Liste der Hochschulen und Akademien in der DDR
Die Liste der Hochschulen und Akademien in der DDR umfasst alle Hochschulen und Akademien, die in der Deutschen Demokratischen Republik bestanden.
Übersicht
Diese Liste enthält:
- 6 Universitäten (Berlin, Greifswald, Halle, Jena, Leipzig, Rostock)
- 3 Technische Universitäten (Dresden, Magdeburg und Karl-Marx-Stadt bzw. Chemnitz)
- 8 Technische Hochschulen (universitärer Status)
- 4 Ingenieurhochschulen
- 8 Kunsthochschulen
- 4 Musikhochschulen
- mehrere staatlich nicht anerkannte Hochschulen mit religiösem Charakter
- 10 Pädagogische Hochschulen
- 8 Offiziershochschulen
- 12 sonstige Hochschulen (Landwirtschaft, Sport, Handel, Ökonomie, Politik usw.)
- 14 Akademien
- 6 Institute mit Promotionsrecht (Der Vollständigkeit halber genannt)[1]
Universitäten und Akademien
Universitäten
Zur Gründung der DDR existierten die sechs Universitäten in Berlin, Greifswald, Halle, Jena, Leipzig, Rostock. Neu gegründet wurden die Technische Universität Dresden, die Technische Universität Karl-Marx-Stadt und die Technische Universität Magdeburg.
Akademien
Vierzehn Akademien hatten Promotions- und Habilitationsrecht und bildeten teilweise auch Studenten aus. Ihre Mitarbeiter standen teilweise als Dozenten an den Universitäten und Hochschulen für die Studentenausbildung zur Verfügung.[2][3]
Neben den bestehenden Medizinischen Fakultäten an den Universitäten wurden drei Medizinische Akademien Anfang der 1950er Jahre neu gegründet.
Aufteilung der Hochschulen auf die Bezirke der DDR
Die DDR hatte neben Berlin vierzehn Bezirke. Jeder dieser Bezirke besaß mindestens eine Hochschule, aber die Aufteilung der Hochschulen auf die Bezirke war nicht gleichmäßig. Besonders viele gab es in Berlin (zwanzig) und im Bezirk Dresden (fünfzehn). Der Bezirk Neubrandenburg bekam erst 1988 als letzter der DDR-Bezirke eine Hochschule.[4]
Orientierung der Hochschulen
Militärisch und politisch
Es gab Akademien, Hochschulen und Institute, die militärischen und politischen Zwecken dienten. Sie waren in der DDR geschaffen worden, um das kommunistische System zu erhalten und gegen Einflüsse und Angriffe von innen und außen zu verteidigen. Fast alle diese Einrichtungen existieren heute nicht mehr.[5]
Pädagogisch
Es gab in der DDR 10 pädagogische Hochschulen und eine pädagogische Akademie. An einigen von ihnen gab es Arbeiter-und-Bauern-Fakultäten, die speziell Kinder aus Arbeiter- und Bauern-Familien auf das Hochschulstudium vorbereiteten. Neben der Allgemeinbildung wurde besonderes Gewicht auf die ideologische Bildung gelegt. Von den Lehrern wurde erwartet, dass sie ihren Schülern ein marxistisch-leninistisches Weltbild und eine ausschließlich positive Einstellung zum herrschenden System in der DDR vermittelten. Lehrer, die dieses Primat der politischen Einstellung vor der fachlichen Qualifikation ablehnten, bekamen Schwierigkeiten bis hin zum Lehrverbot. Die meisten pädagogischen Hochschulen wurden nach der Wende aufgelöst und in die Fakultäten Erziehungswissenschaften der nahegelegenen Universitäten eingegliedert.[6]
Aus der Pädagogischen Hochschule Magdeburg „Erich Weinert“ wurde zusammen mit der Technischen Universität Magdeburg Otto von Guericke und der Medizinischen Akademie Magdeburg 1993 die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg geschaffen.[7]
Religiös
An den 6 DDR-Universitäten jeweils eine evangelische Theologische Fakultät, aber keine katholische Theologische Fakultät.[8] Allerdings galt die materialistische marxistische Lehre als die einzige gültige Wahrheit, so dass die Theologische Lehre an den staatlichen Universitäten in ihrer Freiheit stark eingeschränkt war. Hinzu kam, dass für den direkten Weg zum Abitur und das Studium oft nur Kinder mit kommunistischer, DDR-System-konformer Weltanschauung zugelassen wurden. Außerdem war es Kindern mit studierten Eltern (also z. B. Kindern aus Pfarrersfamilien) ebenfalls weitgehend verwehrt Abitur zu machen und zu studieren.[9][10][11][5]
Deshalb bildeten sich parallel zu den theologischen Fakultäten der Universitäten drei evangelische, kirchliche, nicht staatliche, theologische Ausbildungsstätten. Diese waren staatlich nicht anerkannt, hatten also kein Promotions- und Habilitationsrecht. Nach der Wiedervereinigung, die mit der Befreiung von weltanschaulichen Zwängen einher ging, schlossen sich diese externen theologischen Ausbildungsstätten wieder den theologischen Fakultäten der Universitäten an oder wurden, wie im Fall Naumburg, aufgelöst.[12][13][14]
Die Hochschule der Sieben-Tags-Adventisten ging über in die Theologische Hochschule Friedensau.[15]
Katholischen Priestern, die in Westdeutschland ausgebildet wurden, wurde von der DDR die Einreise verweigert. Daraus ergab sich die Notwendigkeit zur Priesterausbildung eine katholische Hochschule in der DDR zu gründen. Zunächst hatte die sowjetische Militäradministration ihr Einverständnis mit der Errichtung einer katholisch-theologischen Fakultät an einer der Universitäten signalisiert. Die Universitäten von Jena, Halle und Greifswald waren im Gespräch. Konkrete Anträge für Halle und Leipzig wurden dann aber nicht genehmigt. Auch der Versuch ein Priesterseminar in Berlin-Biesdorf zu errichten scheiterte. Schließlich gelang es dem Berliner Bischof Wilhelm Weskamm in einer Art Überraschungscoup am 5. Juni 1952 in Erfurt ein Priesterseminar zu gründen. In diesem Priesterseminar entstand 1959 das Philosophisch-Theologische Studium Erfurt. Der Begriff Philosophisch-Theologisches Studium anstelle von Hochschule war bewusst gewählt, um irgendwelche politischen Irritationen zu vermeiden. Die DDR-Regierung betrachtete das Priesterseminar Erfurt mit seinem Philosophisch-Theologischen Studium als rein kirchliche Ausbildungsstätte für Geistliche ohne jeden Hochschulcharakter. Es ging nach der Wende 1999 in die theologische Fakultät der wiedergegründeten Universität Erfurt über.[16]
Künstlerisch
Die Staatliche Hochschule für Theater und Musik Halle wurde wegen politischer Unbotmäßigkeit 1956 geschlossen. Die Hochschule für Musik, Theater und Tanz in Rostock wurde 1978 in die Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin integriert. Die Staatliche Schauspielschule Rostock wurde 1981 an die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin angegliedert.
Technisch
Es gab drei Technische Universitäten, zwölf Technische Hochschulen (universitären Typs) und zwei technisch orientierte Akademien. Von den beiden technisch orientierten Akademien existiert die Bergakademie Freiberg noch heute.[17]
Medizinisch
Neben den medizinischen Fakultäten an den Universitäten gab es 4 medizinische Akademien.
Landwirtschaftlich
Es gab eine landwirtschaftlich orientierte Akademie und 2 landwirtschaftlich orientierte Hochschulen.
Marine
Auf dem Bereich der Seefahrt gab es die Ingenieurhochschule für Seefahrt Warnemünde/Wustrow und die Offiziershochschule der Volksmarine „Karl Liebknecht“.
Ökonomie, Handel
Die Handelshochschule Leipzig wurde nach der Wende zu einer privaten Bildungseinrichtung. Die Hochschule für Ökonomie Berlin wurde in die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin integriert.[18]
Sport
Die Deutsche Hochschule für Körperkultur wurde 1 Jahr nach der Gründung der DDR eröffnet und wenige Monate nach deren Ende aufgelöst.[19]
Benutzte Abkürzungen
Abk | Bedeutung |
---|---|
Ak | Akademie |
BA | Bergakademie |
HS | Hochschule |
IHS | Ingenieurhochschule |
KHS | Kunsthochschule |
KMHS | Hochschule für Kirchenmusik |
MHS | Musikhochschule |
MedU | Medizinische Universität |
OHS | Offiziershochschule |
PHS | Pädagogische Hochschule |
TH | Technische Hochschule |
TU | Technische Universität |
Uni | Universität |
In der Liste bleiben die Felder für das Gründungsdatum (von) bzw. das Datum der Auflösung (bis) frei, wenn die Hochschule vor Gründung der DDR bereits bestand bzw. nach Ende der DDR weiter bestand.
In der Spalte Abk,Q wird die zur DDR-Zeit übliche Abkürzung für die Hochschule aufgeführt. Außerdem enthält die Spalte eine Quellenangabe für die in der jeweiligen Zeile enthaltenen Daten.
Liste
Bild | Name der Hochschule | Abk,Q | Form | O | Vorgänger | von | bis | Nachfolger | Ort | Bezirk |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akademie der Wissenschaften der DDR (Standort) |
AdW[20][3] | Ak | Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin | Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften | Berlin | Berlin | ||||
Humboldt-Universität zu Berlin (Standort) |
HUB[21] | Uni | Berlin | Berlin | ||||||
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Standort) |
EMAU[22] | Uni | Greifswald | Rostock | ||||||
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Standort) |
MLU[23] | Uni | Halle, Wittenberg | Halle | ||||||
Friedrich-Schiller-Universität Jena (Standort) |
FSU[24] | Uni | Jena | Gera | ||||||
Karl-Marx-Universität Leipzig (Standort) |
KMU[25] | Uni | Leipzig | Leipzig | ||||||
Wilhelm-Pieck-Universität Rostock (Standort) |
WPU[26] | Uni | Rostock | Rostock | ||||||
Handelshochschule Leipzig (Standort) |
HHL[27] | HS | private Handelshochschule (1898) und Hochschule für Binnenhandel | 1969 | Private universitäre Wirtschaftshochschule | Leipzig | Leipzig | |||
Akademie der Künste der DDR (Standort) |
[28] | Ak | Preußische Akademie der Künste | 1950 | Akademie der Künste Berlin | Berlin | Berlin | |||
Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin (Standort) |
HfS[29] | KHS | Staatliche Schauspielschule Berlin (1951) | 1981 | Berlin | Berlin | ||||
Hochschule für industrielle Formgestaltung (Standort) |
[30] | KHS | Gewerbliche Zeichen- und Handwerkerschule der Stadt Halle (1879) | 1958 | 1989 umbenannt in Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle | Halle | Halle | |||
Staatliche Hochschule für Theater und Musik Halle (Standort) |
HMT[31] | KHS | 1956 | Halle | Halle | |||||
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (Standort) |
HGB[32] | KHS | Leipzig | Leipzig | ||||||
Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig (Standort) |
HMT[33] | KHS | Conservatorium der Musik | Leipzig | Leipzig | |||||
Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig (Standort) |
[34] | KHS | Deutsches Theater-Institut Weimar | 1953 | in die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig integriert | Leipzig | Leipzig | |||
Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg (Standort) |
HFF[35] | KHS | 1954 | Potsdam-Babelsberg | Potsdam | |||||
Staatliche Schauspielschule Rostock | [36] | KHS | 1968 | 1981 | angegliedert an Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin | Rostock | Rostock | |||
Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin (Standort) |
HFM[37] | MHS | 1950 | Berlin | Berlin | |||||
Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden (Standort) |
[38] | MHS | Akademie für Musik, Theater und Tanz | 1952 | Dresden | Dresden | ||||
Hochschule für Musik, Theater und Tanz | [36] | MHS | 1978 | integriert in Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin | Rostock | Rostock | ||||
Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar (Standort) |
[39] | MHS | Orchesterschule (1872) | 1956 | Weimar | Erfurt | ||||
Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR (Standort) |
AdL[40] | Ak | 1951 | Berlin | Berlin | |||||
Hochschule für Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft Bernburg (Standort) |
[41] | HS | Anhaltischen Versuchsstation | 1961 | Hochschule Anhalt | Bernburg | Halle | |||
Hochschule für Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften Meißen (Standort) |
[42] | HS | 1953 | Meißen | Dresden | |||||
Hochschule für Seefahrt Warnemünde-Wustrow (Standort) |
[43] | IHS | Seefahrtschule Wustrow, Ingenieurschule für Schiffstechnik Warnemünde | 1969 | 1990 | Hochschule Wismar, Bereich Seefahrt | Warnemünde, Wustrow | Rostock | ||
Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR (Standort) |
AfÄF[44] | Ak | Zentralinstitut für Sozial- und Gewerbehygiene | 1954 | 1990 | Berlin-Lichtenberg | Berlin | |||
Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus“ (Standort) |
[45] | Ak | 1954 | Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden | Dresden | Dresden | ||||
Medizinische Akademie Erfurt (Standort) |
MAE[46] | Ak | 1954 | Helios Klinikum Erfurt | Erfurt | Erfurt | ||||
Medizinische Akademie Magdeburg (Standort) |
[47] | Ak | 1954 | Universitätsklinikum Magdeburg | Magdeburg | Magdeburg | ||||
Hochschule für Ökonomie Bruno Leuschner (Standort) |
HfÖ[18] | HS | 1950 | Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin | Berlin-Karlshorst | Berlin | ||||
Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (Standort) |
APW[48] | Ak | Deutsches Pädagogisches Zentralinstitut | 1970 | 1990 | Berlin | Berlin | |||
Pädagogische Hochschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander“ Dresden (Standort) |
[49] | PHS | 1967 | Fakultät Erziehungswissenschaften der Technischen Universität Dresden | Dresden | Dresden | ||||
Pädagogische Hochschule „Dr. Theodor Neubauer“ Erfurt/Mühlhausen (Standort) |
[50] | PHS | Pädagogische Akademie Erfurt (1929–1932) | 1969 | 1990 | in Universität Erfurt eingegliedert | Erfurt | Erfurt | ||
Pädagogischen Hochschule „Liselotte Herrmann“ (Standort) |
[51] | PHS | Hochschule für Lehrerbildung und Lehrerbildungsanstalt | 1972 | in Universität Rostock eingegliedert | Güstrow | Schwerin | |||
Pädagogische Hochschule Halle-Köthen (Standort) |
[52] | PHS | Vereinigung der Pädagogischen Hochschulen in Halle (Saale) und Köthen | 1988 | in Universität Halle eingegliedert | Halle, Köthen | Halle | |||
Pädagogische Hochschule "Wolfgang Ratke" Köthen (Standort) |
[53] | PHS | Institut für Lehrerbildung | 1970 | Pädagogische Hochschule Halle-Köthen | Köthen | Halle | |||
Pädagogische Hochschule Leipzig „Clara Zetkin“ (Standort) |
[54] | PHS | Pädagogisches Institut (1952) | 1972 | aufgelöst und in Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig eingegliedert | Leipzig | Leipzig | |||
Pädagogische Hochschule Magdeburg „Erich Weinert“ (Standort) |
[55] | PHS | 1972 | Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg | Magdeburg | Magdeburg | ||||
Pädagogische Hochschule Neubrandenburg (Standort) |
[4] | PHS | 1988 | in Universität Greifswald eingegliedert | Neubrandenburg | Neubrandenburg | ||||
Pädagogische Hochschule Potsdam „Karl Liebknecht“ (Standort) |
[56] | PHS | Brandenburgische Landeshochschule | 1951 | in die Universität Potsdam integriert | Potsdam | Potsdam | |||
Pädagogische Hochschule „Ernst Schneller“ Zwickau (Standort) |
[6] | PHS | Lehrerseminar Zwickau (1912) | 1973 | an die TU Chemnitz angegliedert | Zwickau | Karl-Marx-Stadt | |||
Militärmedizinische Akademie Bad Saarow (Standort) |
MMA[57] | Ak | Zentrales Lazarett der NVA | 1981 | Bad Saarow | Frankfurt (Oder) | ||||
Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED (Standort) |
AfG[58] | Ak | Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED (IfG) | 1976 | 1990 | Berlin | Berlin | |||
Militärakademie Friedrich Engels Dresden (Standort) |
MAFE[59] | Ak | Hochschule für Offiziere der NVA (1956) | 1958 | 1990 | Dresden | Dresden | |||
Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR (Standort) |
ASR[60] | Ak | Deutsche Verwaltungsakademie (1948) | 1953 | 1990 | Potsdam | Potsdam | |||
Parteihochschule "Karl Marx" beim ZK der SED Berlin (Standort) |
[61] | HS | 1946 | 1990 | Berlin | Berlin | ||||
Hochschule der Deutschen Volkspolizei „Karl Liebknecht“ (Standort) |
HSDVP[62] | HS | Höhere Polizeischule (1955) | 1962 | 1990 | Berlin-Biesdorf | Berlin | |||
Militärpolitische Hochschule Wilhelm Pieck (Standort) |
MPHS[63] | HS | 1970 | 1990 | Berlin-Grünau | Berlin | ||||
Gewerkschaftshochschule „Fritz Heckert“ (Standort) |
[64] | HS | 1951 | 1990 | Bernau bei Berlin | Frankfurt (Oder) | ||||
Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit Potsdam-Eiche (Standort) |
[65] | HS | Schule des MfS (1951) | 1965 | 1990 | Potsdam | Potsdam | |||
Institut für Internationale Politik und Wirtschaft Berlin (Standort) |
IPW[66] | I | Deutsches Institut für Zeitgeschichte | 1971 | 1990 | Berlin | Berlin | |||
Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED Berlin (Standort) |
[67] | I | 1949 | 1990 | Berlin | Berlin | ||||
Zentralinstitut für Hochschulbildung | ZHB[15] | I | Institut für Hochschulpolitik (1964) | 1982 | 1990 | ging ohne Evaluierung über in das Institut für Hochschulforschung an der Universität Halle-Wittenberg | Berlin | Berlin | ||
Zentralinstitut für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED Berlin-Rahnsdorf (Standort) |
[68] | I | 1965 | 1990 | Akademie für Internationale Wirtschaft | Berlin-Rahnsdorf | Berlin | |||
Institut für sozialistische Wirtschaftsführung und gesellschaftliche Entwicklung in der Landwirtschaft beim ZK der SED Liebenwalde (Standort) |
[69][70] | I | 1953 | 1990 | Liebenwalde | Potsdam | ||||
Militärgeschichtliches Institut der DDR Potsdam (Standort) |
MGI[71] | I | Institut für Deutsche Militärgeschichte (1958) | 1970 | 1990 | Standort übernommen vom Militärgeschichtliches Forschungsamt | Potsdam | Potsdam | ||
Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung für Militärflieger „Otto Lilienthal“ (Standort) |
OHS für Militärflieger[72] | OHS | 1986 | 1990 | Bautzen | Dresden | ||||
Institut der Zivilverteidigung der DDR in Beeskow (Standort) |
[73] | OHS | 1979 | 1990 | Beeskow | Frankfurt (Oder) | ||||
Offiziershochschule des Ministeriums des Innern „Artur Becker“ – Bereitschaften (Standort) |
OHS des MdI[74] | OHS | 1962 | 1990 | Landeskriminalamt Sachsen | Dresden | Dresden | |||
Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung „Franz Mehring“ (Standort) |
OHS der LSK/LV[75] | OHS | 1952 | 1990 | 5. Luftwaffendivision | Kamenz | Dresden | |||
Offiziershochschule der Landstreitkräfte „Ernst Thälmann“ (Standort) |
OHS der LaSK[76] | OHS | verschiedene Offiziersschulen der NVA wurden zusammengefasst | 1962 | 1990 | Bundeswehrkommando Ost | Löbau, Zittau | Dresden | ||
Offiziershochschule der Grenztruppen der DDR „Rosa Luxemburg“ (Standort) |
OHS der GT[77] | OHS | Offiziersschule der Grenztruppen (1963) | 1971 | 1990 | Bundesgrenzschutz | Plauen, Suhl | Suhl | ||
Offiziershochschule für ausländische Militärkader „Otto Winzer“ (Standort) |
OHS[78] | OHS | 1981 | 1990 | Marinetechnikschule | Prora auf Rügen | Rostock | |||
Offiziershochschule der Volksmarine „Karl Liebknecht“ (Standort) |
OHS der VM[79] | OHS | Seeoffizierslehranstalt, Ingenieurtechnische Lehranstalt | 1956 | 1990 | Bundeswehrkommando Ost | Stralsund | Rostock | ||
Sprachenkonvikt (Standort) |
[12] | nsaHS | 1949 | 1990 | Kirchliche Hochschule Berlin-Brandenburg (1990–1992) danach in die theologische Fakultät der Humboldt-Universität eingegliedert | Berlin | Berlin | |||
Hochschule der Sieben-Tags-Adventisten (Standort) |
[15] | nsaHS | Industrie- und Missionsschule (1899) | 1990 | Theologische Hochschule Friedensau | Friedensau | Magdeburg | |||
Theologisches Seminar Leipzig (Standort) |
ThSL[13] | nsaHS | Evangelisch-Lutherisches Missionsseminar zu Leipzig (1879) | 1974 | 1990 | Kirchliche Hochschule Leipzig (1990–1992) danach in die theologische Fakultät der Universität Leipzig eingegliedert | Leipzig | Leipzig | ||
Katechetisches Oberseminar Naumburg (Saale) (Standort) |
KOS[14] | nsaHS | 1951 | 1990 | 1990–1993 Kirchliche Hochschule Naumburg | Naumburg (Saale) | Halle | |||
Philosophisch-Theologisches Studium Erfurt (Standort) |
[16] | nsaHS | 1959 | theologische Fakultät der Universität Erfurt | Erfurt | Erfurt | ||||
Deutsche Hochschule für Körperkultur (Standort) |
DHfK[19] | HS | Institut für Leibesübungen | 1950 | 1990 | aufgelöst, teilweise integriert in Sportwissenschaftliche Fakultät an der Universität Leipzig | Leipzig | Leipzig | ||
Bauakademie der DDR (Standort) |
[2] | Ak | 1951 | Berlin | Berlin | |||||
Bergakademie Freiberg (Standort) |
BAF[80] | Ak | Freiberg | Karl-Marx-Stadt | ||||||
Hochschule für Verkehrswesen Dresden „Friedrich List“ (Standort) |
HfV[81] | HS | 1952 | eingegliedert in Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ an der TU Dresden | Dresden | Dresden | ||||
Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (Standort) |
HABW[82] | HS | Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar | Weimar | Erfurt | |||||
Ingenieurhochschule Berlin-Wartenberg (Standort) |
[83] | IHS | 1969 | 1990 | aufgelöst, teilweise eingegliedert in die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin | Berlin-Wartenberg | Berlin | |||
Ingenieurhochschule Dresden (Standort) |
[84] | IHS | Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektrotechnik Dresden (IFME) | 1969 | 1986 | mit TU Dresden vereinigt | Dresden | Dresden | ||
Ingenieurhochschule Mittweida (Standort) |
[85] | IHS | Technikum Mittweida (1867) | 1969 | Mittweida | Karl-Marx-Stadt | ||||
Technische Universität Chemnitz (Standort) |
TUC[86] | TU | Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt | 1986 | Chemnitz | Karl-Marx-Stadt | ||||
Technische Hochschule für Bauwesen Cottbus (Standort) |
[87] | TH | Hochschule für Bauwesen (1954–1963) | 1969 | Technischen Universität Cottbus | Cottbus | Cottbus | |||
Technische Hochschule Ilmenau (Standort) |
THI[88] | TH | Hochschule für Elektrotechnik | 1963 | Technische Universität Ilmenau | Ilmenau | Suhl | |||
Technische Hochschule Köthen (Standort) |
[15] | TH | Höheres technisches Institut zu Cöthen | ersetzt durch Hochschule Anhalt | Köthen | Halle | ||||
Technische Hochschule Leipzig (Standort) |
THL[89] | TH | Hochschule für Bauwesen Leipzig (1954–1977), Ingenieurhochschule Leipzig (1969–1977) | 1977 | ersetzt durch Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig | Leipzig | Leipzig | |||
Technische Hochschule Leuna-Merseburg (Standort) |
THLM[90] | TH | 1954 | ersetzt durch Hochschule Merseburg | Leuna, Merseburg | Halle | ||||
Technische Hochschule Zittau (Standort) |
[91] | TH | Baugewerkschule und Ingenieurschule für Energiewirtschaft | 1969 | ersetzt durch Hochschule Zittau/Görlitz | Zittau | Dresden | |||
Technische Hochschule Zwickau (Standort) |
[91] | TH | Bergingenieurschule Zwickau und Ingenieurschule für Kraftfahrzeugtechnik | 1965 | Westsächsische Hochschule Zwickau | Zwickau | Karl-Marx-Stadt | |||
Technische Universität Dresden (Standort) |
TUD[92] | TU | Dresden | Dresden | ||||||
Technische Universität Magdeburg (Standort) |
TUM[93] | TU | Magdeburg | Magdeburg |
Literatur
- Magister und Scholaren, Professoren und Studenten – Geschichte deutscher Universitäten und Hochschulen im Überblick (Autoren: Werner Fläschendräger u. a.). Urania-Verlag, Leipzig, Jena, Berlin 1981 (mit Schwerpunkt DDR und sozialistische Hochschulbildung; mit Übersicht der Universitäten und Hochschulen in der DDR).[94]
- Hansgünter Meyer: Neugestaltung der Hochschulen in Ostdeutschland Szenarien – Friktionen – Optionen – Statistik, Veröffentlichungsreihe der Forschungsgruppe Wissenschaftsstatistik des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Berlin, August 1993 online
- Herbert Wöltge: Der nackte DDR-Bürger in Das Blättchen 7. Jahrgang (VII), Berlin, 25. Oktober 2004, Heft 22 online
- Götz Brandt (Hrsg.): Die Abwicklung der Bauakademie der DDR. Dokumentation aus eigenem Erleben, 2003, 550 S., zahlr. Dok. u. Faksimile, ISBN 3-89626-459-1
- Wissenschaft und Wiedervereinigung. Disziplinen im Umbruch, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften teilweise online
- Klaus-Peter Meinicke: Verfahrenstechnik an den ostdeutschen Hochschulen – eine Bestandsaufnahme zum Einfluß der Wiedervereinigung online, pdf
- Peer Pasternack: Fünf Jahrzehnte, vier Institute, zwei Systeme Das Zentralinstitut für Hochschulbildung Berlin (ZHB) und seine Kontexte 1964–2014, Berliner Wissenschaftsverlag, 2019, ISBN 978-3-8305-3951-3 teilweise online
- Peer Pasternack: 20 Jahre HoF Das Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg 1996–2016: Vorgeschichte – Entwicklung – Resultate, Berliner Wissenschaftsverlag, 2016, ISBN 978-3-8305-3720-5 online
Einzelnachweise
- Lothar Mertens: DDR-Dissertationen: Promotionspraxis und Geheimhaltung von Doktorarbeiten im SED-Staat, 1994, Springer Fachmedien Wiesbaden, ISBN 978-3-322-97048-0, doi:10.1007/978-3-322-97048-0, S. 38–41, teilweise online
- Der nackte DDR-Bürger bei das-blaettchen.de. Abgerufen am 12. April 2020.
- Herbert Wöltge: Die Unausrottbaren? Anmerkungen und Notizen zur Gründung der Leibniz-Sozietät, Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, 118(2014), 149–177 online, pdf bei leibnizsozietaet.de. Abgerufen am 16. April 2020.
- Robert Northoff (Hrsg.): Festschrift 10 Jahre Fachhochschule Neubrandenburg. Neubrandenburg 2001. ISBN 3-932227-44-1
- Ilko-Sascha Kowalczuk: Geist im Dienste der Macht. Hochschulpolitik in der SBZ/DDR 1945 bis 1961 in Forschungen zur DDR-Gesellschaft, Ch. Links Verlag, Berlin, 2003, Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung und der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, ISBN 3-86153-296-4, S. 136–141, 164–171, 261–272 Download nach Anmeldung als pdf möglich Abgerufen am 4. September 2020.
- Andreas Herbst u. a.: So funktionierte die DDR, Bd. 2: Lexikon der Organisationen und Institutionen, rororo, Reinbek 1994, S. 779f., ISBN 3-499-16349-7.
- Klaus Erich Pollmann (Hrsg.): Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Festschrift. mdv, Halle (Saale) 2003, ISBN 3-89812-207-7.
- Uwe Grelak, Peer Pasternack: Theologie im Sozialismus, Konfessionell gebundene Institutionen akademischer Bildung und Forschung in der DDR, Eine Gesamtübersicht, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2016, ISBN 978-3-8305-3736-6 download als pdf möglich bei hof.uni-halle.de. Abgerufen am 4. September 2020.
- Klemens Richter: Katholische Kirche in der DDR in Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften, Band 13, 1972, S. 224–227 Klemens Richter: Katholische Kirche in der DDR, download als PDF möglich bei uni-muenster.de. Abgerufen am 4. September 2020.
- Wie der sozialistische Staat die Bildungseinrichtungen prägte bei bpb.de. Abgerufen am 4. September 2020.
- Gaucks DDR-Zeit Pragmatiker im Pfarramt bei spiegel.de. Abgerufen am 4. September 2020.
- Matthias Köckert: Vom Sprachenkonvikt zum Theologischen Konvikt, 1995, In: Berliner Theologische Zeitschrift. Jg. 26 (2009), ISSN 0724-6137
- Werner Vogler (Hrsg.) in Verbindung mit Hans Seidel und Ulrich Kühn: Vier Jahrzehnte kirchlich-theologische Ausbildung in Leipzig. Das Theologische Seminar/ Die Kirchliche Hochschule Leipzig, Leipzig, Evangelische Verlagsanstalt, 1993, ISBN 3-374-01445-3.
- Martin Onnasch: Das Katechetische Oberseminar – die Kirchliche Hochschule. Ein Rückblick und eine Bilanz. In: Kirchliche Hochschule Naumburg (Hrsg.): Vom Menschen. Die letzte Ringvorlesung der Kirchlichen Hochschule Naumburg mit einem Rückblick auf ihre Geschichte 1949–1993, Naumburger Verlagsanstalt, Naumburg 1993, ISBN 3-86156-028-3, S. 134–146.
- Peer Pasternack Fünf Jahrzehnte, vier Institute, zwei Systeme Das Zentralinstitut für Hochschulbildung Berlin (ZHB) und seine Kontexte 1964–2014 bei hof.uni-halle.de. Abgerufen am 12. April 2020.
- Geschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät bei uni-erfurt.de. Abgerufen am 12. April 2020.
- Aus der Geschichte der TU Bergakademie Freiberg bei tu-freiberg.de. Abgerufen am 10. März 2020.
- Abwicklung einer »Kaderschmiede«
- Gerhard Lehmann, Lothar Kalb, Norbert Rogalski, Detlev Schröter und Günther Wonneberger: Deutsche Hochschule für Körperkultur Leipzig 1950–1990 – Entwicklung, Funktion, Arbeitsweise, Meyer & Meyer, Aachen, 2007, ISBN 978-3-8403-0034-9
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