Kirche Zweinaundorf
Die Kirche Zweinaundorf ist ein Kirchengebäude der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens in Mölkau, einem Stadtteil am östlichen Stadtrand von Leipzig.
Die Saalkirche gehörte ursprünglich zum angrenzenden Rittergut Zweinaundorf. Ihr heutiges Erscheinungsbild mit einem im Jugendstil veränderten Innenraum entstand 1906, initiiert von Rittergutsbesitzer Wilhelm Seeger-Klebe. 1964 erfolgte eine aufgrund der DDR-Umstände spärliche Restaurierung. Bei der Rekonstruktion 2012 wurde eine Ausmalung nach alten Befunden vorgenommen.
Geschichte und Entwicklung
Die Kirche Zweinaundorf im Stadtteil Mölkau ließ 1614 Johann Scipio errichten – als schlichten Sakralbau im nunmehr vereinten Zweinavendorff. Der Ort und auch die Kirche litten unter dem Dreißigjährigen Krieg, die Kirche wurde 1649 notdürftig repariert. Für einen eigenen Pfarrer fehlte das Geld – der Gutsherr veranlasste, dass die Kirche Zweinaundorf Filialkirche der Kirche Engelsdorf wurde.
1709 wurde die baufällige Kirche im Auftrag von Johann Friedrich Scipio erneuert, teilweise eingerissen und verändert wieder aufgebaut. Dabei wurde das alte Holzgebälk gegen ein steinernes Gewölbe ausgetauscht. Die Gutsbesitzer-Familie Wagner schaffte 1750 eine Glocke an. 1797 erhielten Kirche und Schule eine Stiftung von Hommels Erben als hypothekarisch gesichertes Kapital von 1000 Talern als Hommelsches Legat, dessen Zinsen für Schulfreistellen und zur Erhaltung der Kirche gedacht waren. Ein Schwiegersohn stiftete zusätzlich der Kirche 200 Taler und der Schule 150 Taler als Legat.[1]
Orgel
Eine neue Orgel mit 12 Registern schuf 1863 Friedrich Ladegast (eine andere Quelle nennt dagegen das Jahr 1824). Davon sind nach der Restaurierung im Jahr 1999/2000 noch drei erhalten.[2][3]
Bauwerk
Der Baukörper ist ein verputzter Bruchsteinbau. Der Kirchturm – ein Westturm auf quadratischem Grundriss – trägt ein spitzes Dach, das Kirchenschiff ein Mansarddach. Es gibt einen geraden Chorschluss mit Strebepfeilern. Im Kircheninneren finden sich Kreuzgratgewölbe, Orgelempore sowie Buntglasfenster.
Besonderheiten
- Epitaph von Alexander Alesius von 1565, seit 1974 im Altarraum aufgestellt[4]
Geistliche
Das Verzeichnis pfarrerbuch.de listet für die Kirche folgende Pfarrer auf[5][6]:
- 1616: Hieronymus Büttner
- 1624: Melchior Werner
- 1839: Christian Friedrich Schönrich
Weblinks
- Kirche Mölkau. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
- Ev. Pfarrkirche Zweinaundorf (Stadt Leipzig). Abgerufen am 8. Oktober 2021.
- Architekturzeichnung, Grundrisszeichung der Empore und Untergeschoss, Längs- und Querschnitt der Kirche in Zweinaundorf, Maßstab unten in Meter; beschr. u. re.: H. Altandorff, Architekt, Leipzig. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
- Das Gut in Zweinaundorf und seine Herren -Teil 1. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
- Kirche Zweinaundorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen, abgerufen am 8. Oktober 2021
- Informationswebseite Mein Stadtteil der Stadt Leipzig für Mölkau, abgerufen am 8. Oktober 2021
Literatur
- Cornelius Gurlitt: Zweinaundorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 145.
- Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. Pro Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8.
Einzelnachweise
- Das Gut in Zweinaundorf und seine Herren -Teil 1. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
- Kirche Mölkau. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
- Kirche Mölkau. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
- Epitaph in der Kirche Zweinaundorf in Mölkau. Abgerufen am 8. Oktober 2021 (Dort auch Innenansichten der Kirche und Foto des Epitaphs).
- Pfarrerbuch Sachsen – Suche nach Orten. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
- Pfarrer. Abgerufen am 8. Oktober 2021.