Klaus Krämer (Priester)
Klaus Matthias Krämer (* 14. Januar 1964 in Stuttgart) ist ein deutscher Theologe und römisch-katholischer Priester. Er war von 2008 bis 2019 Präsident von missio Aachen sowie seit 2010 Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“.[1] Zugleich war er dadurch Nationaldirektor für die Päpstlichen Missionswerke in Deutschland (außerhalb Bayerns).
Leben
Nach dem Abitur am Georg-Büchner-Gymnasium in Winnenden 1983 und dem Wehrdienst in Dillingen an der Donau 1983/84 studierte Krämer von 1984 bis 1991 Rechtswissenschaften und Theologie in Tübingen, Augsburg, München sowie in Freiburg i. Br. Nach der ersten juristischen Staatsprüfung schloss er 1991 zudem das Studium der katholischen Theologie ab. 1992 wurde er in Stuttgart zum Diakon geweiht, am 19. Juni 1993 folgte in Neresheim die Weihe zum Priester.
Nach einer Tätigkeit als Diakon in Horb am Neckar und Vikar in Rottweil wurde Krämer im Jahr 1994 Bischöflicher Sekretär von Bischof Walter Kasper in Rottenburg. 1997 wurde er zur Fertigstellung seiner Promotion freigestellt und übernahm an der Katholischen Hochschule Freiburg die Aufgabe als Hochschulpfarrer. Im Januar 2000 schloss Krämer mit der Arbeit „Imago Trinitatis. Die Gottebenbildlichkeit des Menschen in der Theologie des Thomas von Aquin“ seine Promotion an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. ab.
Im April 1999 wurde Krämer zum Domkapitular in Rottenburg a. N. ernannt und zugleich Leiter der Hauptabteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat Rottenburg. Fünf Jahre darauf, 2004, wurde er zum Bischofsvikar für die Ausbildung der pastoralen Dienste und Leiter der Hauptabteilung I im Bischöflichen Ordinariat Rottenburg ernannt. Gleichzeitig übernahm er verschiedene weltkirchliche Aufgaben auf Bundesebene: In der Zeit von 2006 bis 2009 arbeitete er im Projekt „Zukunft der weltkirchlichen Arbeit in Deutschland“ mit. Im Jahr 2007/08 war er Sprecher der Konferenz der Diözesanverantwortlichen für weltkirchliche Aufgaben.
Am 11. Juli 2008 wurde Klaus Krämer – als Nachfolger von Hermann Schalück – zum Nationaldirektor für die Päpstlichen Missionswerke in Deutschland (außerhalb Bayerns) und Präsidenten von missio in Aachen berufen. Seine Einführung in das Amt als Präsident von missio in Aachen erfolgte am 26. September 2008.[2] Die Deutsche Bischofskonferenz berief Prälat Dr. Krämer am 25. Februar 2010 zusätzlich zum Präsidenten des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“.[3][4] Dieses Amt übernahm er von Winfried Pilz und übte es seitdem in Personalunion mit der Präsidentschaft von missio Aachen aus. Im Herbst 2019 wurde Dirk Bingener sein Nachfolger in beiden Ämtern[5]. Zum 1. April 2020 kehrte Krämer in die Diözese Rottenburg-Stuttgart zurück, wo er die Leitung der Hauptabteilung VIIIb, Kirchliches Bauen, im Bischöflichen Ordinariat übernahm[6].
Im Juni 2010 habilitierte sich Krämer im Fach Dogmatik und Missionswissenschaften an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Seitdem lehrt er dort als Privatdozent im Fach Systematische Theologie. Am 24. Juli 2015 hat die PTHV Krämer zum Honorarprofessor für Dogmatik und Missionswissenschaft an der Theologischen Fakultät ernannt.[7][8]
2011 wurde er Vorsitzender des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes (KAAD) und ein Jahr später auch Vorsitzender des China-Zentrums in Sankt Augustin. Er ist Herausgeber wie auch Autor von Fachbüchern und -artikeln im theologischen Bereich.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 4. Juni 2003: Ernennung zum Monsignore
- 21. März 2005: Ernennung zum Päpstlichen Ehrenprälaten
Veröffentlichungen
- Imago Trinitatis. Die Gottebenbildlichkeit des Menschen in der Theologie des Thomas von Aquin. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2000, ISBN 978-3-451-27803-7.
- Den Logos zur Sprache bringen. Untersuchungen zu einem dialogischen Verständnis von Mission. Grünewald, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-786-72961-7.
- Klaus Krämer und Ansgar Paus (Hrsg.): Die Weite des Mysteriums. Christliche Identität im Dialog. Für Horst Bürkle. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2000, ISBN 978-3-451-27343-8.
- Peter Walter, Klaus Krämer und George Augustin (Hrsg.): Kirche in ökumenischer Perspektive. Kardinal Walter Kasper zum 70. Geburtstag. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2003, ISBN 978-3-451-27435-0.
- mit George Augustin (Hrsg.): Leben aus der Kraft der Versöhnung. Weihbischof Dr. Johannes Kreidler zum 60. Geburtstag. Schwabenverlag, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-796-61306-7.
- mit George Augustin (Hrsg.): Gott denken und bezeugen. Festschrift für Kardinal Walter Kasper zum 75. Geburtstag. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2008, ISBN 978-3-451-29786-1.
- mit George Augustin (Hrsg.): Mission als Herausforderung. Impulse zur Neuevangelisierung. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2011, ISBN 978-3-451-30423-1.
- mit Klaus Kiessling (Hrsg.): „Die Sternsinger, wenn’s die nicht gäbe!“ – Positionen und Perspektiven. Grünewald, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-786-72933-4.
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Mission und Dialog: Ansätze für ein kommunikatives Missionsverständnis. ThEW 1. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2012, ISBN 978-3-451-33260-9 (online).
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Kleine Christliche Gemeinschaften. Impulse für eine zukunftsfähige Kirche. ThEW 2. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2012, ISBN 978-3-451-33261-6 (online).
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Theologie und Diakonie. Glauben in der Tat. ThEW 3. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2013, ISBN 978-3-451-33262-3 (online).
- mit George Augustin und Markus Schulze (Hrsg.): Mein Herr und mein Gott. Christus bekennen und verkünden. Festschrift für Walter Kardinal Kasper zum 80. Geburtstag. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2013.
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Weltkirchliche Spiritualität. Den Glauben neu erfahren. ThEW 4. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2013, ISBN 978-3-451-33265-4 (online).
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Religionsfreiheit. Grundlagen – Reflexionen – Modelle. ThEW 5. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2014, ISBN 978-3-451-33378-1 (online).
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Weltkirche in Deutschland. Miteinander den Glauben leben. ThEW 6. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2014, ISBN 978-3-451-33379-8 (online).
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Evangelii Gaudium. Stimmen der Weltkirche. ThEW 7. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2015, ISBN 978-3-451-33380-4 (online).
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Evangelisierung. Die Freude des Evangeliums miteinander teilen. Herder, Freiburg 2015.
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Menschenwürde. Diskurse zur Universalität und Unveräußerlichkeit, Herder, Freiburg 2016.
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Familie. Miteinander leben in Kirche und Welt. Herder, Freiburg 2016.
- mit Klaus Vellguth (Hrsg.): Schöpfung. Miteinander leben im gemeinsamen Haus. Herder, Freiburg 2017.
- mit George Augustin (Hrsg.). Gesammelte Schriften / Walter Kasper. Unter Mitwirkung des Kardinal-Walter-Kasper-Instituts für Theologie, Ökumene und Spiritualität an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Herder, Freiburg i. Br., Basel, Wien 2008–2013.
Weblinks
- Kurzbiografie mit Foto auf der Website von missio Aachen, abgerufen am 1. August 2019
- Literatur von und über Klaus Krämer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- missio und „Die Sternsinger“ verabschieden Krämer als Präsident, 12. Juli 2019, abgerufen am 15. Juli 2019.
- Am 26. September 2008 wurde Prälat Dr. Klaus Krämer in das Amt des Präsidenten von missio in Aachen eingeführt. (Memento vom 26. Juni 2015 im Internet Archive) Abgerufen am 17. Juni 2015.
- Klaus Krämer zum Präsidenten des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“ berufen. (Memento vom 26. Juni 2015 im Internet Archive) Abgerufen am 17. Juni 2015
- Kindermissionswerk „Die Sternsinger“: Vorstand, abgerufen am 17. Juni 2015
- „Neuer Präsident für „Die Sternsinger“ und missio Aachen“, Vatican News vom 22. Juli 2019
- Diözese - Dr. Klaus Krämer kehrt zurück. In: Website der Diözese Rottenburg-Stuttgart. 26. März 2020, abgerufen am 21. April 2020.
- Prälat Dr. Klaus Krämer zum Honorarprofessor für Dogmatik und Missionswissenschaften ernannt Abgerufen am 28. Juli 2015
- Prälat Klaus Krämer zum Honorarprofessor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar ernannt (Memento vom 7. März 2016 im Internet Archive) Abgerufen am 28. Juli 2015