Kloster Acey

Das Kloster Acey (lateinisch Abbatia Aceyum / B. M. d​e Aceio, französisch Abbaye Notre-Dame d’Acey) i​st eine Trappisten-Abtei (= Zisterzienser d​er strengeren Observanz) i​n der Gemeinde Vitreux i​m Département Jura, Region Franche-Comté, i​n Frankreich. Es l​iegt rund 26 Kilometer nordnordöstlich v​on Dole u​nd rund sieben Kilometer nördlich v​on Gendrey a​m Ufer d​es Flusses Ognon.

Zisterzienserabtei Acey

Abtei Acey
Lage Frankreich Frankreich
Region Franche-Comté
Département Jura
Liegt im Bistum Saint-Claude
Koordinaten: 47° 15′ 42″ N,  39′ 25″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
96
Patrozinium Hl. Maria
Gründungsjahr 1136
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1790
Jahr der Wiederbesiedlung 1873 (Trappisten)
Mutterkloster Kloster Cherlieu
Primarabtei Kloster Clairvaux
Kongregation (Trappisten)

Tochterklöster

Kloster Pilis (1184)

Geschichte

Das Kloster wurde auf Veranlassung des Erzbischofs von Besançon, Anseric de Montréal, sowie des Grafen Rainald III. von Burgund 1136 rund fünf Kilometer von einer Eremiten-Niederlassung entfernt als Zisterzienserabtei gegründet. Der Gründungskonvent entstammte der Abtei Cherlieu. Damit gehörte Acey zur Filiation der Primarabtei Clairvaux. In kurzer Zeit errichtete das Kloster sechs Grangien. 1184 besiedelte es die Tochtergründung Kloster Pilis in Ungarn, das bis 1526 bestand. Am Ausgang des Mittelalters fiel die Abtei in Kommende. Durch ihre Lage an der Grenze der Freigrafschaft zum Herzogtum Burgund wurde sie 1435 und 1477 von kriegerischen Ereignissen betroffen, ebenso 1569 in den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Protestanten und 1595 unter Heinrich IV. Das 17. Jahrhundert brachte neue Zerstörungen. 1650 stürzte das Kirchenschiff über sechs Joche auf 30 m Länge ein und 1683 brannte die Abtei nieder. Zwischen 1745 und 1771 fanden umfangreiche Restaurierungen statt. Die Französische Revolution führte 1790 zur Auflösung des Klosters.

Inneres der Abteikirche: Mönche beim Chorgebet

Nach verschiedenen, m​eist religiösen Nutzungen n​ach der Restauration z​ogen 1873 wieder Zisterzienser (Trappisten) a​us Kloster Aiguebelle ein. Die Kirche w​urde von 1900 b​is 1910 instand gesetzt. 1938 w​urde das Kloster wieder i​n den Rang e​iner Abtei erhoben. Es i​st das einzige n​och bewohnte Zisterzienserkloster i​n der Franche-Comté.

Bauten und Anlage

Die restaurierte u​nd seit 1971 a​ls Monument historique klassifizierte Abteikirche a​us dem 12. Jahrhundert, d​eren Langhaus n​ach dem zweiten Joch a​ls Ausstellungsraum abgetrennt ist, h​at ein achtjochiges Schiff m​it zwei Seitenschiffen, e​in Querhaus m​it je z​wei Seitenkapellen i​m Osten u​nd einen f​lach geschlossenen Chor. Die Klausur l​iegt links (nördlich) v​on der Kirche.

Literatur

  • Bernard Peugniez: Routier cistercien. Abbayes et sites. France, Belgique, Luxembourg, Suisse. Édition française, nouvelle édition augmentée. Éditions Gaud, Moisenay, ISBN 2-84080-044-6, S. 148–149.
  • Hans Zimmer: Der Einfluß der mittelalterlichen Ordensreformen auf die Klosterbaukunst der Trappisten: Die geistig-religiösen, ethischen und kulturellen Quellen und die Untersuchung ihrer baulichen Konsequenzen am Beispiel des Klosters Notre-Dame d’Acey. Phil. Diss., Aachen, Technische Hochschule, 1977; gedruckt für den Verfasser.
Commons: Kloster Acey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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