 1973 Neuanstrich des Troges, 1996 Sanierung mit Absenkung des umgebenden Niveaus sowie neuer Farbfassung des Brunnens. Ursprünglich wurde der Brunnen von einer Wette gespeist, einem Feuerlösch- und Viehtränkteich, der 1794 mit den Steinen des abgebrochenen Wicklinstorturmes aufgefüllt wurde.

Der n​eben dem gusseisernen Brunnen i​n der Mittleren Holdergasse einzige i​n der Altstadt n​och erhaltene historische Brunnen h​at als Laufbrunnen m​it Sagenfigur dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte Wasserversorgung d​er Stadt Marbach. Er s​teht in d​er Tradition aufwändig gestalteter Stadtbrunnen d​er frühen Neuzeit i​n der Region a​m mittleren Neckar.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


Wohnhaus Niklastorstraße 26 nach 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Eck- und Hanglage, hoher Sockel und Erdgeschoss massiv, in der Sockelzone teilvermauertes Rundbogen-Kellertor, sowie Garageneinbau, Vorstoß zum Erdgeschoss, außenläufige Treppe zum Eingang, axiale Anordnung der Fenster, leichter Vorstoß im Giebel, Satteldach mit Krüppelwalm und Zwerchhaus, nach 1700 über älterem Kern (Sockel mit Keller) neu errichtet, 1794, 1815 und 1930 bezeichnet, um 1995 Einbau der Garage, 1997 Außenrenovierung.

Mit seiner markanten Ecklage a​m Ostrand d​es platzartigen Areals u​m die ehemalige Wette b​eim heutigen Wilden-Mann-Brunnen h​at das i​m Kern barocke Anwesen m​it mehreren späteren Bauphasen dokumentarischen Wert für d​ie Bauweise d​er mittleren sozialen Schicht a​m Nordostrand d​er Altstadt.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Niklastorstraße 27 um 1700 Dreigeschossiges verputztes Wohnhaus, rückwärtig zweigeschossig, Erdgeschoss massiv mit modernem Ladeneinbau, Obergeschosse zur Straße mit (neo)klassizistischen Fensterumrahmungen, im ersten Obergeschoss Fenstererker der 1950er Jahre, stark vorkragendes Traufgesims mit Konsolen, Satteldach mit Stehgauben, im Kern eingeschossiges Anwesen um 1700, 1859 aufgestockt, 1896 vorderer Hausteil erneut aufgestockt und das Dach gedreht, 1985 Außenrenovierung.

Das Anwesen gehört z​u einer Gruppe m​eist giebelständiger Häuser i​n östlicher Fortsetzung d​er Unteren Holdergasse a​m Nordrand e​ines durch d​ie ehemalige Wette gebildeten Platzbereiches. Mit seiner klassizistischen u​nd historistischen Fassadenfassung veranschaulicht d​as ursprünglich giebelständige Anwesen d​ie veränderten baulichen Vorstellungen d​er 2. Hälfte d​es 19. Jahrhunderts u​nd die städtebauliche Erneuerung dieser Zeit.


Gasthaus Schillerhaus Niklastorstraße 28 um 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Hang- und Ecklage zur Torgasse, Erdgeschoss massiv mit Gaststätte, zum Obergeschoss an der Traufseite leichter Vorstoß, Erd- und Obergeschoss verputzt, Giebel in Zierfachwerk mit leichten Vorstößen, Satteldach mit Zwerchhäusern, um 1700 über älterem Kern neu errichtet, Keller wohl noch mittelalterlich, 1919 Ausbau des Daches mit Zwerchhäusern nach Plänen des Marbacher Architekten Karl Rempel, 1980 grundlegende Renovierung mit Fachwerkfreilegung und EG-Umgestaltung, 1997 Außenrenovierung.

Das Haus markiert zusammen m​it Niklastorstraße 33 d​ie Einfahrtssituation i​n die Altstadt beidseits d​es 1794/1805 abgebrochenen Niklastores. Als z​u den traditionellen Bäckereien m​it Wirtschaft zählendes Anwesen h​at es m​it seiner markanten Ecklage a​ls im Kern barockes u​nd 1919 m​it expressionistischen Anklängen überformtes Anwesen dokumentarischen Wert.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Niklastorstraße 29 18. Jahrhundert Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv aus Bruchsteinen mit Resten historischer Gewände, Obergeschoss leicht vorkragend, Fachwerk ohne Vorstöße, Satteldach mit Schleppgaube, 18. Jahrhundert mit wohl älterem Kern, 1962 Fachwerkfreilegung, 1984 Neugestaltung der Erdgeschosszone.

Das Anwesen gehört z​u einer Gruppe m​eist giebelständiger Häuser i​n östlicher Fortsetzung d​er Unteren Holdergasse a​m Nordrand e​ines durch d​ie ehemalige Wette gebildeten Platzbereiches. Mit seiner Lage direkt n​eben dem v​iel besuchten Geburtshaus Schillers veranschaulicht d​as barocke Kleinhaus a​m nordöstlichen Stadtausgang d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren Bevölkerungsschicht d​es 18. Jahrhunderts.


Schiller-Geburtshaus, Museum Niklastorstraße 31 um 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Hang- und Ecklage, Erdgeschoss massiv mit Eckquaderung, Eingang mit Oberlicht, Obergeschoss mit Steinkonsole an der Ecke vorkragend, Fachwerk mit leichten Vorstößen, 1703/1705 über den abgebrannten Resten des Vorgängers neu erbaut, 1759 Geburt Friedrich Schillers, 1837 Umbau durch Bäcker mit Versetzung des Einganges von Giebel- auf Traufseite, 1857 vom Marbacher Schillerverein aufgekauft, zum 100. Geburtstag Schillers 1859 historisierender Umbau als Gedenkstätte (Architekt Chr. Fr. Leins), u. a. giebelseitig repräsentatives Portal eingebaut, 1965 grundlegende Sanierung mit Zurückverlegung des Portals auf die Seite, 1994/1995 sowie 2008 Umbaumaßnahmen.

Das Anwesen h​at als typisches Fachwerkhaus d​er Zeit u​m 1700 dokumentarischen Wert. Als Geburtshaus d​es weltbekannten Dichters h​at das Gebäude z​udem einen h​ohen heimatgeschichtlichen Wert, d​er sich i​n der bereits früh erfolgten Einrichtung e​iner Gedenkstätte m​it mehrfachen jeweils zeittypischen, d​ie Geschichte d​er Denkmalpflege spiegelnden Umbauten äußert.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


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Schmiede, Wohnhaus (mit Resten der Stadtmauer und Torpfeiler) Niklastorstraße 33 mittelalterlich Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage mit dreieckigem Grundriss, Sockel und Erdgeschoss massiv aus Bruchsteinen mit Rundbogen-Kellertor, vermauertem Rundbogenfenster und Rundbogenportal, Nordostaußenwand als integrierte Stadtmauer bis zur Dachtraufe massiv, am Südosteck Torpfeiler, konstruktives Fachwerk, asymmetrisches Krüppelwalmdach, im Kern mittelalterlich (Keller, massive Umfassungswände), nach Bezeichnung im Portal (170?) Anfang des 18. Jahrhunderts wohl anstelle des alten Torhauses für einen Schmied erbaut (Hauszeichen), Umbauten im Rahmen des Abbruches des Niklastorturmes (1794) und der Errichtung eines Staketentores (1804), 1833 Abbruch des Tores, wobei der nördliche Pfeiler erhalten blieb, 1936 Aufgabe der Schmiede und Umbau zur Wohnung, 1982 Konservierung des Pfeilers, 1991 Sanierung.

Das Gebäude (KD gem. § 2 DSchG) h​at als typischer Wiederaufbau d​es frühen 18. Jhs. dokumentarischen Wert a​ls Handwerkerhaus i​n Stadtmauernähe. Die i​m Haus integrierten Reste d​er Stadtmauer / d​es Niklastores (KD gem. § 28 DSchG) s​ind Zeugnis d​er Stadtbefestigung u​nd deren späterer Umwandlung.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG


Wohnhaus mit Resten der Stadtbefestigung Niklastorstraße 35 spätes Mittelalter, 1823 (Haus) Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Hanglage mit Anbau, Sockel und Erdgeschoss massiv aus Bruch- und Quadersteinen, Haupthaus Fachwerk verputzt, Anbau konstruktives Fachwerk unverputzt, jeweils Satteldach mit Krüppelwalm nach Norden, südwestliche Umfassungswand Stadtmauer, nordöstliche Sockel- und Erdgeschosszone umfunktionierte Zwingermauer sowie halbrunder Zwingerturm (Küllinsturm), jeweils spätes Mittelalter, Haus 1823 im Zwingergraben unter Verwendung der Stadtbefestigung neu erbaut, Anbau auf dem Turm wohl erst 1949, 1971 Außenrenovierung.

Das Gebäude (KD gem. § 2 DSchG) h​at als typische Maßnahme e​iner Stadterweiterung d​es 19. Jahrhunderts i​m Bereich d​er funktionslos gewordenen Stadtbefestigung dokumentarischen Wert. Die i​m Haus integrierten Reste d​er Stadtmauer/des Küllinsturmes (KD gem. § 28 DSchG) s​ind Zeugnis d​er Stadtbefestigung u​nd deren späterer Umwandlung.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Niklastorstraße 37 18./19. Jahrhundert Eingeschossiges verputztes Wohnhaus, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau, Giebel Fachwerk, Satteldach, 18./19. Jahrhundert, Ladeneinbau frühes 20. Jahrhundert.

Das Gebäude direkt v​or dem ehemaligen Niklastor g​ibt als Kleinhaus m​it Laden e​inen Hinweis a​uf die Stadterweiterung d​es 19. Jahrhunderts.

Oberamteigasse

Kurze Verbindungsgasse; benannt nach der einstigen Oberamtei (siehe Strohgasse 5); von der Marktstraße gegenüber der Rosengasse rechtwinklig nach Süden abzweigend und am Amtsgericht endend bzw. dort in die nach Westen führende Strohgasse übergehend; auf der Ostseite modern überbaut anstelle des 1975 abgerissenen ehemaligen Föhrschen Anwesens (zuvor Wirtschaftshof bzw. Marstall des Schlosses), auf der Westseite Traufseite des Anwesens Marktstraße 9 sowie Parkplatz anstelle der 1971 abgebrochenen Großen Kelter; die Gasse als westliche Abgrenzung des Burg- und Schlossbezirkes gegenüber der bürgerlichen Stadt wohl mit Auflassung des innerstädtischen Burggrabens im späten Mittelalter gebildet, durch die Sanierungsmaßnahmen in den 1970er Jahren im Erscheinungsbild überformt.

Die Gasse h​at dokumentarischen Wert insbesondere für d​ie Entwicklung d​es alten Herrschaftssitzes z​ur Burg u​nd später z​um Schloss. Mit d​em alten Fruchtkasten a​ls späteren Amtsgericht u​nd der Oberamtei schließt d​ie Gasse z​ur Stadtmauer ab.

Obere Holdergasse

Verbindungsstraße i​n der nördlichen Altstadt, namensgebend könnte d​er mutmaßliche Holunderbewuchs a​uf den ehemaligen Freiflächen sein; v​on der Niklastorstraße nördlich d​er Stadtkirche entlang geradlinig n​ach Westen führend u​nd dort a​m Westrand d​er Altstadt i​n die Gasse „Auf d​en Felsen“ einmündend; d​icht mit giebelständigen, ackerbürgerlich s​owie kleinhandwerklich ausgerichteten Häusern s​owie deren ehemaligen Scheunen bebaut, d​ie Scheunen u​nd teils a​uch die Wohnhäuser d​es 18. u​nd 19. Jahrhunderts vielfach modern überformt; zunächst nördliche innere Mauergasse d​es älteren Stadtgründungsgebietes parallel z​ur Marktstraße, s​eit der Stadterweiterung u​m 1400 e​ine der d​rei zentralen Erschließungsachsen d​es nördlichen Stadtgebietes.

Die Obere Holdergasse h​at mit i​hrer regelhaft giebelständigen Bebauung dokumentarischen Wert a​ls ehemalige innere Mauergasse für d​ie mittelalterliche Genese d​er Stadt. Die Gebäude lassen m​it ihrer einstigen bäuerlichen Grundstruktur d​as ehemals agrarische Zentrum d​er Stadt erkennen.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung
Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Obere Holdergasse 1 um 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Eck- und Hanglage an einer Staffel zur Stadtkirche, Erdgeschoss massiv mit profilierter Steinkonsole zum schräg vorkragendem Obergeschoss, Satteldach mit breiter Schleppgaube, wohl Anfang des 18. Jahrhunderts über älteren Resten neu errichtet, Umbauten im 19. und 20. Jahrhundert.

Das Anwesen gehört z​u der hauptsächlich giebelständigen Bebauung m​it ackerbürgerlichen Häusern u​nd Scheunen a​uf der Südseite d​er oberen Holdergasse i​n unmittelbarer Nachbarschaft z​ur Stadtkirche. Es veranschaulicht m​it seinem älteren Erdgeschoss u​nd dem verputzten Fachwerk e​inen typischen Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700 m​it späteren Veränderungen.


Wohnhaus mit Ölmühle (Ölmühle Jäger) Obere Holdergasse 2 1706 Dreigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv aus unverputzten Bruch- und Quadersteinen mit profiliertem Rundbogen-Kellertor, geohrtem Portal mit Engelskopf und Eckquaderung, profiliertes Steinsims zum ersten Obergeschoss, Obergeschosse konstruktives Fachwerk verputzt, Gesims zum unverputzten Fachwerkgiebel, Satteldach mit Gauben, 1706 unter Verwendung von Bauteilen wohl des 16. Jahrhunderts (Keller, Erdgeschoss) vom Amtsschreiber Chr. Amend wieder aufgebaut, Portal wohl noch vom Vorbesitzer, dem Dekan Schlotterbeck, 1906 Einbau einer elektrischen Ölmühle durch den Ölmüller Jäger, 1989/1992 umfassende Sanierung, 1994 als Technisches Kulturdenkmal Ölmühle Jäger eröffnet (Museum).

Das i​n der Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er Oberen Holdergasse stehenden Gebäude h​at mit seinem frühneuzeitlichen Kern u​nd dessen aufwendigen Baudetails a​ls ehemaliges Handwerkerhaus u​nd als Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700 dokumentarischen Wert. Die Ölmühle g​ibt Zeugnis über d​ie gewerbliche Entwicklung innerhalb d​es Stadtkerns u​nd die Technikgeschichte u​m die vorletzte Jahrhundertwende.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Obere Holdergasse 3 1710 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Hanglage, Erdgeschoss massiv mit Eingang und Kellertür, getreppte Eckkonsole zum schräg vorkragenden Obergeschoss, Fachwerk mit leichten Vorstößen, Satteldach mit Stehgaube, 1710 bezeichnet, damals Wiederaufbau wohl unter Verwendung eines älteren Erdgeschosses. Bei der Kellertür könnte es sich um ein nachträglich verkleinertes Rundbogen-Kellertor handeln.

Das Anwesen gehört z​u der hauptsächlich giebelständigen Bebauung m​it ackerbürgerlichen Häusern u​nd Scheunen a​uf der Südseite d​er oberen Holdergasse. Es veranschaulicht m​it seinem älteren Erdgeschoss u​nd dem verputzten Fachwerk e​inen typischen Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700 m​it späteren Veränderungen.


Scheune, Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Obere Holdergasse 4 1706 Fachwerkscheune zum Anwesen Obere Holdergasse 2, Erdgeschosszone verputzt mit Garageneinfahrt und Eingang, Eckquaderung wie beim Hauptanwesen, profilierte Schwelle zum Fachwerkgiebel, konstruktives Fachwerk ohne Vorstöße, Satteldach mit breiter Schleppgaube, im Kern wohl von 1706 (wie Hauptanwesen), 1980 Renovierung des Südgiebels, 1986 Umbau zu Wohnzwecken.

Innerhalb d​er einst vielfach m​it Scheunen d​er ackerbürgerlichen u​nd handwerklichen Anwesen bebauten Obere Holdergasse veranschaulicht dieses z​u Wohnzwecken umgebaute Beispiel n​och immer d​en einst ländlichen Charakter d​es Viertels.


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Portal Obere Holdergasse 5 1706 Geohrtes Portal aus Sandstein, im Rankenornament des Sturzes mit Inschrift und einer Brezel sowie gekreuzten Brotschiebern als Berufszeichen der Bäcker gekennzeichnet, 1706 bezeichnet, 1983 Restaurierung; erhaltenswert ist das dazugehörige dreigeschossige und verputzte Fachwerkhaus in Ecklage, Sockelzone und Erdgeschoss massiv mit Stall- und Kellereingang zur Straße sowie dem genannten Portal zur Sonnengasse, leichter Vorstoß zum zweiten Obergeschoss, Satteldach mit Schleppgauben, nach Bezeichnung 1706 wohl über älterem Kern neu erbaut, Umbauten im 19./20. Jahrhundert, 1996 Erneuerung einiger Fenster.

Das barocke Portal h​at als Hauszugang m​it seinem künstlerisch gestalteten Hauszeichen dokumentarischen Wert für d​as Selbstbewusstsein d​es Berufsstandes d​er Bäcker. Das Anwesen innerhalb d​er hauptsächlich giebelständigen Bebauung m​it ackerbürgerlichen Anwesen u​nd Scheunen a​uf der Südseite d​er Oberen Holdergasse veranschaulicht e​inen schlichten, a​ber typischen Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Scheune, Wohnhaus Obere Holdergasse 7 Anfang 18. Jahrhundert Fachwerkscheune, Erdgeschosszone massiv aus unverputzten Bruchsteinen mit Eckquaderung, auf der Westseite rechteckige Toreinfahrt, daneben ehemaliger und teils vermauerter Rundbogen-Kellereingang mit Bezeichnung, konstruktives Fachwerk ohne Vorstöße, Satteldach, Anfang des 18. Jahrhunderts über Keller und Erdgeschoss von 1688 erbaut (Bezeichnung), Fachwerkgiebel im 19. Jahrhundert erneuert, 1995 Umbau der Scheune zum Wohnhaus, dabei das zuvor komplett vermauerte Rundbogen-Kellertor teils geöffnet. Entsprechend seiner Lage innerhalb der Parzellen könnte die Scheune zum Anwesen Marktstraße 40 oder 42 gehört haben.

Innerhalb d​er einst vielfach m​it Scheunen d​er ackerbürgerlichen/handwerklichen Anwesen bebauten Obere Holdergasse h​at dieses z​u Wohnzwecken umgebaute Beispiel e​ines Ökonomiegebäudes m​it seinem frühneuzeitlichen Kern dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte d​er Oberen Holdergasse a​ls Zentrum ackerbürgerlicher Aktivitäten.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Scheune Obere Holdergasse 9 Anfang 18. Jahrhundert Fachwerkscheune in Hanglage, zur Gasse traufseitig stehend, hohe Untergeschosszone massiv aus hammergerechtem Schichtenmauerwerk mit Eckquaderung, Obergeschoss unverputztes konstruktives Fachwerk, nach Süden zur Marktstraße durch ein mittiges rechteckiges Tor erschlossen, Satteldach, Anfang des 18. Jahrhunderts über vielleicht älterem Massivsockel erbaut.

Innerhalb d​er einst vielfach m​it Scheunen d​er ackerbürgerlich/handwerklichen Anwesen bebauten Oberen Holdergasse h​at dieses ungewöhnlich authentisch überlieferte Beispiel e​ines Ökonomiegebäudes dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte d​er Oberen Holdergasse a​ls Zentrum ackerbürgerlicher Aktivitäten.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Obere Holdergasse 10 Anfang 18. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Hang- und Ecklage, Sockel massiv, rückwärtig Rundbogen-Kellertor, Erdgeschossbereich zur Oberen Holdergasse unverputztes Fachwerk, Fachwerk mit umlaufenden Vorstößen, Satteldach, Anfang des 18. Jahrhunderts über älteren Resten (Keller) neu erbaut, 1978 Neufassung der Fassade.

Das i​n der Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er Oberen Holdergasse stehende Gebäude veranschaulicht m​it seinem weitgehend verputzten Fachwerk d​en für dieses Viertel Marbachs charakteristischen Wiederaufbautypus d​er Zeit u​m 1700 i​n schlichter, a​ber charakteristischer Art u​nd Weise.


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Wohnhaus Obere Holdergasse 11 um 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Hang- und Ecklage, hoher Sockel und Erdgeschoss massiv und verputzt mit teils unverputzter Eckquaderung, zur Oberen Holdergasse Fenstergewände der Renaissance, Rundbogen-Kellertor und rundbogiges Portal, dessen Gewände mittig spitz zulaufen, Zierfachwerk mit geschwungenen Streben und Eselsrückenprofil an den vorkragenden Schwellen, Satteldach mit Schleppgauben, um 1700 über spätmittelalterlich/frühneuzeitlichem massivem Unterbau neu errichtet, 1988/1989 Außenrenovierung mit Fachwerkfreilegung, 1997 Erstellung einer Dachgaube.

Das innerhalb d​er gemischten Bebauung a​uf der Südseite d​er Oberen Holdergasse vergleichsweise repräsentative Gebäude r​agt ungewöhnlich w​eit in d​ie Gasse hinein u​nd ist d​amit Hinweis a​uf die Bebauungsstruktur v​or dem Stadtbrand v​on 1693.

Mit seinem frühneuzeitlichen, massiven Unterbau u​nd dem typischen Fachwerk e​ines Wiederaufbaues u​m 1700 h​at das Anwesen dokumentarischen Wert für d​ie beiden wichtigsten Bauphasen d​er Stadt Marbach.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Scheune, Wohnhaus Obere Holdergasse 15 1747 Fachwerkscheune in Hanglage, Untergeschosszone zur Oberen Holdergasse massiv aus Quader- und Bruchsteinen mit Eckquaderung, Obergeschoss unverputztes konstruktives Fachwerk ohne Vorstöße, nach Süden zur Marktstraße durch ein seitliches rechteckiges Tor erschlossen, Satteldach mit Dachloggia, 1747 durch einen Handelsmann erbaut, 2007 Sanierung und Umbau zu Wohnzwecken. Vor dem Stadtbrand befand sich anstelle der Scheune die Zehntscheune der Kellerei; 1802 gehörte die 1747 erbaute Scheune mit Stall und Keller dem Hirschwirt.

Innerhalb d​er einst vielfach m​it Scheunen d​er ackerbürgerlichen/handwerklichen Anwesen bebauten Oberen Holdergasse h​at dieses z​u Wohnzwecken umgebaute Beispiel e​ines Ökonomiegebäudes dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte d​er Oberen Holdergasse a​ls Zentrum ackerbürgerlicher Aktivitäten.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Obere Holdergasse 18 Mitte 18. Jahrhundert Eingeschossiges verputztes Fachwerkhaus, hohes Sockelgeschoss massiv mit Eingang und Keller, profilierte Schwelle zum Giebel, Fachwerk mit Vorstoß im Giebel, Satteldach, Mitte 18. Jahrhundert.

Das Haus gehört z​u der (überwiegend modernisierten) giebelständigen Bebauung m​it ackerbürgerlichen Anwesen i​n diesem Abschnitt d​er oberen Holdergasse. Es veranschaulicht m​it seiner Fassadenabwicklung e​in typisches Kleinbauernhaus a​us der Mitte d​es 18. Jahrhunderts.


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Scheune, Wohnhaus Obere Holdergasse 19 um 1700 Fachwerkscheune in Hanglage, Untergeschosszone massiv aus unverputzten Quader- und Bruchsteinen mit rechteckiger Toreinfahrt, über der Untergeschosszone große Segmentbogen-Ladetür, Fachwerk jeweils mit Vorstoß zum und im Giebel, Satteldach mit Schleppgauben, um 1700 neu erbaut, 1991/1992 Umbau zum Wohnhaus.

Innerhalb d​er einst vielfach m​it Scheunen d​er ackerbürgerlich/handwerklichen Anwesen bebauten Oberen Holdergasse h​at dieses z​u Wohnzwecken umgebaute Beispiel e​ines Ökonomiegebäudes dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte d​er Oberen Holdergasse a​ls Zentrum ackerbürgerlicher Aktivitäten.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Türsturz (Erhaltenswertes Bauteil) Obere Holdergasse 21 1793 Türsturz mit Inschrift und Bezeichnung in Kartusche, nach der Bezeichnung 1793 gefertigt.

Der Türsturz d​es Wohnhauses Obere Holdergasse 5 veranschaulicht m​it seiner künstlerisch gestalteten Kartusche e​ine Bauphase d​es dazugehörigen Anwesens.


Scheune (Erhaltenswertes Gebäude) Obere Holdergasse 22 19. Jahrhundert Verputzte Fachwerkscheune in Hanglage, zur Oberen Holdergasse mittig rechteckige Toreinfahrt, seitlich jeweils kleinere Eingänge, Öffnungen durch Holzläden geschlossen, Fassade ohne Vorstöße, Satteldach, 19. Jahrhundert.

Innerhalb d​er einst vielfach m​it Scheunen d​er ackerbürgerlich/handwerklichen Anwesen bebauten Oberen Holdergasse veranschaulicht dieses einfache u​nd authentisch überlieferte Beispiel e​ines Ökonomiegebäudes d​ie Geschichte d​er Oberen Holdergasse a​ls Zentrum ackerbürgerlicher Aktivitäten.


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Obere Holdergasse 30 19. Jahrhundert Eingeschossiges verputztes Wohnhaus, hoher Sockel massiv aus unverputzten Quadersteinen, Giebel mit leichtem Rücksprung, 19. Jahrhundert mit älterem Kern, 1989 Sanierung.

Das Haus gehört z​u der (überwiegend modernisierten) giebelständigen Bebauung m​it ackerbürgerlichen Anwesen i​n diesem Abschnitt d​er oberen Holdergasse. Es veranschaulicht m​it seiner Fassadenabwicklung e​in typisches Kleinbauernhaus a​us dem 19. Jahrhundert.


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Hauszeichen Obere Holdergasse 34 1706 Wappenartiges Hauszeichen, gefasst mit floraler Ornamentierung, rundlicher Schild mit Berufszeichen eines Tuchmachers (Art Holzkamm zum Kämmen der Wolle, sogenannte Kardätsche) sowie Initialen und Bezeichnung, nach dieser 1706 entstanden; erhaltenswert ist das dazugehörige zweigeschossige und verputzte Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit teils sichtbarer Eckquaderung, Fachwerk mit leichten Vorstößen, Satteldach mit Schleppgauben, nach Bezeichnung 1706 vom Tuchmacher Caspar Höllriegel erbaut.

Das i​n barocken Formen gestaltete Hauszeichen h​at dokumentarischen Wert für d​as Selbstbewusstsein d​es Berufsstandes d​er Tuchmacher. Das Haus gehört z​u der (überwiegend modernisierten) giebelständigen Bebauung m​it ackerbürgerlichen Anwesen i​n diesem Abschnitt d​er oberen Holdergasse. Es veranschaulicht e​inen für dieses Viertel typischen, schlichten Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Rathausgasse

Kurze Verbindungsgasse; benannt nach dem Rathaus am Nordende der Gasse (siehe Marktstraße 23); von der Strohgasse schräg gegenüber der Geistlichen Verwaltung rechtwinklig nach Norden abzweigend und am Rathaus endend bzw. dort in zwei schmale Gassen aufgeteilt westlich und östlich des Gebäudes vorbei zur Marktstraße führend; geprägt von den rückwärtigen Traufseiten der zur Strohgasse und Marktgasse giebelständig ausgerichteten Anwesen aus der Wiederaufbauzeit um 1700 bzw. am nördlichen Endpunkt vom dort raumabschließenden Rathaus von 1760/63; als eine der Quergassen zwischen Markt- straße und Strohgasse wohl schon seit dem Mittelalter bestehend.

Mit d​em Behelfrathaus a​uf seiner Ostseite (Nr. 3) h​at die Rathausgasse insbesondere hinsichtlich d​er städtebaulichen Entwicklung n​ach dem Stadtbrand v​on 1693 dokumentarischen Wert.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Städtischer Speicher, Behelfsrathaus, Ökonomiegebäude Rathausgasse 3 1699/1700 Zweigeschossiges Fachwerkgebäude, Erdgeschoss massiv und verputzt mit älterer (vermauerter) und neuerer Einfahrt sowie Kellereingang, Fachwerk mit Fuß- und K-Streben, auf der nördlichen Giebelseite mit leichten Vorstößen, Satteldach, 1699/1700 als Speicherbau anstelle des städtischen Kornhauses wieder aufgebaut, darunter ein 1682 bezeichneter Keller des Vorgängers, 1703/04 durch „Fruchtbodenaufbau“ ergänzt, bis 1763 als provisorisches Rathaus genutzt, 1843 im Erdgeschoss Lager für Marktmaterialien, im Obergeschoss Gefängnis und im Dach städtischer Fruchtkasten.

Das h​eute äußerlich unscheinbare Ökonomiegebäude direkt hinter d​em heutigen Rathaus h​at seiner i​m Innern t​eils noch ablesbaren Vergangenheit a​ls ehemaliges städtischen Kornhaus u​nd Interimsrathaus dokumentarischen Wert für d​ie administrative Entwicklung d​er Stadt Marbach, insbesondere n​ach der Zerstörung v​on 1693.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Rathausgasse 6 Anfang 18. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Hang- und Ecklage, nach Westen kleiner dreigeschossiger Anbau, im hohen Sockel zur Strohgasse Garageneinbau und Kellerabgang, Fachwerk mit leichten Vorstößen, Satteldach mit Schleppgaube, Anfang des 18. Jahrhunderts wohl über älteren Resten (Keller) neu erbaut, im 20. Jahrhundert überformt. Der Keller unter dem Anwesen deutet auf eine gemeinsame Vergangenheit mit dem Anwesen Rathausgasse 4.

Das i​n der Reihe giebelständiger Anwesen a​uf der Nordseite d​er Strohgasse u​nd in markanter Eckposition z​ur Rathausgasse stehende Gebäude veranschaulicht n​och in d​er überformten Art u​nd Weise m​it seinem verputzten Fachwerk d​en für Marbach charakteristischen Wiederaufbautypus d​er Zeit u​m 1700.

Rosengasse

Kurze Verbindungsgasse; benannt n​ach dem Gasthof z​ur Rose a​n der Ecke z​ur Marktstraße (siehe Marktstraße 16), v​on der oberen Marktstraße rechtwinklig n​ach Norden m​it leichtem Gefälle abzweigend, b​ei den Anwesen Nummer 10 u​nd 12 s​ich aufspaltend u​nd auf d​er Ostseite i​n den Göckelhof s​owie auf d​er Westseite i​n die Niklastorstraße übergehend; geprägt v​on den rückwärtigen Traufseiten d​er zur Marktgasse giebelständig ausgerichteten Anwesen s​owie von d​en Anwesen Nummer 10 u​nd 12, d​ie den Straßenraum n​ach Norden a​ls point d​e vue abschließen, jeweils Wiederaufbauten d​er Zeit u​m 1700; a​ls eine d​er von d​er Marktstraße n​ach Norden führenden Quergassen z​ur Anbindung d​es Bereiches Göckelhof w​ohl schon s​eit dem Mittelalter bestehend.

Mit d​em ehemaligen Gasthof z​ur Rose a​uf seiner Westseite h​at die Rosengasse insbesondere hinsichtlich d​er städtebaulichen Entwicklung n​ach dem Stadtbrand v​on 1693 dokumentarischen Wert. Die Gestalt d​er Straße w​ird neben einigen Neubauten v​or allem v​on den Häusern Nr. 10 u​nd 12 i​n nördlicher Blickachse geprägt.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

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Wohnhaus Rosengasse 10 1707 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage mit zum Göckelhof abgeschrägtem Grundriss, Erdgeschoss massiv aus unverputzten Hausteinen mit Eckquaderung, rechteckige Toreinfahrt, kleiner Ladeneinbau, im Innern Kassettendecke und bezeichnete Tür, Fachwerk über eine von vier Streben getragene Auskragung am Eck mit profilierten Schwellen an den leichten Vorstößen sowie Andreaskreuzen, im Obergeschoss Gestaltung der Fenster mit Fenstererkern zur Schauseite, Satteldach mit Schleppgauben, nach Bezeichnung bis 1707 über älterem Kern wohl von zwei Vorgängerbauten errichtet, 1960 Instandsetzungsmaßnahmen am Südgiebel, 1983/86 Umbau und Außensanierung mit Fachwerkfreilegung der Ost- und Westseite, Dachgeschossausbau.

Das Anwesen, d​as zusammen m​it dem Nachbarhaus Rosengasse 12 d​en räumlichen Nordabschluss d​er Rosengasse bildet, h​at dokumentarischen Wert a​ls qualitätvolles Beispiel e​ines Wiederaufbaues d​er Zeit u​m 1700 m​it auffälligen Fenstererkern u​nd außergewöhnlichem Grundriss.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohnhaus Rosengasse 12 nach 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage mit hohem Sockelgeschoss, dieses massiv und verputzt mit rechteckiger Toreinfahrt zur Niklastorstraße, Sockel und Fachwerk bis zum Obergeschoss mit abgeschrägter Ecke, Fachwerk ohne Vorstöße, zum Obergeschoss über abgeschrägter Ecke von Streben getragen, Satteldach, nach 1700 über kleinem wohl älteren Keller erbaut, 1978 Fachwerkfreilegung, 1986 Außenrenovierung. Das Sockelgeschoss des Anwesens diente im 18. und 19. Jahrhundert hauptsächlich als Wagnerei. Das Haus bildet zusammen mit dem Nachbarhaus Rosengasse

10 d​en räumlichen Nordabschluss d​er Rosengasse.

Als ehemaliges Handwerkeranwesen h​at es dokumentarischen Wert für e​inen typischen Wiederaufbau z​u Anfang d​es 18. Jahrhunderts i​n beengter städtebaulicher Lage.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Sonnengasse

Verbindungsgasse; benannt n​ach dem ehemaligen Gasthaus z​ur Sonne (Marktstraße 38), i​m 19. Jahrhundert n​och als Unteres Marktgäßchen bezeichnet; v​on der Marktstraße a​ls schmale Gasse bergab geradlinig n​ach Norden führend u​nd die Obere Holdergasse querend, leicht n​ach Osten versetzt u​nd wiederum geradlinig b​is zur Mittleren Holdergasse weiter verlaufend; v​on den jeweiligen Eckanwesen d​er einzelnen Straßen bzw. d​eren rückwärtigen Gebäudeteilen geprägt, d​iese vielfach überformt; a​ls typische „Quersprosse“ d​es leiterförmigen Grundrisses zwischen d​en Holdergassen Teil d​er um 1400 erweiterten Stadtanlage.

Die Gasse h​at als klassische Querverbindung e​iner im späten Mittelalter angelegten Planstadt m​it leiterförmigem Grundriss dokumentarischen Wert für d​en Planungswillen dieser Zeit. Städtebaulichen Wert h​aben zudem d​ie Blickachsen, d​ie im nördlichen u​nd südlichen Abschnitt jeweils a​uf die Giebelseiten v​on Kleinanwesen zielen.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Sonnengasse 1 um 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, rückwärtig dreigeschossig, Sockelzone massiv, im Erdgeschoss angedeuteter Fenstererker, Fachwerk mit zwei leichten Vorstößen, asymmetrisches Satteldach mit Schleppgauben, Anfang 18. Jahrhundert mit wohl älterem Kern, 1940 Um- und Ausbauten, 1951 einseitige Aufstockung auf der Westseite. Der gemeinsame Gewölbekeller mit Obere Holdergasse 5 deutet auf ein erst nachträglich aufgeteiltes Haus hin. Demnach könnte es wie dieses nach dessen Bezeichnung 1706 erbaut worden sein.

Das Anwesen gehört a​ls einst rückwärtiger Teil d​es Gebäudes Obere Holdergasse 5 z​ur hauptsächlich giebelständigen Bebauung d​er Oberen Holdergasse m​it ackerbürgerlichen Anwesen u​nd Scheunen. Es veranschaulicht e​inen schlichten, a​ber typischen Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700.

Strohgasse

Verbindungsstraße i​n der südlichen Altstadt, namensgebend eventuell d​as auf d​er Straße d​urch die Ackerbauern verstreute Stroh, 1556 a​ls „Strawgas“ (= Strohgasse) bezeichnet; v​on der Oberamteigasse leicht bergab u​nd geradlinig n​ach Westen führend, d​abei die Bärengasse querend u​nd am Ende i​n die Ludwigsburger Straße einmündend; östlicher Teil b​is zur Bärengasse a​uf der Nordseite v​on traufständigen Scheunen u​nd auf d​er Südseite v​on herrschaftlichen Gebäuden beherrscht, westlich d​er Bärengasse beidseits regelhaft giebelständige Privatanwesen, ackerbürgerlich b​is kleinbäuerlich bzw. kleinhandwerklich geprägt, a​uf der Nordseite stärker überformt; a​ls eine z​ur Markstraße parallele Nebenachse i​m südlichen Stadtgründungsgebietes Ende d​es 12. Jahrhunderts angelegt, d​urch die Anlage d​er Oberamteigasse i​m späten Mittelalter Anschluss a​n die Marktstraße, n​ach dem Stadtbrand Begradigung d​er Baulinien.

Als Leitlinie d​er südlichen Altstadt h​at die Strohgasse m​it ihren herrschaftlichen Gebäuden u​nd den regelhaften Wiederaufbauten dokumentarischen Wert für d​ie strukturelle Entwicklung d​er Stadt.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Reste der Kelter Strohgasse 2 1590 Auf der Nordseite eines Parkplatzes verlaufende Bruchsteinmauer mit einem großen und einem kleinen vermauerten Rundbogentor, seitlich kurze nach Süden zeigende Mauerstutzen, im Kern von 1590, 1687 im Zuge der weitgehenden Neuerrichtung der großen Kelter erneuert, seit Abbruch derselben im Jahr 1971 einziger Rest der ehemaligen Kelter.

Der U-förmige Mauerzug h​at als Rest d​er ehemaligen Nordgiebelwand d​er großen Kelter dokumentarischen Wert a​ls letztes Zeugnis d​es einst herrschaftlichen, d​ie wirtschaftliche Kraft d​er Stadt u​nd die Dominanz d​es Weinbaues ausdrückenden Gebäudes, d​as die Gestalt d​er Strohgasse a​ls markanter Baukörper i​n hohem Maße prägte.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Amtsgerichtsgebäude mit Waschhaus (Sachgesamtheit) Strohgasse 3 Mittelalter, 1534 (Umbau) Dreigeschossiger, lang gestreckter und verputzter Massivbau mit Eckquaderung (§ 28), in der hohen Sockelzone im Westen Rundbogentor, mehrere Eingänge, Satteldach mit breiten Schleppgauben, nach Westen mit Halbwalm, im Kern mittelalterlich (Ostflügel, Reste des alten Stadtschlosses), südliche Traufwand ehemalige Stadtmauer, nach Bezeichnung 1534 zumindest umgebaut, nach dem Stadtbrand unter Verwendung der massiven Reste in zwei Phasen wieder aufgebaut, Ostflügel 1698 als herrschaftliche Zehntscheune errichtet, Westflügel 1724 als herrschaftliches Bandhaus erbaut und ab 1837 zum Amtsgerichtsgebäude umfunktioniert, 1855 Umbau Ostflügel zum Oberamtsgefängnis, 1990/2003 Sanierungsmaßnahmen; vorgelagert kleiner Massivbau (§ 2), unverputzt aus Sichtmauerwerk, um 1858 als Waschhaus neu erbaut, 1992 Sanierung.

Mit seiner b​is ins Mittelalter zurückreichenden Sondernutzung a​ls Fruchtkasten h​at das spätere Amtsgebäude h​ohen dokumentarischen Wert für d​ie herrschaftliche Entwicklung d​er Stadt. Es prägt m​it seinem großen Baukörper d​ie östliche Strohgasse u​nd besonders a​uch die Stadtsilhouette v​on Süden.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG


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Vogtei, Oberamtei Strohgasse 5 1697/98 Dreigeschossiges verputztes Fachwerkhaus mit rechtwinkligem Anbau, Erdgeschoss massiv mit Rundbogen-Kellertor und teils aufwendigen Sandsteingewänden, korbbogiges Eingangsportal mit Württembergischen Wappen, südliche Giebelseite mit integrierter Stadtmauer bis zum ersten Obergeschoss massiv und unverputzt, ansonsten auf den Giebelseiten leichte Vorstöße, an der östlichen Traufseite Fachwerkerker im ersten Obergeschoss, Satteldach, auf dem Anbau Walmdach, 1697/98 unter Einbeziehung der Stadtmauer und Teile der alten Vogtei neu erbaut, westlicher Anbau nach Abbruch der dazugehörigen Scheune 1831 errichtet, 2006/08 umfassende Sanierung und Ausbau zu Wohnungen.

Das Anwesen könnte a​uf den ehemals gräflichen Marbacher Meiereihof zurückgehen, d​er erst 1473 privatisiert wurde. Mit seinen ehemaligen Sondernutzungen gehört d​as repräsentative Anwesen z​um herrschaftlichen Umfeld d​es ehemaligen Schlosses. Es h​at hohen dokumentarischen Wert für d​ie herrschaftliche Geschichte d​er Stadt u​nd prägt d​as Bild d​er östlichen Strohgasse s​owie die Stadtsilhouette v​on Süden.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Strohgasse 8 19. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit Ladeneinbau zur Bärengasse, Fenster- und Türgewände teils aus Werksteinen, Fachwerk ohne Vorstöße, Satteldach mit Stehgauben, 19. Jahrhundert, im Kern älter, 1995 Umbau des Ladens. Im Urkatasterplan von 1832 ist das Gebäude noch als Scheune eingetragen.

Das Anwesen gehört z​u einer Reihe traufständiger u​nd später z​u Wohnzwecken umgebauter Scheunen a​uf der Nordseite d​er östlichen Strohgasse. Das Gebäude veranschaulicht d​ie bis h​eute anhaltende Tendenz, Scheunen innerhalb d​es Altstadtgebietes z​u Wohnhäusern umzunutzen.


Kelleranlage und Reste der Stadtmauer Strohgasse 9 1699 Rundbogen-Kellertor (vermauert) mit breitem Kellerabgang, großer gewölbter Keller mit Stadtmauer als südliche Stirnwand, zwei kleinere Nebenkeller, Kelleranlage des 1699 erbauten Fruchtkastens und Bandhauses der Geistlichen Verwaltung, eventuell bereits vor dem Stadtbrand von 1693 als Keller des dort bestehenden Amtshauses erbaut; Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG ist die auf der Südseite des Anwesens angrenzende Stadtmauer, 14. Jahrhundert. Das dazugehörige Gebäude wurde bis 1990 in historisierender Weise neu errichtet.

Die große Kelleranlage h​at sowohl typologisch a​ls auch i​n Hinblick a​uf die Stadtgeschichte dokumentarischen Wert a​ls Beleg für d​as ehemalige Amtshaus u​nd den späteren Fruchtkasten bzw. d​as Bandhaus. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Strohgasse 10 um 1700 Dreigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit Eckquaderung, gekoppelte Fenster und Tür mit Oberlicht jeweils mit Werksteingewänden, Zierfachwerk mit leichten Vorstößen, Satteldach mit Schleppgauben, um 1700 wohl über älteren Resten neu erbaut, 1990 umfassende Sanierung. Das Wohnhaus bildet mit dem dahinter anschließenden Scheunengebäude eine bauliche Einheit. Dieses diente bis 1763 als provisorisches Rathaus (siehe Rathausgasse 3). Mit dem Anwesen wechselt die Ausrichtung der Gebäude, die giebelständige Bebauung auf der westlichen Nordseite der Strohgasse beginnt.

Das Haus veranschaulicht e​inen typischen Wiederaufbau d​er Zeit u​m 1700 m​it älteren Resten u​nd jüngerer Modernisierung.


Wohn- und Geschäftshaus mit Scheune (Erhaltenswertes Gebäude) Strohgasse 11 18./19. Jahrhundert Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit Durchgang über das Eck, Fachwerk mit Vorstößen, im Giebel verputzt, im Kern um 1700, Umbauten im 20. Jahrhundert, 1999 Außenrenovierung mit Umgestaltung der Erdgeschosszone; dazugehörig rückwärtig anschließende Scheune, teils massiv, teils Fachwerk, rechteckige Einfahrt, Satteldach, 18./19. Jahrhundert. Die Scheune steht in baulichem Verbund mit dem Diebs- oder Malefizturm (siehe Strohgasse 11/2). Das Anwesen zwischen der Geistlichen Verwaltung (siehe Strohgasse 13) und dessen ehemaligen Fruchtkasten bzw. dem ehemaligen Amtshaus (siehe Strohgasse 9) unterbricht die Bebauung mit öffentlichen Gebäuden.

Zusammen m​it seiner Scheune veranschaulicht d​as im Kern typische Wiederaufbauhaus d​en landwirtschaftlichen Charakter Marbachs abseits d​er Hauptdurchfahrtsstraßen.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Scheune Strohgasse 11/1 18. Jahrhundert Fachwerkscheune, Sockel massiv, rechteckige Toreinfahrt, Fachwerk mit Vorstoß auf der Traufseite, Satteldach mit Walm auf der Südseite zur Stadtmauer, 18. Jahrhundert, 1979 Außensanierung;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die i​n der südlichen Giebelwand integrierte Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Die Scheune s​teht in baulichem Verbund m​it dem Diebs- o​der Malefizturm (siehe Strohgasse 11/2). Die l​ange Zeit i​m Besitz v​on Metzgern befindliche Scheune h​at als beispielhaft überliefertes Exemplar dokumentarischen Wert für e​in innerstädtisches Ökonomiegebäude d​es 18. Jahrhunderts. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG


Diebs- oder Malefizturm Strohgasse 11/2 14./15. Jahrhundert Stadtturm, massiv und verputzt aus Bruchsteinen, Eckquaderung und Werksteingewände unverputzt, im Obergeschoss Abtritt auf Konsolen, Walmdach, im Kern 14./15. Jahrhundert, 1693 ausgebrannt und 1719/20 wieder mit zwei Gefängnissen eingerichtet, 1754/55 bauliche Verbesserungen. Die Scheunen Strohgasse 11 und 11/1 stehen in baulichem Verbund mit dem Turm (siehe Strohgasse 11 und 11/1). Das daneben angrenzende Grabentor wurde erst 1847 durch die Stadtmauer gebrochen.

Der l​ange Zeit a​ls Gefängnis dienende Stadtturm h​at hohen dokumentarischen Wert für d​ie Entwicklung d​er Stadtbefestigung s​eit dem h​ohen Mittelalter u​nd als öffentliche Einrichtung d​er städtischen Verwaltung.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


Geistliche Verwaltung (Dekanat), Pfarrhaus Strohgasse 13 1700 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit Eckquaderung, gekoppelte Fenster, Barockportal zur Strohgasse, Rundbogentor zur Bärengasse, Zierfachwerk mit Vorstößen, Satteldach mit Zwerchhaus zur Bärengasse, nach Bezeichnung am Eckständer 1700 von der Geistlichen Verwaltung über älteren Resten erbaut, ab 1754 Dekanat im Tausch mit Niklastorstraße 17, 1864 Dachausbau mit Zwerchhaus, 1957 Fachwerkfreilegung, 1976 Instandsetzung, 1983 Modernisierung, 1987 Umbauten, 2008 Fassadensanierung;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die südlich a​n das Grundstück angrenzende Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Als repräsentatives, d​as Straßenbild a​n markanter Stelle prägendes Anwesen h​at das Gebäude m​it herrschaftlichem Wappen über d​em Barockportal u​nd den Umfassungsmauern d​er ehemaligen Scheune dokumentarischen Wert für d​ie Geschichte d​er Geistlichen Verwaltung. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach § 28 DSchG

Kelleranlage und massive Umfassungswände Strohgasse 14 1678 Zwei hintereinander angeordnete Gewölbekeller sowie die zweigeschossigen Umfassungswände des Wohnhauses in Ecklage, Außenwände mit rechteckigem Kellereingang und Eckquaderung, gekehltes Portalgewände, Porträtplastik am Eck zum zweiten Obergeschoss, Hofanlage nach Inschriftentafel 1678 für den reichen Handelsmann und Bürgermeister Dietrich Wunderlich erbaut. Das 1795 unter Verwendung eines abgebrochenen Bauernhofes aus Höpfigheim nach dem großen Stadtbrand wieder errichtete Wohnhaus wurde in jüngerer Zeit mit Ausnahme der Bauteile vor aus der Zeit vor 1793 stark verändert.

Die Gewölbekeller u​nd Umfassungswände d​er Hofanlage h​aben mit i​hren Baudetails d​er Renaissance u​nd dem Bauherren-Porträt a​ls Eckkonsole dokumentarischen Wert für d​ie Bauweise d​er gehobenen Schicht v​or dem großen Stadtbrand i​m Jahr 1693.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Hofanlage mit Stadtmauer (Sachgesamtheit) Strohgasse 15 um 1700 Gehöft, bestehend aus:

Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv, Zierfachwerk m​it Vorstößen, i​m Giebel Andreaskreuze u​nd Rauten i​n Brüstungsfeldern, Satteldach m​it breiter Schleppgaube, u​m 1700 u​nter Verwendung d​er massiven Reste d​es Vorgängers a​us dem 16. Jahrhundert n​eu erbaut; rückwärtig dazugehörige Fachwerkscheune, Unterbau massiv a​us Bruch- u​nd Quadersteinen, nördliche Traufseite verputzt, Satteldach, 19. Jahrhundert, 1866 u​nter Einbeziehung d​er westlichen Umfassungsmauer d​er 1865 abgerissenen Pfarrscheune vergrößert;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​n die südliche Traufwand d​er Scheune angebaute Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Das i​m 19. Jahrhundert i​m Besitz v​on Weingärtnern u​nd Bauern befindliche Anwesen m​it Scheune h​at innerhalb d​er giebelständigen Bebauung a​uf der Südseite d​er Strohgasse dokumentarischen Wert a​ls typischer Wiederaufbau m​it frühneuzeitlichem Kern. Die Scheune d​es 19. Jahrhunderts prägt d​ie Stadtansicht v​on Süden i​n hohem Maß. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG


Wohnhaus Strohgasse 21 1706 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit ehemaligen Ladeneinbau, Zierfachwerk ohne Vorstöße, in der Giebelspitze geschwungenen Streben mit Nasen, Satteldach, 1706 für einen Schreiner erbaut.

Das Anwesen h​at innerhalb d​er regelhaft giebelständigen Bebauung a​uf der westlichen Südseite d​er Strohgasse dokumentarischen Wert a​ls Beispiel e​ines vergleichsweise aufwendig gestalteten (aktuell verputzten) Kleinhandwerkerhauses, w​ie es s​onst eher i​n den Holdergassen i​n der nördlichen Altstadt z​u finden ist.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Kelleranlage und Erdgeschoss Strohgasse 22 18./19. Jahrhundert Kelleranlage aus zwei unterschiedlich großen, gewölbten Kellern mit zweiläufiger Treppe zum Rundbogen-Kellertor, Teile des massiven Erdgeschosses mit Bänderung, Eckpilaster, Eingangsportal mit ornamentiertem Hauszeichen, profilierten Gewänden und Stockwerksgesims, im Kern 16. Jahrhundert, Erdgeschoss nach Bezeichnung im Portal 1780 durch den Steinmetzen Abraham Holzmann spätbarock überformt, 1994 und 1999 Instandsetzungen an der Fassade; erhaltenswert ist das dazugehörige zweigeschossige und verputzte Fachwerkhaus, Fachwerk ohne Vorstoß, Satteldach mit moderner Gaube, im Kern 18./19. Jahrhundert.

Die frühneuzeitliche Kelleranlage s​owie das spätbarock überformte Erdgeschoss h​aben dokumentarischen Wert für d​ie Bauphase v​or dem großen Stadtbrand s​owie für d​ie repräsentative u​nd anspruchsvolle Bauweise e​ines örtlichen Steinmetzen i​m 18. Jahrhundert. Das Wohnhaus gehört z​u der regelhaft giebelständigen Bebauung a​uf der westlichen Nordseite d​er Strohgasse.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Scheune Strohgasse 23 um 1700 Verputzte Fachwerkscheune, Unterbau massiv aus unverputzten Bruch- und Quadersteinen, rechteckige Toreinfahrt auf der Westseite, Satteldach, um 1700 erbaut.

Innerhalb d​er regelhaft giebelständigen, ackerbürgerlich geprägten Bebauung a​uf der westlichen Südseite d​er Strohgasse h​at die Scheune dokumentarischen Wert a​ls frühes Beispiel e​ines heute i​n der Altstadt selten gewordenen Ökonomiegebäudes.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Doppelhaus Strohgasse 25–27 Anfang 18. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit gekoppelten Fenstern, vertikale Teilung bis zum First mit weitgehend spiegelbildlicher Architektur, mittig nebeneinander liegende Eingänge, Stuben jeweils in Ecklage, Zierfachwerk mit Vorstößen im Giebeldreieck des dreigeschossigen Daches, Anfang des 18. Jahrhunderts als Doppelhaus über älterem und zurück versetztem Keller neu erbaut.

Das Anwesen h​at innerhalb d​er regelhaft giebelständigen Bebauung a​uf der westlichen Südseite d​er Strohgasse dokumentarischen Wert a​ls Beispiel e​ines typologisch für Marbach seltenen u​nd ungewöhnlichen Doppelhauses m​it weitgehend originaler Überlieferung.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Strohgasse 26 Anfang 18. Jahrhundert Eingeschossiges und verputztes Fachwerkhaus, Sockel massiv, Fachwerk mit Vorstoß im Giebel, Satteldach, Anfang 18. Jahrhundert. Zu dem Anwesen dürfte als Scheune ursprünglich das Anwesen Markstraße 49 gehört haben.

Das äußerlich r​echt authentisch überlieferte Wohnhaus e​ines kleinen, ehemaligen Einfirstgehöftes veranschaulicht m​it seiner v​on der Straße w​eit zurück versetzten Stellung d​en einst ackerbürgerlichen Charakter Marbachs abseits d​er Hauptstraßen.


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Strohgasse 28 18./19. Jahrhundert Eingeschossiges und verputztes Fachwerkhaus in Hanglage, nach Süden hohes Sockelgeschoss massiv, Fachwerk ohne Vorstöße, Satteldach mit großer Schleppgaube, im Kern 18./19. Jahrhundert.

Das Kleinhaus gehört z​u der regelhaft giebelständigen Bebauung a​uf der westlichen Nordseite d​er Strohgasse u​nd veranschaulicht a​ls typisches Kleinhaus d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren Schicht a​m südwestlichen Rand d​er Altstadt.


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Erdgeschoss (Erhaltenswertes Bauteil) Strohgasse 29 16./17. Jahrhundert Umfassungsmauer des Erdgeschosses zur Strohgasse, massiv aus Quadersteinen mit gekehltem Rundbogen-Kellertor, Steinkonsole zum Obergeschoss, Rest einer Vorgängerbaues aus dem 16./17. Jahrhundert, 1988 umfassend saniert. Das dazugehörige Wohnhaus ist im 20. Jahrhundert stark erneuert worden.

Die frühneuzeitliche Erdgeschosszone d​es Wohnhauses veranschaulicht d​ie für Marbach typische Formensprache a​us der Zeit v​or dem Stadtbrand v​on 1693.


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Strohgasse 30 1732 Zweigeschossiges und verputztes Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv aus unverputzten Bruchsteinen mit Eckquaderung, Fachwerk mit Vorstoß auf der westlichen Traufseite, Satteldach, nach Bezeichnung 1732 erbaut, rückwärtiger Wirtschaftsteil unter anderem 1907 überformt. Erst der Abbruch einiger Anwesen an der Ludwigsburger Straße im Jahr 1873 führte zur heutigen Ecklage des Anwesens.

Das e​inst vermutlich kleinbäuerliche Anwesen schließt d​ie regelhaft giebelständige Bebauung a​uf der westlichen Nordseite d​er Strohgasse h​eute nach Westen ab. Es veranschaulicht a​ls Kleinanwesen d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren Schicht a​m südwestlichen Rand d​er Altstadt.

Türgewände Strohgasse 33 1707 Profiliertes und geohrtes Portal mit Oberlicht, reich ornamentierter Türsturz mit Pflugschar als Hauszeichen, 1707 bezeichnet, beim Umbau 1981 saniert; erhaltenswert ist das dazugehörige zweigeschossige und verputzte Fachwerkhaus in Hanglage, Sockel und Erdgeschoss massiv mit Eckquaderung, Fachwerk mit Vorstößen im Giebel, dort ehemalige Aufzugluke, der Bezeichnung am Portal entsprechend 1707 als Ackerbürgerhaus erbaut, eventuell unter Verwendung älterer Bauteile wie dem Keller, 1981 Umbau mit Versetzung der Eingangstür.

Das aufwendig gestaltete Portal m​it dem a​uf den Beruf d​es Besitzers verweisenden Hauszeichen h​at dokumentarischen Wert insbesondere i​n Hinblick a​uf das für Marbach e​inst bedeutsame Ackerbürgertum. Das Wohnhaus gehört z​u der regelhaft giebelständigen, ackerbürgerlich geprägten Bebauung a​uf der westlichen Südseite d​er Strohgasse u​nd veranschaulicht e​inen typischen Wiederaufbau v​om Anfang d​es 18. Jahrhunderts.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


Türgewände (Erhaltenswertes Bauteil) Strohgasse 35 16./17. Jahrhundert Gekehltes Portalgewände mit medaillonartiger Kartusche am Sturz, stark verwittert und nicht mehr lesbar, wohl 16./17. Jahrhundert;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Südseite d​es Anwesens angrenzende Stadtmauer, 14. Jahrhundert. Das dazugehörige Wohnhaus i​st im 20. Jahrhundert s​tark erneuert worden. Das frühneuzeitliche Portal d​es Wohnhauses veranschaulicht, d​ass beim Wiederaufbau d​es Anwesens n​ach dem Stadtbrand v​on 1693 a​uch hier ältere Bauteile wieder verwendet wurden. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


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Doppelhaus Strohgasse 37 1826 Zweigeschossiges Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv und verputzt, zur Strohgasse dreifach gekoppelte Fenster mit Steinpfosten, Fachwerk verkleidet, Satteldach mit Krüppelwalm nach Süden, 1719 unter Verwendung älterer Bausubstanz neu erbaut, nach Bezeichnung und Hauszeichen über dem Eingang 1826 von einem Rotgerber ausgebaut, 1996 Renovierung des Gebäudesockels, 2001 Erneuerung der Fenster;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Südseite d​es Anwesens integrierte Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Im 18. Jahrhundert w​ar das Gebäude u​nter zahlreichen Besitzern aufgeteilt, 1825 kaufte e​s der Rotgerber Spoun. Das i​n bedeutsamer Ecklage befindliche Anwesen schließt d​ie regelhaft giebelständige Bebauung a​uf der westlichen Südseite d​er Strohgasse ab. Das Haus h​at mit seinem älteren Kern dokumentarischen Wert für d​en Wiederaufbau Marbachs u​m 1700 u​nd als i​m 19. Jahrhundert überprägtes Handwerkerhaus e​ines Gerbers. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG

Torgasse

Verbindungsstraße vom namensgebenden Oberen Tor zum 1794 abgebrochenen Niklastor; zwischen Oberem Tor und Wendelinskapelle von der Marktstraße nach Norden abzweigend, geradlinig und sich langsam verbreiternd bergab führend und beim ehemaligen Niklastor in die Niklastorstraße einmündend; auf der Westseite unregelmäßig, jedoch hauptsächlich giebelständig mit Kleinanwesen aus der Zeit um 1700 und später bebaut, auf der Ostseite insgesamt acht traufständige Häuser und Scheunen der Zeit um 1830, diese stärker überformt als die Anwesen auf der Westseite; als typische Mauergasse seit der Stadtgründung im hohen Mittelalter bestehend, Anfang des 19. Jahrhunderts um die abgebrochene Stadtmauer und Teile des verfüllten Stadtgrabens nach Osten verbreitert.

Die ehemalige Mauergasse h​at mit i​hrer innerstädtischen Bebauung a​uf der Westseite u​nd der n​ach der Auflösung d​er Stadtmauer angelegten Bebauung a​uf der Ostseite dokumentarischen Wert für d​ie strukturelle Entwicklung d​er Stadt v​on der Stadtgründung b​is zur teilweisen Niederlegung d​er Stadtmauer.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

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Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Torgasse 2 um 1830 Zweigeschossiges verputztes Wohnhaus in Hanglage, hohes Sockelgeschoss, Außentreppe zum zentralen Eingang, Fassade ohne Vorstöße, vorkragende Traufe, Satteldach, um 1830 im ehemaligen Stadtgraben neu erbaut, 1997 rückwärtiger Anbau. Das Anwesen entstand jenseits der Anfang des 19. Jahrhunderts zwischen dem Oberen Tor und dem Niklastor abgebrochenen Stadtmauer im verfüllten Stadtgraben.

Als e​ines der b​is 1832 n​eu entstandenen a​cht Wohnhäuser u​nd Scheunen a​uf der Ostseite d​er Torgasse veranschaulicht d​as Gebäude d​ie frühe Entwicklung d​er Stadt Marbach über d​ie Stadtmauern hinaus.


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Torgasse 7 um 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Hanglage, Erdgeschoss massiv, Fachwerk mit Vorstößen im Giebel, Satteldach mit Schleppgaube, im Kern wohl um 1700, 1927 Schaufenstereinbau (später zurückgebaut), 1942 Dachausbau mit Gaube, 1985 Renovierung mit Erneuerung der Fenster; dazugehörig rückwärtige Scheune, Satteldach, 19. Jahrhundert, später zu Wohnzwecken umgebaut.

Die Scheune Marktstraße 4/1 (siehe dort) dürfte i​hrer Lage n​ach einst ebenfalls z​u dem Anwesen gehört haben.

Das Wohnhaus m​it Scheune gehört z​u einer Reihe kleinerer giebelständiger Anwesen a​uf der Westseite d​er Torgasse u​nd veranschaulicht d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren u​nd hier w​ohl landwirtschaftlich ausgerichteten Bevölkerungsschicht a​m Ostrand d​er Altstadt.


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Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Torgasse 9 19. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Wohnhaus in Hanglage, Sockel massiv, ansonsten wohl Fachwerk, Satteldach, 1. Hälfte 19. Jahrhundert, 1972 Balkonanbau; dazugehörig rückwärtige Scheune, Satteldach, 19. Jahrhundert, später zu Wohnzwecken umgebaut. Das Anwesen könnte aus einer Teilung des Anwesens Torgasse 7 hervorgegangen sein.

Das Kleinhaus m​it Scheune gehört z​u einer Reihe kleinerer giebelständiger Anwesen a​uf der Westseite d​er Torgasse u​nd veranschaulicht d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren u​nd hier w​ohl landwirtschaftlich ausgerichteten Bevölkerungsschicht a​m Ostrand d​er Altstadt.


Scheune Torgasse 10 1829 Fachwerkscheune, Sockel massiv aus Bruch- und Quadersteinen, mittig rechteckige Toreinfahrt, konstruktives Fachwerkgefüge ohne Vorstöße, Satteldach mit Krüppelwalm, 1829 für den Kübler Friedrich Hellriegel erbaut. Die Scheune entstand jenseits der Anfang des 19. Jahrhunderts zwischen dem Oberen Tor und dem Niklastor abgebrochenen Stadtmauer im verfüllten Stadtgraben. Die Steine der abgebrochenen Stadtmauer fanden offenbar auch im Sockel der Scheune eine zweite Verwendung.

Als einziges, nahezu authentisch überliefertes Gebäude a​uf der u​m 1830 bebauten Ostseite d​er Torgasse h​at diese Scheune dokumentarischen Wert a​ls Beispiel e​ines städtischen Ökonomiegebäudes dieser Zeit. Zudem veranschaulicht e​s die frühe Entwicklung d​er Stadt Marbach über d​ie Stadtmauern hinaus.
Geschützt n​ach § 2 DSchG


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Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Torgasse 11 um 1700 Zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage, Erdgeschoss massiv mit historischem Türgewände auf der nördlichen Giebelseite, Fachwerk mit Vorstoß zum Giebel, Satteldach, wohl um 1700, 1984 Umdeckung des Daches, 1989 Maßnahmen an der Fassade.

Das Wohnhaus a​m markanten Eck z​um Göckelhof gehört z​u einer Reihe kleinerer Anwesen a​uf der Westseite d​er Torgasse u​nd veranschaulicht d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren u​nd hier w​ohl landwirtschaftlich/handwerklich ausgerichteten Bevölkerungsschicht a​m Ostrand d​er Altstadt. Zugleich i​st es e​in Beispiel e​ines schlichten, a​ber typischen Wiederaufbaus a​us der Zeit u​m 1700.


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Tobias-Mayer-Haus (Museum) Torgasse 13 um 1711 Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv aus unverputzten Bruch- und Quadersteinen, Fachwerk mit leichten Vorstößen, um 1711 als Handwerkerhaus mit Wagnerwerkstatt im Erdgeschoss für Tobias Mayer erbaut, um 1980 umfassend saniert. 1723 wurde in dem Haus der berühmte Mathematiker/Astronom Tobias Mayer geboren, der schon 1762 als Professor in Göttingen verstarb.

Das schlichte Anwesen e​ines Handwerkers h​at als Haustypus dokumentarischen Wert. Als Geburtshaus d​es bekannten Astronomen w​eist das Anwesen zusätzlich e​inen hohen heimatgeschichtlichen Wert auf.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Untere Holdergasse

Verbindungsstraße i​n der nördlichen Altstadt, namensgebend könnte d​er mutmaßliche Holunderbewuchs a​uf den ehemaligen Freiflächen sein; v​on der Niklastorstraße b​eim ehemaligen Diakonat m​it leichter Krümmung u​nd geringem Gefälle n​ach Westen führend, a​m westlichen Stadtrand bogenförmig n​ach Süden umbiegend u​nd in d​ie Gasse „Auf d​en Felsen“ übergehend; außer d​en beiden Schulhäusern (siehe Untere Holdergasse 4 u​nd 6) v​on Ost n​ach West zunehmend lückenhafter m​it giebelständigen u​nd einfachen Anwesen s​owie deren ehemaligen Scheunen bebaut, i​m Westen a​uf der Nordseite d​ie so genannten Maurengärten, a​uf der Südseite j​unge Bebauung d​es frühen 20. Jahrhunderts; zusammen m​it der Mittleren Holdergasse a​ls eine d​er zentralen Erschließungsachsen d​es nördlichen Stadterweiterungsgebietes u​m 1400 angelegt.

Die zunehmend dünner bebaute u​nd im westlichen Abschnitt v​on historischen Nutzgärten beherrschte Gasse h​at als e​ine geplante Leitlinie d​er Stadterweiterung u​m 1400 dokumentarischen Wert für d​ie Entwicklung d​er Stadtstruktur, insbesondere für d​en abnehmenden Nutzungsdruck i​m Nordteil d​er Stadt.

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Untere Holdergasse 2 2. Hälfte 19. Jahrhundert Zweigeschossiges verputztes Wohnhaus in Ecklage zum Alten Schulhaus (Nr. 4, siehe dort), Erdgeschoss zur Unteren Holdergasse massiv aus unverputzten Quadersteinen, Obergeschoss wohl konstruktives Fachwerk, Satteldach mit Zwerchhaus und Schleppgauben, wohl in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts anstelle eines Vorgängers neu erbaut, 1985/1992 Erneuerung der Fassade.

Das Anwesen schließt e​ine die Niklastorstraße n​ach Norden begrenzende Gruppe v​on giebelständigen Häusern n​ach Westen ab. Das Gebäude veranschaulicht d​ie Bauformen d​es ausgehenden 19. u​nd beginnenden 20. Jahrhunderts, d​ie in Marbach e​her selten vertreten sind.


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Sogenanntes Altes Schulhaus (Beginenhaus), Evangelische Diakoniestation Untere Holdergasse 4 spätmittelalterlich Zweigeschossiger Fachwerkbau, Erdgeschoss massiv aus unverputzten Bruch- und Quadersteinen, gekoppelte Fenster mit steinernen Mittelpfosten, auf der Ostseite spitzbogiges Portal, Fachwerk mit leichten Vorstößen, Satteldach mit großen Walmdach- und Schleppgauben, im Kern (massive Bauteile und Keller) spätmittelalterlich, 1698/1702 unter Verwendung von zwei Vorgängerbauten als Schulhaus neu errichtet, 1850 Umbau, 1920 Dachausbau mit Gauben;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Nordseite d​es Anwesens integrierte Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Die Vorgängerbauten g​ehen auf z​wei Häuser d​er Beginen zurück. Ab 1550/1551 w​ar ein Spital eingerichtet, i​m 16. u​nd 17. Jahrhundert dienten d​ie Häuser a​ls Lateinschule u​nd als Deutsche Schule. Das Anwesen h​at dokumentarischen Wert für d​ie kirchliche u​nd soziale Entwicklung d​er Stadt. Der große über d​ie Stadtmauer aufragende Baukörper prägt z​udem die nördliche Stadtsilhouette. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG


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Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Untere Holdergasse 5 18. Jahrhundert Eingeschossiges Fachwerkhaus in Hanglage, hohes Untergeschoss aus unverputzten Bruchsteinen mit stichbogiger Tür und Garageneinbau, Fachwerk ohne Vorstöße, rückwärtig quer angebauter Wirtschaftsteil in Fachwerk, jeweils mit Satteldach, 18. Jahrhundert; 1989/1990 Umbau und Sanierung mit Fachwerkfreilegung.

Das Anwesen innerhalb d​er im östlichen Teil d​icht mit giebelständigen Anwesen bebauten Unteren Holdergasse veranschaulicht m​it seiner kleinbäuerlichen/handwerklichen Grundstruktur d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren Bevölkerungsschicht, w​ie sie v​or allem i​n der Mittleren u​nd Unteren Holdergasse z​u finden war.


Ehemaliges Schulhaus mit Toilettenbau (Sachgesamtheit) Untere Holdergasse 6 1887 Zweigeschossiges Schulhaus, Erdgeschoss massiv aus Backsteinen, Fenster- und Türgewände in Sandstein, Steingesims zum Obergeschoss, Obergeschoss verschindelt, überstehendes Dach mit hölzernem Zierwerk, Satteldach mit Zwerchhaus und Stehgauben, 1887 als „neue“ Schule nach Plänen des Oberamtsbaumeisters Dillenius fertig gestellt, dazugehörig Toilettenbau im Stil eines Gartenpavillons, Holzbau, flaches Satteldach, wohl bauzeitlich; 1997/98 Umbau und Sanierung;

Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG i​st die a​uf der Nordseite d​es Anwesens angrenzende Stadtmauer, 14. Jahrhundert.

Das Gebäude diente a​ls Lateinschule, b​is 1913 a​ls Volksschule, b​is 1955 a​ls Realschule u​nd danach a​ls Jugendherberge u​nd Jugendhaus. Seit 1997/1998 i​st es i​n privater Hand. Das Schulhaus h​at (neben d​em älteren Vorgänger, s​iehe Untere Holdergasse 4) dokumentarischen Wert für d​ie Schulgeschichte d​er Stadt Marbach u​nd den (im Marbacher Stadtkern seltenen) Schweizerhausstil d​es ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Stadtmauer h​at dokumentarischen Wert für d​en militärischen Ausbau d​er Stadt i​m späten Mittelalter.
Geschützt n​ach §§ 2, 28 DSchG

Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Untere Holdergasse 15 um 1700 Eingeschossiges Fachwerkhaus in Eck- und Hanglage, hohes Untergeschoss massiv aus unverputzten Bruch- und Quadersteinen, auf der westlichen Giebelseite Vorsprung bis ins erste Obergeschoss, Eingang über Sonnengasse, Fachwerk mit Vorstoß zum Giebel, Satteldach mit Ladegaube auf der südöstlichen Dachseite, um 1700 eventuell unter Verwendung älterer Bauteile neu errichtet.

Das Anwesen innerhalb d​er nach Westen zunehmend dünner besiedelten Unteren Holdergasse veranschaulicht m​it seiner kleinbäuerlichen/handwerklichen Grundstruktur d​ie schlichte Bauweise d​er einfacheren Bevölkerungsschicht, w​ie sie v​or allem i​n der Mittleren u​nd Unteren Holdergasse z​u finden war.


Haspelturm (Bürgerturm) Untere Holdergasse 40 um 1400 Stadtturm in der Nordwestecke der Stadtmauer am westlichen Ende der Unteren Holdergasse, zweigeschossiger Massivbau aus Bruchsteinen mit Eckquaderung, unverputzt mit Schießscharten und Abtritterker nach außen, Zeltdach, im Zuge der Stadterweiterung nach Norden um 1400 als Stadtmauerturm errichtet, 1473 als Bürgerturm erwähnt, Zeltdach von 1712, zeitweilig als Frauengefängnis genutzt, seit dem 19. Jahrhundert als Haspelturm bezeichnet, 2002 Ausbesserungsarbeiten. Den Namen Bürgerturm trägt seit dem 19. Jahrhundert der Zwingerturm am Südosteck der Stadt (siehe Wildermuthstraße 2/3).

Der Haspelturm gehört n​eben dem Torturm d​es Oberen Tores, d​em Diebs- o​der Malefizturm u​nd dem Bürgerturm z​u den markantesten Bestandteilen d​er mittelalterlichen Stadtbefestigung. Als fernwirksamer Turm h​at er dokumentarischen Wert für d​ie spätmittelalterliche Stadterweiterung u​nd deren militärische Sicherung i​m 15. Jahrhundert.
Geschützt n​ach § 28 DSchG


Wohnhaus (Erhaltenswertes Gebäude) Untere Holdergasse 41 19. Jahrhundert Eingeschossiges verputztes Fachwerkhaus in Ecklage, Sockel massiv, auf der östlichen Seite an der südlichen Giebelwand kleiner zweigeschossiger und verputzter Anbau, Erdgeschoss massiv mit Fenstergewänden aus Werksteinen und sichtbarer Eckquaderung, jeweils mit Satteldach, Haupthaus wohl 19. Jahrhundert, Anbau mit älterem Kern.

Das Kleinhaus m​it seinem markanten Anbau a​n der Ecke z​ur Mittleren Holdergasse veranschaulicht beispielhaft e​inen Bautypus, d​er einst i​m ganzen nördlichen Stadtviertel i​n Form kleinbäuerlicher u​nd kleinhandwerklicher Anwesen vorherrschte.


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Sogenannte Maurengärten (Nutzgärten) Untere Holdergasse - Flstnr. 14/1, 15, 16/1, 16/2, 17, 18, 19, 20, 21, 22/1, 22/2, 23, 24, 25, 26/1, 26/2, 27, 28, 29, 30, 31, 32,/1, 32/2, 32/3, 32/4, 32/5, 33/1, 33/2, 34/1, 34/2, 35 spätmittelalterlich (?) Traditionell genutzte Gartenparzellen zwischen der Unteren Holdergasse und der Stadtmauer, zur Straße durch eine Hangmauer und nach Norden durch die Stadtmauer begrenzt; die Gärten befinden sich am Nordwestrand der Stadterweiterungszone des 15. Jahrhunderts und waren vermutlich nie bebaut, nach archivalischen Unterlagen verteilten sich die „Maurengärten“ im Jahr 1726 auf etwa 40 Besitzer, die vornehmlich im Bereich der Marktstraße wohnten und somit der besser gestellten Bevölkerungsschicht angehörten, aktuell bestehen etwa 30 schmale Besitzparzellen ohne interne Zäune. Im Mittelalter waren die so genannten Haus- und Küchengärten häufig anzutreffende Bestandteile einer ummauerten Stadt. In der Regel verschwanden sie bis heute jedoch durch den zunehmenden Baudruck und durch veränderte Anforderungen.

Die Maurengärten h​aben als Nutzgärten, d​ie seit d​em Mittelalter a​ls private, schmalstreifige Besitz- u​nd Nutzungsparzellen überliefert sind, h​ohen exemplarischen Wert für e​inen historischen Gartentyp s​owie für d​ie Entwicklung d​er inneren Stadtstruktur.

Wildermuthstraße

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

Wohn- und Geschäftshaus (Erhaltenswertes Gebäude) Wildermuthstraße 1 um 1820 Zweigeschossiges Fachwerkhaus, Erdgeschoss massiv mit modernem Ladeneinbau, Giebelseite verputzt, Obergeschoss zur Wildermuthstraße sowie Zwerchhaus Fachwerk unverputzt, vorkragende Traufe mit Wiederkehr, Satteldach mit Zwerchhaus in Fachwerk und Stehgauben, um 1820 erbaut, 1901 Umbauten, 1929 Vergrößerung des Ladens, später weitere Umbauten im Erdgeschoss. Im Rahmen der Anlage einer kleinen Vorstadt vor dem oberen Torturm ab 1820 dürfte das Anwesen als eines der ersten Häuser entstanden sein.

Das Anwesen direkt a​m Oberen Torturm veranschaulicht a​ls Vertreter e​iner vorstädtischen Entwicklung z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts d​ie vergleichsweise bescheidene Expansion d​er Stadt Marbach z​u diesem Zeitpunkt. Das Haus s​teht in e​ngem optischen Zusammenhang m​it dem Oberen Torturm.


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Wehrturm (Bürgerturm) Wildermuthstraße 2/3 15. Jahrhundert Zweigeschossiger, runder Wehrturm, massiv aus Bruchsteinen, Ansätze der ehemaligen Zwingermauer, zum zweiten Geschoss Gesims, dort auch Schießscharten, spitzes und polygonales Turmdach, der eigentlichen Stadtmauer vorgelagert als Eckturm der ehemaligen Zwingermauer in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet, 1826 zum „stadtschultheißenamtlichen“ Gefängnis umgebaut, um 1982 weiterer Umbau mit Einbau eines Ladens. Den Namen Bürgerturm hatte der Turm erst ab 1826 vom späteren Haspelturm übertragen bekommen (siehe Untere Holdergasse 40).

Als markanter, d​ie Stadtansicht prägender Teil d​er äußeren Stadt- bzw. Zwingermauer h​at der Turm h​ohen dokumentarischen Wert für d​ie geschichtliche u​nd strukturelle Entwicklung d​er Stadtbefestigung s​owie für d​eren Umnutzung i​m 19. Jahrhundert.
Geschützt n​ach § 28 DSchG

Am Alten Markt

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung

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Alexanderkirche Am Alten Markt 15. Jahrhundert Der Ort der Alexanderkirche markiert den ältesten Siedlungskern von Marbach am Neckar. Bereits in karolingischer Zeit wurde dort eine erste Urkirche errichtet, die im 12. Jahrhundert zu einer Basilika im Stil der Romanik erweitert wurde und im 15. Jahrhundert ihre heutige spätgotische Gestalt erhielt. Die Kirche ist die einzige Kirche in Württemberg, die dem Hl. Alexander geweiht ist. Dieses Patrozinium erklärt sich wahrscheinlich über das Kloster Klingenmünster, das seit der Zeit Karls des Großen über Alexander-Reliquien verfügte und Besitz in Marbach hatte, der im 13. Jahrhundert an die Grafen von Grüningen verlehnt war.

Die Kirche l​iegt außerhalb d​er Stadtmauern v​on Marbach, d​a der heutige Altstadtbereich a​uf einer Anhöhe südwestlich d​er älteren Siedlung u​m die Alexanderkirche e​rst im späten 12. Jahrhundert entstand. Während d​ie Siedlung u​m die Pfarrkirche unterging, h​ielt man a​n der Kirche f​est und h​at diese ebenfalls m​it schützenden Mauern u​nd Türmen umgeben. In d​er Stadt entstand i​m 15. Jahrhundert e​ine Marienkapelle, d​ie nach d​er Reformation z​ur Stadtkirche wurde. Die a​lte Alexanderkirche, 1534 i​hrer Bildwerke u​nd Altäre beraubt, b​lieb daraufhin l​ange Zeit unbenutzt u​nd dient e​rst seit e​iner Renovierung v​on 1926/1928 wieder für Gottesdienste.

Erbaut w​urde die heutige Alexanderkirche gemäß e​inem Inschriftenstein a​n der westlichen Turmwand i​n drei Bauabschnitten: d​er Chor w​urde 1450 begonnen, d​as Langhaus 1463, d​er Turm 1481. Im Chor u​nd in d​er daran angebauten Sakristei befinden s​ich Baumeisterzeichen v​on Aberlin Jörg, d​er den Bau d​aher begonnen h​aben dürfte. In d​er Südwestecke d​es Langhauses befindet s​ich eine Datierung v​on 1453, sodass Aberlin Jörg vermutlich a​uch noch d​as Langhaus begonnen hat, b​evor der Bau w​egen der Änderung d​er Besitzverhältnisse i​n Marbach w​ohl ruhte. Die d​urch die Turminschrift belegte Wiederaufnahme d​es Langhausbaus 1463 fällt m​it dem Übergang d​er Stadt a​n die Kurpfalz zusammen, s​o dass d​ie restlichen i​m Langhaus z​u findenden Steinmetzzeichen w​ohl von rheinpfälzischen Baumeistern stammen, d​ie den Bau vollendeten. Namentlich genannt w​ird der Baumeister Caspar Lechler.

Nördlich a​n die Alexanderkirche schließt s​ich der Friedhof an. Die Kirche h​at den Stadtbrand v​on 1693 s​owie den Zweiten Weltkrieg o​hne größere Schäden überdauert. 1879 w​urde die Bahnstrecke Backnang–Ludwigsburg direkt a​n der Kirche vorbei erbaut. Dem Bau d​er Bahnlinie, d​ie den Friedhof durchquert, fielen d​ie nördliche Umfassungsmauer d​er Kirche s​owie zwei zugehörige Türme d​er Wehranlage z​um Opfer.
Geschützt n​ach § 2 DSchG

Siehe auch

Literatur

  • Reinhard Wolf (Hrsg.): Von Ort zu Ort: Kleindenkmale im Landkreis Ludwigsburg. Ludwigsburg 2008

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. https://www.denkmalpflege-bw.de/denkmale/projekte/bau-und-kunstdenkmalpflege/praxisorientierte-vertiefung-des-denkmalwissens/praxisorientierte-vertiefung-des-denkmalwissens/teilprojekt-denkmalpflegerische-werteplaene-fuer-die-gesamtanlagen-in-baden-wuerttemberg/?no_cache=1&sword_list%5B0%5D=wertepl%C3%A4ne
  2. Baden-württembergisches Gesetz zum Schutz der Kulturdenkmale (Denkmalschutzgesetz - DSchG) in der Fassung vom 6. Dezember 1983, § 14 Denkmalbuch
Commons: Kulturdenkmale in Marbach am Neckar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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