Lift (Band)
Lift ist eine 1973 in Dresden gegründete, deutschsprachig singende Artrockband.
Lift | |
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Lift 2017 in der Besetzung (v. l. n. r.): René Decker, Peter Rasym, Werther Lohse, Andrè Jolig, Peter Michailow | |
Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Rock, Artrock, Jazzrock, Fusion |
Gründung | 1973 |
Website | www.lift-rockballaden.de |
Gründungsmitglieder | |
Gerhard Zachar († 1978) | |
Konrad Burkert | |
Jürgen Heinrich | |
Till Patzer († 2017) | |
Manfred Nytsch | |
Wolfgang Scheffler | |
Karl-Matthias Pflugbeil | |
Bernd Schlund | |
Gesang | Christiane Ufholz |
Aktuelle Besetzung | |
Gesang, Schlagzeug, Keyboard | Werther Lohse (1974–1978, ab 1979) |
Saxophon, Keyboard | René Decker |
Keyboard | André Jolig |
Schlagzeug | Peter Michailow |
Bass | Jens Brüssow |
Bass | Peter Rasym |
Ehemalige Mitglieder | |
Gesang | Stephan Trepte (1973–1975; † 2020) |
Keyboard, Gesang | Franz Bartzsch (1973–1974; † 2010) |
Keyboard | Michael Heubach (1974–1978; 1984–1986) |
Gesang, Mundharmonika | Henry Pacholski (1975–1978 †) |
Gitarre | Peter Sandkaulen (1976) |
Gitarre, Gesang | Bodo Kommnick (1985–2014) |
Violine, Keyboard, Gesang | Hans Wintoch (1984–1985) |
Keyboard, Gesang | Frank Gursch (1985–1990) |
Violine, Gesang, Keyboard | Ivonne Fechner |
Schlagzeug | Frank-Endrik Moll |
Schlagzeug | Thilo Pietschmann |
Bass, Gesang | Michael Schiemann |
Bass | Michael Ledig |
Bass, Gesang | Jochen Kittan |
Bass | Holger Küste |
Bass | Henning Protzmann |
Geschichte
Aus dem Dresden-Septett ging 1973 die Gruppe Lift hervor. Ihr erstes Konzert gab die Gruppe am 28. Januar 1973. Sie spielte zunächst Blues, Soul und Gospel mit Bläserbesetzung. Gründungsmitglieder waren Gerhard Zachar, Konrad Burkert, Jürgen Heinrich, Till Patzer, Manfred Nytsch, Wolfgang Scheffler, Karl-Matthias Pflugbeil, Bernd Schlund sowie die Sängerin Christiane Ufholz.[1]
1973 kam der Sänger Stephan Trepte dazu; die Blechbläser verließen die Band. Keyboarder Franz Bartzsch, der ebenfalls 1973 zu Lift gekommen war, ging 1974 zur Veronika Fischer Band. Er wurde durch Michael Heubach ersetzt. Schlagzeuger und Sänger Werther Lohse kam 1974 für Konrad Burkert zur Band und ist heute das einzige verbliebene Lift-Mitglied aus dieser Zeit. 1976 kehrte Keyboarder Wolfgang Scheffler nach seiner Zeit bei der NVA zusammen mit dem neuen Sänger und Mundharmonikaspieler Henry Pacholski zu Lift zurück, Trepte wechselte zur neu gegründeten Band Reform. 1977 wurde die erste Amiga-LP der Band, Lift, veröffentlicht. Im Frühjahr 1978 erkrankte Lohse und wurde durch Frank-Endrik Moll ersetzt. Im selben Jahr wurde die LP Meeresfahrt mit den Hits Nach Süden und Tagesreise aufgenommen. Sie erschien 1979. Während vorher die meisten Texte von hauptamtlich tätigen Textern wie Kurt Demmler und Ingeburg Branoner verfasst worden waren, hatte bei diesem Album Henry Pacholski fünf der sechs Liedtexte geschrieben.
Am 15. November 1978 starben Pacholski und Gerhard Zachar während einer Tournee bei einem Verkehrsunfall bei Kalisz in Polen, Michael Heubach wurde schwer verletzt. Das Ereignis verarbeitete die Band einige Monate später im Titel Am Abend mancher Tage, dessen Text von Joachim Krause stammt, der ebenfalls zahlreiche Texte für Lift verfasste.[2] Nach dem Tod der beiden Musiker und dem vorübergehenden Ausscheiden Heubachs kehrte Lohse nach einem Jahr von der Stern-Combo Meißen als Leadsänger zurück. Als Bassist kam Michael Schiemann zur Band. Auch für die beiden folgenden LPs wurden deutliche Umbesetzungen vorgenommen,[1] so dass die musikalische Qualität recht unterschiedlich ausfiel. So wurde Schiemann 1980 durch Michael Ledig ersetzt, der seinerseits zwei Jahre später Jochen Kittan wich.[3] Für das Album Spiegelbild verfasste Andreas Reimann mehrere Texte.
Der Erfolg der Band ließ Anfang der 1980er Jahre nach. 1984 verließen Scheffler, Kittan und Moll die Band. Lohse bildete mit Patzer, dem zurückgekehrten Heubach und dem Violinisten Hans Wintoch die neue Besetzung. Wintoch und Heubach verließen die Band jedoch nach kurzer Zeit wieder. 1985 kamen mit Bodo Kommnick, Frank Gursch, Thilo Pietschmann und Holger Küste vier neue Mitglieder zur Band. Die vierte Amiga-LP, Nach Hause, gilt als Rarität.
Nach der Wende besann sich die Band unter Führung von Lohse auf ihre erfolgreiche Zeit. Von 1992 bis 2000 war Henning Protzmann Bassist bei Lift. Mit den artverwandten Bands electra und Stern-Combo Meißen gibt die Band seither als Sachsendreier, ursprünglich eine bekannte Briefmarke, Konzerte. 2011 bestand Lift aus Werther Lohse (Gesang, Schlagzeug, Perkussion), Bodo Kommnick (Gitarre, Gesang), Ivonne Fechner (Violine, Gesang; ursprünglich Yvonne Fechner), Peter Michailow (Schlagzeug) und Jens Brüssow (Bass).[1] 2014 verließen Kommnick und Fechner die Band und wurden durch René Decker (Saxophon, Keyboard; früher unter anderem bei Bromm Oss, Ute Freudenberg und Elefant, NO55, Yvonne Catterfeld) und André Jolig (Keyboard) ersetzt. Damit hat die Band keinen Gitarristen mehr. Seit Juni 2016 spielt Peter Rasym (ehemals bei den Puhdys) als Vertretung Brüssows bei Lift.
Seit 2019 gibt es neben der Band das Kirchenprojekt " Am Abend mancher Tage " mit dem LIFT - Frontmann Werther Lohse, dem Keyboarder Andre Jolig und vier ehemaligen Sängern des Dresdner Kreuzchors.
Stil
Besonders in den Jahren von 1975 bis 1980 war die Musik von Lift geprägt von melodischen, oft langen Artrockstücken. Dazu gehören Meeresfahrt von der gleichnamigen LP und die Ballade vom Stein auf dem ersten Album. Die Texte sind voller Metaphern. Einige Stücke sind verträumt-intim, während andere dem Jazzrock zuzuordnen sind. Ein prägendes Element ist der mehrstimmige, kraftvolle Chorgesang. Die Instrumentierung umfasst neben den üblichen Rockinstrumenten auch die Querflöte und Streichinstrumente.
Ab dem dritten Album, Spiegelbild, überwogen elektronische Instrumente und stärkere Rhythmusbetonung.
Diskografie
LPs
- 1977: Lift (Amiga)
- 1979: Meeresfahrt (Amiga)
- 1981: Spiegelbild (Amiga)
- 1987: Nach Hause (Amiga)
Singles
- 1973: Skandal / Regentag (Amiga)
- 1973: Lied zu den Anden (B-Seite, Amiga)
- 1973: Wenn (A-Seite, Amiga)
- 1974: Komm doch einfach mit / Jeder Tag ist eine lange Reise / Musikanten sind in der Stadt / Doch die Wälder sind grün (Amiga-Quartett, Amiga)
- 1975: Soldat vom Don (B-Seite, Amiga)
- 1977: Mein Herz soll ein Wasser sein / Roter Stein / Wasser und Wein / Jeden Abend (Amiga-Quartett, Amiga)
- 1980: Am Abend mancher Tage / Komm heraus (Amiga)
- 1984: Sag mir alles was du weißt / Immerfort (Amiga)
CDs
- 1992: Rock aus Deutschland Ost 6 – Wasser und Wein
- 1994: Spiegelbild / Nach Hause
- 1995: Best of Lift
- 1995: Meine Schulden
- 1996: Die schönsten Balladen
- 1998/2003: LIFT classics
- 1999: Nach Süden
- 1999: Sachsendreier live (mit electra und Stern-Combo Meißen)
- 2000: Lift
- 2000: Meeresfahrt
- 2000: Lift Unplugged
- 2003: Classics & unplugged
- 2005: Tagesreise – Best (1976–2003)
- 2007: Sachsendreier live – die Zweite (mit electra und Stern-Combo Meißen)
- 2008: Hits & Raritäten (Buschfunk)
sowie diverse Stücke auf Samplern, unter anderem auf Ostrock in Klassik (2007; CD und Doppel-DVD)
DVD
- 2005: Sachsendreier Live (mit electra und Stern-Combo Meißen)
Siehe auch
Literatur
- Jürgen Balitzki: Mit Gerhard begann es. In: Ernst Günther, Heinz P. Hofmann, Walter Rösler (Hrsg.): Kassette. Ein Almanach für Bühne, Podium und Manege (= Kassette). Nr. 5. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1981, S. 23–26.
- Jürgen Balitzki: Electra. Lift. Stern-Combo Meißen: Geschichten vom Sachsendreier. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 978-3-89602-323-0.
Weblinks
- Offizielle Website
- Porträt bei deutsche-mugge.de
- Bandgeschichte bis 1984 auf Wolfgang Schefflers Homepage
- Porträt bei ostbeat.de (Memento vom 30. Juni 2013 im Internet Archive) (Archivversion)
- Porträt bei ostmusik.de (Memento vom 4. März 2014 im Internet Archive) (Archivversion)
- Diskografie bei discogs.com
- Werke von und über Lift im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Website zur Bandgeschichte (Memento vom 7. August 2011 im Internet Archive)
- Erinnerungen Krauses, abgerufen am 21. Oktober 2010
- Bandgeschichte bis 1984 auf Wolfgang Schefflers Homepage, abgerufen am 9. April 2011