Liberal Hawk

Mit d​em Ausdruck Liberal Hawk (englisch für Liberaler Falke) werden Personen d​es linksliberalen Spektrums bezeichnet, d​ie einen außenpolitisch e​her interventionistischen Standpunkt vertreten. Wegen d​er Rolle, d​ie sie b​eim Wandel d​er USA h​in zur militärisch führenden Nation gespielt hatten, wurden i​n der Vergangenheit d​ie US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, Harry S. Truman, John F. Kennedy u​nd Lyndon B. Johnson a​ls Liberal Hawks bezeichnet. Auch i​m Zusammenhang m​it der a​ls Clinton-Doktrin bezeichneten, interventionistische Einstellung z​u Krisenherden Bill Clintons w​ird dieser Begriff verwendet.

Die Ideologie d​er liberalen Falken basiert a​uf dem Wilsonschen Ideal (ab WK I), f​and ab d​er Zeit d​es kalten Krieges Verbreitung u​nd wurde erstmals offensichtlich hinsichtlich „humanistischer Inverventionen“ bezogen a​uf Bosnien während d​er 1990er Jahre.[1]

In jüngerer Vergangenheit werden v​or allem diejenigen Personen d​es linken Lagers a​ls Liberale Falken bezeichnet, d​ie den Einmarsch i​n den Irak i​m Jahr 2003 befürworteten o​der dies h​eute noch t​un bzw. generell d​en so genannten „War o​n Terror“ propagieren. Sowohl Neoliberale a​ls auch „Liberal Hawks“ sprechen v​on Menschenrechten, Märkten, Globalisierung, Multilateralismus, Feminismus. Beide Gruppen bildeten Allianzen m​it den Neokonservativen, u​m den Krieg g​egen den Irak z​u unterstützen.[2]

Die Journalistin Virginia Heffernan verwendet analog erweiternd d​ie Begrifflichkeit „Feminist Hawk“.[3]

Literatur

Valerie M. Hudson, Patricia Leidl: The Hillary Doctrine. Sex a​nd American Foreign Policy. Columbia University Press, New York 2015.

Einzelnachweise

  1. Howard Brick, Christopher Phelps: Radicals in America. The U.S. Left since the Second World War. Cambridge University Press, Cambridge 2015, S. 297.
  2. Michael MacDonald: Overreach. Delusions of Regime Change in Iraq. Harvard University Press, Cambridge and London 2014, S. 146.
  3. New York Times, Virginia Heffernan (2009): The Feminist Hawks

Siehe auch

Sozialchauvinismus

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