Kirchfidisch
Kirchfidisch ist ein Ortsteil von Kohfidisch, einer Gemeinde im Burgenland in Österreich. Der Ort liegt etwa 18 km südöstlich von Oberwart und etwa 7 km von der ungarischen Grenze entfernt auf einer Anhöhe südlich des Pinkatals.
Kirchfidisch (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Kirchfidisch | |||
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Basisdaten | |||
Pol. Bezirk, Bundesland | Oberwart (OW), Burgenland | ||
Gerichtsbezirk | Oberwart | ||
Pol. Gemeinde | Kohfidisch | ||
Koordinaten | 47° 9′ 44″ N, 16° 20′ 55″ O | ||
Höhe | 275 m ü. A. | ||
Einwohner der Ortschaft | 403 (1. Jän. 2021) | ||
Gebäudestand | 193 (2001) | ||
Fläche d. KG | 8,55 km² | ||
Postleitzahl | 7512 Kohfidisch | ||
Vorwahl | +43/03366 (Kohfidisch) | ||
Statistische Kennzeichnung | |||
Ortschaftskennziffer | 00264 | ||
Katastralgemeinde-Nummer | 34034 | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Kirchfidisch (10908 002) | ||
Straße im Ortskern | |||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Bgld |
Geschichte
Der ungarische Name der Ortschaft lautet Egyházasfüzes, was übersetzt so viel wie Weidenkirchen bedeutet, wobei statt einer sinngemäßen Übersetzung -füzes als -fidisch im deutschen Namen übernommen wurde. Die erste Erwähnung der Ortschaft findet sich in einer ungarischen Chronik aus dem Jahre 1221 unter dem Namen Fuzes, in einer weiteren Chronik aus dem Jahre 1297 als Fyuzes und 1496 schließlich als Eghazasfyzes.
Kirchfidisch gehörte im 14. und 15. Jahrhundert zu den Ländereien der ehemaligen Burg in Rotenturm an der Pinka, die zuerst im Besitz eines böhmischen Adelsgeschlechts namens Hinko war, 1424 jedoch an die deutschen Ellersbacher verpfändet wurde und 1499 schließlich an die Familie Erdődy gelangte. Im Zuge des Ersten Österreichischen Türkenkriegs wurde das Dorf 1529 und 1532 komplett verwüstet und anschließend anstelle der ursprünglich ungarischsprachigen Bevölkerung von Deutschsprachigen neugegründet.
Die Ortschaft gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Egyházasfüzes verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Im Zuge der Umsetzung des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes wurden 1971 die Gemeinden Kohfidisch, Kirchfidisch, Badersdorf und Harmisch zur Großgemeinde Kohfidisch zusammengelegt, wobei Badersdorf seit 1993 wieder eigenständig ist.