Kutschenitza

Die Kutschenitza, a​uch Kutschenitzabach, slowenisch Kučnica, Kučnica potok, i​st ein kleiner Fluss, dessen Verlauf h​eute die Grenze zwischen Österreich u​nd Slowenien markiert.

Kutschenitza / Kučnica
Kutschenitzabach
Die steirisch-ungarische Grenze am Kutschenitzabach vor 1918.

Die steirisch-ungarische Grenze a​m Kutschenitzabach v​or 1918.

Daten
Gewässerkennzahl AT: HZB:2-220-234-365, STM:2128
Lage Grenze Österreich (Steiermark) / Slowenien
Abfluss über Mur Drau Donau Schwarzes Meer
Flussgebietseinheit AT:Mur
Quelle bei Sankt Anna am Aigen
46° 50′ 22″ N, 15° 58′ 44″ O
Quellhöhe ca. 340 m ü. A.
Mündung bei Radenci
46° 39′ 9″ N, 16° 2′ 34″ O
Mündungshöhe 202 m ü. A.
Höhenunterschied ca. 138 m
Sohlgefälle ca. 5,7 
Länge 24,1 km[1]
Einzugsgebiet 52,48 km²[2]
Gemeinden Sankt Anna am Aigen, Rogašovci, Klöch, Cankova, Bad Radkersburg, Tišina
österreichisch-slowenische Grenze

Geografie

Die Kutschenitza[1] entspringt i​m ehemaligen steirischen Bezirk Feldbach i​n Österreich. Ihr Quellbereich (340 m) l​iegt zwischen d​em Schirrenkogel (404 m) u​nd der Ortschaft Sankt Anna a​m Aigen (403 m). Bereits n​ach ca. 1200 m w​ird die Kutschenitza z​um Grenzbach, n​ach weiteren 2300 m betritt s​ie den ehemaligen Bezirk Radkersburg.

In i​hrem weiteren Verlauf fließt s​ie etwa 20 km i​n südlicher Richtung. Auf slowenischer Seite berühren d​ie Gemeinden Rogašovci, Cankova u​nd Tišina d​ie Grenze. Etwa e​inen Kilometer v​or der Mündung verlässt d​er Fluss d​en Grenzverlauf u​nd fließt d​urch Slowenien.

Nach 24 km Gesamtlänge mündet d​ie Kutschenitza e​twa 6 km südöstlich d​er Stadt Bad Radkersburg i​n die Mur (202 m).

Geschichte

Die Kutschenitza, dt. a​lt Kuznitza, ungarisch Kucsenyica-patak, w​ar seit d​em Mittelalter d​ie Grenze d​es Herzogtum Steyer (zuletzt Kronland Steiermark) z​um Königreich Ungarn. Mit d​em Zerfall d​er Habsburgermonarchie 1918 k​am der Teil östlich z​um Königreich Jugoslawien; s​eit 1991 gehört e​r zu Slowenien.

Seit d​em EU-Beitritt Sloweniens 2004 i​st das Kutschenitza-Tal Gegenstand intensiver natur- u​nd umweltschützerischer Maßnahmen, e​s soll i​n das europaweite Projekt Grünes Band eingebunden werden.[3]

Literatur

  • Norbert Baumann: Die Kutschenitza – ein Grenzbach im Wandel der Zeit. In 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur, Ljubljana/Wien, September 2001 (Artikel pdf, auf unteresmurtal.steiermark.at) – kurze Übersicht zu Wasserbaumassnahmen am Fluss.
  • Rudolf Grasmug, Werner Kölldorfer, Franz Josef Schober (Red.): Hin und her. Die Kutschenitza – Grenz- und Brückenfunktion im Dreiländereck einst und jetzt und das Südoststeirische Grabenland. Mit Beiträgen zu: Naturraum, Südoststeirisches Grabenland, Grenzraum an der Kutschenitza, Grenz- und Brückenfunktion von Radkersburg und Umgebung einst und jetzt (= Feldbacher Beiträge zur Heimatkunde der Südoststeiermark 7, Feldbach 1998).
  • Naturschutzbund (Hrsg.): Kučnica /Kutschenitza – am Grünen Band Europas/na Evropski zeleni vezi – Das slowenisch-steirische Grenzflüsschen als Pilotprojekt / slovensko-štajerska rečica kot pilotni projekt. = Natur und Landschaft der Steiermark, 231. Naturschutzbrief, Juni 2014 (pdf, auf naturschutzbundsteiermark.at).
  • (Land Steiermark, Hrsg.): Kutschenitza. Bericht über die gemeinsame Analyse der Probleme. Bericht zur Feststellung des Status der Probleme. Im Rahmen Massnahmenvorschläge zur Lösung der Qualitätsprobleme am Grenzfluss Kutscheniza und Massnahmen der Verbesserung der ökologischen Situation des Gewässers und des gewässernahen Raumes. EU-Programm zur grenzüberschreitenden Kooperation Slowenien–Österreich 2007–2013, beide o.w.A (pdf, auf wasserwirtschaft.steiermark.at).

Einzelnachweise

  1. Kutschenitza, digitale Gewässerkartei Steiermark (wis.stmk.gv.at).
  2. Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete. Murgebiet. In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Heft Nr. 60. Wien 2011, S. 118 (bmlrt.gv.at [PDF; 4,3 MB]).
  3. Johannes Gepp: Naturschutz quer durch Europa – Grenzenloser slowenisch-steirischer Naturverbund am Grünen Band. In: Naturschutzbund: Natur und Landschaft der Steiermark, 202. Naturschutzbrief, 2/2004, S. 7, zobodat.at [PDF]
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