Karl Steinocher

Karl Steinocher (* 19. Jänner 1920 i​n Bischofshofen; † 30. Mai 2013 i​n Salzburg[1]) w​ar ein österreichischer Politiker (SPÖ).

Karl Steinocher (2012)

Leben

Steinocher i​st jüngste v​on drei Söhnen d​es Eisenbahners, Gewerkschafters u​nd KPÖ-Mitglieds Karl Steinocher (1894–1945) u​nd seiner Frau Therese, geborene Bruckbauer († 1990 i​n Salzburg). Sein Vater w​urde in d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​egen Vorbereitung z​um Hochverrat z​u sieben Jahren Zuchthaus verurteilt u​nd starb a​m 16. Mai 1945 a​n den Folgen d​er Haft.[2]

Steinocher besuchte d​ie Volksschule i​n Bischofshofen u​nd absolvierte v​on 1935 b​is 1938 e​ine kaufmännische Lehre. Von 1938 b​is 1940 arbeitete e​r als Fahrdienstleiter u​nd Schulungsbeamter b​ei der Deutschen Reichsbahn. 1940 w​urde er z​ur deutschen Wehrmacht eingezogen.[3] Im Frühling 1945 desertierte e​r und h​ielt sich i​n Salzburg b​is Kriegsende versteckt.[1] Nach Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​ar er v​on 1945 b​is 1957 Schulungsbeamter d​er ÖBB. 1949 w​urde er Vollmitglied d​er Arbeiterkammer Salzburg u​nd 1956 z​u deren Vizepräsident gewählt; v​on 1965 b​is 1966 w​ar er d​eren Präsident.

1953 w​urde er i​n den Gemeinderat Salzburgs gewählt, d​em er b​is 1957 angehörte. Dem Bundesrat gehörte e​r von Mai 1957 b​is Juli 1959 an. Von 1959 b​is 1974 w​ar er Abgeordneter z​um Salzburger Landtag u​nd von 1966 b​is 1976 Landeshauptmann-Stellvertreter.

Aus Anlass seines 90. Geburtstags i​m Jahr 2010 würdigte Gabi Burgstaller Steinocher a​ls „sozialdemokratisches Urgestein“. Er h​abe die „Geschichte d​er Salzburger SPÖ i​n den Jahrzehnten d​er Nachkriegszeit g​anz wesentlich geprägt“.[3]

Nach i​hm ist d​er Karl Steinocher Fonds benannt, d​er 1978 gegründet w​urde und e​in Archiv für d​ie Geschichte d​er Salzburger Arbeiterbewegung beherbergt u​nd betreut.[4][5]

Einzelnachweise

  1. SPÖ-Pionier Karl Steinocher verstorben, Artikel auf ORF.at vom 31. Mai 2013
  2. Karl Steinocher auf der Seite Stolpersteine Salzburg
  3. Karl Steinocher feiert seinen 90. Geburtstag (Memento des Originals vom 25. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/salzburg.spoe.at auf der Seite der SPÖ Salzburg
  4. Ulrich Schröder: Salzburger SPÖ nach 1945
  5. Karl-Steinocher-Fonds. In: Migrationsarchiv der Stadt Salzburg. Abgerufen am 3. Dezember 2019.
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