Kirche Neuengönna
Die evangelisch-lutherische, denkmalgeschützte Kirche Neuengönna steht in Neuengönna, einer Gemeinde im Saale-Holzland-Kreis von Thüringen. Der Gemeindeteil Neuengönna der Kirchengemeinde Nerkewitz gehört zum Kirchengemeindeverband Vierzehnheiligen der Region Jena West im Kirchenkreis Jena der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[1]
Beschreibung
Die Saalkirche wurde 1432 erbaut. Sie hat einen polygonalen Abschluss im Osten. Heute wird sie beherrscht von dem Mansarddach und dem achtseitigen Dachturm mit einer schiefergedeckten Haube und offenen Laterne, auf deren Wetterfahne die Jahreszahl 1722 steht. Die gotischen Bauformen sind bis auf die spitzbogigen Fenster im Ostpolygon, allerdings ohne Maßwerk, eine Lichtnische und Teile des Portals im Westen verloren gegangen. 1981/82 wurde außen ein neuer Putz aufgetragen. Der hohe Innenraum wurde 1722 durch Zacharias Richter aus Neuengönna neu ausgestattet. Die dreiseitigen, dreigeschossigen Emporen haben kassettierte Brüstungen und Balustraden. Neben dem Altar befinden sich Logen für die Stände mit geschnitzten Fenstern. An der Nordseite ist eine große Patronatsloge mit zwei, durch Blendbögen abgesetzten Paaren von Fenstern und appliziertem Schnitzwerk. Der Kanzelaltar, signiert von Z. Richter mit 1722, ist durch dreiachsige, zweizonige Bogen gegliedert. Er hat flaches Schnitzwerk und derbe Schnitzfiguren, die Christus und Moses darstellen. Am Auszug sind zwei kleine weibliche Allegorien. Die Bezeichnung 1790 bezieht sich auf eine Instandsetzung. Ein dreiteiliges geschnitztes Altarretabel ist eine Arbeit eines sächsisch-thüringischen Meisters um 1505/10. Im Schrein in der Mitte sind Maria mit Kind, Barbara und Katharina dargestellt. Auf den Innenseiten der Flügel sind Heilige, auf den Außenseiten ein Schmerzensmann und eine Schmerzensmutter gemalt. Die Predella und das Gesprenge sind verloren gegangen. Ein kniender Taufengel hat eine erhobene Taufschale, auf dem Pultdeckel ein Pelikan als Symbol für den Opfertod Christi. Ferner ist ein Grabstein aus Alabaster für Sybilla von Brück, einer Nachfahrin von Gregor Brück vorhanden. Die Orgel mit 20 Registern, verteilt auf 2 Manuale und Pedal, wurde 1776 von Johann Christoph Dinger gebaut.[2]
Literatur
- Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6.
Weblinks
- Kirche Neuengönna. Kirchengemeindeverband Vierzehnheiligen, abgerufen am 21. April 2021.
Einzelnachweise
- Kirche Neuengönna. Kirchenkreis Jena, abgerufen am 21. April 2021.
- Informationen zur Orgel. In: orgbase.nl. Abgerufen am 21. April 2021 (deutsch, niederländisch).