Krombach (Unterfranken)
Krombach ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Aschaffenburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Schöllkrippen | |
Höhe: | 254 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,65 km2 | |
Einwohner: | 2110 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 198 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63829 | |
Vorwahl: | 06024 | |
Kfz-Kennzeichen: | AB, ALZ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 71 138 | |
Gemeindegliederung: | 4 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 63825 Schöllkrippen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Peter Seitz[2] (Unabhängige Bürgerliste Krombach) | |
Lage der Gemeinde Krombach im Landkreis Aschaffenburg | ||
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt in der Region Bayerischer Untermain im Kahlgrund am Krombach. Der topographisch höchste Punkt der Gemeindegemarkung befindet sich in der Nähe des Dörnsteinbacher Sportplatzes mit 343 m ü. NHN (Lage) , der niedrigste liegt an der Kahl bei Mensengesäß auf 167 m ü. NHN (Lage) .
Gemeindegliederung
Es gibt vier Gemeindeteile:[3][4]
Gemeindeteil | Siedlungstyp | Höhe (m u. NHN) |
Einwohner |
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Hauenstein | Einöde | 320 | |
Krombach | Pfarrdorf | 254 | 1993 |
Oberschur | Dorf | 319 | 163 |
Unterschur | Weiler | 216 | |
Gemeinde Krombach | 2156 |
Die früheren Gemeindeteile Oberkrombach, Mittelkrombach und Unterkrombach sind heute baulich verwachsen und bilden den Gemeindeteil Krombach.
Es gibt nur die Gemarkung Krombach.
Name
Etymologie
Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Bach Krombach ab[5], welcher das Dorf durchfließt und in Großblankenbach in die Kahl mündet. Im Volksmund wird der Ort „Krummich“ oder auch „Krommich“ genannt.[6]
Frühere Schreibweisen
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]
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Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Die Herrschaft der Grafen von Schönborn, die zum Fränkischen Ritterkreis gehörte, wurde 1806 zugunsten des Fürstentums Aschaffenburg mediatisiert und fiel mit diesem 1814 (zuvor ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Das Patrimonialgericht Krombach im Bergschloss Schöneberg wurde zum 1. Juli 1848[7] aufgehoben.
Verwaltungsgeschichte
Die Gemeinde Krombach gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken. Mit dessen Auflösung kam Krombach am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg.
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1414 Einwohner
- 1970: 1501 Einwohner
- 1987: 1772 Einwohner
- 1991: 1894 Einwohner
- 1995: 2096 Einwohner
- 2000: 2178 Einwohner
- 2005: 2160 Einwohner
- 2010: 2168 Einwohner
- 2015: 2129 Einwohner
- 2020: 2110 Einwohner
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1780 auf 2129 um 349 Einwohner bzw. um 19,6 %. 2005 hatte die Gemeinde 2192 Einwohner.[8]
Hochwasser am 4. Mai 2017
Am 4. Mai 2017 wurde der Kahlgrund von einem gewaltigen Unwetter heimgesucht, bei dem die Kahl und ihre Nebenbäche starkes Hochwasser hatten. Besonders heftig traf es dabei die Gemeinde Krombach.[9] Siehe dazu Hochwasser der Kahl 2017.
Politik und Öffentliche Verwaltung
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 16. März 2014 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,4 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
Unabhängige Bürgerliste Krombach | 7 Sitze | (51,6 %) | |
CSU | 5 Sitze | (34,5 %) | |
SPD | 2 Sitze | (14,0 %) |
Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister.
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Peter Seitz (Unabhängige Bürgerliste Krombach), der am 16. März 2014 gewählt und am 15. März 2020 mit 72,1 % der Stimmen im Amt bestätigt wurde.
Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen.
Wappen
Blasonierung: „Unter dreimal von Rot und Gold geteiltem Schildhaupt in Rot über drei silberne Spitzen schreitend ein blau gekrönter goldener Löwe mit Doppelschweif.“[10]
Das Wappen wird seit dem 8. Juni 1967 geführt.[11] | |
Wappenbegründung: Die Gemeinde Krombach war zum großen Teil im Besitz der Grafen von Rieneck und der Sitz eines Landgerichts. Die Grafen starben 1559 aus und die Gemeinde kam in den Besitz des Erzstifts Mainz. Im Jahr 1666 erwarb die Familie der Freiherrn und späteren Grafen von Schönborn das Landgericht Krombach. Der Ort wurde zum Mittelpunkt der Besitzungen der Grafen im oberen Kahltal. Der Löwe aus dem Wappen der Grafen Schönborn erinnert an ihre Herrschaft. Die Teilung von Rot und Gold im Schildhaupt wurde dem Wappen der Grafen von Rieneck entnommen. Die Farben Rot und Silber stammen aus dem Wappen des Kurstaats Mainz, zu dem der Ort gehörte. |
Gemeindepartnerschaften
- Frankreich: Die Gemeinde Krombach unterhält mit der Gemeinde Soliers seit 1990 eine Partnerschaft.
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 871.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 124.000 Euro.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 78 und im Bereich Handel und Verkehr 78 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 748. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 29 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 490 ha, davon waren 264 ha Ackerfläche und 214 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2010):
- Kindergarten und Kindertagesstätte
- Grundschule
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Albin Nees (* 1939), Politiker (CDU)
- Katja Hess (* 1946), Malerin
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Krombach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 823–824 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Krombach. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil. München 1853, S. 795–796 (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinderatsmitglieder. Gemeinde Krombach, abgerufen am 4. September 2020.
- Gemeinde Krombach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Gemeinde Krombach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 124 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Reihold Hein (Hrsg.): Kahlgrünner Wörderbuch. M. Kroeber GmbH, Linsengericht 2015, ISBN 978-3-00-051705-1.
- Partimonialgericht Krombach. Staatsarchiv Würzburg, abgerufen am 21. Januar 2021.
- Quelle: BayLfStat
- Land unter: Millionenschaden im Kahlgrund
- Eintrag zum Wappen von Krombach (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Eintrag zum Wappen von Krombach (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.