Kostrzyca (Mysłakowice)
Kostrzyca [kɔsˈtʂɨt͡sa] (deutsch: Quirl[2]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Mysłakowice in Powiat Jeleniogórski (Landkreis Hirschberg) in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.
Quirl Kostrzyca | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Powiat: | Jeleniogórski | ||
Gmina: | Mysłakowice | ||
Geographische Lage: | 50° 49′ N, 15° 48′ O | ||
Höhe: | 400-450 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 888 ([1]) | ||
Postleitzahl: | 58-533 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 75 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DJE | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Droga wojewódzka 367 Jelenia Góra–Wałbrzych | ||
Nächster int. Flughafen: | Wrocław | ||
Geographie
Kostrzyca befindet sich etwa drei Kilometer südöstlich vom Gemeindesitz Mysłakowice (Zillerthal-Erdmannsdorf), etwa zwölf Kilometer südöstlich der Kreisstadt Jelenia Góra (Hirschberg) und 115 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Breslau.
Das Dorf mit den Ortsteilen Ciszyca, Gąska, Popów, Skiba liegt im Hirschberger Tal, im Tal des Bachs Jedlica (Quirl) am Fuße des Riesengebirges, in einer Höhe von 400 bis 450 m am Landeshuter Kamm.
Nachbarorte sind im Osten Bukowiec (Buchwald), im Südosten Kowary (Schmiedeberg im Riesengebirge) und im Nordwesten der Gemeindesitz Mysłakowice (Zillerthal-Erdmannsdorf).
Geschichte
Einer Legende nach wurde das Dorf 1241 während der Schlacht bei Walstatt gegründet, da es wegen seiner versteckten Lage den fliehenden Menschen Zuflucht bot. Bereits im 14. Jahrhundert existierte hier eine Glashütte, deren Ruinen noch zu finden sind. Ebenfalls gab es eine bekannte Schenke, deren verlassene Gewölben bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts sichtbar waren. Noch vor dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges ist das Dorf von seinen Einwohnern verlassen worden, nicht zuletzt wegen der Hochwassergefahr. Der Überlieferung nach gründeten einige von ihnen anschließend (um. 1600) das naheliegende Städtchen Petersdorf. Mitte des 18. Jahrhunderts war die Ortschaft bereits von Bauern, Gärtner#Der Gärtner als Kleinbauer|Gärtnern und Handwerkern wiederbesiedelt.[3]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Quirl mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1818 gelangte es an den Landkreis Hirschberg im Riesengebirge. 1830 wurde aus der Landgemeinde Quirl der Amtsbezirk Quirl gebildet.[4] 1845 bestand das Dorf aus einer evangelischen Schule und weiteren 127 Häusern. Im gleichen Jahr zählte das Dorf 673 Einwohner, davon 39 katholisch.[5]
1933 lebten in Quirl 1019 Einwohner, 1939 waren es 1044.[6]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel das bisher deutsche Quirl 1945 unter polnische Verwaltung. Es wurde zunächst in Gniewków umbenannt und nachfolgend der Woiwodschaft Schlesien zugeordnet. Im Dezember 1946 erfolgte die Umbenennung in Kostrzyca[7] Bis 1946 wurden die Einwohner vertrieben und das Dorf wurde durch Polen neubesiedelt. 1950 kam Kostrzyca zur Woiwodschaft Breslau. Zwischen 1975 und 1998 gehörte das Dorf zur Woiwodschaft Jelenia Góra. Seit 1999 gehört es zum Powiat Jeleniogórski (Kreis Jelenia Góra) in der Woiwodschaft Niederschlesien.
Historische Namen
- 1403 Twirl
- 1491 Quirl
- 1677 Qirdel
- 1687 Quierl
- 1786 Quirl
- 1945 Gniewków
- 1946 Kostrzyca
Einwohnerentwicklung
Quirl/Kostrzyca: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 621 | |||
1840 | 673 | |||
1905 | 1.044 | |||
1925 | 983 | |||
1941 | 1.019 | |||
1945 | 1.043 | |||
1970 | 1.005 | |||
1988 | 1.098 | |||
2000 | 847 | |||
2011 | 888 | |||
Datenquelle: GUS: Ludność – struktura według ekonomicznych grup wieku.
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Persönlichkeiten
- Blalla W. Hallmann (1941–1997), deutscher Maler und Grafiker
Literatur
- Joh. Friedr. Wilhelm Haupt: Nachrichten für und über die evangelische Gemeinde Buchwald und Quirl. C.W.I. Kahn, Hirschberg 1842.
Einzelnachweise
- GUS: Ludność – struktura według ekonomicznych grup wieku. Stan w dniu 31.03.2011 r.
- Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia 12 listopada 1946 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (M.P. z 1946 r. Nr 142, poz. 262)
- Curt Liebich: Werden und Wachsen von Petersdorf im Riesengebirge, Würzburg 1961
- Amtsbezirk
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 522.
- Verwaltungsgeschichte – Kreis Hirschberg im Riesengebirge (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
- Geschichte der Gmina Mysłakowice (poln.)