Kurt Weckmann
Kurt Johann Friedrich Ludwig Marius Adolf Eduard Alexander Weckmann (* 18. November 1895 in Schwerin; † 14. April 1981 in Baden-Baden) war ein deutscher Offizier (zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg). Er war u. a. von März 1942 bis Mai 1944 Kommandeur der Generalstabsausbildung an der Kriegsakademie und zuletzt Divisionskommandeur in Norwegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Präsident der Clausewitz-Gesellschaft und wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Leben
Militärischer Werdegang
Weckmann wurde 1895 als Sohn eines Oberstabzahlmeisters und seiner Frau geboren. Er besuchte die Domschule Güstrow und trat nach dem Abitur 1914 als Fahnenjunker in das 3. (Posenesches) Infanterie-Regiment 58 des Deutschen Heeres ein. Noch im selben Jahr wurde er zum Leutnant befördert und an der Westfront verwendet. Im Juni 1918 wurde er in das Reserve Infanterieregiment 39 versetzt. Nach dem Ersten Weltkrieg war er zunächst Angehöriger des Freiwilligenbataillons 41, des Infanterieregiments 2 und des Reiter-Regiments 2 der Reichswehr.
1926 durchlief er die Führergehilfenausbildung im Reichswehrministerium in Berlin. Es folgten Verwendungen in der 4. Division beim Reiterregiment 13 und 12 und die Beförderung zum Hauptmann. 1930 wurde er Kompaniechef (11. Kompanie) im 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment. Ab 1933 war er auf folgenden Verwendungen im Generalstab (Ia) tätig: Artillerie-Führer II, 2. Infanterie-Division der Reichswehr und Heeresdienststelle 9 (Köln). 1936 wurde er Oberstleutnant.
1938 wurde er Taktiklehrer an der Kriegsakademie, bis er dann im August 1939 in den Generalstab (Ia) des XXX. Armeekorps der Wehrmacht kommandiert wurde. Im Oktober 1939 wurde er ebendort Chef des Generalstabes. Ein Jahr später wechselte er in gleicher Funktion zur 9. Armee; 1941 dann eine Verwundung im Deutsch-Sowjetischen Krieg und die Kommandierung in die Führerreserve. Im Februar 1942 wurde er Kommandeur der Generalstabslehrgänge und im März der Kriegsakademie. Es folgte seine letzte Beförderung zum Generalleutnant. Im Juni 1944 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt, bis er im Oktober 1944 zum Kommandeur der 274. Infanterie-Division ernannt wurde. Am 8. Juli 1945 geriet er als Führer vor Ort in Norwegen in britische Kriegsgefangenschaft, in der er bis 1948 in unterschiedlichen Camps u. a. in Island Farm verblieb.
Vereinstätigkeit und Familie
Ab 1952 arbeitete er für die Forces françaises en Allemagne.[1] Von 1962 bis 1968 war er erster Präsident der Clausewitz-Gesellschaft, die sich um ehemaligen Generalstabsoffiziere aller Truppengattungen bildete. 1969 wurde er zum ersten Ehrenpräsidenten der Gesellschaft gewählt. 1966 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Er veröffentlichte u. a. in der Wehrwissenschaftlichen Rundschau.
Weckmann war ab 1927 verheiratet und Vater einer Tochter.
Kriegsauszeichnungen (Auswahl)
- 1914: Eisernes Kreuz 2. Klasse
- 1918: Eisernes Kreuz 1. Klasse
- 1918: Verwundetenabzeichen in Gold
- 1934: Ehrenkreuz des Weltkrieges
- 1942: Deutsches Kreuz in Gold
- 1943: Finnischer Orden des Freiheitskreuzes 1. Klasse mit Schwertern
Literatur
- Viktor Toyka, Rüdiger Kracht: Clausewitz-Gesellschaft. Chronik 1961–2011. Hrsg. durch die Clausewitz-Gesellschaft, Hamburg 2011, ISBN 978-3-9810794-6-3, S. 10 (PDF).
Weblinks
- Kurt Weckmann im Special Camp 11
Einzelnachweise
- Helmut R. Hammerich, Dieter H. Kollmer, Martin Rink, Rudolf J. Schlaffer: Das Heer 1950 bis 1970. Konzeption, Organisation, Aufstellung (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland, Band 3). Oldenbourg, München 2006, ISBN 978-3-486-57974-1, S. 60.