Auf der Freiheit
Auf der Freiheit (dänisch: Friheden[1]) ist ein Ortsteil der Stadt Schleswig. Der Ortsteil erstreckt sich östlich des Holms und des Holmer Noors am nördlichen Ufer der Kleinen Breite der Schlei. Am der Freiheit gegenüberliegenden Schleiufer befindet sich die Gemeinde Fahrdorf.
Geschichte
Die Freiheit wurde in der Frühen Neuzeit vor allem als Weidefläche genutzt. Ab 1604 gab es auf der Freiheit einen ersten Übungsplatz für Schießübungen der städtischen Bürgerschaft. Im Dreißigjährigen Krieg richteten Lüneburger Truppen sich dort eine Sternschanze ein. Während der letzten Pestwellen in den Jahren 1628 und 1712 wurden dort auch Tote beerdigt. Auch wurde der Ort für Hinrichtungen mit dem vom dänischen Militär 1684 aufgestellten Galgen genutzt. Nach dem Krieg gegen Dänemark 1866 verwendeten preußische Truppen den Platz als Reit- und Truppenübungsplatz. Bis 1926 gab es auf der Freiheit zudem einen Sportplatz. Der Abschnitt an der Schlei war ein beliebter Strandabschnitt. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde das Gelände von der Reichswehr übernommen und auf dem Gelände die Kaserne Auf der Freiheit aufgebaut.
Nach der Aufgabe der Kaserne wurde das Gelände 2005 nach einem Ausschreibungsverfahren an eine private Projektentwicklungsgruppe, die Team Vivendi GmbH & Co. KG, veräußert. Diese realisiert auf der 56 Hektar großen Liegenschaft einen neuen Stadtteil. Mittlerweile wurden das Dänische Gymnasium, mehrere Wohnhäuser sowie Objekte mit Eigentumswohnungen errichtet. Insgesamt sollen ca. 600 Wohneinheiten entstehen. Die ersten Bewohner des neuen Schleswiger Stadtteils Auf der Freiheit sind 2010 eingezogen. Kunst und Kultur, zum Beispiel in Form der Heimat[2] und des Cultura Vivendi e.V.[3], finden schon heute Auf der Freiheit statt. Des Weiteren ist ein Thermen-Bad geplant, dessen Bau sich aufgrund von Verwaltungs- und Kostenproblemen verzögerte. Im Februar 2012 hat sich die Stadt Schleswig schließlich aus dem Thermen-Projekt zurückgezogen. Demgegenüber hält die Projektentwicklungsgruppe an der Gesundheitstherme fest. An der Stelle des Regenrückhaltebeckens erfolgt der Wiederaufbau der gut 150 Jahre alten Holländermühle Nicola[4], die zuvor bei Rendsburg, damals als Mühle „Margarethe“, stand. Gleich daneben entsteht ein modernes, spirituell offenes Kloster (Kloster Freiheit).[5]
Im Winter 2012 wurden auf der Freiheit Szenen für die Tatort-Folge Borowski und der brennende Mann gedreht.[6]
Einzelnachweise
- Jens Peter Trap: Statistisk-topographisk beskrivelse af hertugdømmet Slesvig, Kjøbenhavn 1864, Seite 546
- "Heimat"
- Cultura Vivendi e.V. (Memento vom 28. Januar 2013 im Internet Archive)
- http://www.alte-schleihalle.de/muehle-nicola/
- http://www.kloster-freiheit.de/
- http://www.tatort-fundus.de/web/folgen/chrono/ab-2010/2013/873-borowski-und-der-brennende-mann.html