Karl Boehm (Mathematiker)

Karl Boehm (auch Carl Boehm, * 29. April 1873 i​n Mannheim; † 7. März 1958 i​n Kressbronn a​m Bodensee)[1] w​ar ein deutscher Mathematiker.

Leben

Karl Boehm studierte a​b dem Wintersemester 1891/92 a​n der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg u​nd wurde b​ei Leo Koenigsberger a​m 1. August 1896 promoviert u​nd am 7. Juli 1900 habilitiert. Anschließend w​ar er i​n Heidelberg a​ls Privatdozent tätig u​nd wurde a​m 25. November 1904 z​um außerordentlichen Professor ernannt. Im Wintersemester 1913/14 wechselte Karl Boehm a​n die Universität Königsberg. 1917 w​urde er a​ls ordentlicher Professor a​n die Technische Hochschule Karlsruhe berufen, w​o er b​is zu seiner Emeritierung 1936 wirkte. Zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs w​ar er Kryptoanalytiker i​n der Inspektion 7 Gruppe IV (der späteren Gruppe VI) d​es Oberkommandos d​es Heeres (OKH/In 7/IV).[2]

Am 11. März 1916 wurde Karl Boehm als Mitglied (Matrikel-Nr. 3373) in die Leopoldina aufgenommen.[3] 1929 wurde er außerordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und 1953 Ehrenbürger der TH Karlsruhe.

Zu seinen Schülern gehören Maria Margarete Blass (* 1887), d​ie 1915 b​ei ihm a​n der Universität Königsberg z​um Dr. phil. promoviert wurde[4] u​nd Wilhelm Quade, d​er mit seiner 1932 gedruckten Dissertation b​ei ihm a​n der TH Karlsruhe promovierte.[5]

Schriften

  • Allgemeine Untersuchungen über die Reduction partieller Differentialgleichungen auf gewöhnliche Differentialgleichungen mit einer Anwendung auf die Theorie der Potentialgleichung. Teubner, Leipzig 1896 Digitalisat
  • Zur Integration partieller Differentialgleichungen. Teubner, Leipzig 1900 Digitalisat
  • Elliptische Funktionen. Erster Teil, Göschen, Leipzig 1908 Digitalisat
  • Axiome der Arithmetik. Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse, Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften, 1911, 13. Abhandlung, Heidelberg 1911 Digitalisat

Literatur

  • Gabriele Dörflinger: Mathematik in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Stand April 2014. S. 14 PDF
  • Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803–1932, Berlin/Heidelberg 1986, S. 24
  • Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahresheft 1957/58, S. 41

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Sterbeort Kressbronn am Bodensee gem. Nachruf in: Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Jahresheft 1957/58, S. 41
  2. Frode Weierud und Sandy Zabell: German mathematicians and cryptology in WWII. Cryptologia, 2019, doi:10.1080/01611194.2019.1600076, S. 15.
  3. Albert Wangerin (Hrsg.): Leopoldina. Amtliches Organ der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. 52. Heft. In Kommission bei Wilh. Engelmann in Leipzig, Halle 1916, S. 42 (biodiversitylibrary.org).
  4. Margarete Blass: Über ein Problem der Integration von Differentialfunktionen mit zwei unabhängigen Veränderlichen. Teubner, Leipzig 1915 Digitalisat
  5. Wilhelm Quade: Über einige Variationsansätze der Elektro-dynamik ruhender Körper. Noske, Leipzig 1932
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