Kaserne Auf der Freiheit
Die Kaserne Auf der Freiheit war eine militärische Anlage in der Stadt Schleswig. Sie wurde ursprünglich von 1933 bis 1937 auf der Schleswiger Freiheit als See-Fliegerhorst für die Wehrmacht erbaut und ab 1957 von der Bundeswehr bis 2004 genutzt.
Kaserne Auf der Freiheit | |||
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Land | Deutschland | ||
heute | Wohn- und Geschäftsviertel | ||
Gemeinde | Schleswig | ||
Koordinaten: | 54° 30′ 55″ N, 9° 35′ 14″ O | ||
Eröffnet | 1933 bis 1938 | ||
Eigentümer | Privat | ||
Alte Kasernennamen | |||
1945–1953 | Caterham Barracks | ||
Ehemals stationierte Truppenteile | |||
Fliegerersatzabteilung 16 Panzergrenadierkompanie 13 Pionierbataillon 620 Fernmelderegiment 34 |
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Lage der Kaserne Auf der Freiheit in Schleswig-Holstein |
Geschichte
Bereits 1604 nutzten wehrfähige Bürger den Platz als Übungsplatz. Im Dreißigjährigen Krieg richteten Lüneburger Truppen sich dort eine Sternschanze ein. Während der letzten Pestwellen (1628) und (1712) wurden dort auch Tote beerdigt oder der Platz für Hinrichtungen mit dem vom dänischen Militär 1684 aufgestellten Galgen genutzt. Nach dem Krieg gegen Dänemark 1866 verwendeten preußische Truppen den Platz als Reit- und Truppenübungsplatz. Zwischen 1881 und 1926 wurden dort weitere Freizeit- und Verkaufsgebäude wie ein Freibad oder ein Sportplatz errichtet.
Zeit des Nationalsozialismus
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das Gelände von der Reichswehr einverleibt und die Kaserne Auf der Freiheit errichtet, die 1938 fertiggestellt wird. Es entstand ein Fliegerhorst für Seeflieger. Die Fliegerersatzabteilung 16 (Flea 16) bezog bereits 1935 erste Gebäude. Nach der Fertigstellung des letzten Bauabschnittes besichtigte im August 1938 Generalfeldmarschall Hermann Göring die Kaserne.
Besatzung und Bundeswehr
Die Kaserne wurde nach dem Krieg von britischen Truppen besetzt und in Caterham Barracks umbenannt. Überwiegend nutzten Norwegische Einheiten die Kaserne bis 1953, die anschließend drei Jahre leer stand. Ab 1956 belegte die Bundeswehr die Kaserne mit Truppen verschiedener Gattungen wie der Panzergrenadierkompanie 13 oder der Leichten-Pionier-Geräte-Kompanie 761. Im Juni 1956 wurde auch die Standortverwaltung dort eingerichtet. Im Herbst 1957 fanden hier die Manöver „Südwind“ und „Nordwind“[1] statt, wobei die Pioniere in 24 Stunden eine Pontonbrücke über die Schlei bauten. Ab 1958 wurde das Schwere Pionierbataillon 718 (sPiBtl 718) von Köln in die Kaserne verlegt und 1971 in Schweres Pionierbataillon 620 (sPiBtl 620) umbenannt. Während der Schneekatastrophe 1978/1979 leistete die Einheit erhebliche Hilfe. Von 1957 bis zur Verlegung 1986 betrieb die III. Abteilung des Fernmelderegimentes 34 (letzter Name vor der Verlegung nach mehreren Umbenennungen) von hier aus die Radarstellung Brekendorf. Im Jahr 2000 wurde vom BMVg beschlossen die Kaserne zu schließen. Die seit 1981 in Pionierbataillon 620 umbenannte Einheit wurde zum 30. September 2003 aufgelöst und große Teile im neu aufgestellten Spezialpionierbataillon 164 in Husum aufgenommen; die Kaserne wurde aufgegeben.