Landshausen (Kraichtal)
Landshausen (südfränkisch: Landshause) ist ein Stadtteil von Kraichtal im Landkreis Karlsruhe im nordwestlichen Baden-Württemberg.
Landshausen Stadt Kraichtal | |
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Höhe: | 206 m |
Einwohner: | 970 (30. Sep. 2018) |
Eingemeindung: | 1. September 1971 |
Postleitzahl: | 76703 |
Vorwahl: | 07250 |
Blick über Landshausen zur katholischen Kirche Sankt Martin |
Geographie
Landshausen liegt in der Hügellandschaft des Kraichgaus. Die Gemarkungsfläche beträgt 726 ha.
Geschichte
Die Ortslage wird 864/876 erstmals als Huserard marca[1] erwähnt und galt ursprünglich als Ausbauort von Menzingen. Um 1100 erscheint in den Urkunden die Bezeichnung Nanthesshusen sowie ab 1386 Lantzhusen.[2] Sowohl die Klöster Lorsch, Hirsau als auch das Kloster Odenheim teilten sich Besitztümer an der Ortschaft. Die Grundherrschaft lag bei den Herren von Mentzingen, die den Grundbesitz 1426 und 1427 an das Kloster Odenheim verpfändeten, wodurch Landshausen unter die Verwaltung der bischöflich-speyerischen Landeshoheit gelangte und zur Zeit der Reformation katholisch blieb. 1806 kam die Kommune zum Großherzogtum Baden und wurde zunächst dem Amt Odenheim unterstellt. 1807 wechselte der Ort zum Oberamt Gochsheim und 1813 zum Bezirksamt Eppingen. Bei dessen Auflösung 1924 kam der Ort zum Bezirksamt Bruchsal und 1938 schließlich zum Bezirksamt Sinsheim. 1939 wurden 699 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 704.[3]
Am 1. September 1971 vereinigte sich Landshausen mit den Städten Gochsheim und Unteröwisheim sowie mit den Gemeinden Bahnbrücken, Menzingen, Münzesheim, Neuenbürg, Oberacker und Oberöwisheim zur neuen Stadt Kraichtal.[4] Infolge des Zusammenschlusses wechselte der Ort auch die Kreiszugehörigkeit und gehörte zunächst – wie alle anderen Stadtteile Kraichtals – zum Landkreis Bruchsal, zu dem der Ort bereits von 1924 bis 1938 gehört hatte.
2005 hatte Landshausen 1050 Einwohner.
Wappen
Das ehemalige Wappen von Landshausen zeigt in Blau den heiligen Martin in goldener Rüstung auf einem schreitenden, rotgezäumten silbernen Ross, mit silbernem Schwert den roten Mantel für den Bettler teilend; diesen mit rotem Lendentuch unten sitzend.
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Kirche St. Martin wurde als Pfarrkirche 1331 erstmals erwähnt. Die heutige Kirche wurde 1751 neu erbaut und 1911 zu ihrer heutigen Gestalt umgebaut. In ihrem Inneren befindet sich neben historischem Figurenschmuck, darunter der Kirchenpatron Martin, auch ein Epitaph für den 1778 verstorbenen Pfarrer Franz Philipp Junghans. Beim Friedhof befindet sich noch die 1715 errichtete Maria-Hilf-Kapelle.
- Junghans-Epitaph in St. Martin
- Martinsfigur in St. Martin
- Maria-Hilf-Kapelle
Das Rat- und Schulhaus des Ortes wurde 1883 erbaut. In seiner Nähe befindet sich ein 1905 errichtetes Ehrenmal für die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71.
Der Ortskern von Landshausen wird von zahlreichen historischen Fachwerkhäusern geprägt.
- Kriegerehrenmal 1870/71
- Fachwerkhaus Menzinger Straße – Ecke Geigengasse im Umbau (2008)
- Restauriertes Fachwerkhaus Menzinger Straße – Ecke Geigengasse (Sept. 2021)
- Historisches Fachwerkhaus in der Menzinger Straße
Sport
Der FV "Viktoria" Landshausen e.V. ist mit derzeit ca. 180 Mitgliedern der größte Verein in Landshausen und spielt seit 12 Jahren in der Kreisklasse B Sinsheim.[5]
Literatur
- Klaus Rössler: Ortssippenbuch Landshausen 1649–1900. Lahr-Dinglingen: Interessengemeinschaft Badischer Ortssippenbücher 1996 (= Badische Ortssippenbücher 76)
Einzelnachweise
- Lorscher Codex Lorscher Codex, Urkunde 2176 f. 142v, abgerufen am 22. November 2021
- leo.bw Ortsgeschichte
- Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 473.
- Steven Höhn: Kreisklasse B1 Sinsheim 19/20. In: Fupa NET. Abgerufen am 23. März 2020.