Katholische Pfarrkirche Gröbming

Die katholische Pfarrkirche Gröbming steht erhöht in der Marktgemeinde Gröbming im Bezirk Liezen in der Steiermark. Die dem Fest Mariä Himmelfahrt geweihte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Seelsorgeraum Oberes Ennstal der Diözese Graz-Seckau. Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Chorpartie der Katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Gröbming (Aufnahme 2013)
Blick vom Langhaus zum Chor (Aufnahme 2018)

Geschichte

1170 wird erstmals eine Kirche urkundlich genannt. Sie unterstand dem Bistum Chiemsee und gehört seit 1690 als Patronatskirche zum Stift Admont.

Die heutige spätgotische Kirche ist an der Westfassade mit 1491 und am Fronbogen 1500 datiert. Sie wurde wohl von einem Salzburger oder Braunauer Meister erbaut und 1906 und 1968 innen restauriert.

Architektur

Der Kirchenraum ist mächtig und hoch. An das vierjochige Langhaus mit einem stark eingeschnürten, profilierten Spitzbogen als Fronbogen schließt ein fast gleich breiter zweijochiger Chor mit einem Fünfachtelschluss an. Die Kirche hat Netzrippengewölbe auf profilierten Wandpfeilern mit vorgesetzten Dreiviertelrunddiensten, im Chor mit einer geknickten Reihung. Die Maßwerkfenster sind zwei- und dreibahnig – im Chor mit einem übergreifenden Rundmedaillon. Die Glasmalereien sind aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im östlichen Langhausjoch sind an beiden Seiten vor dem Fronbogen Seitenkapellen angebaut. Die südliche gotische Seitenkapelle hat ein Sternrippengewölbe, verwandt mit Lassing. Die nördliche mit Stuck aus dem 18. Jahrhundert barockisierte Seitenkapelle ist um acht Stufen erhöht.

Ausstattung

Der mächtige Säulenhochaltar aus 1775 trägt die Statuen der Heiligen Virgil mit dem Salzburger Dom und Rupert mit dem Salzfass und Engel vom alten Hochaltar.

An der Nordwand des Chores steht ein großer, gut erhaltener spätgotischer Flügelaltar, ein Lettner- oder Laienaltar, seit 1664 in dieser Situierung. Der Flügelaltar entstand um 1520 in der Werkstatt von Lienhart Astl und wurde von 1950 bis 1954 restauriert. Der Schrein ohne Rückwand und für durchfallendes Licht entworfen trägt in drei Geschoßen Christus mit den Zwölf Aposteln. Die Flügelseiten zeigen vier Reliefs: die Geißelung, die Dornenkrönung, die Beweinung unter dem Kreuz und die Auferstehung nach Holzschnitten von Hans Schäufelein. Die gemalten Werktagsseiten zeigen ebenfalls Passionsszenen, gemalt von einem Maler der Donauschule nach Holzschnitten von Albrecht Altdorfer. Im Gesprenge sind Christus am Kreuz zwischen den zwei Schächern und Maria und Johannes. Die Predella zeigt ein Bild der hl. Rosalia aus 1665. Die Kirchenbänke stammen aus dem frühen 16. Jahrhundert.[1]

Die Orgel aus 1782 wurde aus Admont hierher übertragen.

Literatur

Commons: Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Gröbming) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bohr, Michael.: Sakralmöbel aus Österreich: Von Tischlern und ihren Arbeiten im Zeitalter des Absolutismus. I: Östliche Landesteile. Böhlau, Wien 2017, ISBN 978-3-205-20512-8, S. 98 (oapen.org [abgerufen am 18. Juli 2019]).

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