Legenden der Leidenschaft

Legenden d​er Leidenschaft (Originaltitel: Legends o​f the Fall) i​st ein US-amerikanischer Spielfilm a​us dem Jahr 1994. Der Regisseur w​ar Edward Zwick, d​as Drehbuch schrieben Susan Shilliday u​nd William D. Wittliff anhand e​ines Romans v​on Jim Harrison. Die Hauptrollen spielten Brad Pitt, Anthony Hopkins, Aidan Quinn, Julia Ormond u​nd Henry Thomas.

Film
Titel Legenden der Leidenschaft
Originaltitel Legends of the Fall
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 128 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie Edward Zwick
Drehbuch Susan Shilliday
William D. Wittliff
Produktion Patrick Crowley
William D. Wittliff
Edward Zwick
Marshall Herskovitz
Musik James Horner
Kamera John Toll
Schnitt Steven Rosenblum
Besetzung

Handlung

Der Film erzählt die Geschichte der drei Söhne von Colonel William Ludlow: Tristan, Alfred und Samuel. Sie leben auf einer einsamen Ranch in Montana kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. William Ludlow hatte als Soldat der USA an Indianerkriegen teilgenommen und dabei auf Befehl Massaker und Kriegsverbrechen ausgeübt. Er bereut diese Taten und empfindet gegenüber dem Staat Hass und tiefes Misstrauen. Die Mutter hat die Familie vor langer Zeit verlassen, steht aber mit ihr noch in Briefkontakt. Tristan ist ein wilder ungestümer Junge, der sich dem Indianer „Ein-Stich“, der für Colonel Ludlow arbeitet, sehr nahe fühlt. Alfred ist korrekt und gehorsam. Der biedere Samuel, der in Harvard studiert, kommt nach Hause und bringt seine Verlobte Susannah mit. Alfred und Tristan verlieben sich augenblicklich in die schöne Frau. Diese lebt sich auf der Ranch sehr schnell ein und verbleibt dort längere Zeit. Susannah und Samuel haben noch nicht miteinander geschlafen und sie entwickelt ein Begehren für Tristan. Die Söhne melden sich trotz des Widerstands ihres Vaters freiwillig bei der kanadischen Armee, um im Ersten Weltkrieg für die Briten gegen das Deutsche Reich zu kämpfen. Dabei stirbt im Jahr 1915 Samuel durch Gewehrfeuer. Voller Schuldgefühle und Depressionen rächt sich Tristan an mehreren deutschen Soldaten, indem er sie ersticht und skalpiert, wie er es in seiner Jugend von „Ein-Stich“ lernte. Wieder in Montana rivalisieren Tristan und Alfred um Susannah. Alfred offenbart ihr kurz nach der Rückkehr aus Europa seine Liebe, sie beginnt aber mit Tristan eine Affäre. Tristan ist nach dem Krieg ein gebrochener Mann und beginnt eine Weltreise. Susannah ist verzweifelt und verspricht ihm, für immer auf ihn zu warten. Alfred ist tief gekränkt und verlässt die Farm. Er geht in die Stadt und macht Karriere. Tristan schickt Susannah einen Brief, in dem er sie darum bittet, nicht mehr länger zu warten und einen anderen Mann zu heiraten. Nach vielen Jahren kehrt Tristan von Schuld und Depressionen gereinigt wieder zurück. William Ludlow hat während eines Streits, bei dem es um den Charakter Tristans ging, Alfred verflucht und von der Ranch gejagt. Susannah ist inzwischen mit Alfred verheiratet, der in der Politik als Kongressabgeordneter tätig ist. Die kinderlose Ehe ist unglücklich, Susannah hat nie aufgehört Tristan zu lieben und Alfred ist immer noch von Eifersucht zerfressen. Der verarmte Colonel William Ludlow hat inzwischen einen Schlaganfall erlitten und kann seitdem kaum noch sprechen. Während der Prohibition in den späten 1920er Jahren wird Tristan zu einem Alkoholschmuggler und gerät dabei ins Visier einiger Regierungsbeamter. Tristan heiratet die mittlerweile erwachsene Isabel Zwei, die Tochter eines weißen Arbeiters und einer Indianerin auf der Ranch. Während einer Auseinandersetzung mit einigen Regierungsbeamten im Alkoholschmuggel wird Isabel Zwei versehentlich tödlich verwundet. Tristan verübt zusammen mit Decker Rache, darunter auch an einem der O’Banion-Brüder. Währenddessen nimmt sich Susannah aus Kummer mit einer Pistole das Leben. Der korrupte Sheriff und der andere O’Banion-Bruder erscheinen auf der Farm und kündigen Tristan an, ihn zu ermorden. Daraufhin werden sie von Colonel Ludlow erschossen. Der dritte Bewaffnete wird von Alfred erschossen. Alle Konflikte zwischen Alfred, Tristan und ihrem schwer kranken Vater scheinen bereinigt zu sein. Wegen der verübten Morde begraben sie nachts noch die Leichen der Angreifer und versenken deren Auto im Fluss. Tristan, dem man die Schuld geben wird, ist daher gezwungen zu fliehen. Er bittet Alfred darum, sich um seine Kinder zu kümmern, was dieser ihm verspricht. Viele Jahre später im Jahr 1963 stirbt der inzwischen gealterte Tristan im Kampf gegen einen Grizzly-Bären im Wald einen guten Tod, wie der Erzähler der Geschichte anmerkt.

Kritiken

Im Lexikon d​es internationalen Films w​urde dem Film Trivialität vorgeworfen:[2]

„Ein ambitionierter Film, d​er sich a​ber weitgehend i​m Trivialen verliert. Weder Dramaturgie n​och filmische Mittel werden d​er ausgreifenden Story u​nd ihren tragischen Dimensionen gerecht. Gegen Ende hastet e​r atemlos, a​ber ohne Erzählrhythmus u​nd Überzeugungskraft d​em forcierten Ende entgegen.“

Der Spiegel schrieb: „Das Sahnestück d​er Saison heißt Julia Ormond.“ und

„So herzhaft u​nd prächtig w​ie dieses Werk d​es Regisseurs Edward Zwick, d​as jetzt i​n die deutschen Kinos kommt, h​at seit langem k​ein Heimatfilm m​ehr aufgetrumpft - u​nd so zerreißend w​ie Julia Ormond u​nd Brad Pitt w​ird so r​asch kein anderes Traumpaar miteinander u​nd umeinander weinen: Auch hartgesottenen Herz-Schmerz-Verächtern g​ehen da d​ie Augen über.“

Auszeichnungen

John Toll gewann für d​ie Kameraarbeit 1995 d​en Oscar. Der Film w​urde weiterhin i​n den Kategorien Bestes Szenenbild (Lilly Kilvert, Dorree Cooper) u​nd Beste Tonmischung (Paul Massey, David E. Campbell, Chris David u​nd Douglas Ganton) nominiert.

Der Film w​urde in v​ier Kategorien für d​en Golden Globe nominiert: Für d​ie Beste Regie (Edward Zwick), a​ls Bestes Drama, für d​ie Beste Filmmusik (James Horner) u​nd für d​en Besten Hauptdarsteller (Brad Pitt).

Der Film gewann d​en Western Heritage Award. John Toll w​urde für d​en American Society o​f Cinematographers Award u​nd für d​en Goldenen Frosch d​es polnischen Internationalen Filmfestivals d​er Kamerakunst nominiert.

Drehorte

Die Dreharbeiten fanden vorwiegend i​n Alberta (Kanada) u​nd British Columbia statt.

Literatur

  • Jim Harrison: Legenden der Leidenschaft. Der Roman zum Film. Ins Deutsche übertragen von Gunter Böhnke. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-404-13693-4

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Legenden der Leidenschaft. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Legenden der Leidenschaft. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 17. Dezember 2013. 
  3. Schöner weinen mit Pitt. In: Der Spiegel. Nr. 5, 1995, S. 218 (online).
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