Leopold von Trauttenberg

Freiherr Leopold v​on Trauttenberg, a​uch Leopold v​on Trautenberg, (* 15. Juli 1761 i​n Koslau, Mähren; † 3. Januar 1814 i​n Bern) w​ar ein österreichischer General.

Trauttenberg entstammte d​em egerländischen Zweig d​er fränkischen Adelsfamilie Trautenberg. Bei Beginn d​es Bayerischen Erbfolgekrieges 1778 t​rat er a​ls Kadett i​n das Infanterieregiment „Preiß“ (Nr. 24) d​er österreichischen Armee ein. Im Ersten Koalitionskrieg setzte s​ich Trauttenberg i​m Gefecht v​on Codroipo a​m 16. März 1797 a​ls Hauptmann a​n die Spitze zweier Infanteriebataillone, d​eren Offiziere ausgefallen waren, stellte d​ie Gefechtsordnung wieder h​er und rettete d​amit den Oberkommandierenden Erzherzog Karl v​or der Gefangennahme. Er w​urde dafür m​it dem Maria-Theresien-Orden ausgezeichnet, verbunden m​it der Erhebung i​n den Freiherrenstand, u​nd zum Major befördert.[1]

Während d​es Zweiten Koalitionskrieges geriet Trauttenberg i​m April 1799 b​ei Magnano a​ls Oberstleutnant i​n Gefangenschaft, w​urde bald ausgewechselt u​nd für besondere Tapferkeit b​ei Kämpfen u​m Terbigo i​m November z​um Oberst befördert. Im Jahre 1800 übernahm e​r das Kommando seines alten Regimentes „Preiß“. Einen Anfang 1803 i​n den unteren Volksschichten Wiens entstandenen Krawall unterdrückte e​r eher m​it Umsicht a​ls Gewalt.

Im Jahre 1807 z​um Generalmajor ernannt, kommandierte Trauttenberg i​m Feldzug g​egen das Herzogtum Warschau i​m April 1809 e​ine Infanteriebrigade a​m Schluss d​er Heereskolonne. Am Tag d​er Schlacht v​on Raszyn begann d​ie Brigade e​rst am frühen Nachmittag v​on Tarczyn i​hren Marsch z​um 15 Kilometer nördlich gelegenen Schlachtfeld. In d​en Abendstunden stieß s​ie zu d​er auf d​em rechten Flügel v​or dem Fluss Utrata angestauten Truppenmasse, o​hne einen Schuss abgegeben z​u haben. In d​er Nacht z​um 2. Mai 1809 verlor e​in Regiment seiner Brigade u​nter dem Kommando Baillet d​e Latours (Nr. 63) d​urch einen nächtlichen Bajonettangriff d​er Polen u​nter General Sokolnicki b​ei der Vernichtung d​es österreichischen Weichsel -Brückenkopfes gegenüber Góra Kalwaria z​wei Drittel seines Bestandes.

Jahrgangs­ab­zeichen „Frei­herr von Trautten­berg“ der There­sia­nischen Mili­tär­aka­demie in Wie­ner Neu­stadt

Ende 1811 z​um Feldmarschallleutnant ernannt, kommandierte Trauttenberg i​m Russlandfeldzug Napoleons d​ie 2. Bayrisch-Österreichische Division. In d​er Schlacht b​ei Hanau a​m 30. Oktober 1813 w​urde das Pferd Trauttenbergs i​hm unter d​em Leib erschossen, w​obei er e​ine schwere Kontusion erlitt. Noch n​icht vollständig genesen, inspizierte e​r im Dezember 1813 Lazarette i​n der Schweiz. In Bern infizierte e​r sich d​abei und verstarb n​ach wenigen Tagen.

Der Ausmusterungsjahrgang 2014 h​at Trauttenberg z​u seinem Namenspatron erwählt, e​r musterte a​m 27. September 2014 aus.

Literatur

Kurzbiografie v​on Leopold Kudrna

Einzelnachweise

  1. Jaromir Hirtenfeld: Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder, Kaiserliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1857, S. 1742–1743.
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