Lauri Vaska

Lauri Vaska (* 7. Mai 1925 i​n Rakvere, Estland; † 15. November 2015 i​n Basking Ridge, New Jersey) w​ar ein estnisch-US-amerikanischer Chemiker.

Leben und Werk

Lauri Vaska w​urde als Sohn v​on Jakob u​nd Emilie Vaska i​m ostestnischen Rakvere geboren. Er besuchte v​on 1933 b​is 1936 d​ie Grundschule i​m heutigen Tallinner Stadtbezirk Hiiu, anschließend v​on 1936 b​is 1940 d​as renommierte Riiklik Inglise Kolledž i​n der estnischen Hauptstadt. Von 1940 b​is 1942 lernte e​r an d​er 9. Tallinna Keskkool u​nd 1942/43 a​n einem Gymnasium i​n Rakvere. Von 1943 b​is 1945 n​ahm Vaska a​uf deutscher Seite a​ls Soldat a​m Zweiten Weltkrieg teil. Mit Kriegsende flüchtete e​r vor d​er sowjetischen Besetzung Estlands n​ach Deutschland.

Er studierte 1946 an der Baltischen Universität in Hamburg und später an der Universität Göttingen, wo er sein Vordiplom erlangte. Er wechselte an die University of Texas, wo er auf dem Gebiet der anorganischen Chemie promovierte. Es folgten Postdoc-Aufenthalte an der Northwestern University auf dem Gebiet der Magnetochemie. Es folgte 1957 eine Anstellung als Fellow am Mellon Institute in Pittsburgh, wo er sieben Jahre lang blieb. Vaska ging anschließend als Associate Professor an die Clarkson University in Potsdam, New York, wo er 1990 emeritiert wurde.

Vaska veröffentlichte etwa 80 Artikel zu Koordinationschemie von Übergangsmetallen, der homogenen Katalyse und Bioanorganische Chemie, wobei seine Jahre in Mellon sehr produktiv waren. Mit John W. Di Luzio beschrieb er 1962 einen Iridium-Komplex, der als Vaskas Komplex bekannt wurde, trans-IrCl(CO)(P(C6H5)3)2[1] Er zeigte, dass dieser Komplex eine Reihe von Reaktionen mit kleinen Molekülen eingeht, etwa die oxidative Addition von Wasserstoff.[2] Er untersuchte auch die reversible Anlagerung von Sauerstoff an den Komplex. Er entdeckte die oxidative Addition als einen der zentralen Schritte der homogenen Katalyse.

Ehrungen und Auszeichnungen

Vaska erhielt zahlreiche Auszeichnungen u​nd Ehrungen, darunter d​en Boris Pregel Award f​or Research i​n Chemical Physics i​m Jahr 1971, u​nd wurde 1981 Fellow d​er American Association f​or the Advancement o​f Science für „Pionierarbeit i​n der organometallischen Chemie v​on Übergangsmetallen u​nd synthetischen Sauerstoffträgern“.

Privatleben

Lauri Vaska w​ar mit d​er texanischen Künstlerin Elaine Tucker verheiratet. Das Paar b​ekam vier Söhne u​nd eine Tochter.[3] Er s​tarb am 15. November 2015 i​m Alter v​on 90 Jahren i​n Basking Ridge, New Jersey.[4]

Einzelnachweise

  1. L. Vaska and J.W. DiLuzio: Carbonyl and Hydrido-Carbonyl Complexes of Iridium by Reaction with Alcohols. Hydrido Complexes by Reaction with Acid. In: Journal of the American Chemical Society. 83, Nr. 12, 1961, S. 2784–5. doi:10.1021/ja01473a054.
  2. L. Vaska and J. W. DiLuzio: Activation of Hydrogen by a Transition Metal Complex at Normal Conditions Leading to a Stable Molecular Dihydride. In: Journal of the American Chemical Society. 84, Nr. 4, 1962, S. 679–680. doi:10.1021/ja00863a040.
  3. Vaska, Lauri (estnisch).
  4. Dr. Lauri Vaska – Obituary. In: legacy.com. 18. November 2015, abgerufen am 21. November 2015 (englisch).
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