Klinikum Ingolstadt
Das Klinikum Ingolstadt ist das größte Krankenhaus für Ingolstadt und die Region.
Klinikum Ingolstadt | ||
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Trägerschaft | Klinikum Ingolstadt GmbH | |
Ort | Krumenauerstraße 25, Ingolstadt | |
Bundesland | Bayern | |
Staat | Deutschland | |
Koordinaten | 48° 46′ 14″ N, 11° 22′ 41″ O | |
Geschäftsführer | Andreas Tiete | |
Versorgungsstufe | II | |
Betten | 1073 | |
Mitarbeiter | über 3700 | |
Fachgebiete | 22 | |
Gründung | 1982 | |
Website | www.kv-keoa.de | |
Lage | ||
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Allgemeines
Als Klinik der Versorgungsstufe II ist es Schwerpunktversorger und erfüllt in Diagnose und Therapie auch überörtliche Aufgaben. Das Klinikum Ingolstadt ist das viertgrößte kommunale Krankenhaus in Bayern und stellt 1.073 Betten verteilt auf 22 Fachbereiche und 55 Stationen bereit. Mit über 3000 Mitarbeitenden ist das Klinikum Ingolstadt GmbH zweitgrößter Arbeitgeber Ingolstadts. Es werden jährlich mehr als 100.000 Patienten stationär und ambulant behandelt und rund 2.700 Babys geboren. Das Klinikum Ingolstadt GmbH ist eine gemeinnützige GmbH mit mehreren Tochterunternehmen. Eigentümer ist der Krankenhauszweckverband Ingolstadt, dessen Anteile die Stadt Ingolstadt (76,60 Prozent) sowie der Bezirk Oberbayern (23,40 Prozent) halten. In der Unternehmensstruktur wird die akute Gesundheitsversorgung verknüpft mit Prävention, ambulanter Versorgung sowie mit Wohnen und Leben im Alter. Vorsitzender des Krankenhauszweckverbandes ist der regierende Oberbürgermeister von Ingolstadt.
Das Klinikum Ingolstadt ist Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München in den Fachbereichen Anästhesie, Chirurgie, Innere Medizin und Psychiatrie. Zudem ist das Klinikum in einen internationalen studentischen Austausch eingebunden.
Geschichte
1969 beschloss der Ingolstädter Stadtrat den Bau eines neuen Krankenhauses in Ingolstadt als Ersatz für das innerstädtische Krankenhaus in der Sebastianstraße. Zunächst hatte man das Gelände am Volksfestplatz hinter der Friedenskaserne als Standort ins Auge gefasst, sich dann aber doch für den heutigen Standort außerhalb der Innenstadt entschieden. Der Bau begann nach einigen Startschwierigkeiten allerdings erst 1977 und Anfang 1982 konnten die ersten Patienten im Klinikum behandelt werden. Die Baukosten beliefen sich auf etwa 400 Millionen DM. In den darauffolgenden Jahren wurde der Komplex mehrfach erweitert und ergänzt. Heute gibt es im Rahmen einer Generalsanierung, die über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren geplant ist, auch immer wieder Baustellen und Veränderungen.
Die Baumaßnahmen des ersten Bauabschnitts der Sanierung sind abgeschlossen. Der neue OP-Bereich, die Geburtshilfe und die Neonatologie sind Mitte 2017 in Betrieb gegangen. Ab 2018 werden nun die Intensivstationen und der Untersuchungs- und Behandlungsbereich saniert. Diese Maßnahmen sollen im Westteil 2021 und im Ostteil 2024 fertiggestellt werden. Mit dem Bereich der Urologie, Radiologie sowie der Apotheke wird voraussichtlich 2021 begonnen. Für den Laborneubau sollen die Planungen 2018 abgeschlossen werden. In diesem Gebäude soll auch Wohnraum für Mitarbeiter und Auszubildende geschaffen werden. Für den Neubau des Gebäudes für die Psychiatrie und Psychosomatik ist die Bedarfsfeststellung erfolgt.
2016 ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen den langjährigen Klinikumsleiter Heribert Fastenmeier wegen des Verdachts der Untreue, Vorteilsannahme und Bestechlichkeit, woraufhin dieser kündigte. Die Ermittlungen wurden auch auf den ehemaligen Oberbürgermeister Alfred Lehmann ausgeweitet. Im November 2017 wurde gegen den seit April in Untersuchungshaft befindlichen Fastenmeier Anklage erhoben[1], der wenig später Suizid verübte.[2] Lehmann wurde im Zusammenhang mit der Veräußerung des alten innerstädtischen Krankenhauses im Oktober 2019 wegen Bestechlichkeit zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 380.000 € verurteilt.
Architektur und Kunst
Das Klinikum wurden von den Münchner Architekten Georg Alexander Roemmich, Hans-Joachim Ott und Albert Zehentner entworfen. 1979 gestaltete der Ingolstädter Künstler Pius Eichlinger das 2 auf 3 Meter große Keramikrelief in der Eingangshalle des Klinikums.[3] Der weitläufige Patientengarten wurde im Jahr 1992 in die Landesgartenschau mit einbezogen. Außerdem befinden sich im Patientengarten Skulpturen aus Carrara-Marmor.
Einrichtungen
Interne Organisation
Um eine fachärztliche Versorgung sicherzustellen, ist das Klinikum in entsprechende Bereiche organisiert:
- Chirurgische Klinik I[4]
- Frauenklinik
- Klinik für Akutgeriatrie
- Klinik für Gefäßchirurgie
- Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie
- Klinik für Neurochirurgie
- Klinik für Neurologie
- Klinik für Urologie
- Klinik für Pneumologie
- Medizinische Klinik I
- Medizinische Klinik II
- Medizinische Klinik III
- Notfallklinik und Rettungszentrum
- Ambulantes OP-Zentrum
- Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie
- Zentrum für psychische Gesundheit
- Zentrum für Radiologie und Neuroradiologie
- Institut für Anästhesie und Intensivmedizin
- Institut für Laboratoriumsmedizin
- Institut für Physikalische und Rehabilitative Medizin
- Institut für Strahlentherapie und radiologische Onkologie
- Abteilung für klinische Infektiologie und Hygiene
Medizinisches Versorgungszentrum
An das Klinikum angeschlossenen ist das Ingolstädter Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). Der viergeschossige Bau ist durch zwei Übergänge mit dem Hauptgebäude verbunden und beherbergt neben einer Apotheke und einem Cafe mehrere Arztpraxen, über die die ambulante Patientenversorgung an die stationäre Versorgung angenähert wurde – ähnlich einer Poliklinik.
Rettungshubschrauber
Am 10. Juli 1991 wurde der Rettungshubschrauber Christoph 32 vom Typ MBB/Kawasaki BK 117 in Dienst gestellt. 1995 bekam das Luftrettungszentrum einen neuen Hangar. 1998 wurde der Standort zum Schulungszentrum für Kopiloten der ADAC Luftrettung.[5] Vom Klinikum aus werden jährlich rund 1300 Einsätze geflogen. Der Einsatzradius beträgt etwa 70 km. Am 27. März 2015 übergab Airbus Helicopters den ersten H 135 an den ADAC zur Stationierung in Ingolstadt.[6]
Einzelnachweise
- Johann Osel: Anklage gegen Ex-Geschäftsführer von Klinikum Ingolstadt erhoben. In: Süddeutsche Zeitung. 3. November 2017, abgerufen am 5. Januar 2022.
- Johann Osel: Der Tod als letzter Ausweg. In: Donaukurier. 28. Dezember 2017, abgerufen am 5. Januar 2022.
- Jung gebliebene Kunst. Abgerufen am 15. Januar 2021.
- Chirurgische Klinik I, Klinikum Ingolstadt
- „20 Jahre Christoph 32“ (Memento des Originals vom 2. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Flyer des ADAC.
- First H135 with Pratt & Whitney engines delivered to German rescue organization ADAC auf airbushelicopters.com.